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HC the meeting, 16.3k
Converge, 3.1k
Planes Mistaken For Stars, 70.8k
Undying, Paint the Town Red, Awoken, Solid Ground, 16.7k


Der Hardcore definiert sich über eine Szene, die, wenn man einen flüchtigen Blick darauf wirft oder diversen Veröffentlichungen (Platten, Fanzines, Diskussionen…) glaubt, intakt scheint. Dem ist nicht so. Größere Bands überschlagen sich in Rechtfertigungsversuchen gegenüber einem fragwürdigem Publikum und sind trotz allem happy, vor mehreren tausend Leuten zu spielen. Kleinere Bands beschwören ihre Authentizität, bedienen mal dies, mal jenes Klischee und verstehen jedes Konzert als Sprungbrett in die nächste Liga. Eine Prise mehr Politik wünschen sich all jene Konzertbesucher, die Hardcore oder Punk als etwas Emanzipatorisches, Antifaschistisches schätzen gelernt haben. Alle Kenner der Großwetterlage in linken Kreisen sehnen sich nach einem Maulkorb für politisch ambitionierte Bands. Niemand lässt nur ein gutes Haar an Tough Guys und doch dominieren sie die Konzerte von Flensburg bis Garmisch. Ständig diskutiert wird der Sinn und Unsinn der Straight Edge-Ideologie. Und, um diese halbherzige Bestandsaufnahme abzuschließen, selbst Nazis besuchen teilweise unbehelligt Hardcoreshows. Konstruktive Kritik, wie sie nicht selten formuliert wird, scheitert am Interesse, am Intellekt oder der grassierenden Borniertheit. Das ist kein spezifisches Phänomen, sondern der aktuelle Stand aller Dinge weltweit, deren Betrachtung in jedem Falle lohnt. Bleibt der gemeinsame Nenner: ein Faible für „harte“ Musik. Die kommt heute Abend im Marathon-Format daher. Sechs Bands machen bestimmt fünf Stunden Musik und besitzen vier verschiedenfarbige Pässe. Die kürzeste Anreise hat die selbsternannte letzte Gang in town, die auf den schicken Namen Paint The Town Red hört. In München und Umgebung eine feste Größe, dank stetiger Live-Präsenz und qualitativ hochwertigem Hardcore der neueren Schule. Aus der Schweiz reist die junge Formation Solid Ground an. Machten bei den wenigen Konzerten die sie bisher spielten, doch gehörig von sich reden. Auffallend sympathische Old School S.E. Mucke, die an In My Eyes, Champion oder Better Than A Thousand erinnert. Ein wenig ruhiger lassen es die Amerikaner von Planes Mistaken For Stars angehen. Zwar werden auch ihre Platten von Jahr zu Jahr härter, aber das Image einer Emoband haftet ihnen immer noch an und das nicht zuletzt deshalb, weil sie melancholische und melodiöse Songparts noch immer nicht aussparen können. Klingen ein wenig wie Grade und werden von mir gesondert empfohlen. Ein Klassiker, denkt man, hört man die musikalischen Ergüsse der Engländer Awoken. Arges Gestampfe, flotte Strophen und ständiges Gegrunze machen die Band markant und gleichzeitig beliebig. In jedem Fall supporten und bereichern sie die Szene in England. Und weil Insel ja nicht gleich Isolation bedeutet, kommen auch Awoken um ein paar nette Metal-Riffs nicht drumrum. Sympathische Streithälse, fällt mir beim Thema Undying ein. Las ich doch letztens von einem netten Vorfall während ihrer Tour mit Walls Of Jericho. So trug es sich zu, dass Undying am Abend selbst beschlossen, nicht auf die Bühne zu gehen, weil man sich kurz vorher massiv in die Haare gekriegt hatte. Konsequent, meine ich, auch wenn der Veranstalter vor Ort das nur mit Kopfschütteln quittieren würde. Musikalisch blieb bei der Formation aus North Carolina sicher alles beim gehabten. Derber Metalcore mit Female-Voices. Wer nach all dem Krach noch stehen kann, wird von der Koryphäe mit Namen Converge belohnt. Es gibt wirklich wenig Bands, die es so glänzend verstehen, ein ratloses Publikum zu hinterlassen. Kaum ein Motiv wird länger als zehn Sekunden gespielt, dazu klare Breaks und ständige Tempiwechsel. Ein Universum aus Gewalt und Brutalität wird fortwährend aufgebaut und mit dem Arsch wieder eingerissen. Dabei bedienen sich Converge jedwedem musikalischen Einflusses. Der Jazz macht die Musik, der Metal den Ton und über allem thront König Punkrock. Selten geil.

Biene


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last modified: 28.3.2007