 an: „die liebevolle Suche@nach dem Besonderen“.. betreff: SCAPE LABEL NIGHT MIT JAN JELINEK, POLE, BARBARA PREISINGER UND ANDREW PEKLER... Sehr geehrte/r spezielle/r Musikinteressierte/r, lange habe ich nichts mehr von Dir gehört. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es in letzter Zeit immer weniger Anlässe gab, bei denen wir uns treffen hätten können, um uns wie damals so oft über unsere neuen persönlichen musikalischen Entdeckungen auszutauschen und darüber glücklicherweise einige Parallelen festzustellen. Aber warum schreibe ich Dir gerade jetzt? Ich weiß natürlich um die Schwierigkeiten unserer Zeit und um den manchmal unerträglichen Overload an neuer Musik und die als Innovation verkauften kulturellen Ergüsse, die es uns schwerer machen denn je, uns nicht aus den Augen zu verlieren. Sicherlich hältst du auch nicht mehr viel von konstruierten popkulturellen Identitäten, die sich immer noch abseits gesellschaftlicher Realitäten wähnen, das weiß ich, und ich weiß aber genauso gut, wie sehr dennoch Dir und mir der Sinn nach guter Musik nicht verloren gegangen ist. Habe Dich ja sonst oft bei diversen außergewöhnlich viel versprechenden Veranstaltungen und Anlässen von weitem gesehen, die sich nicht nur auf den Bereich der elektronischen Highlights und Experimente beschränkt haben. 
Und gerade deshalb schreibe ich Dir heute, um dich über einen Abend zu informieren, von dem ich denke, genau der richtige mal wieder für Dich zu sein. Ich hoffe, du denkst nicht, dass ich mich jetzt wiedermal nur aus reinem Selbstzweck bei dir melde, weil ich mal wieder etwas von dir will – obwohl wir uns so lange nicht gesehen haben. Immerhin beruht derartiger Austausch auch immer auf Gegenseitigkeiten, aber das brauch ich dir nicht zu erläutern, sondern komme nun endlich mal zum Punkt. Vielleicht hast du es schon gelesen, dass es Anfang Februar eine Scape Label Nacht geben wird, zu der ich Dir dringend anraten will. Habe zur besseren Erklärung ein Zitat des Labels selbst gefunden, um nicht den Charakter des umtriebigen Labels aus meiner Sicht zu sehr überinterpretieren oder gar verklären zu müssen: „Nicht das übergeordnete Genre zählt, sondern nur die liebevolle Suche nach dem Besonderen.“ 
So unkonkret Dir geschriebene Hilfestellung erscheinen mag, so sehr impliziert sie dennoch alles, was zu Scape gesagt werden muss. Trotzdem möchte ich Dir an dieser Stelle etwas klarere Schlagwörter wie Electronica, Techno, Jazz, Dub, Hip Hop, Minimalismus und musikalische Rekonstruktion um die Ohren werfen, um dich nicht wieder im Regen stehen zu lassen. Bin mir sicher, dass du deine Freude an Jan Jelinek, Pole, Andrew Pekler und Barbara Preisinger haben wirst, die in intimer Art und Weise genau wissen, was es heißt, musikalische Grenzen aufzubrechen, das jedoch nicht zum Konzept erheben, sondern vielmehr den sonst üblichen musikalischen Konventionen aus dem Weg gehen, weil sie sie einfach nicht kennen wollen. In diesem Sinne hoffe ich bald wieder von Dir zu hören oder noch besser dass du diesen Brief als Einladung für den beschriebenen Abend richtig einschätzt und wir uns am Ende dort mal wieder zu Gesicht bekommen. würde mich freuen. Beste Grüße Jeremy  |