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Heute, und nicht erst heute, sieht es nicht nach Befreiung vom Faschismus aus. Das mag wohl daran
liegen, daß die meisten der Unterlegenen von 1945 sich nicht hatten befreien lassen wollen
von einem System, das man als das am meisten bürgernahe bezeichnen kann, das je in Deutschland
geherrscht hatte: Unter direkter Beteiligung eines übergroßen Teils konstituierte
sich 1933 die deutsche Volksgemeinschaft der TäterInnen, die wußten, was sie
tun und wofür.
Unter gequältem Stöhnen brach man dann 1945 enttäuscht zusammen, enttäuscht
vom Führer, nicht aber von sich selbst. Bestürzung heuchelnd, nahm man die grausame
Wirklichkeit inner- und außerhalb der befreiten Lager zur Kenntnis, als hätte man
es vorher nicht gewußt.
Daran soll der 8. Mai erinnern, ginge es nach Dregger und seinen Kampfgefährten: Die Niederlage
eines heimtückisch betrogenen Volkes, der Beginn eines unsäglichen Leidensweges
Hunderttausender Volksdeutscher, die Teilung und so manch andere nationale Schmach. Das soll
der 8. Mai 1995 ermöglichen, ginge es nach Herzog, Kohl und großen Teilen der Deutschen:
Man schwinge sich, gereinigt von der historischen Altlast, auf zu neuer Macht und Größe.
Dagegen: eine Demonstration am 8. Mai 1995 in Berlin, die die schwere Aufgabe haben wird, klarzustellen, daß die deutsch besetzten Länder Europas befreit wurden und nicht Deutschland, daß die Verfolgten Nazideutschlands befreit wurden und nicht die Deutschen, daß heute alles getan werden muß, um Deutschland niederzuhalten. Stellen wir klar, wer befreit wurde und wer nicht! Organisatorisch getrennt davon, inhaltlich damit verbunden aber wird am 7. Mai in Berlin eine antinationale Konferenz stattfinden. Beides wird dem herrschenden Geschichtsrevisionismus in etwa Folgendes entgegensetzen: Sagen wir ihnen, was Gestern wirklich war, versauen wir ihnen ihr Morgen! Nie wieder Deutschland!
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