Contriva (Lok/Monika Ent.),
B. Fleischmann (Morr Music)
Was Contriva und B. Fleischmann gemeinsam auf eine Bühne berechtigt,
ist ihre jeweilige individuelle Unaufdringlichkeit. Individualität
scheint passend, da ihre Musik zwar, in Genres gefasst, ein Genre unter anderen
derzeit mehr als genug darstellt, allerdings beim intensiverem Aufmerken
niemals der andernorts all zu oft einsetzende Eindruck des krampfhaften
Kopierens eine Rolle spielen würde. Somit war es nie einfacher im
positivem Sinne, zwei Acts im einem Atemzug anzukündigen und beiden auch
noch damit gerecht zu werden. Und so soll hier versuchtwerden, ähnlich wie
die Musik all zu dick aufgetragenen Schlagwörtern aus dem Wege zu gehen,
um ausschließlich für sympathische Ästhetik zu argumentieren.
Da spielt es keine Rolle, dass beim Einen der Zufall es wollte und die Gitarre
als Werkzeug vordergründig herhält, und beim Anderen das Programming
per Laptop den Zuschlag bekam, und so sind beide Projekte nicht umsonst
gemeinsam auf Tour. Unaufdringliches Komponieren steht im Vordergrund und setzt
so dem lauten Pop der großen nichtssagenden Worte ein behutsames und
reduziertes Konzept entgegen, das ohne vieler Worte mehr Geschichten via
Melodie erzählen und vermitteln vermag als sonstiges Popgesülze.
Kurzum gesagt, eine Nacht der musikalischen Feinheiten des Pop auf
versöhnlicher und gleichzeitig fordernder Art und Weise.
jeremy
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