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Grausamer Folterkeller für Arbeitslose entdeckt


Fanatischer Regierungsanhänger wollte „nur eine Mission erfüllen“


Folterkeller, 29.1k Wie uns heute aus verdeckten Quellen zugetragen wurde, hat sich schon vor einigen Monaten eine Folterserie an Langzeitarbeitlosen zugetragen. Nicht, dass Schmarotzer der Gemeinschaft solche Umgangsformen nicht gewohnt wären, aber diese Brutalität an – sagen wir: Menschen – war denn doch ein Grund um gesellschaftlich leise aufzuraunen.
Der offensichtlich geistig verwirrte A. Disoccupato konnte nämlich auf frischer Tat gestellt werden, als er vor einem Arbeitsamt in Chemnitz völlig wahllos Arbeitslose ansprach und wüst beschimpfte. Als Sohn italienischer Eltern lebte er seit seiner Geburt in Deutschland und hat sich bislang nichts zuschulden kommen lassen. Anwohner wollen jedoch beobachtet haben, dass der Täter vor allem in den letzten Monaten verdächtig häufig mit – der eigentlich in sich geschlossenen – Szene der Arbeitslosen in Berührung gekommen war. In einem umfangreichen Geständnis, welches Disoccupato noch während der Verhaftung ablegte, heißt es, er habe sich die Opfer geholt, um Polizei und Sozialstaat zu entlasten und somit der deutschen Wirtschaft auf die Beine zu helfen.
Die Arbeitslosen seien tagelang dem unmenschlichen Krach einer Beschallungsanlage ausgesetzt worden, die pausenlos ein Tonband mit Beleidigungen wie „du angewärmtes Stück Fleisch“, „such dir einen Job, Du fauler Arbeitsloser“ oder „die Hälfte des Lebens besteht aus Arbeit“ oder „wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“ abspielte.
Bei Wasser und Brot habe er die Arbeitslosen notdürftig am Leben erhalten. Ununterbrochen wurden die schon geschwächten Opfer bei Tag und Nacht mit so genannten „Motivationsspielchen“ gequält. Der irre Täter zwang die Erwerbslosen zum Üben von Bewerbungsgesprächen vor laufender Videokamera. In Gruppenarbeit mimten die erschöpften Kreaturen in stundenlangen Szenen das Verhalten bei Einstellungstests und den Umgang mit nicht vorhandenen Kollegen und Vorgesetzten. Einige seiner Opfer soll Disoccupato sogar mit einer vier Meter langen Machete furchtbar zugerichtet haben und dabei rief er immer: „Da habt ihr euren tiefen Einschnitte, da habt ihr sie.“
Weiterhin entwickelte der perverse Schänder – „nur zum Wohle Europas“, wie er immer wieder betonte – eigene „Spiele“, die die Arbeitslosen noch weiter demütigen sollten. Zum Beispiel entdeckten die Ermittler im Keller ein großes Zweirad. Am hinteren Teil des Rades befand sich eine Kette mit Handschellen zum Fesseln. Dort wurde jeweils ein Erwerbsloser angebunden, während ein anderer mit der bloßen Kraft seiner angebrochenen Beine das Gerät zu bewegen begann und den gefesselten Leidensgenossen über den schon blutverschmierten Boden zerren musste. Disoccupato taufte dieses Foltergerät „Hartzer Roller“.
Untergebracht waren die Arbeitslosen in einem feuchten, ungemütlichen, einem Arbeitsamt nachempfundenen Kellergewölbe. Die Türen der einzelnen Gefängniszellen waren mit Schildern verziert, auf denen „Sozialamt“, „Arbeitsvermittler“ oder „Arbeitsberater“ stand.
Die Polizei stellte in der Wohnung von Disoccupato tausende Kassetten mit Beweismaterial sicher. Hauptsächlich waren es die unmenschlichen Bewerbungsgespräche der Arbeitslosen, die offensichtlich auch schon im Internet kursieren. Kiloweise sammelten sich in den verschieden Wohnräumen außerdem Stapel von sadistischen Lebensläufen und verwirrten Jobgesuchen. Disoccupato bewertete mit Schulnoten die „Leistung“ seiner Opfer und entschied dann über den weiteren Verlauf der perversen Qualen. Außerdem fanden die Beamten unzählige Lernspiele der verschiedensten Bundesministerien – teilweise sogar in doppelter Ausführung und original verpackt. Offensichtlich sollten seine Opfer damit in den Wahnsinn getrieben werden.
Eine Psychologin, die sich mit dem Fall beschäftigt, kommentierte das ganze Ausmaß folgendermaßen: „Disoccupato hat die, für sich genommen, positiven Werte unserer Gesellschaft so stark verinnerlicht und überspitzt, dass er am Ende nicht mehr in der Lage war, richtig von falsch zu unterscheiden. Ein Krankheitsbild, welches doch häufiger vorkommt, als man zunächst denken würde.“
Müssen wir nun – neben Terroristen und Giftgas – auch noch vor durchgedrehten Regierungsanhängern Angst haben?

Falk



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last modified: 28.3.2007