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Buchenwald

50.Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald

Am 11.April jährt sich zum 50.Mal der Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald. Mit dem Ende der DDR endete auch deren historische Sichtweise auf die Jahre des Schreckens, die das deutsche Volk ebenso wie viele andere Grauen mit dem KZ-Buchenwald über seine Opfer brachte.
Das KZ-Buchenwald wurde zu DDR-Zeiten gerne darauf reduziert, alleinig durch kommunistischen Widerstand die Selbstbefreiung erkämpft zu haben. Diese verkürzte Sichtweise ist seit Jahren Kritikpunkt des internationalen Lagerkomitees.

Doch viel schwerer wiegt das, was die Opfer seit der Wiedervereinigung ereilt: In einem nicht festgeschriebenen Verbund versuchen Alt-wie Neunazis, DDR-Bürgerrechtler, konservative Kräfte und die Bundesregierung die Gleichsetzung des KZs und dem Internierungslager für Naziverbrecher nach 45. Dabei argumentieren sie, das beide Lager "totalitärer Regime" gewesen wären und leugnen die wahren historischen Fakten: In dem Lager nach 45 waren zuhauf Naziverbrecher interniert. Der geringste Teil der Inhaftierten fiel stalinscher Willkür zum Opfer. Deren Leiden sollen gegen die unermeßlich höheren der KZ-Häftlinge aufgerechnet werden. Die historischen Kontexte zu einem Brei vermengt, sollen Antifaschisten auf dasselbe Level ihrer Peiniger hiefen.

Bundeskanzler Kohl selbst kam vor einigen Jahren nach Buchenwald. Doch nicht etwa, um der Opfer des völkischen deutschen Größenwahns zu gedenken, nein, er kam, um sich vor den "Opfern des Stalinismus" zu verneigen: Vor Nazi-Verbrechern die vor zu Unrecht Inhaftierten. In guter Tradition seit Bitburg.

Das Internationale Lagerkomitee Buchenwalds hat es geschafft, sich gegen die Bestrebungen des Geschichtsrevisionismus zu behaupten: Anders als von konservativer und DDR-Bürgerrechtler-Seite gefordert, wird es keine Vermengung historischer Wahrheiten geben: Die Eröffnung einer neugestalteten Ausstellung über das KZ-Buchenwald wird eine neue Qualität des ehrenden Gedenkens an die KZ-Opfer ermöglichen.

  • Am Samstag, den 8.April wird erstmals in der Bundesrepublik(!) den ermordeten Sinti und Roma ein Denkmal gesetzt.
  • Am Sonntag, den 9.April ist für alle Interessentinnen und Interessenten eine Führung durch die Ausstellung organisiert .
  • Um 14.00 Uhr findet eine große Kundgebung statt.
  • Um 16.00 Uhr findet für die Leipziger Interessentinnern und Interessenten eine Veranstaltung mit ehemaligen KZ-Häftlingen statt.
Die Bedeutung Buchenwalds als Stätte des Widerstandes gegen alle Bestrebungen, das deutsche Volk von Schuld freizusprechen und damit die einmalige völkische Nationenbildung als eine harmlose Nation unter vielen darzustellen, ist uns Grund genug, für den Sonntag, den 9.April zur Fahrt nach Buchenwald aufzurufen.

Leipziger Treffpunkt: 06.00 Uhr Hauptbahnhof, Sonntag,9.April
(Dank der Bundesbahn kostet die ganze Sache für jeden DM 5,-)
In Weimar bringen uns Busse auf den Ettersberg.


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last modified: 28.3.2007