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Veranstaltungsankündigung

Conne Island 04.09.02, 19.00


Falsch gegen Arbeit:
Freigesetzte Hedonisten,
Tätigkeitsgesellschaft,
Empire –
Zukunft der Arbeit und Kritik an ihr.


Die Krise der Arbeitsgesellschaft führte zu einer Inflationierung der Diskurse über Arbeit. An einzelnen Stellen wurde dabei der Konsens über die Unhinterfragbarkeit der Arbeit als sozialen Realität durchbrochen. Sich teilweise großer Beliebtheit unter (radikalen) Linken erfreuend, v.a. aber zunehmend in der Zivilgesellschaft Diskursmächtigkeit erlangend sind diese Auseinandersetzungen insgesamt gekennzeichnet durch eine verkürzte Kritik am Kapitalismus, oft banal und immer affirmativ.
Die freigesetzten Hedonisten (Glückliche Arbeitslose, APPD, Anarchos) setzten in einer bizarren Umkehrung des Natürlichkeits-Paradigmas des bürgerlichen Arbeitsethos den naturwüchsigen Arbeitsscheuen entgegen. Dabei werden Vorstellungen von der Möglichkeit eines autonomen Lebens jenseits der ökonomischen Sphäre evoziert, mit Rassismen hantiert und bei der Selbststilisierung als Opfer oft verharmlosend auf die nationalsozialistische Vernichtung durch Arbeit rekurriert.
Die zivilgesellschaftliche und sozialwissenschaftliche Arbeitskritik (unterstützt durch ökonomische Think Tanks) kritisieren das bisherige Arbeitsverständnis als prekär, weil die Arbeit – im herkömmlichen Sinne – nicht mehr in der Lage sei, materielle Versorgung, Sinnstiftung und v.a. Vergesellschaftung zu gewährleisten. Den Szenarien der Tätigkeitsgesellschaft, emanzipativ verbrämt durch eine Selbstorganisations-Rhetorik, sind Exklusion und Kontrolle immanent.
Die post-operaistische Fraktion (Negri u.a.) geht von der Hinfälligkeit einer grundsätzlichen Arbeitskritik aus. Der ‘neuen’ immateriellen Arbeit würde ein neues Glücksversprechen und emanzipatorischer Gehalt innewohnen: „Indem sie ihre eignen schöpferischen Energien ausdrückt, stellt die immaterielle Arbeit das Potenzial für eine Art des spontanen und elementaren Kommunismus bereit“ (Hardt/Negri). Etwaige Kontinuitäten in den Funktionen von Arbeit (Kontrolle, Identität, Wert usw.) werden dabei beim Zusammenschustern des Empire-Theorems ebenso vernachlässigt wie die Bedeutung der Nationalstaaten als weiterhin wirkungsmächtige Agenturen des Arbeitsregimes.
Die Veranstaltungsreihe arbeiten lassen richtete den Fokus der Arbeitskritik auf die Geschichte der Arbeit und die Funktion von Arbeit und Arbeitswahn v.a. in der kapitalistischen Vergesellschaftung. In der kommenden Veranstaltung wird im Anschluss an die Auseinandersetzung mit den aktuellen arbeitskritischen Diskursen deren reformistische und affirmative Aufladungen durch eine Konfrontation mit einer linksradikalen Arbeitskritik analysiert werden.

Eine Veranstaltung der Antikapitalismus-AG des BgR.


siehe auch: left-action.de/arbeit || Aufruf in diesem Heft

Der Begriff der Aufklärung und seine Kritik


Diskussionsveranstaltung

mit:
Martin Dornis (Krisis Halle/Leipzig)
Sören Pünjer (Antideutsch-Kommunistische Gruppe Leipzig)

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Kritik der Aufklärung, die sich an einem Begriff derselben festmacht und in der kulminiert, was seit den Anschlägen vom 11. September an gegenseitiger Kritik bezüglich der antideutschen- und der Krisis-Position an Vorwürfen erhoben wurde: Ist Aufklärung die Bedingung der Möglichkeit von Emanzipation, aus der man nicht aussteigen kann und an die anzuknüpfen ist (Pünjer)? Oder ist sie nichts anderes als die blutige Durchsetzungsgeschichte des Kapitalismus, mit der fundamental zu brechen und nicht daran anzuknüpfen ist, weil letzteres heute zwangsläufig reaktionär wird (Dornis)?

Termin: Dienstag, 10. September, 19 Uhr
Ort: Conne Island, Koburger Straße 3

Infoladen Leipzig, 22.8k

Phase, 17.8k iz3w, 17.0k

left action, 10.8k

Dataspace, 14.1k

Incipito, 28.8k

Tomorrow-Theorie-Café, 12.3k

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last modified: 28.3.2007