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Dokumentation des Flugblattes der freien Leipziger Kulturszene, das flächendeckend in Leipzig verteilt wurde

Leipzigs freie Kultur wird demontiert


Erneute Haushaltskürzungen und die permanente Herabsetzung einer gewachsenen, breit gefächerten Kultur werden nicht länger folgenlos bleiben.

Mit über 12.000 Veranstaltungen, Kursen und Workshops und über 1 Million Besuchern/Teilnehmern pro Jahr bietet die Freie Kulturszene Angebote in beispiellosem Umfang. Ihre Kunstproduktionen und anderen Formen der Ausein-andersetzung mit Kunst schärfen durch Themenwahl und Ästhetik den Blick für soziale Spannungsfelder und geben den Beteiligten die Möglichkeit zum Gespräch. Insbesondere junge Menschen vermögen hier ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entdecken und zu erproben, können ihr ästhetisches Credo formulieren. Mit ausge-wählten Veranstaltungen werden kreative Impulse für die kulturelle Entwicklung der Stadt gesetzt.
Die Freie Kulturszene ist ein leistungsfähiger Arbeitgeber, der eine im Kultursektor einmalige ökonomische Effizienz erreicht: Der Anteil städtischer Förderung beträgt weniger als 25% vom erwirtschafteten Gesamtumsatz. Ein jahrelanger Sparkurs und die folgenschwere Disproportion zwischen sogenannter „Hoch- und Basiskultur“, Förderverhältnis 1:30, führten zu einer Situation, die geprägt ist von Mangel, Provisorien, Selbstausbeutung und lächerlichen Produktionsetats.
Die Sanierung einiger weniger Kulturzentren hat angesichts des enormen Bedarfs lediglich Alibicharakter, da nach dem Bau die Mittel für Kulturarbeit nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
Die originäre Leipziger Kulturlandschaft ist nach 1989 Ausdruck einer freien, selbstbewußten und heiteren Stadt geworden, ihr hoher Standard eines ihrer wesentlichen Merkmale.
Ihre Demontage wird nachhaltigere Spuren in den Orientierungen und gelebten Werten vieler haben, als eine kurzsichtige Politik wahrzunehmen bereit ist.

Wir fordern Arbeitsbedingungen, die unserem Stellenwert im öffentlichen Leben der Stadt angemessen sind!
Wir fordern anstelle weiterer Kürzungen die Erhöhung unseres Etats auf das Minimum der Arbeitsfähigkeit von 3,75 Mio. EUR jährlich! Sonst bleiben die Veranstaltungskalender ab dem 1. Januar weiß!



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  • kultur-report: Der Stau in diesem Heft


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last modified: 28.3.2007