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Editorial.

Verschwörung auf meinem Teller?

Den kulinarischen Feinschmeckern dürfte es schon länger bekannt sein, das Leipziger Allerlei wird schon lange nicht mehr in seiner Urzusammensetzung kredenzt. Den meisten von uns nur als Tiefkühlprodukt von REWE (oder auch PLUS) bekannt, bestehend aus Erbsen, Karotten, Bohnen, Spargel, Kohlrabi, Blumenkohl und Morcheln, ist das Leipziger Allerlei eigentlich ein ganzes Menü, in dem Gemüse nur ein Tellerdrittel ausmacht. Denn eigentlich gehört zu einem richtigen Leipziger Allerlei auch der einheimische europäische Flusskrebs (Astacus astacus) - eigentlich! Wer heute allerdings ein Leipziger Allerlei bestellt bekommt Gemüse, Knödel und den amerikanisches Flusskrebs (Orconectes limosus). Dieser Umstand, der jeden Liebhaber der regionalen Küche zur Weißglut bringen müsste, ist das Produkt amerikanischer Großmachtphantasien. Dass der Ami ganze Tierkolonien zu seinen Waffen macht, ist spätestens seit der Heuschreckeninvasion hinreichend bekannt. Nun also der nächste Schlag, und dann auch noch auf so heimtückische Art und Weise, wie die sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft zu berichten weiß: „Der gravierendste Anlass für die bis heute andauernde kritische Bestandssituation der heimischen Flusskrebse war jedoch das plötzliche Auftreten der mit nordamerikanischen Krebsen eingeschleppten Krebspest.“ Mit Sicherheit kein evolutionärer Zufall! Vielmehr ein genialer Plan der Amis Europa zu unterwandern, doch die CEE IEH-Redaktion hat ihn erkannt.
Bleibt zu hoffen, dass die Conne Island Küche niemals Leipziger Allerlei serviert, denn wenn ich eines verzehre, dann nur mit einheimischem Flusskrebs – natürlich selbst gejagt – und frischem Gemüse aus dem Bioladen.

Bruno

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last modified: 21.1.2008