Für Ska-Veranstaltungen im Conne Island zu werben
ist inzwischen eigentlich zu einer fast überflüssigen Angelegenheit
geworden, denn wer diese Musik mag und eines der zurückliegenden Konzerte
besucht hat, erinnert sich gewiß noch an die gute Atmosphäre. Es
bedarf also keiner prophetischen Gaben, um für den Auftritt von Mr.
Review, die vom Tour-Veranstalter – meiner Meinung nach durchaus
berechtigt – als „die beste kontinentaleuropäische
Ska-Band” angekündigt werden, eine ähnlich stimmungsvolle Party vorauszusagen.Genauso habe ich mein erstes Mr. Review-Konzert in Erinnerung: auf dem Skanking Around The X-mas Tree 1990 irgendwo bei Aachen verschwanden die Musiker in einem riesigen Pulk von Leuten, die alle voller Begeisterung auf der Bühne tanzen wollten, als die Band ihr inzwischen wohl unsterbliches „Another Town” spielten. Die holländischen Stimmungskanonen können auf eine über 10jährige Existenz in weitgehend unveränderter Besetzung zurückblicken. Bei etlichen hundert Auftritten haben sie ihre Bühnenshow perfektioniert und sind in der Lage, jederzeit aus dem Stand ein mitreißendes zweistündiges Set zu spielen. Das aktuelle Live-Album (nach zwei Studioproduktionen sowie einigen Singles und Beiträgen auf diversen Samplern), vermittelt einen hervorragenden Eindruck von der unveränderten Spielfreude der Band, der es neben musikalischer Professionalität auch auf die Qualität ihrer Texte ankommt; ein gezielteres Hinhören lohnt sich. Mr. Review – das ist auch Ska gegen Rassismus, nicht aufgesetzt oder mit dem ideologischen Holzhammer, aber in der Aussage kompromißlos und an der passenden Stelle. Vor und nach dem Konzert werden die Jungs von der Original Big Shot Soundcrew aus Weimar auflegen, die vor allem dem Publikum aus Thüringen (und einigen Musiktouristen) von den Ska- und Soulnightern in Weimar und Jena bekannt sein dürften. Alles spricht für einen weiteren großen Ska-Abend im Conne Island. So keep the fire burning! – peanut vendor – |