home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[21][<<][>>]

compost logo, 15.1k

Kruder & Dorfmeister
„A Tune For US“?

Was kommt nach Jazz? Immer wieder die Frage, deren Beantwortung sich Michael Reinboth scheinbar zur Lebensaufgabe gemacht hat. Schon in dem vor einiger Zeit verschiedenen BAD-Magazin klärte er uns über „Jazz not Jazz“ auf. Peinlich wurde es bei ihm nur, wenn er sein Metier der Musik verließ und uns soziopolitische Analysen feil bot (siehe ‘92 Reinboth contra Günter Jacob in BAD). Zwischenzeitlich ging er dann mit einem Amtstitel hausieren („Minister for music and nightlife“ - siehe Artikel zum Tresor-Tour-Sponsor im Heft) und manövrierte sich kurzerhand in Trendscout-Wichserei. Gegenwärtig tritt er zwar nicht ruhiger, aber nur auf den Stellen, die er - Respext - wirklich zu beherrschen scheint („Compost Rec.“, „Compose Rec.“, „Into Something“, „Electric Lounge“, „Jazzwelle Plus“).
Läßt man den einschlägigen Kenntnisstand Revue passieren, stellt man fest, daß die Popularität KRUDER & DORFMEISTERS sehr wohl mit seiner Person zu tun hat. Sein permanentes Featuring in „Jazz Thing“ öffnete ihnen so manches Gehör, daß uns ähnlich suspekt ist, wie übergelaufene Acid Jazz-Fratzen, die meinen, ein ewiges Lächeln funktioniere auch zu „Ninjatune“-Klängen (oder alsbald Alex Reece).
K & D kennen leider auch kein popkulturelles „Schengener Abkommen“. So böse der Unterton dieser Feststellung, so traurig ausgeprägt die „Schutzmentalität“ in, nennen wir sie, Future-Jazz-Kreisen: Es gibt sie nicht. Easy Kost für alle. Trotz des „typisch interessanten Experimentes“ in Drum & Bass-Gefilden.

Ihre Remixes für COUNT BASIC, BOMB THE BASS, KNOWTORIOUS, DAVID HOLMES, U.F.O. und TRICKY (wird voerst nicht veröffentlicht) sprechen natürlich für wundervollen Sound, der via Turntable uns alle begeistern wird.
Das Wiener Duo Peter Kruder und Richard Dorfmeister stehen für eine Musik, die keine Selbstbeschränkung kennt. Deshalb werden sie auch erst jetzt so richtig interessant, wo eigentlich keine Sau mehr auf Trip Hop setzt. Da sie seit geraumer Zeit nicht mehr als DJs (vornehmlich in Bristol, L.A. oder München) unterwegs waren, ist es eine besondere Freude, sie dort auflegen zu sehen, wo die Anrüchigkeit einer Vernissage und der daran haftenden Schickeria (immer noch) außen vor bleibt: im Conne Island.

Ralf


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[21][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007