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Retro

Los ging’s am 3.2. mit der Ladomat Label-Party. Nach anfänglichen Hochrechnungen von 500-600 Leuten, die wohl kommen sollten - wollten - durften, kamen allerdings nur ganze 250. Diese saßen jedoch nur Beine zuckend auf ihren nummerierten Plätzen, konnten sich dann später doch noch zu einhem kleinen Tänzchen hinreißen lassen und somit wurde es doch noch ein ganz angenehmer Abend. Ich sollte vielleicht an dieser Stelle nicht vergessen, das viele empört waren, über die 15 DM Eintritt, wir damit einige zahlungskräftige junge Leute so sehr vergrault hatten, daß sie wieder gingen, auf den Plakaten nichts von Techno-House stand und der Veranstalter (der übrigens sehr zufrieden war) mir gesagt hat, das war so gewollt, denn dadurch hatten wir nicht das gesamte Raver-Arsch-Publikum auf’m Hals.
eine woche später war wieder tanzen angesagt. serious dropout the futuristic dub foundation. den digitalen weg zum outta space, aufs feinste ausgeleuchtet, ließen sich zu viele entgehen. fragt bei den reisenden nach!
Der Hardcore Start ins neue Jahr ist am 17.2. auch geglückt. Los ging’s mit Proof, einer neuen Berliner Band um den ex-Charleys War Sänger Mike. Ohne viel Rummel ging’s gleich zur Sache, in gewohnter alter War-Manier - hart und kräftig. Abwarten was die Zukunft bringt.
Die 2. Band Hard Response konnten nicht so sehr überzeugen. Was wohl am Publikum lag, aber dazu später. Next Step Up waren unerwartet hart, das Madball Cover und der Black Sabbat Song zogen eine ganz schöne Front auf. Punishable Act aus Berlin kamen für vier Songs nach Leipzig, um ihr Video aufzunehmen. Wer die CD kennt, sollte sie vergessen, das neue zeug ist besser. 25 ta Live hatte ich ja schon vorher in Chemnitz gesehen und muß sagen, daß sie in Leipzig besser waren. (Lag bestimmt auch am letzten Tour-Tag)
Ich war natürlich Hölle begeistert über die Agnostic Front der 90er, was mich aber nervte war, daß dumme affige Benehmen einiger Berliner, die denken, Hardcore in einer solchen Stadt wie Leipzig, mit der Bierflasche vor der Bühne, dummes Gepoge und Wichtigtuerei führen zu müssen.
Am 23. war es dann für Eric ‘IQ’ Gray, outernational G-Funk HipHop Altmeister, so weit. Viel dazu sagen kann man nicht, weil nicht viel los war, jedenfalls nicht bei dem DJ, der erst auflegte. (malcolm und bigbrother bk bewiesen an diesem tag einmal mehr ihre profesionalität, leider ohne das geringste feedback aus den reihen der hiphop-gemäß jungen zuschauer) Abders wars dann bei Eric, bei dem die weiblichen Fans in den ersten Reihen umkippten, so daß wir sogar den Rettungsdienst rufen mußten. Erste Diagnose: Zuviel Fanta! Die gute Stimmung konnte dadurch aber nicht abreißen. Einige Freunde der Tanz-Musik legten sogar einen einstudierten Spring-im-Kreis-an-den-Händen-angefaßt-Pogo-brasilianischem-Ausdrucksanz hin. Eine Augenweide! Aber Hauptsache den Leuten hat’s gefallen. Na denn Prost.
Wer eine Show wie keine andere sehen wollte, der hatte am 24.Februar dazu Gelegenheit: into another entführten die rund 235 Zuschauer wirklich in eine ferne, selten erlebte musikalische Welt. Diese zu beschreiben obliegt mir nicht, zweierlei sollte gesagt werden, die Balladen waren wunderbar und, es bewahrheitete sich, daß sie in keine Schublade passen.
Das Publikum teilte sich einerseits in jene wohlbekannte Hardcore-crowd; positiv überaschte, daß viele „alte“ Leute kamen, solche, die eigentlich nie so viel mit Hardcore zu tun hatten (dabei die angenehmsten waren?), und into another wohl noch von ihrer 91’er Show mit Mealstrom kannten. Beachtlich in diesem Zusammenhang auch die Worte von Gitarrist Peter Moses: „We don’t want to play for the hardcore kids, that’s not what we want!“
Als Support spielten Surface aus Essen, diese boten neudeutschen Hardcore mit einer gehörigen New School Kante, paßten damit überhaupt nicht zur nachfolgenden Band und wurden so vom größten Teil des Publikums als Zumutung aufgefaßt. Es scheint, daß viele der deutschen Bands musikalisch inzwischen den Standard amerikanischer Vorbilder erreicht haben, trotzdem können sie nicht überzeugen und wirken schlicht langweilig.
into another selbst erwiesen sich als angenehme und aufgeschlossene Zeitgenossen, waren vom Laden sehr angetan und sprachen vom Konzert als einem besten auf der Tour.
Daß sie mit den Gebaren anderer, uns wohlbekannter New Yorker Musiker nicht viel gemeinsam haben, zeigte sich dann schließlich in einem Novum: als Pausenfüller bekam man von Elektro Hip Hop bis House feinste Musik zu hören. So verließen der Großteil der Zuschauer, auch ich, das Konzert mit einem höchst zufriedenem Lächeln.

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last modified: 28.3.2007