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afrohead, 1.2k

Saint Angel

„Es gibt keine Zukunft, wir sind die Zukunft!“ (Derrick May)

Am Samstag, 9.3.96, wird im Conne Island-Café der Film: „Der letzte Engel der Geschichte“ gezeigt. Dieser Abend wird der Versuch sein, Film, spezifische Dekoration und Party miteinander zu verbinden.
„The Mothership Connection/The last Angel of History“ (so der Originaltitel) ist ein experimentelles Film-Essay des afro-britischen Filmemachers John Akomfra, der versucht, mit den Mitteln modernster Bildbearbeitung und Filmästhetik bestimmte afrospezifische Zusammenhänge zu erklären. Akomfra, Mitglied des Londoner Black Audio Film Collective, geht dabei auf die Parallelen von Science Fiction und schwarzer Idendität, im Film aufbauend auf George Clinton’s „Mothership Connection“-Album (als Parliament), ein. Verschiedene Promis der Black Nation (Regisseure, Authoren, Kosmonauten, ...) reichen sich dabei fast nahtlos die Klinke in die Hand. Den eigentlichen Großteil des Films macht jedoch der Aspekt schwarzer Musik aus. Da trifft besagter George Clinton auf Sun Ra und Lee „scratch“ Perry. Dabei beschäftigt sich Akomfra nicht nur mit der tiefsten old school, sondern setzt sich auch mit, na sagen wir mal zeitgemäßen, Artists auseinander - ohne dabei zu vergessen, wer die damit verbundenen Probs auch verdient hat. Technoproducer der ersten Liga wie Juan Attkins (Metroplex), Derrick May (Transmat) oder Carl Graig (Planet E) stehen da in engem Zusammenhang mit Breakbeat-Artists wie Goldie (Metalheads) oder A Guy called Gerald (Juicebox). Alle genannten Künstler beziehen sich unabhängig von einander, zudem sie einander oft nicht kennen, auf die Vision vom „brother from another planet“, in der sie sich selbst sehen. Akomfras Film versteht die Black Nation also vielmehr als „AlieNation“.
Mit Hilfe zweier Figuren- einem Erzähler, der durch die Ruinen des ausgehenden 20. Jahrhunderts wandert und dem im Internet der schwarzen Kulturen surfenden „Data thief“ wird man durch sämtliche Epochen (... „Techno ist wie ein Gattungssprung“ ...) begleitet. Ein Werk, welches natürlich durch das Mitwirken diverser Halb-Götter (s.o.) an Reiz gewinnt, und (leider) auch (nur) dadurch die entsprechenden Features in diversen Mags bekam.
Auf jeden Fall ein gelungener Schritt, um das, was man in unseren Breiten als „Black musuc“ (????) begreift, zu verstehen.
Da dieser Prozess am besten im Party-Konzept funktioniert, wird DJ Mathias (Elastic/Distillery/...) die entsprechenden Platten bereit halten ... learning by clubbing (oder so ähnlich!)

philipp n.


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last modified: 28.3.2007