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Zion Train

„Welcome to the Wibbly Wobbly World of Frequenzy Frenzy“

...und Willkommen in der britischen Dub-Renaissance in Persona Zion Train, einer Formation von Musikern, die jegliche Facetten der Reggae-Subgenre aufbricht, um in experimentierfreudiger Laune den Klangraum neu zu definieren. Neodub also, schnell, digital und mit der Etikette der brennenden Baßbox behaftet. Fire inna Dancehall!
Skuril sind sie, und das aus einer Mischung aus Sensi-Kraut, Parawissenschaft, und ökologischer Spiritualität, in der Stockhausen zitiert und „Free Mumia“ mit „Rastafaeriiiii“ Rufen kombiniert wird. Wibbly Wobbly dient letzendlich nur als Beweis dafür, daß Reggae nicht mehr nur „Strictly Cultural“ ist, sondern an Realität gewonnen hat, ohne mit den Wurzeln zu brechen. Und genau eben das steht auf den Fahnen des Zion Train Projektes, bei dem das Kollektiv die Instanz ist. Inhalte sind statt der Person im Zentrum: „Die Frage heißt nicht, wer sind wir oder wo kommen wir her, sondern: was machen wir und was sagt es aus. Zion Train kann als loses Netzwerk erklärt werden, dessen Balance einfach das Essentielle ihrer Musik ist - eine digitale Religiösität.
Die Korrespondenz mit der elektronischen Verrücktheit und dem, was man heute als Dubhouse, Cyberska oder Acid-Dub bezeichnet, entspringt allerdings einer nicht unwesentlichen Entwicklung. Diese begann vor 4 Jahren als Londoner Zion Train Soundsystem, in dessen Schlepptau das Zion Label entstand. Anfangs ausschließlich dem Rootsreggae verschrieben, eröffnete sich nach der Fertigstellung des Debutalbums „Passage to India“ ein stilistischer Wendepunkt. Der Rootssound wich immer beständiger einem zeitgemäßem Dubexperiment, das vordergründig auf Acidhouse-Sequenzen, harten digitalen Bässen und extrem minimalistischen Effekten aufbaut, ohne aber dabei die Spiritualität zu vernachlässigen. Als konsequenz entstand das Öko-Konzeptalbum „Natural Wonders of the World in Dub“, genauso wie Universal Egg, das zweite Zion Train Label, welches uns heute Projektwunder wie Tasilli Players, Powersteppers oder Robert Charlesworth eröffnet.
Bei Zion Train wird der Spliff per Internet kreiert, somit seine Intensität potenziert, um ihn dann in authentischer Dancehall-Athmosphäre zu entzünden. Und das, ohne in einen kläglichen Pop-Eskapismus eines Dreadzone-Projektes zu verfallen. Das aktuelle Album heißt nicht umsonst „Homegrown Fantasy“ und besitzt als Gesamtwerk ein Volumen, das live mit digitaler Vernetzung, Gesang, Percussions und Bläsern sicher noch imposanterer wirkt als auf Tonträger.
Wie, wenn nicht über Stockhausen, der bei Zion Train nicht nur Programatik, sondern ein Teil des Umfeldes ist, ließe sich eine akzeptable Brücke schlagen: „In der elektronischen Musik sollen Generatoren, Magnetophon und Lautsprecher das hervorbringen, was kein Instrumantalist je vermöchte. Im Instrumentalen dagegen soll der Spieler das erzeugen, was keine elektronische Musik je hervorbringen, nachahmen oder wiederholen könnte.“
Wenn interessiert da schon ein Major Deal?

One Love. One Heart. One Conscience.


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last modified: 28.3.2007