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usual suspects, 9.3k
(Renegade Hardware rec., uk),
Booga (breaks.org),
Full Contact (S.U.F.F.),
Zapotek (Repertoire)
Un cri court dans la nuit
Die Usual Suspects: Kaum ein Name spaltet gegenwärtig die Gemüter innerhalb des Drum&Bass-Zirkus wie der ihrige. Während Ed Rush&Optical oder auch Bad Company, von vielen „Geschmäcklern“ noch gerade als Innovatoren akzeptiert werden, hört der Spass bei dem Trio von der Insel auf. Nun ja, auch ich bin von ihren allerneuesten Produktionen nicht gerade überzeugt, trotzdem sind sie es wert, vorgestellt zu werden, da sie mit ihrem Style nicht nur polarisieren, sondern weil sie trotz allem aus der Masse der D&B-Produktionen herausragen. Viele benutzen zwar ihren Namen, genauso wie den von Bad Company, gern als Synonym für Proleten-Sound, damit tut man ihnen aber sicherlich Unrecht. Gerade diese Acts waren es, die den Original-Rave-Sound entwickelten, der keineswegs dumpf, sondern oft sehr funky, melodiös und detailiert ist. Dass solche neuen Trends gerne einen langen Schwanz an Kopierern nach sich ziehen, versteht sich von selbst. Und da diese Leute oftmals nicht mal annähernd so viel Talent im Kopf bzw. Herz wie andere in der Zehenspitze haben, ergab sich schnell eine Übersättigung an Unmengen harter Knüppel-Platten, die nichts darstellten, außer dass sie es irgendwie auf Vinyl geschafft hatten.
Die Usual Suspects bestehen aus den drei Mitgliedern Keaton, Carl und Chris, welche die englische Szene das erste Mal 1998 mit „Killa Bees“ überrollten, einem Monster von einem Tune. Chris und Keaton lernten sich in einem Plattenladen in Kingston kennen, in dem Chris arbeitete. Keaton, mittlerweile gerade erst 21 Jahre jung, fing schon als 12 jähriger an, seine DJ-Sporen zu verdienen, was man definitiv merkt. Sie beschlossen relativ schnell, mal etwas zusammen zu produzieren. Dass dabei mit Hilfe von Keatons Freund Carl gleich „Killa Bees“ herauskam, ahnte wohl zu dem Zeitpunkt noch keiner. Die neuen Stars waren geboren. Von den Lesern des „Knowledge“, einem der führenden einschlägigen Magazine des Genres, wurden sie im alljährlichen Poll auch sofort zu den besten Newcomern 1998 gewählt. Nun ging es Schlag auf Schlag, neben dem Featuring alongside DJ Bailey und dem „Don of the Mix“ Andy C auf der Renegade-Hardware Mixtape-Reihe und diversen Remix-Aufträgen, erschien alsbald „Doorway“, der Teaser auf die darauffolgende „Armageddon“-Compilation von Renegade Hardware, welche eine nachhaltige Wirkung auf die Szene hinterließ. Mit „Doorway“, einer Soul-Rave-Hymne (wenn es diesen Ausdruck gibt), untermauerten sie ihren Ruf eindrucksvoll und wurden in einem Atemzug mit Ed Rush&Optical, Bad Company oder auch John B genannt. „Doorway“ erschien in so gut wie allen Top Ten namhafter DJ’s wie zum Beispiel Storm, Bailey oder Alley Cat. Auf „Armageddon“ selber steuerten sie unter anderem „Shrapnel“ bei, einen Stomper der härteren Art, bei welchem sie sich bei der Detroit-Legende Kevin „Master Reece“ Saunderson bedienten. In den letzten Monaten gab es allerdings einen Wandel innerhalb ihres Produktionsstils. Irgendwie wurden die Tracks immer hektischer und fiepsiger und auch um einiges anstrengender. Was auf ihrer letzten EP „Syndrome“ noch in zarten Ansätzen zu finden war, ist nun bei der neuen Mammut-Compilation „Aftermath” von Renegade Hardware leider zur Realität geworden.
Stücke, mit denen man sich nicht so recht anfreunden kann und will. Nichtsdestotrotz sollte man sich diesen Abend trotzdem anschauen, da man von Mixing-Deluxe ausgehen kann und sie trotz allem für ihren originalen Sound stehen, der mehr enthält als ihre letzten Veröffentlichungen. Den Floor rocken werden sie auf jeden Fall, das dürfte so sicher sein wie das Amen in der Kirche.
Andreas
usual suspects, 17.0k Die Suspects incl. Tolga II – dann dürfte ja dem
Ärsche-Wackeln nichts mehr im Wege stehen


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last modified: 28.3.2007