Dienstag, 12.11.2024, Einlass: 19:00 Uhr
„Sex kaufen?“ – „Seitdem hasse ich Männer aus Deutschland” - Sextourismus in Thailand aus materialistischer Perspektive
12.11. / 19h / Charlotte Hattenbach
Besonders aus Deutschland fliegen Jahr für Jahr viele Männer als Sextouristen nach Thailand, das weltweit als Paradies für Freier markiert wurde. Die Datenlage ist dabei eindeutig: mittelalte weiße Männer, die aus der Mittel- und Oberschicht stammen, reisen wiederholt nach Pattaya, Bangkok und zu ähnlichen Zielen, um dort prostituierte Frauen aufzusuchen und mit ihnen mehr oder weniger enge Bindungen einzugehen. Das von Herkunft, Geschlecht und Klasse geprägte, ungleiche Verhältnis wird dabei noch durch die undurchsichtige Beziehung zueinander verkompliziert, die von einmaligen Besuchen über jahrelangen Kontakt reichen kann. Was erwarten sich Freier von diesen Beziehungen und was bedeuten sie für prostituierte Frauen in Thailand? Welche (Care) Arbeit leisten Letztere, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und wie lässt sich diese in einen patriarchalen, globalisierten Kapitalismus einordnen?
Sex kaufen? - Von der Kontroverse zur Diskussion
Kaum ein Thema wird in feministischen Kreisen kontroverser diskutiert oder gemieden als Prostitution. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass eine offene Diskussion zum Thema nur selten stattfindet. Diese verfahrene Situation stellt ein Problem dar: Das Thema sollte insbesondere aufgrund der Gewalt, die viele Frauen in der Prostitution erfahren, offen besprochen werden, um langfristig notwendige Veränderungen bewirken zu können.
Mit der Veranstaltungsreihe: „Sex kaufen? – Von der Kontroverse zur Diskussion“ wollen wir einen neuen Zugang zum Themenfeld Prostitution ermöglichen.
In 5 Vorträgen legen wir den Fokus auf die strukturellen Rahmenbedingungen der Prostitution und betrachten das Thema aus historischer, ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. So möchten wir eine Grundlage für eine Auseinandersetzung mit Prostitution bieten, die durch gegenseitige Offenheit, respektvolle Gespräche und dem Interesse am Dazulernen geprägt ist.
Jede und jeder ist herzlich eingeladen, auch ohne Vorkenntnisse oder gefestigter Meinung zum Thema an den Vorträgen teilzunehmen. Wir freuen uns auf euch!
Freitag, 01.11.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Der Anschlag in Halle 2019: Eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Reaktionen
Am 9. Oktober 2019 ereignete sich der rechtsterroristische Anschlag in Halle und Wiedersdorf, bei dem Jana L. und Kevin S. ermordet wurden. Dieser Tag war für viele in und um Halle ein einschneidendes Ereignis. In dem Vortrag werden die Ereignisse des Tages aus der Perspektive derjenigen erzählt, die überlebten. Zudem werden die Reaktionen der Mehrheitsgesellschaft auf den Anschlag kritisch diskutiert. Der Vortrag beleuchtet die auffällige Tendenz eines übermäßigen Interesses am Attentäter in der öffentlichen Reaktion auf den Anschlag. Zudem werden Parallelen zwischen den Reaktionen auf den Anschlag und Motiven aus der Holocaust-Erinnerung aufgezeigt und analysiert. Es wird diskutiert, weshalb diese Reaktionen nicht zu einer Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen rechtem Terror und Kontinuitäten rechtsextremer Ideologien führten, sondern zu einem erinnernden Vergessen. Der Attentäter und seine rechtsextreme Ideologie werden aus der Gesellschaft ausgelagert, wodurch sich die Mehrheitsgesellschaft als diskriminierungsfrei darstellen kann. Der theoretische Teil des Vortrags basiert auf einem ideologiekritischen Zugang zur Gesellschaft.
fantifa Leipzig in Kooperation mit dem Offenen Antifa Treffen Leipzig
Vortrag, 19:00 im Café Conne Island
Donnerstag, 17.10.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Lesung: Erinnern als höchste Form des Vergessens?
Lesung mit Jan Gerber und Andreas Stahl
Moderation Annika Padoan
Vor dem Hintergrund des sich seit mehreren Jahren in der deutschsprachigen Öffentlichkeit abspielenden „Historikerstreit 2.0" wird immer wieder über die Bedeutung des Holocaust gestritten: Was war der Holocaust und was war er nicht? Inwiefern ist er „präzedenzlos"? Wie wird an ihn erinnert, wie sollte es getan werden? Wer bestreitet seine Präzedenzlosigkeit und welche politischen Folgen bringt das mit sich? Die Beiträge des 2023 veröffentlichten Bandes geben Antworten auf diese und viele weitere Fragen, die angesichts der politischen und aktivistischen Debatten und Initiativen seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Israel und Gaza ungebrochen aktuell bleiben.
Mitherausgeber Andreas Stahl wird den Band vorstellen und Beiträger Jan Gerber über die Gedächtnisgeschichte des Holocaust sprechen. Die Veranstaltung wird von Annika Padoan moderiert.
Andreas Stahl leitet die Beratungsstelle gegen Antisemitismus an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW). Er ist seit vielen Jahren in der politischen Bildung tätig und Mitherausgeber der Bände „Konformistische Rebellen" (2020), „Subjekt und Befreiung" (2022), „Probleme des Antirassismus" (2022), „Erinnern als höchste Form des Vergessens?" (2023) sowie „Gesichter des politischen Islam" (2023). Zudem ist er Gründungsmitglied der Gesellschaft für kritische Bildung und Mitglied des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusforschung (CARS) Aachen.
Jan Gerber ist Historiker und Politikwissenschaftler. Zuletzt erschienen von ihm „Das letzte Gefecht. Die Linke im Kalten Krieg" (erweiterte Neuauflage, XS-Verlag: Berlin 2022), „Karl Marx in Paris. Die Entdeckung des Kommunismus" (Piper: München 2018), „Ein Prozess in Prag. Das Volk gegen Rudolf Slánský und Genossen" (2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen/Bristol 2017). Zur Zeit arbeitet er an einem Buch über die historischen und gegenwärtigen Herausforderungen für die Erinnerung an den Holocaust (Arbeitstitel: „Das Verschwinden des Holocaust").
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Kooperation mit dem Verbrecher Verlag und dem Conne Island
Donnerstag, 10.10.2024, Einlass: 19:30 Uhr
Ostsaarzorn Zine-Release im Café
Ostsaarzorn – Punk Global
Punk. Eine einst groteske Idee verbreitet sich seit den 70er Jahren bis in den letzten Winkel dieses gottverlassenen Erdballs und verzückt bis heute die Herzen und Hirne derer, die ihr verfallen. Das durchtriebene Leipziger Redaktionskollektiv OSTSAARZORN widmet sich in der neusten Ausgabe seines jährlich erscheinenden „Fachjournals für Punk“ dem Thema „DEUTSCHPUNK GLOBAL“. Auf 216 Seiten werden interessante Punkbands und andere seltsame Gestalten aus allen sieben (!) Kontinenten vorgestellt - über Deutschland dagegen kein weiteres unnützes Wort vergeudet. Am 10.10 präsentieren die Herausgebenden im CONNE ISLAND Café ihre neue Ausgabe, lesen daraus Texte, lassen Musik erklingen und zeigen sogar Fotos. Multimedial as fuck - es darf sogar kontrovers diskutiert werden. Das Magazin kann gegen Spende erworben werden.
Dienstag, 08.10.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Feuer. Das antisemitische Pogrom vom 7. Oktober 2023. Lesung mit Thomas Ebermann.
Vor einem Jahr fand das umfangreichste und brutalste antisemitische Pogrom seit der Shoah statt. Das Ziel der islamistischen Hamas war die israelische Zivilbevölkerung, die Mittel waren Zerstörung, Entführungen, Massaker und sexuelle Gewalt.
In seinem Buch Feuer - Israel und der 7. Oktober dokumentiert der Autor Ron Leshem die Verbrechen schonungslos. Er macht ein Grauen sichtbar, dass bis heute außerhalb Israels kaum gesehen wird. Dabei benennt er das vielfache Versagen der israelischen Sicherheitskräfte und spart nicht mit Kritik an der derzeitigen rechten Regierung. Leshem, der selbst in den USA lebt, ist eine Stimme jener demokratischer Massenproteste in Israel, die sich für Verhandlungen und die Freilassung der Geiseln einsetzen.
Der erste Jahrestag ist nicht nur ein Anlass, den rund 1.200 Todesopfern sowie den tausenden Verletzten und Traumatisierten zu gedenken, denn in der Wahrnehmung vieler Israelis dauert dieser schwarze Tag noch immer an. Bis heute befinden sich viele Geiseln in der Hand der Terroristen, während Antisemit*innen weltweit die Verbrechen relativieren, rechtfertigen und
sogar feiern - auch in Leipzig. Mit dieser Lesung sollen die Ereignisse und ihre Folgen sichtbar gemacht werden. Sie sind eine Aufforderung zum Handeln.
Es liest der Autor, Publizist und Dramaturg Thomas Ebermann. Er hat jahrelang (gemeinsam mit Rainer Trampert) satirische Lesungen veranstaltet und mittlerweile über 50 literarische Stoffe zu szenischen Lesungen verarbeitet – wie zum Beispiel das Stück »Q« von Luther Blissett. Er ist Autor und Regisseur des Bühnenstücks »Der Firmenhymnenhandel« und Co-Autor von »Der eindimensionale Mensch wird 50«. 2019 bestritt er zwei Abende im Deutschen Schauspielhaus Hamburg unter dem Titel »Thomas Ebermann beleidigt Helmut Schmidt«, bei dem es gar nicht um Helmut Schmidt ging. 2018/2019 erarbeitete Ebermann, gemeinsam mit Thorsten Mense und Florian Thamer, den theatralen Vortragsabend »HEIMAT – Eine Besichtigung des Grauens«, der in den
darauffolgenden Jahren sehr erfolgreich durch Deutschland und Österreich tourte und dabei an über 60 Stationen Halt machte. Aktuell arbeitet er in selber Konstellation an einem neuen Bühnenprojekt: »NORMAL – Besichtigung des Wahns« (vernunftwahn.de).
Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswochen "Gegen jeden Antisemitismus - Erinnern heißt Handeln!". Der Abend wird organisiert von der Gruppe Florida in Kooperation mit der Buchhandlung drift.
Donnerstag, 26.09.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Paula Irmschler - Alles immer wegen damals (Lesung)
Was sie verbindet? Die eine hat die andere geboren.
Der Hund ist jetzt da, nun muss man sich eben um ihn kümmern, sagt Mutti. So wie die Kinder, die waren damals auch plötzlich da und man musste sich eben kümmern. Das will ihre Tochter Karla in jedem Fall anders machen. Also ist sie von Leipzig nach Köln geflohen, hat den Kontakt zur Mutter abgebrochen, das ist einfacher als mit Gerda zu diskutieren. Aber jetzt hadert Karla mit der Ausbildung, kämpft mit der Miete, und mit ihrer Freundin könnte auch mal der nächste Schritt kommen. Ob es eine gute Idee von Karlas Geschwistern war, den beiden zu ihren Geburtstagen – zum 30. und 60. – eine gemeinsame Reise nach Hamburg zu schenken? Wahrhaftig, voller Witz und Zärtlichkeit erzählt Paula Irmschler von zwei grundverschiedenen Frauen, die zufällig Mutter und Tochter sind.
Paula Irmschler, 1989 in Dresden geboren, zog 2010 für ihr Studium nach Chemnitz. Nach fünf mehr oder weniger erfolgreichen Jahren ging sie nach Köln und schrieb für u. a. »Jungle World«, »Missy Magazine« und »Musikexpress«. Seit 2018 ist sie Redakteurin bei TITANIC. Ihr Debüt »Superbusen« war ein Spiegelbestseller und wurde für die Bühne adaptiert.
„Paula Irmschler lesen ist wie Saufen mit der besten Freundin, aber ohne Kater. Magisch.“ Margarete Stokowski
Dienstag, 24.09.2024, Einlass: 19:00 Uhr
„Sex kaufen?“ – Überwachung, Sanktionierung, Beseitigung. Geschichte der Prostitution im NS-Staat
24.09. / 19h / Mirjam Schnorr
Während Prostitution in der Weimarer Republik mit dem Geschlechtskrankheitengesetz von 1927 weitgehend entkriminalisiert worden war, suchte der NS-Staat einen wieder verstärkten staatlichen Zugriff auf das Prostitutionsmilieu und seine Angehörigen durchzusetzen. Der Vortrag gibt Einblick in die Geschichte der Prostitution zwischen 1933 und 1945: Wie gestaltete sich einerseits der Alltag, die Lebenswirklichkeit im Milieu aus, und welche institutionellen Eingriffe gab es andererseits in diesem Bereich zu verzeichnen? Welche Widersprüchlichkeiten bestanden zwischen der angenommenen Sexualmoral des Nationalsozialismus beziehungsweise dessen Ideologie und den Fragen der Prostitution in der Realität? Was für Konsequenzen konnten sich hieraus ergeben? Und nicht zuletzt: Wie kann ein angemessener Umgang mit dem Thema und der Erinnerung an jene, die zu Opfern des NS-Gewaltregimes wurden, in der Forschung gelingen?
Sex kaufen? - Von der Kontroverse zur Diskussion
Kaum ein Thema wird in feministischen Kreisen kontroverser diskutiert oder gemieden als Prostitution. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass eine offene Diskussion zum Thema nur selten stattfindet. Diese verfahrene Situation stellt ein Problem dar: Das Thema sollte insbesondere aufgrund der Gewalt, die viele Frauen in der Prostitution erfahren, offen besprochen werden, um langfristig notwendige Veränderungen bewirken zu können.
Mit der Veranstaltungsreihe: „Sex kaufen? – Von der Kontroverse zur Diskussion“ wollen wir einen neuen Zugang zum Themenfeld Prostitution ermöglichen.
In 5 Vorträgen legen wir den Fokus auf die strukturellen Rahmenbedingungen der Prostitution und betrachten das Thema aus historischer, ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. So möchten wir eine Grundlage für eine Auseinandersetzung mit Prostitution bieten, die durch gegenseitige Offenheit, respektvolle Gespräche und dem Interesse am Dazulernen geprägt ist.
Jede und jeder ist herzlich eingeladen, auch ohne Vorkenntnisse oder gefestigter Meinung zum Thema an den Vorträgen teilzunehmen. Wir freuen uns auf euch!
Donnerstag, 19.09.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Is Pride Still A Riot? - Vortrag mit Tina Sanders
Vor dem Hintergrund spätkapitalistischer Selbstoptimierungsideologien beschäftigt sich Tina Sanders mit der Geschichte des Christopher Street Day und dem ihm unterstellten subversiven Potenzial.
Tina Sanders ist Politikwissenschaftlerin und Soziologin und lebt in Leipzig. Ihre Schwerpunkte sind Antisemitismus und Frauenrechtsverletzungen z.B. im Iran, sowie Kritik an Islam und Identitätspolitik. Sie war verantwortlich für den Aufbau der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Sachsen. Ihre Artikel sind bisher u.a. in der Versorgerin, der Jungle World und im nd erschienen. Außerdem hat sie für den Sammelband „Gesichter des politischen Islam“ (Edition Tiamat, 2023) einen Beitrag zu den Taliban und Frauenrechten in Afghanistan beigesteuert.
Dienstag, 17.09.2024, Einlass: 19:00 Uhr
„Sex kaufen?“ – „Es gibt nur eine Moral!“ – DIe Frauenbewegung und ihre Debatten zur Prostitution (1900–1932)
17.09. / 19h / Kerstin Wolff
Über das Thema Prostitution wird heute wieder einmal heftig gerungen. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass die Frage, wie mit Prostitution umgegangen werden soll, schon sehr lange besprochen wird. Bereits um 1900, begann die damalige Frauenbewegung sehr langsam und vorsichtig über Prostitution zu sprechen. Sie erkannte, dass die damalige Prostitutionsregulierung extrem frauenfeindlich war, da es alleine die Prostituierten waren, die sich staatlichen Zwangsuntersuchungen und Kontrollen ausgesetzt sahen. Die nachfragenden Männer wurden nicht belangt. Wie die damalige Frauenbewegung dieses Problem diskutierte und zu welchen kurzfristigen Erfolgen es in der Weimarer Republik kam, soll in diesem Vortrag beleuchtet werden.
Kaum ein Thema wird in feministischen Kreisen kontroverser diskutiert oder gemieden als Prostitution. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass eine offene Diskussion zum Thema nur selten stattfindet. Diese verfahrene Situation stellt ein Problem dar: Das Thema sollte insbesondere aufgrund der Gewalt, die viele Frauen in der Prostitution erfahren, offen besprochen werden, um langfristig notwendige Veränderungen bewirken zu können.
Mit der Veranstaltungsreihe: „Sex kaufen? – Von der Kontroverse zur Diskussion“ wollen wir einen neuen Zugang zum Themenfeld Prostitution ermöglichen.
In 5 Vorträgen legen wir den Fokus auf die strukturellen Rahmenbedingungen der Prostitution und betrachten das Thema aus historischer, ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive. So möchten wir eine Grundlage für eine Auseinandersetzung mit Prostitution bieten, die durch gegenseitige Offenheit, respektvolle Gespräche und dem Interesse am Dazulernen geprägt ist.
Jede und jeder ist herzlich eingeladen, auch ohne Vorkenntnisse oder gefestigter Meinung zum Thema an den Vorträgen teilzunehmen. Wir freuen uns auf euch!
17.09. / 19h / Kerstin Wolff
Freitag, 28.06.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Materialistischer Queerfeminismus
Buchvorstellung über Theorien zu Geschlecht und Sexualität
Mit Friederike Beier (Hg.) und Franziska Haug (Autorin)
Moderation: Anna Lena Weyand und Sarah Uhlmann
Freitag, 28.6.2024 im @conneisland
Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 19 Uhr
Einem materialistischen Queerfeminismus geht es um eine emanzipatorische Theoriebildung zu Geschlecht und Sexualität im Kapitalismus – entgegen des vermeintlichen Widerspruchs zwischen Identität und Klasse. Während der feministischen Queer Theorie vorgeworfen wird, Kapitalverhältnisse und gesellschaftliche Strukturen nicht mitzudenken, wird die Herstellung von Geschlecht seitens marxistischer Analysen untertheoretisiert und die Rolle von Sexualität und Begehren für den Kapitalismus oftmals ausgeblendet. Demgegenüber zeichnet sich ein materialistischer Queerfeminismus durch eine antikapitalistische sowie queerfeministische Theorie und Praxis aus.
In der Lesung geht es um historische und aktuelle Verbindungslinien zwischen beiden Strömungen sowie aktuelle theoretische Verknüpfungen eines materialistischen Queerfeminismus. Im Anschluss werden politische Perspektiven und Utopien einer geschlechtslosen und sorgezentrierten Gesellschaft vorgestellt.
Friederike Beier (sie/ihr) beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit queer-feministischen, materialistischen und dekolonialen Theorien zu Zeit, Geschlecht und Arbeit. Sie arbeitet im Bereich Gender & Diversity am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der FU Berlin.
Franziska Haug hat in den Literaturwissenschaften an der Goethe Universität Frankfurt am Main zum Verhältnis von Geschlecht und Arbeit promoviert und arbeitet aktuell als PostDoc an der Uni Regensburg in einem Forschungsprojekt zu queerer DDR-Literatur. Sie forscht und publiziert außerdem zu Queerfeminismus, Materialismus, Popkultur und Antisemitismus.
Erschienen ist das Buch bei @edition_assemblage.
Donnerstag, 13.06.2024, Einlass: 19:30 Uhr
Countercultural Nazis: The ideological origins of the Atomwaffen Division
Buchvorstellung und Diskussion mit Spencer Sunshine
Es gibt eine neue Welle terroristischer Neonazis, unter ihnen die sogenannte Atomwaffen Division - ein internationales Netzwerk mit Ablegern in der ganzen Welt, auch in Deutschland. Die ‚Bibel‘ der Gruppe ist James Masons „Siege,“ es feiert „Lone Wolf“-Terrorismus, Serienmörder und Charles Manson. Auf der Grundlage von jahrelanger Archivarbeit und zahlreichen Interviews rekonstruiert Spencer Sunshine in seinem Buch „Neo-Nazi Terrorism and Countercultural Fascism“ erstmals die Entstehung von „Siege“ und seinen anhaltenden Einfluss auf die extreme Rechte. Spencer erhellt die Debatten, in denen Masons Ideologie entstand sowie ihre Verbreitung in den 1980er und 1990er Jahren durch subkulturelle Musiker und Verlage.
Spencer Sunshine wird sein Buch vorstellen und jüngere Entwicklungen der US-amerikanischen Rechten im Kontext von Donald Trumps erneuter Präsidentschaftskandidatur diskutieren. Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden.
Spencer Sunshine forscht und publiziert seit vielen Jahren zur extremen Rechten. Seine Texte erschienen in Jungle World, Antifaschistisches Infoblatt, Southern Poverty Law Center und The Forward.
Eine Veranstaltung von KNEDO - die Kneipe am Donnerstag im Conne Island Cafe
Dienstag, 21.05.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
»Arbeit macht frei« – Annäherungen an eine NS-Devise. Buchvorstellung und Diskussion mit Nikolas Lelle
»Unsere Arbeit macht uns frei«, rief ein ranghoher Nationalsozialist inmitten des Zweiten Weltkriegs seinen sogenannten Volksgenossen zu. Er knüpfte damit nicht nur an die lange Tradition »deutscher Arbeit« an, der nach die Deutschen eine ganz besondere Beziehung zu Arbeit haben sollen. Er wandelte zugleich eine weitverbreitete KZ-Inschrift ab. Denn »Arbeit macht frei« prangte am Lagertor von Auschwitz, Dachau, Sachsenhausen und andernorts. Doch was hat der Satz überhaupt zu bedeuten? Wessen Arbeit macht wen frei? Und vor allem: wovon? Um diese Fragen zu beantworten, wirft Nikolas Lelle einen Blick auf Texte der Shoah-Überlebenden Primo Levi, Jean Améry und Tibor Wohl, die jeweils Texte über die NS-Devise »Arbeit macht frei« verfassten. Bei genauer Betrachtung entpuppt sich die Devise als nationalsozialistischer Sinnspruch, indem nicht nur Verachtung und Verhöhnung, sondern auch Verbrechen und Versprechen sichtbar werden. In der Devise verbindet sich der eliminatorische Antisemitismus mit der naitonalsozialistsichen Arbeitsauffassung.
Aufgearbeitet wurde das nicht. Der Umgang mit der NS-Ideologie und ihren »Sinnsprüchen« ist eine Herausforderung bis heute. Denn wie kann es sein, dass dieser Satz einerseits tabuisiert ist, andererseits die extreme Rechte ständig mit ihm spielt und er auf Social-Media-Plattformen zum Hashtag verkommt? Erst eine gelungene Aufarbeitung der Vergangenheit kann die Gesellschaft dazu befähigen, sich ihrer Geschichte wie Gegenwart zu stellen.
Am Abend stellt Nikolas Lelle zentrale Überlegungen seines Buchs vor und liest ein paar wenige Passagen.
Zum Buch: Nikolas Lelle, »Arbeit macht frei« – Annäherungen an eine NS-Devise, Verbrecher-Verlag 2024, 19 €.
Nikolas Lelle arbeitet seit 2020 bei der Amadeu Antonio Stiftung und beschäftigt sich vornehmlich mit Antisemitismus, der Erinnerung an den Nationalsozialismus und „deutscher Arbeit“. Zuvor promovierte er – nach einem Studium der Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main und Mainz – an der Humboldt Universität zu Berlin in der Sozialphilosophie. 2018 gab er zusammen mit Felix Axster den Band „‚Deutsche Arbeit‘. Kritische Perspektiven auf ein ideologisches Selbstbild“ (Wallstein Verlag) heraus. 2022 erschien im Verbrecher Verlag seine Promotion „Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe“.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig.
Freitag, 03.05.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
VERSCHOBEN AUF DEN 05.12.24! // Rocko Schamoni - Des Pudels Kern (Lesung)
Leider muss Rocko Schamoni die Lesung aufgrund eines familiären Notfalls absagen! Stattdessen verschieben wir die Veranstaltung auf den 05.12.14. Die gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit oder können bei Tixforgigs erstattet werden. Wir wünschen Rocko und seiner Familie alles Gute!
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Die Dorfpunks kommen in die Stadt: Vor zwanzig Jahren erzählte Rocko Schamoni die Geschichte eines Dorfpunks, der aus der Einöde ausbrechen muss. Es war seine Geschichte.
Doch was geschah eigentlich danach? In Pudels Kern geht Schamoni zurück zu seinen Anfängen: 1986 verlässt er Lütjenburg, um in der großen Stadt das Abenteuer zu suchen; aus Roddy Dangerblood wird Rocko Schamoni, ein Künstler am Rande des Zentrums, umgeben von allem, was deutsche Gegenkultur bis heute prägt. St. Pauli ist der Ort der exzessiven Subkultur und hier trifft er die Goldenen Zitronen, Einstürzenden Neubauten, gründet mit Schorsch Kamerun den Pudelclub, entdeckt die Hamburger Schule und wird Mitglied der legendären Humorvereinigung Studio Braun. Pudels Kern reißt uns zurück in die Jahre, in denen ein Dorfpunk zum Künstler wurde, in die extatischen Kellernächte, hinein in den kaputten Tourbus und bis zum großen Plattenvertrag – garniert mit allen Hoffnungen und Abstürzen. Er ist das glühende Porträt des Künstlers als junger Mann.
Für Fans der Musik, der Szene, der Zeit. Und ins Bürgertum hineingealterte Menschen, die sich mit Rocko an ihre wilde „Jugend“ und die gute alte Bundesrepublik erinnern wollen. Für immer Punk. Eine Rocko-typische Antihelden-Geschichte, sympathisch, wild, liebevoll.
Rocko Schamoni, geboren 1966, ist Autor, Entertainer, Musiker, Schauspieler und
Bühnenkünstler. Er lebt in Hamburg. Mit seinen Romanbestsellern
wie Dorfpunks und Große Freiheit füllt er Hallen. Lange Jahre betrieb er zusammen mit Schorsch Kamerun den legendären Golden Pudel Club auf St. Pauli.
Donnerstag, 11.04.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
„Die Freiheit, die sie meinen.“ – Verschwörungsideologie und autoritärer Neoliberalismus//Lesung mit Sebastian Schuller
- Die Veranstaltung findet im Café statt -
Fast alle kennen Verschwörungsideolog:innen: Der Onkel, der während der Familienfeier die neuesten Infos zu den Rothschilds auspackt. Die Hebamme, die weiß, dass Impfen tötet. Der Arbeitskollege, der sich sich vor Chemtrails fürchtet.
Obwohl der Verschwörungsglaube längst ein Massenphänomen ist, neigen Forschung und Medien dazu, ihn zu individualisieren (und oft genug zu pathologisieren): ‚Das sind doch nur Schrullen‘, heißt es dann, ‚von Menschen, die in irgendwelche bubbles auf den sozialen Medien geraten sind.‘ Im Gegensatz dazu zeigt Sebastian Schuller in seinem neuen Buch ‚Die Freiheit die sie meinen‘ die gesellschaftliche Bedingtheit und Funktion von Verschwörungsideologie auf: Die Dauerkrisen des letzten Jahrzehnts und globale Katastrophen (wie Covid-19 und der Klimakollaps) stellen den kapitalistisch-realistischen Status quo in Frage. Auf diese Provokation reagieren regressive und privilegierte Teile der Gesellschaft mit strukturell-antisemitischen ‚Antworten‘ und formieren sich zur autoritären Revolte gegen jede, potentiell emanzipatorische Veränderung. Auf diese Weise werden sie zur Avantgarde einer neuen ideologischen Formation, die in der Verbindung von Antisemitismus, Sozialdarwinismus und kapitalistischem Marktfetisch besteht. Schuller nennt diese Formation ‚autoritärer Neoliberalismus‘.
In „Die Freiheit, die sie meinen“ untersucht Schuller diesen untergründigen Zusammenhang von Neoliberalismus und Verschwörungsdenken. Dabei nutzt er den politischen Diskurs während der Pandemie als eine Art Linse, durch die sich beobachten lässt, wie diese neue, politische Formation entstand und Hegemonie erringen konnte. Ob ‚Querdenken‘, der verschwörungsgläubige Onkel auf der Familienfeier, Impfgegner:innen oder andere Antisemit:innen: Sie alle stehen, so Schullers These, für eine aktuelle Entwicklungstendenz der kapitalistischen Gesellschaft hin zu einer neuen, radikal-individualistischen Form des Autoritarismus.
Wer mehr zu diesen Thesen erfahren will:
Am Donnerstag, den 11.4.2024 stellt Sebastian Schuller sein Buch im Conne Island Cafe vor. Veranstaltungsbeginn ist um 18.00 Uhr
Samstag, 23.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
CODE & VORURTEIL: Über Künstliche Intelligenz, Rassismus und Antisemitismus | Programm zur Buchmesse
Deborah Schnabel, Eva Berendsen, Leo Fischer, Marie-Sophie Adeoso (2024). CODE & VORURTEIL: Über Künstliche Intelligenz, Rassismus und
Antisemitismus. Verbrecher Verlag
Unser zukünftiges Leben soll von der künstlichen Intelligenz revolutioniert werden. Aber wer profitiert von der gewonnenen Effizienz und für wen wird künstliche Intelligenz zu einer echten Gefahr? Welche Konsequenzen wird es für die Demokratie und die offene, vielfältige Gesellschaft geben? Und wird KI künftig auch für jene von Nutzen sein, die heute von Diskriminierung, menschenfeindlicher Gewalt und gesellschaftlichen Ausschlüssen betroffen sind?
Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Beiträger*innen des 4. Bands der Edition Bildungsstätte Anne Frank. In den einzelnen Texten beschäftigen sie sich u. a. Mit (rassistischen) Algorithmen, antisemitischen Deep Fakes oder digitalen Filtern und Schönheitsidealen, aber auch den Möglichkeiten einer „guten“ KI im Einsatz gegen Ungleichheit und für Demokratie.
Es lesen:
Marie-Sophie Adeoso, Eva Berendsen, Deborah Schnabel und Jürgen Geuter
Freitag, 22.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
"Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist" Roman von Ken Merten | Programm zur Buchmesse
"Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist" Roman von Ken Merten
Honich - Magazin für literarische Texte
Lesung mit anschließendem Gespräch
Dresden im Frühling 2017. Die linke Szene träumt von Rojava. Ein neues Katalonien im Befreiungskampf gegen Islamischen Staat, Assad und Erdogan. Ach, nur nicht zu Hause bleiben, nur mitmachen dürfen! Als Kim die Festnahme droht, folgt ihr der desillusionierte I. in den Nordirak und von dort nach Syrien, um gegen den IS zu kämpfen. Doch schon zur Ausbildung bei den kurdischen Einheiten werden sie voneinander getrennt.
In einer Sprache, deren spielerischer Ernst an Ronald M. Schernikau erinnert, verhandeln Ken Mertens Interbrigadisten die Werke und Theorien von Peter Hacks und Hans Heinz Holz, Werner Tübke und Pablo Picasso, Lenin und Karl May. Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist, ist der unheroische Roman einer internationalen Brigade.
Der Roman ist am 1.2.2024 im XS-Verlag veröffentlicht worden und feiert seine Premierenlesung am 20.2. im Literaturforum im Brecht-Haus Berlin.
Es liest: Ken Merten (Autor)
Donnerstag, 21.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Judenhass Underground: Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen | Programm zur Buchmesse
Stefan Lauer, Nicholas Potter (2023). Judenhass Underground: Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen. Hentrich&Hentrich
Niemand will Antisemit sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass geht aber auch underground – ob Rapper gegen Rothschilds, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll.
Eine Anklage mit anschließender Diskussion. Kritisch, aber konstruktiv. Und vor allem solidarisch.
Es lesen:
Stefan Lauer, Merle Stöver, Nicholas Potter
Mittwoch, 20.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Klaviatur des Hasses: Antisemitismus in der Musik | Programm zur Buchmesse
Kanitz, Geck (2022). Klaviatur des Hasses: Antisemitismus in der Musik. Nomos Verlag
Der Sammelband stellt die Frage nach den Erscheinungsformen und Ausdrucksweisen des Antisemitismus in der Musik. Als „negative Leitidee der Moderne“ ist Antisemitismus in sämtlichen Musikrichtungen zu finden und wird auf unterschiedlichen Ebenen vermittelt: sei es durch Songtexte, Albumcover, Musikvideos, Bühnenauftritte, durch die Musikform bzw. des Stils an sich oder die ideologische und strukturelle Einbindung von Musiker:innen in die extrem rechte Szene bis hin zur Beeinflussung ganzer Musikszenen durch die antisemitische BDS-Kampagne. In den Aufsätzen geben die Autor:innen daher einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen und liefern Analysen und Einschätzungen zu den mannigfaltigen antisemitischen Verstrickungen in der Musik.
Lukas Geck ist der Mitherausgeber und spricht zu Antisemitismus in Reggae. Annica Peter zu Antisemitismus in Punk und Nico Unkelbach zu Antisemitismus in Fangesängen im Fußball. Moderiert von Maria Kanitz.
Dienstag, 19.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Phase 2 Heftrelease: Die Letzte macht das Licht aus – Ideologien und Probleme des Klimawandels
Die Hoffnung, dass sich die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen lässt, ist mittlerweile nur noch Nostalgie. Prognosen zufolge ist die Entwicklung auf dem Weg zum worst case-Szenario, Hitze, Dürren und Fluten kommen viel schneller und heftiger als erwartet, mit den Kipppunkten beginnen unkontrollierbare Abwärtsspiralen. Der Weltuntergang scheint gemachte Sache. Und so bleibt von der Marxschen Entdeckung, dass die Menschen ihre Geschichte selbst machen, nur noch ein menschengemachter Klimawandel übrig.
Eine radikale Linke hat diesem Zustand bisher wenig anderes entgegenzusetzen, als die alte Gewissheit, dass der Kapitalismus eben eine schlimme Sache sei. Die neue Ausgabe der Phase 2 hat sich daher auf die Spuren der Probleme und Ideologien des Klimawandels begeben – und ist dabei selbst an eine Grenze gestoßen. Weder führt die abstrakte Kapitalismuskritik noch ein Rückzug in die Ideologiekritik über Apathie und Notstandsdruck hinaus.
Zum Heftrelease der neuen Ausgabe 61 stellen die Autor:innen Lisa Mast, Walter Zeug und Alex Struwe ihre Beiträge vor und diskutieren mit Maximilian Hauer die Aussichten zwischen Ökomarxismus und Ideologiekritik.
Donnerstag, 08.02.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Peter Licht - JA OK. ABER (Lesung & Musik)
PeterLicht hat mit JA OK ABER seinen lang ersehnten ersten Roman veröffentlicht. Diesen stellt er im Rahmen einer Lesung mit Musik live vor. Begleitet wird er dabei von seinem kongenialen Partner und Multi-Instrumentalisten bene Filleböck — neben gelesenen Passagen aus dem Roman singt PeterLicht an diesem Abend Lieder aus seinem einzigartigen und reichhaltigen Repertoire, vom „Sonnendeck“ bis zum „Ende des Kapitalismus“.
Ein moderner Büroroman aus dem Co-Working-Space: Licht erzählt in seinem Roman-Debüt, wie weit es mit der Selbstbestimmtheit in Zeiten der Digitalisierung her ist. Was bedeutet es, wenn Arbeit und Freizeit nicht mehr scharf voneinander zu trennen sind?
Ein Mann mittleren Alters mietet sich in einem Co-Working-Space ein. Er will endlich vorankommen. Womit ist noch unklar, doch er spürt, es geht ums Ganze. So scheint es allen in diesem kargen wie fantastischen Co-Working-Space zu gehen. Flexible Selbstoptimierer:innen, erfahrene Förderantragsschreiber, sprachlose Call-Center-Agenten, wortgewandte Prokrastinierer und andere frei flottierende Büroexistenzen – sie alle haben viel vor und stehen doch die meiste Zeit im Pausenraum und trinken Kaffee, viel Kaffee. Denn es gilt: kein Kapitalismus ohne Kaffee.
»PeterLicht schreibt so, wie ich gerne sprechen würde«. Sophie Passmann
Zum Autor (Indie-Pop-Musiker und Schriftsteller):
Mit seinem Lied vom Sonnendeck landete PeterLicht 2001 den Underground-Sommerhit. Nach drei Studio-Alben erschien sein erstes Buch »Wir werden siegen – Buch vom Ende des Kapitalismus«. 2008 folgte »Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des 3. Jahrtausends«, wofür er den Publikumspreis und den 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt erhielt. 2014 erschienen das Buch und das gleichnamige Album »Lob der Realität«. PeterLicht ist mit seinen Stücken auf den namhaften deutschsprachigen Theaterbühnen als Dramatiker präsent. 2019 wurde »Tartuffe oder das Schwein der Weisen« zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Eine Zeit lang war er als Kolumnist der Süddeutschen Zeitung tätig. 2021 veröffentlichte er sein 8. Album »Beton und Ibuprofen«.
Freitag, 02.02.2024, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
»Habt ihr keine Wut mehr im Wanst?« Zu den Un-/Möglichkeiten linker Subkultur – Ausstellung & Diskussion
»Habt ihr keine Wut mehr im Wanst?« Zu den Un-/Möglichkeiten linker Subkultur
– Ausstellung & Diskussion
am 02.02.24 um 19:30 (Nachholtermin)
Subkulturelle Projekte bieten Platz für widerspenstige Ideen und abseitige Formen.
Damit können sie über das Bestehende hinausweisen.
Und dennoch:
In Halle ziert »Freiraum« seit einer Weile das FDP-Büro. Die SPD wirbt mit »Solidarität« für Sozialabbau. »Das System« wird neuerdings auch von selbsternannten Querdenkern bekämpft und nicht zuletzt lässt auch Connewitz’ rebellischer Charme dort die Mieten steigen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die (utopische?) Frage nach linken Subkulturen, die sich nicht im bloßen Gestus der Rebellion erschöpfen wollen – sich nicht damit zufrieden geben, (immer weiter) zum Motor kapitalistischer Modernisierung oder zur staatlichen Vorfeldorganisation zu avancieren.
Ausgehend von einer fragmentarischen Bestandsaufnahme sollen Fotografien und Interview-Ausschnitte an diesem Abend von und mit
Elias E. Anlass bieten, über die Bedingungen, das Scheitern und die Potentiale linker Subkultur nachzudenken und zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet im infoladen im Conne Island statt.
Im Lektüre-Seminar am 04.02. soll die Diskussion über die Themen der Ausstellung vertieft werden.
Teil der Veranstaltungsreihe »Kultur ist der Kitt« im Infoladen im Conne Island, gefördert durch die Monom-Stiftung.
Donnerstag, 21.12.2023, Einlass: 19:00 Uhr
Männlichkeit verraten! Eine Lesung mit Kim Posster
Wie lässt sich „die Männerfrage“ emanzipatorisch beantworten?
Das Verhältnis von Männlichkeit, Männern und Feminismus wird so intensiv diskutiert, wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Konzepte wie ‚Profeminismus‘ und die Geschichte der antisexistischen Männerbewegung werden wiederentdeckt und sollen neu belebt werden. Besonders das Schlagwort ‚kritische Männlichkeit‘ versammelt neue Ansätze und Gruppen, die das Verhältnis von Männlichkeit und feministischer Kritik bestimmen und praktisch angehen wollen. Was eigentlich Grund zur Hoffnung geben sollte, stellt sich bei genauerem Hinsehen aber oft als bloße Fortsetzung der Katastrophe heraus.
Denn die neu entflammte Debatte und Praxis zur Kritik an Männlichkeit wird von popfeministischer Lebensberatung, dem innerlichen Moralismus des Privilegiencheckens und dem verzweifelten Versuch dominiert, cis Männern feministische Kritik irgendwie schmackhaft zu machen. Vor allem das, was unter dem Label ‚kritische Männlichkeit‘ geschieht, ist nicht viel mehr als ein hoch individualisiertes Programm zur Resouveränisierung verunsicherter (cis) Männer. Feministische Kritik wird sich dafür im schlechtestmöglichen Sinne einverleibt, damit ihre Konsequenzen weiter ausgesessen und unterlaufen werden können – nur diesmal mit dem ‚korrekten‘ Vokabular und einer profeministischen Pseudo-Praxis.
Männlichkeit verraten! bricht mit allen Versuchen der einhegenden Versöhnlichkeit und geht in die Konfrontation. Der provokante Essay ist das Ergebnis von über fünf Jahren Frust, Enttäuschung und analytischer Wut über (eigene) Männlichkeit; darüber, wie sie in der Linken herrscht und wie gerade der neue Profeminismus auf sie eingeht. Er verbindet dafür Beobachtung und Polemik, Analyse und Intervention, Theorie und Praxis – in der Hoffnung auf eine organisierte Männlichkeitskritik, die Männlichkeit weder erkunden noch stärken will. Stattdessen soll sie organisiert und institutionalisiert zum konkreten Problem gemacht werden, zu dem die real existierenden Männer ein bewusstes und politisches Verhältnis einnehmen müssen.
Freitag, 15.12.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
„After the Great Refusal: Against the Established Taste“. Vortrag und Diskussion mit Mikkel Bolt Rasmussen (Englisch)
In seinem Band „After the Great Refusal“ schreibt Mikkel Bolt Rasmussen über Dada, den Surrealismus und die Situationisten; über die Kunstavantgarde, ihre vielen Tode und das Verhältnis der Gegenwartskunst zu ihr - über die Politisierung der Kunst und die Ästhetisierung der Politik in Form von Faschismus und Kulturindustrie. Bei uns wird er das Buch vorstellen und seine Thesen zur Diskussion stellen. Thesen über den Doppelcharakter der Kunst heute, den Versuch radikaler Kunst in Form eines langen Marsches durch die Institutionen zu wirken und der Imagination der Zukunft aus der Vergangenheit innerhalb der Avantgarde heute.
Mikkel Bolt Rasmussen ist Kunsthistoriker und unterrichtet Cultural Studies an der Universität in Kopenhagen. Er veröffentlicht Artikel und Bücher zur Avantgarde, moderner politischer Philosophie und revolutionärer Tradition.
Die Veranstaltung findet im Infoladen statt.
Mittwoch, 06.12.2023, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Sportpark Leutzsch / Über 100 Jahre Alfred-Kunze-Sportpark
Der Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig ist ein Flickenteppich aus maroden Stehplaetzen und einer Sitzplatztribuene mit wurmstichigem Dach. Mit anderen Worten: ein wunderschoenes Stadion.“ (Christoph Biermann in der 11 Freunde)
„Da ist Geschichte dran, verstehste, da haben wir die Bonzen geschlagen, da waren wir die Groeßten, das lernste nicht in der Schule, Junge, Geschichte ist Geschichte.“
(Clemens Meyer in seinem Roman „Als wir traeumten“)
Seit über 100 Jahren liegt im Westen der Stadt Leipzig der Alfred-Kunze-Sportpark. Mit seiner einzigartigen Lage am Rande von Leipzig-Leutzsch, zwischen Arbeitersiedlungen, Villenviertel und Landschaftsschutzgebiet wurde der Sportpark nicht nur eines der beruehmt-beruechtigtsten Fußballstadien des Landes, sondern ebenso zu einem Raum fankultureller, politischer und sozialer Aushandlungen. In zwei Baenden, mit insgesamt 784 Seiten, illustriert von rund 1100 Bildern, Bauplaenen, Archivalien und Zeichnungen erzählen 12 Autorinnen und Autoren dessen Geschichte.
Im Rahmen der Buchvorstellung soll nicht nur die Geschichte des Sportparks als Bauwerk oder als reine Sportstaette erzaehlt werden. Vielmehr wird das Stadion als soziokultureller Raum, geprägt von dem Stadtteil, der ihn umgibt und den Akteurinnen und Akteuren, die ihn erfahren, erlebt und erschaffen haben, im Mittelpunkt stehen. Die Lesung zum Buch begleitet Fans literarisch auf dem Weg zum Stadion, ehe ausführlich die historisch-politische Entwicklung des Stadtteils Leutzsch im Spiegel der Stadtgeschichte dargestellt wird. Sie zeigt auf, wie sich die Fankultur im Stadion entwickelte und erstmals welchen Platz Frauen auf den Raengen und im Verein hatten und haben und wie sie sich diesen bis heute immer wieder erkaempfen muessen.
Mittwoch, 6. Dezember 2023
Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr
Mittwoch, 29.11.2023, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Phantastische Gesellschaft: Falsche Juden und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung
Phantastische Gesellschaft: Falsche Juden und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung
Auf dem Panel:
Clemens Böckmann und Johannes Spohr, Herausgeber des Sammelbands “Phantastische Gesellschaft”
Miklós Klaus Rózsa, Photograph aus Zürich und einer der Interviewpartner des Buches
Moderation: Alexandra Bandl
Es diskutieren Miklos Rosza, Alexandra Bandl und die Herausgeber des Buches »Phantastische Gesellschaft« über jüdische Identität in Deutschland und das Phänomen, dass einige christliche Deutsche erfundene Geschichten über jüdische Verfolgte für politische Zwecke nutzen. Das Buch untersucht die Motive, gesellschaftliche Rollen und Auswirkungen dieses Verhaltens auf Erinnerungskultur und Zeitzeugenschaft sowie die Grenze zwischen Fakten und Fiktion.
Unterstützt von der Amadeu-Antonio-Stiftung.
Sammelband “Phantastische Gesellschaft”
https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/politik-debatte/1048/phantastische-gesellschaft
Sonntag, 19.11.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
„Stimmen aus dem Off?“ – Hörspielabend kuratiert von Lukas Holfeld
In Form von Streifzügen durch Hörspiele und Stücke wollen wir uns der Kultur als Dialog mit den Toten nähern und den konstruktiven Defätismus kultivieren.
Lukas Holfeld betreibt den Blog „Das Ärgernis“, gibt das Magazin „Kunst Spektakel und Revolution“ heraus und macht seit vielen Jahren Radio. Bei Radio Lotte, Radio Corax und dem FSK erscheint seine monatliche Sendung WutpilgerStreifzüge.
Die Veranstaltung findet im Infoladen statt.
Freitag, 17.11.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
„Zeugin und Täter.“ Zur Geschichte des Kunsthauses Tacheles in Berlin. Buchvorstellung mit Su Tiqqun
Als „Kunsthaus“ schrieb das Tacheles eine bemerkenswerte Geschichte. Es war Echokammer der 80er-Jahre Kunst, Programmkino, Spielstätte, Techno-Labor, Möglichkeitsraum und begehrtes Schmuddelkind des Berlin-Tourismus. Es überwältigte seine Macher und Besucher gleichermaßen, hat sich als Gesamtkunstwerk in eine Legende gehüllt, die in Kürze noch einmal aufgewärmt werden wird, wenn das Areal am Tacheles als nagelneues Luxusquartier an der Friedrichstraße die Schlagzeilen füttert.
Su Tiqqun wuchs in einer prosperierenden Industriestadt in Thüringen auf. Der Vater, Bergmann untertage, die Mutter Textilgutachterin übertage. Su's ganzheitliche Erziehung wurde auf die Verbesserung und Rettung der Welt geeicht. Sie studierte daher Deutsch und Geschichte auf Lehramt in Leipzig, wurde mit 24 Jahren allseits observierter Rebell, arbeitete als Lehrerin auf dem Land und in der Stadt, erst staatlich, dann kirchlich bis 1990, sie hat die ersten sieben Jahre des Tacheles studiert und ist danach von der öffentlichen Bühne verschwunden.
Die Veranstaltung findet im Saal des Conne Island statt.
Samstag, 04.11.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Rocko Schamoni - Dummheit als Weg VERSCHOBEN auf den 03.05.24!
Liebe Gäste,
leider muss die am 04.11.23 geplante Lesung mit Rocko Schamoni auf den 03.05.2024 verschoben werden. Alle bisher gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Die gute Nachricht: Rocko wird sein neues Buch mitbringen!
Die Dorfpunks kommen in die Stadt!
Am 15. April 2024 erscheint Rocko Schamonis neuer Roman Pudels Kern – die langersehnte Fortsetzung des modernen Klassikers Dorfpunks
Sommer ‘86, ein junger Mann fährt nach Hamburg, um dabei zu sein. Er ist 19, möchte Musik machen und seine Jugend feiern, Künstler sein. Es zieht ihn nach Sankt Pauli, auf den Fixstern der Verrückten. Er will hinein in den Abgrund, „wo Feuchtigkeit und dunkle Wärme merkwürdige Organismen zum Tanzen bringen“. Er trifft die Zitronen, die Ärzte, die Hosen, die Neubauten – und sucht seinen eigenen Platz in dieser Welt. Als erstes braucht er einen neuen Namen: Rocko Schamoni.
Pudels Kern reißt uns zurück in die Jahre des Hamburger Punk und Underground, in die Kellernächte, den kaputten Tourbus und bis zum großen Plattenvertrag. Zu den Hoffnungen und Abstürzen. Er ist das glühende Porträt des Künstlers als junger Mann: „Nichts hat mehr Bedeutung, alles fließt, wir sind Quallen der Liebe.“ Aber vor allem ist es eine Geschichte über Illusionen, Verirrungen und letztendlich über Selbstfindung. Und es ist ein Buch über den Pudel. Über welchen auch immer.
King Rocko Schamoni -
in Schleswig Holstein geboren, arbeitet für Theater, Film und Fernsehen, tourt regelmäßig durch die Republik und besitzt eine eingeschworene Fangemeinde als Musiker, Autor, Humorist, Schauspieler und so weiter.
1988 erschien seine erste LP »Vision«. Es folgte ein Plattenvertrag bei einer großen Firma und diverse weitere Tonträger-Veröffentlichungen, so 2015 das Album
»Rocko Schamoni & l'orchestre Mirage: Die Vergessenen und 2019 »Musik für Jugendliche«. 1989 gründeten Rocko Schamoni, Schorsch Kamerun und Kaiser Walter im Hamburger Schanzenviertel den »Pudel Klub«. Nach seinem Roman-Debüt »Risiko des Ruhms« folgte 2004 sein langanhaltender Bestseller »Dorfpunks«, der auch auf die Bühne gebracht und 2009 in die Kinos kam, sowie »Sternstunden der Bedeutungslosigkeit«, »Tag der geschlossenen Tür«, »Fünf Löcher im Himmel«, »Ich will
nicht Schuld sein an deinem Niedergang« (mit Christoph Grissemann), »Große Freiheit« und zuletzt »Der Jaeger und sein Meister«.
Mit Jacques Palminger und Heinz Strunk hat Rocko Schamoni mehrere Studio-Braun-Theaterstücke inszeniert, unter anderem »Dorfpunks«, »Fleisch ist mein Gemüse«, »Matthias Rust«, »Fahr zur Hölle Ingo Sachs«, »Fraktus«, »Der Goldene Handschuh« und zuletzt »Coolhaze«.
Im November 2012 kam der Studio-Braun-Film »Fraktus« in die Kinos. Mit Helge Schneider drehte er 2012 den Film »00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse«. Zudem wirkt er in der Free-TV-
Serie KBV (Keine besonderen Vorkomnisse) mit und hat mit Gereon Klug den Podcast »Auf der Bahn« geschaffen. Ende August 2022 erschien sein neues Album „All Ein“.
Freitag, 03.11.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Lesung "Punk as F*ck" + Vortrag "Sexismus im Punk"
Das Akronym FLINTA steht für „Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender-Personen“. Der Begriff dient der Sichtbarmachung von Geschlechtsidentitäten und eint somit alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen betroffen sind – auch und gerade in der Punkszene.
Der Veranstaltungsbeitrag ist nicht nur eine Lesung mit Auszügen aus dem Buch "PUNK as F*CK - die Szene aus FLINTA Perspektive", welches Anfang September 2022 beim Ventil Verlag erschien, sondern vor allem ein Vortrag zu den Themen Punk und Feminismus und zur punktoo- Bewegung, welche die Grundlage für die Arbeit am Buch war.
50 Autor*innen berichten in diesem Sammelband davon, was sie als FLINTA in der Szene erlebten bzw. erleben mussten. Gleichzeitig gehen sie darauf ein, was ihnen Punk bedeutet und warum es sich aus ihrer Sicht für diese Subkultur zu kämpfen lohnt. 50 unterschiedliche Erfahrungsberichte, die einen unmittelbaren Einblick in den Alltag von FLINTA verschiedenster biografischer Hintergründe gewähren.
Samstag, 14.10.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
„Gruppo d´Azione, Ordnung untergraben – Chaos schaffen“
Lesung und Diskussion mit den beiden Autoren und dem Herausgeber
„Ordnung untergraben – Chaos schaffen“ ist ausnahmsweise mal kein Werk über die Kurven der italienischen Meister oder eine der vielen, berühmten Curva Nords oder Suds des Stiefels, sondern ein eher unentdeckter Fleck mit ganz eigener Ultras-Geschichte seit dem Jahr 1974. Es geht um die Gruppo d´Azione aus Ferrara, Ultras von SPAL, die von 1986 bis 1992 aktiv war und damals die vorderste Reihe der Curva Ovest gebildet hat.
Das Buch ist 2015 im Original erschienen und von Fillippo Landini und Alessandro Casolari verfasst worden, der eine Mitglied, der andere Mitbegründer und Anführer der Gruppo d’Azione. Zusammen haben sie ihre eigene Geschichte und die Geschichte einer ganzen Generation von Jugendlichen zu dieser Zeit und in vergleichbar großen, italienischen Städten aufgeschrieben. Einer Generation auf der Suche nach Action und sich selbst. Auf 288 Seiten und in 68 anekdotenreichen Kapiteln in denen vor allem die Auswärtsspiele, die Plätze der eigenen Stadt und die Ausflüge in fremde Länder, zu Stränden oder auf Konzerten beleuchtet werden, wird man mitten in die Lebensrealität der 80er/90er Jahre in Ferrara geholt. Eine spannende, aber eher unbeleuchtete Zeitspanne, die in mancher Hinsicht vielleicht auch einige Parallelen mit der aktuellen Phase der Ultras hierzulande aufweist – und deren Erzählung nun endlich auch auf Deutsch erschienen ist.
Eine Veranstaltung vom Verlag „Erlebnis Fußball“ und vom Fanprojekt Leipzig.
https://erlebnis-fussball.de/
Freitag, 12.05.2023, Einlass: 17:00 Uhr, Beginn: 17:30 Uhr
Anita Prestes: Olga Benario- eine biografische Annäherung
Die Lesung findet in der feministischen Bibliothek MONALiesA statt (Bernhard Göring-Straße 152 04277 Leipzig)
Die brasilianische Historikerin Anita Leocadia Prestes kommt nach Leipzig, um ihr neues Buch – eine biographische Annäherung an das Leben ihrer Mutter Olga Benario Prestes – vorzustellen. Anhand neu zugänglicher Informationen aus dem Gestapo-Archiv schildert Anita Prestes, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario, für ihre Ideale kämpfte. In dem Gespräch wollen wir zudem auf verschiedene Stationen ihres Lebens eingehen. Was bedeutet ihre Geschichte für antifaschistischen Widerstand in Gegenwart und Zukunft?
1936, vor 87 Jahren, wurde Anita Prestes als Tochter der Kommunistin und Antifaschistin Olga Benario Prestes und dem brasilianischen Revolutionär Luiz Carlos Prestes in Nazihaft in Berlin-Friedrichshain geboren. Mit der Campanha Prestes, einer internationalen Solidaritätskampagne für die Befreiung der politischen Gefangenen Olga Benario Prestes, ihrer Tochter Anita Leocadia und ihrer Genossin Elise Ewert erkämpften Anitas Großmutter und Tante väterlicherseits die Freilassung von Anita mit 14 Monaten. Bei ihnen wuchs Anita im mexikanischen Exil auf, bis sie 1945 nach Brasilien zurückkehrten. Olga Benario wurde ins KZ Ravensbrück verlegt, zu Zwangsarbeit verpflichtet und 1942 von den Nazis in Bernburg ermordet.
Anita interessierte sich für die Geschichte ihrer Mutter, die sie nie richtig kennengelernt hatte. Sie wurde selbst aktive Kommunistin und ging während der brasilianischen Diktatur ins sowjetische Exil. Sie studierte Chemie und später Geschichte und widmete ihr Interesse auch als Historikerin dem Leben ihrer revolutionären Eltern und dem Kampf gegen den Faschismus. Die Fähigkeit zum Widerstand und Standhaftigkeit von Olga Benario ist das, was sie besonders an ihrer Mutter beeindruckt.
Das Gespräch findet auf Deutsch und Portugiesisch statt und wird verdolmetscht.
Eine Veranstaltung der Feministischen Bibliothek MONAliesA, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, dem Conne Island, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Verbrecher Verlag. Diese Veranstaltung wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm “Demokratie leben” finanziert.
Sonntag, 30.04.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung: "Topf und Söhne - Besetzung auf einem Täterort"
„„Seht her, wir haben so viel aufgearbeitet“ – so hilft Geschichtspolitik dabei, Schuld und Verantwortung unter den Tisch zu kehren.“, prangert Gesa Wolf in einem Beitrag des 2012 erschienenen Sammelbandes „Topf und Söhne - Besetzung auf einem Täterort“ das deutsche Erinnern an. Sie trifft damit einen Punkt, dem sich kritische Formen der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und dessen Fortwirken auch gegenwärtig stellen sollten.
Ab 1939 lieferte die Erfurter Firma „J. A. Topf & Söhne“ Leichenverbrennungsöfen für Konzentrationslager an die SS. Das Unternehmen baute auch für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Öfen und Gaskammer-Lüftungstechnik. Eine Aufarbeitung von Seiten der Stadt fand lange Zeit nicht statt. Im Jahr 2001 wurden Teile des Geländes besetzt. Durch die Besetzung, die bis zur Räumung 2009 andauerte, wurde ein selbstverwalteter Ort in Erfurt geschaffen, nachdem zahlreiche Versuche desgleichen gescheitert waren. Von Beginn an wurde sich im Kreise der Besetzer:innen Gedanken um den Umgang mit der Geschichte des Ortes gemacht, was viele Überlegungen und Fragen mit sich brachte. Durch die Thematisierung der Verbrechen mittels der Besetzer:innen konnte ein öffentliches Bewusstsein für die NS-Vergangenheit des Unternehmens errungen werden.
Beteiligte der Besetzung gaben das Buch „Topf und Söhne - Besetzung auf einem Täterort" heraus und dokumentieren damit Konfliktfelder und verschiedene Perspektiven auf die Besetzung. Neben dem Zustandekommen der Besetzung, sollen folgende Aspekte in der Vorstellung und Diskussion des Sammelbandes näher beleuchtet werden: Welcher Anspruch und welche Ansätze wurden bei der Auseinandersetzung mit der Firma Topf & Söhne verfolgt? Welche Erfolge, Hindernisse und Enttäuschungen gab es bei dieser Arbeit und wie gestaltete sich das Verhältnis zu anderen erinnerungspolitischen Akteuren? Wie blicken Teile der Herausgeber:innengruppe heute auf die Zeit der Besetzung und ein staatlich gefördertes Gedenken?
Am 30. April soll das Buch im Conne Island präsentiert werden. Die Veranstaltung wird von Utopie und Praxis Leipzig organisiert und durch den StuRa der Uni Leipzig gefördert.
siehe auch: https://www.graswurzel.net/gwr/produkt/topf-soehne-besetzung-auf-einem-taeterort Samstag, 29.04.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
FEMI(NI)ZIDE. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen
Das Autor*innen-Kollektiv BIWI KEFEMPOM (bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) sind Judith Goetz, Cari Maier, Kyra Schmied und Marcela Torres Heredia aus Wien.Im Gespräch mit Bettina Wilpert stellen sie ihr Buch vor, außerdem wird ein*e Vertreter*in von KeineMehr Leipzig das Podium ergänzen und über die lokale Perspektive auf Femi(ni)zide berichten.
Seit Sommer 2020 lässt die feministische Vernetzung »Claim the Space« in Wien keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet und fordert damit kontinuierlich eine öffentliche Auseinandersetzung ein. Als Teil davon und anknüpfend an feministische Kämpfe in Lateinamerika und der Karibik diskutiert das österreichische Autor*innenkollektiv die Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Dabei dient Femi(ni)zid als politischer Begriff der Benennung und Bekämpfung eines breiten Kontinuums patriarchaler Gewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA). Das Buch thematisiert die strukturellen und intersektionalen Gewaltverhältnisse, die den Morden zugrunde liegen. Die Autor* innen nehmen Bezug auf historische und transnationale Protest- und Erinnerungsformen sowie in diesem Kontext angestoßene Debatten und diskutierte Begriffe wie Femi(ni)zid-Suizid oder Transizid. Somit werden Möglichkeiten eines kollektiven, solidarischen Kampfes gegen patriarchale Gewalt – nicht trotz, sondern aufbauend auf unterschiedlichen Erfahrungen – ausgelotet.
Freitag, 28.04.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung mit den Herausgeber:innen Miriam Mettler und Alex Carstiuc
Von Moskau nach Beirut stellt eine politische Intervention für Israel und gegen die modernen Formen des Antisemitismus dar.
Im Sommer 2022 jährte sich der Libanonkrieg zum 40. Mal: 1982 rief Israels Libanon-Offensive heftige Reaktionen in der westlichen Öffentlichkeit hervor, die damals noch nicht zum Standardrepertoire der Berichterstattung gehörten. In den Massenmedien wurde der jüdische Staat – von Léon Poliakov in dieser Schrift als ›Jude unter den Staaten‹ bezeichnet – des Völkermords an der palästinensischen Bevölkerung bezichtigt und die Israel angekreideten Verbrechen mit denen der Nazis gleichgesetzt. Während in der arabischen Welt und den meisten sozialistischen Staaten diese Gleichsetzung bereits seit Israels Staatsgründung im Jahr 1948 an der Tagesordnung war, bedurfte es in der westlichen Welt, wie Léon Poliakov anhand eindrücklicher Beispiele und Quellen nachweist, einer längeren Entwicklung, um diese Form antisemitischer Desinformation für sich zu entdecken und zu popularisieren.
Poliakov war diese Neuerung Anlass für seinen 1983 auf Französisch publizierten Essay De Moscou à Beyrouth. Essai sur la désinformation, der nun zum ersten Mal in deutscher Sprache erscheint. Hier analysiert er die antisemitische Propaganda und die damit einhergehenden judenfeindlichen Exzesse, die sich im Zuge der israelischen Intervention im Libanonkrieg bahnbrachen. Um zu beantworten, wie es so weit kommen konnte, zeichnet er die Entwicklung des Antisemitismus im 20. Jahrhundert nach, insbesondere die Transformation, die dieser in der Sowjetunion erfuhr, und schildert die zentrale Rolle, die die stalinistische Propaganda hierbei spielte.
Er beschreibt die Radikalisierung des arabischen Antisemitismus durch die Protokolle der Weisen von Zion, die als Schlüsseldokument des modernen Antisemitismus betrachtet werden können. Diese Propagandaschrift leistete der Projektion einer jüdischen Weltverschwörung Vorschub und ermöglichte es so, die Juden zu den neuen Nazis zu erklären. Ein Wahn, der als wesentliche Ursache der vermeintlichen Unlösbarkeit des Konflikts zwischen der arabischen Welt und Israel betrachtet werden kann. Eine Tatsache, von der diejenigen, die Israel unter Verweis auf das ›Völkerrecht‹ zur Mäßigung auffordern, bis heute geflissentlich absehen.
Insbesondere in Zentraleuropa bedurfte es des antiimperialistischen und antizionistischen Turns der 68er-Bewegung, um die einstigen Sympathien für den jungen jüdischen Staat in die Vorstellung vom berufspalästinensischen ›Unterdrückten‹ als revolutionärem Subjekt zu verschieben. Zwei Wendepunkte sind für den Autor dabei zentral: 1967, als im Zuge des Sechstagekriegs das Bild des verfolgten Juden durch das des Siegers und Unterdrückers ersetzt wurde; und der Mai 1968, als ein Teil der Jugend, von den revolutionären Kämpfen der Dritten Welt berauscht, die PLO romantisierte und auf den gleichen Sockel hob wie den Vietcong. Poliakov widmet sich insbesondere den ideologischen Brüchen in den 1970er Jahren, den sich wandelnden Formen des Antisemitismus in der arabischen Welt und der politischen Linken. Er zeigt die Macht der sowjetischen und arabischen Propaganda auf, die weltweit auf vielfältige Weise verbreitet wurde, um Israel international zu kompromittieren und es – wie Poliakov konstatiert – zum »Juden der Nationen« zu machen.
Von Moskau nach Beirut stellt eine politische Intervention für Israel und gegen die modernen Formen des Antisemitismus dar. Der Essay kann gleichwohl als Fortsetzung von Poliakovs Schrift Vom Antizionismus zum Antisemitismus (1967, Calmann-Lévy; 1992, ça ira) begriffen werden. Hatte er dort bereits unmittelbar nach dem Sechstagekrieg den Antisemitismus im Gewand des Antizionismus erkannt, so weist Poliakov in dieser Schrift nach, dass im Sommer 1982 die antiisraelische Propaganda zu einer Aufhebung aller Schranken und Tabus führte, die den Antisemitismus seit der Shoah noch irgendwie eingehegt hatten.
Vita
Léon Poliakov, 1910 in St. Petersburg geboren und 1997 in Orsay gestorben, floh mit seiner Familie nach der Oktoberrevolution 1917 über Berlin nach Paris. Während der deutschen Besatzung Frankreichs überlebte er die Shoah im Untergrund und war in der Résistance an Judenrettungen beteiligt. Als autodidaktischer Historiker publizierte er 1951 mit »Vom Hass zum Genozid« die erste analytische Studie über die Shoah, die erst 2021 auf Deutsch (Edition Tiamat) veröffentlicht wurde, während sie in Frankreich, ebenso wie seine achtbändige »Geschichte des Antisemitismus« zum Standardwerk avancierte. Weitere Schriften: »Der arische Mythos«, »Das Dritte Reich und die Juden« (gem. mit Joseph Wulff), »Das Dritte Reich und seine Diener«, »Das Dritte Reich und seine Denker«, »Vom Antizionismus zum Antisemitismus«, »St. Petersburg – Berlin – Paris. Memoiren eines Davongekommenen«.
Vortragende
Miriam Mettler und Alex Carstiuc (Berlin), Herausgeberin und Herausgeber der Schrift Von Moskau nach Beirut von Léon Poliakov (Dezember 2022, 224 Seiten, ca ira-Veralg)
siehe auch: https://www.ca-ira.net/verlag/buecher/von-moskau-nach-beirut Donnerstag, 27.04.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Wolfram Ette, Karin Nungeßer
"Es war einmal ein Kind eigensinnig und that nicht, was seine Mutter haben wollte. Darum hatte der liebe Gott kein Wohlgefallen an ihm und ließ es krank werden und kein Arzt konnte ihm helfen und in kurzem lag es auf dem Todtenbettchen. Als es nun ins Grab versenkt war und Erde über es hingedeckt, so kam auf einmal sein Aermchen wieder hervor und reichte in die Höhe, und wenn sie es hineinlegten und frische Erde darüber thaten, so half das nicht, es kam immer wieder heraus. Da mußte die Mutter selbst zum Grabe gehn und mit der Ruthe aufs Aermchen schlagen und wie sie das gethan hatte, zog es sich hinein und hatte nun erst Ruhe unter der Erde."
Lesung und Diskussion
Das Märchen vom eigensinnigen Kind ist kurz und schrecklich, und illustriert mit seltener Brutalität, was mit Kindern geschieht, die ›nicht tun, was ihre Mütter haben wollen‹. Damit ist es – so die beiden Literaturwissenschaftler*innen Wolfram Ette und Karin Nungeßer – ein sehr deutsches Märchen. Ausgehend vom Grimmschen Text erkunden sie, was Eigensinn ist und welche Konsequenzen seine Unterdrückung hat.
Dabei geht es auch um die Frage historischer Kontinuitäten und transgenerationaler Weitergaben. Welche Spuren zeitigen der Nationalsozialismus und die Erziehungsratgeber von Johanna Haarer bis heute? Hat die Neue Rechte etwas mit unterdrücktem Eigensinn zu tun? Welche Fantasien treiben sie an? Welche Rolle spielt die Angst in der Attraktionskraft dieser und anderer sozialer Bewegungen und welche Rolle der Mangel? Lassen sich die destruktiven gesellschaftlichen Dynamiken des zugeschriebenen und unterdrückten, des ausgemerzten und verdrängten, des entstellten, ignorierten, parodierten, ungelebten, nicht totzukriegenden Eigensinns durchbrechen – und wenn ja, wie?
siehe auch: https://www.buechner-verlag.de/buch/das-eigensinnige-kind-teil-2/ , https://karinnungesser.wordpress.com/ , https://wolframettetexte.wordpress.com Mittwoch, 26.04.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Ein Konzertabend gewidmet an Stefan Heym.
„Ich aber ging über die Grenze“, so schrieb der junge Helmut Flieg im Frühjahr 1933, kurz nachdem er genau das getan hatte, nämlich über die Grenze gegangen war. Geflohen aus Deutschland, vor der sich anbahnenden Barbarei, nach Prag. Kurz bevor er sich den Namen gab, unter dem er weltberühmt werden sollte: Stefan Heym. Über die Grenze gegangen, geflohen, war er wegen eines Gedichtes. Eines von über 300, die er bis in den Sommer 1936 schrieb. Da war er schon wieder über einige Grenzen gegangen und würde noch über etliche gehen, auf seinem Weg durch dieses von Grenzen durchzogene 20. Jahrhundert.
Anfang 2020 fanden sich Klara Deutschmann, Daniel Moheit und Robert Stadlober ebenfalls an einer Grenze wieder, im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich, direkt am ehemaligen eisernen Vorhang. Und dort legten sich plötzlich Melodien über diese beinahe ein Jahrhundert alten Texte und es entstanden Lieder, die über all die Jahre und die Grenzen hinweg in unser Heute hinein sprechen. Lieder von Liebe und Tod, von den Vergessenen und den Verschwiegenen, von der Trauer und dem freudigen Überschwang der Geschichte. Von Deutschland und vom Antifaschismus. Von der Hoffnung der Zukunft und der Zukunft der Hoffnung. Im Sinne Stefan Heyms: Vom Aufstoßen der Fenster.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten), der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen und dem Conne Island.
Freitag, 31.03.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion mit Sina Arnold, Doris Liebscher und Ronya Othmann
Eigentlich könnte doch alles ganz einfach sein, oder? Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Einstellungen, die von allen bekämpft werden müssen. Die Kritik dieser Ideologien müsste deshalb stets zusammen geleistet werden. In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Unvereinbarkeiten und handfesten Auseinandersetzungen, mit wechselseitigen Ausschlüssen, Relativierungen, Beschuldigungen und einem Klima des Argwohns.
Das Buch „Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen“, herausgegeben von Meron Mendel, Saba-Nur Cheema und Sina Arnold und 2022 erschienen im Verbrecher Verlag, versammelt kurze Texte von Forscher*innen, Bildungspraktiker*innen, Aktivist*innen, die jeweils als Antworten zu ‚naiven Fragen‘ dargestellt werden – in Form eines ‚FAQ‘. Was unterscheidet Antisemitismus und Rassismus? Gibt es Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Kolonialismus? Ist BDS antisemitisch? Sind Jüdinnen und Juden ‚weiß‘? Wer wird durch die Bezeichnung ‚antimuslimischer Rassismus‘ außer Acht gelassen? Geht die Justiz härter gegen Antisemitismus als gegen Rassismus vor? Wie werden diese Debatten in anderen Ländern geführt? Der Anspruch des Buches ist es, einen niedrigschwelligen Einstieg in ein komplexes und konfliktreiches Themenfeld zu liefern. Die Schwerpunkte liegen auf Antisemitismus, antimuslimischem und anti-Schwarzem Rassismus.
Die Autorinnen Ronya Othmann und Doris Liebscher und die Herausgeberin Sina Arnold stellen das Buch und einige der Texte vor und diskutieren gemeinsam über Scheitern und Perspektiven linker Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus.
siehe auch: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1091 Mittwoch, 15.03.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung und Gespräch mit Nikolas Lelle und Martin Clemens Winter
Die Deutschen und ihre Arbeit. Eine lange Geschichte eines überhöhenden Selbstbildes. Eine lange Geschichte des Antisemitismus, die der Nationalsozialismus noch einmal radikalisierte. Deutsch sollte eine Arbeit sein, die der Volksgemeinschaft diente. Unter Verweis auf »deutsche Arbeit« begründete der Nationalsozialismus nicht nur sein antisemitisches Selbstbild, sondern auch Praktiken der Verfolgung und Vernichtung. In »Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe« (erschienen im Verbrecher Verlag) rekonstruiert Nikolas Lelle diese Geschichte und analysiert dieses Selbstbild. Das Buch wird in der Abendveranstaltung vorgestellt und mit aktuellen Forschungen zu einem lokalen Beispiel verbunden: Die Leipziger Hugo Schneider AG (HASAG) war einer der größten Rüstungsproduzenten im nationalsozialistischen Deutschland und galt als »NS-Musterbetrieb«. Zugleich wurden in den Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern der Firma zehntausende Menschen aus ganz Europa brutal ausgebeutet und nach »Arbeitsfähigkeit« selektiert. Tausende Jüdinnen und Juden starben in den Lagern der HASAG im von den Deutschen besetzten Polen.Lesung und Diskussion widmen sich diesem Zusammenhang von Inklusion und Exklusion durch »deutsche Arbeit« und der Verbindung von »Betriebsgemeinschaft«, Zwangsarbeit und Vernichtung im Nationalsozialismus.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Kooperation mit der Universität Leipzig. Unterstützt von der Alfred Landecker Foundation.
Dr. Nikolas Lelle arbeitet seit 2020 bei der Amadeu Antonio Stiftung als Projektleiter der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. Zuvor promovierte er – nach einem Studium der Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main und Mainz – an der Humboldt Universität zu Berlin in der Sozialphilosophie.
Dr. Martin Clemens Winter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Alfred Landecker Lecturer am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Er forscht derzeit zu »Unternehmenskultur, Zwangsarbeit und Judenmord beim Leipziger Rüstungskonzern HASAG«.
siehe auch: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig Mittwoch, 01.03.2023, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Phase 2 Diskussion und Release
Revolutionäres Subjekt, Hauptwiderspruch, Kapitalismuskritik – die gesellschaftliche Linke hatte viele Namen für ihren Universalismus. Aber keiner hat das gute Leben für alle ermöglichen können. Als eine der letzten Bastionen steht bis heute der Begriff der Solidarität dafür, das bürgerliche Versprechen von Freiheit und Gleichheit von links einzulösen. Hat das Aussichten auf Erfolg? Auf welcher Grundlage sollen sich Menschen als Gleiche begreifen, ohne dabei ins vollkommen abstrakte Gattungswesen oder in exkludierende Gemeinschaften zu kippen? Ist Universalismus überhaupt noch etwas, um das es sich zu kämpfen lohnt oder steht die Geschichte auf der Seite der Identitäten?
Die neue Ausgabe der Phase 2 widmet sich der Notwendigkeit und Kritik des Universalismus. Zum Release diskutieren die Autor:innen Franziska Haug und Alex Struwe über Solidarität und die Verstrickungen der Linken mit dem Universalismus.
siehe auch: https://www.phase-zwei.org/home Donnerstag, 23.02.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Wir verstehen nicht, was geschieht
Buchvorstellung mit Autor Viktor Funk
Lew und Swetlana haben ein Leben gelebt, das im Nachhinein unmöglich erscheint. Eine Revolution, zwei Terrorregime – danach eine lange, erfüllte Beziehung. Ein junger Historiker aus Deutschland, Alexander List, sucht den bereits betagten Lew Mischenko in Moskau auf. Er will ihn interviewen und mehr über Menschen erfahren, die den Gulag überlebt haben, und über ihre Lieben, ihre Freundschaften, aber auch ihre Traumata.
Der Roman »Wir verstehen nicht, was geschieht« folgt den Lebensspuren mehrerer realer Personen, im Zentrum steht der Physiker Lew Mischenko. Während seiner Haftzeit im Gulag schrieben er und seine Frau Swetlana einander Briefe. Diese will Mischenko dem Historiker List überlassen – unter der Bedingung, dass er mit ihm nach Petschora reist, hoch oben im russischen Norden, wo Mischenko neun Jahre im Lager verbrachte und wo ein Freund, Jakow Israelitsch, auf ihn wartet.
WIR VERSTEHEN NICHT, WAS GESCHIEHT Roman Verbrecher Verlag 2022
VIKTOR FUNK, geboren 1978 in der Sowjetunion (Kasachstan), kam als Elfjähriger 1990 nach Deutschland. Er ging in Wolfsburg zur Schule, studierte später in Hannover Geschichte, Politik und Soziologie. Seine Magisterarbeit in Geschichte beschäftigte sich mit dem Vergleich mündlicher und schriftlicher Erinnerungen von Gulag-Überlebenden. Viktor Funk arbeitet als Politikredakteur mit dem Schwerpunkt Russland bei der Frankfurter Rundschau. Sein erster Roman »Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich« erschien 2017. Er lebt in Frankfurt am Main.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, dem Verbrecher Verlag und dem Conne Island.
siehe auch: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig, https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1094 Mittwoch, 08.02.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Jan Müller & Rasmus Engler * Vorglühen - Die Lesungen
Ihr Lieben,
leider wahr: nachdem es in der Mitte unserer Vorglühen-Lesetour Rasmus erwischt hat ist jetzt Jan dran. Manche haben es bei unserer Hamburger Lesung bestimmt schon gemerkt. Zunächst kam die Heiserkeit jetzt das Fieber. Immerhin gilt es fürs Protokoll festzuhalten: Das sind die ersten Termine in 29 Jahren, die Jan aufgrund von Krankheit absagen muss. Keine schlechte Quote und dennoch unendlich bedauerlich! Zumal uns alle bisherigen Veranstaltungen eine Riesenfreude bereitet haben und ihr ein wundervolles und beeindruckend aufmerksames Publikum wart. Immerhin fallen die heutige Veranstaltung in Berlin und die morgige in Leipzig nicht aus, sondern werden verschoben. Der neue Termin ist der 08.02.2023. Jan und Rasmus freuen sich auf Euch in nächsten Jahr. Vielen Dank für euer Verständnis!
Jan & Rasmus
vorglühen
Donnerstag, 22.12.2022, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
VERSCHOBEN Jan Müller & Rasmus Engler * Vorglühen - Die Lesungen
Ihr Lieben,
leider wahr: nachdem es in der Mitte unserer Vorglühen-Lesetour Rasmus erwischt hat ist jetzt Jan dran. Manche haben es bei unserer Hamburger Lesung bestimmt schon gemerkt. Zunächst kam die Heiserkeit jetzt das Fieber. Immerhin gilt es fürs Protokoll festzuhalten: Das sind die ersten Termine in 29 Jahren, die Jan aufgrund von Krankheit absagen muss. Keine schlechte Quote und dennoch unendlich bedauerlich! Zumal uns alle bisherigen Veranstaltungen eine Riesenfreude bereitet haben und ihr ein wundervolles und beeindruckend aufmerksames Publikum wart. Immerhin fallen die heutige Veranstaltung in Berlin und die morgige in Leipzig nicht aus, sondern werden verschoben. Der neue Termin ist der 08.02.2023. Jan und Rasmus freuen sich auf Euch in nächsten Jahr. Vielen Dank für euer Verständnis!
Jan & Rasmus
vorglühen
Mittwoch, 14.12.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Podium: (Un-)Consciousness Rising! Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie
Mittwoch, 14.12.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
+++ An diesem Abend bitten wir darum, während der Veranstaltung eine Maske zu tragen und getestet zu kommen.+++
Podiumsdiskussion (Un-)Consciousness Rising! Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie
mit Katharina Lux / Alexandra Ivanova / Dania Alasti / TBA
Erfahrung als Grundlage feministischer Kritik und Politik bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Selbstveränderung und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn die eine universelle weibliche Erfahrung nicht existiert, braucht es dann nicht gleich, sondern vielmehr verbindende Erfahrungen, um gemeinsam kämpfen zu können? Wie lassen sich diese politisch herstellen, gerade wenn Erfahrung als unmittelbar Gegenwärtiges und Alltägliches allzu oft als Gegenteil einer utopisch ganz anderen Form des Miteinanders erlebt wird? Wo also trennen uns unsere Erfahrungen, wo treffen sie aufeinander und was machen wir mit den Widersprüchen, die dabei entstehen?
Mit der Frage beginnend, was Erfahrung mit der Veränderung der Verhältnisse zu tun hat und wovon das eigene Denken eigentlich ausgeht, möchten die Redakteurinnen der outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik die Auseinandersetzungen um Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie im Anschluss an die Texte und Inhalte der aktuellen Ausgabe 7 wieder aufnehmen. Nachdem die beiden Autorinnen Alexandra Ivanova und Katharina Lux in vergangenen Veranstaltungen aus ihren Texten zu zu Erfahrung & feministischem Bewusstsein in der autonomen Frauenbewegung der 1970er Jahre sowie zu Mutterschaft - Eine theoretische Annäherung an ein großes Dilemma gelesen haben, holen wir die Diskussion auf die Bühne des Conne Island und möchten mit euch über die übergreifenden Fragen der Veranstaltungsreihe sprechen: Welche Bedeutung hat ein gemeinsamer, also kollektiver Erfahrungsaustausch für politische Bewegungen? Muss man eine bestimme Erfahrung gemacht haben, um für die Veränderung der gesellschaftlichen Bedingungen, die diese ermöglichen, kämpfen zu können? Wie können Feminist:innen auch schwierige Erfahrungen solidarisch miteinander teilen ohne mit ihnen zu verschmelzen?
Gemeinsam wollen wir also über die Theoretisierung und oftmals fehlende Theoretisierung von Erfahrungen im Zusammenhang mit feministischer Theoriebildung und feministischen Kämpfen in Gegenwart und Geschichte streiten.
Wer zu den ersten beiden Veranstaltungen nicht da sein konnte, kann diese hier nachhören:
https://soundcloud.com/otb-295032100
Eine (utopische?) ERFAHRUNG, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Veranstaltet von outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik
Sonntag, 11.12.2022, Einlass: 18:00 Uhr
Zur neueren Pseudo-Linken. Vortrag und Diskussion mit Jörg Finkenberger
In den letzten Jahren hat sich auch in linken Kreisen eine Sorte Aktivismus breitgemacht, der zunehmend beginnt, die Aktivitäten auf der Linken zu beherrschen. Durchtränkt von selbstgerechter Moral und von scheinheiliger Empörung, oberflächlich in der Analyse, dabei aggressiv vorgetragen. Seine Rede klingt vage links; er redet viel von Unterdrückung, aber es scheint beim Zuhören, er rede eigentlich nur von sich selbst. In linken Kreisen hat man diese Erscheinung lange als eine Kette kleinerer, wenn auch nervtötender Einzelfälle verhandelt; als eine neue gesellschaftliche Mode, die kommt und wieder vergeht. Wir nennen es Pseudo-Linke, und alle wissen, wer und was gemeint ist; aber so eindeutig ist es am Ende gar nicht. Denn dieser neue Aktivismus kommt nicht von irgendwoher, und er ist auch keine Mode. Das nähere Hinsehen zeigt, dass er aus den sozialen Bewegungen im Westen der 2010er selbst kommt. Diese Bewegungen haben bekanntlich hoffnungsvoll begonnen, und sind dann steckengeblieben. Und die neue Sorte von Aktivisten hat damit einiges zu tun; eine Sorte, die ahnt, dass eine Veränderung ansteht, aber allen Grund hat, sich vor ihr zu fürchten; und die genau betrachtet alles tut, sie zu hintertreiben. Wir werden uns das im ersten Teil des Vortrags an ein paar historischen Beispielen genauer ansehen.
Das alles macht die Sache nicht besser. In der heutigen Linken ist alles möglich geworden. Unter dem Namen des Kampfes gegen die Unterdrückung können Dinge vertreten werden, die haargenau aussehen wie die Unterdrückung, gegen die angeblich gekämpft wird. Zum Schiedsrichter wirft sich das selbstzufriedene grünliberale Milieu auf. Die Linke scheint damit zufrieden, dafür die studentischen Stosstrupps zu stellen. Im zweiten Teil werden wir die Mechanik dieses Zustands an einem neueren Beispiel untersuchen, von Ende August 2022. Der Verein Sisters e.V., der gegen Armutsprositution arbeitet und Beratung und Ausstigeshilfen anbietet, hatte einen Informationsabend im "Nachbarschaftshaus" in Kreuzberg angekündigt. Auf eine Protestandrohung hin wurde der vom "Nachbarschaftshaus" sofort abgesagt. Die Protestandrohung kam von selbsterklärten Sex-Workern, nämlich einer "Sex Worker Action Group", die anscheinend der Interventionistischen Linken nahesteht; und unterstützt u.a. von der "Sex Worker Union Berlin", die Teil der FAU Berlin ist. Die Verantwortung für die Absage aber gehört eindeutig dem leitendem Personal des "Nachbarschaftshauses" und dem sozialen Apparat, zu dem es gehört: diese entscheidenletzten Endes, welche Stimmen gehört werden und welche nicht. An diesem Abend wären Frauen zu Wort gekommen, die Prostitution als rassistisches Ausbeutungssystem erlebt haben und beschreiben. Das zu verhindern war gerade das Ziel der Aktion. Es war nicht die letzte Aktion dieser Art, und wird nicht die letzte bleiben. Ist so etwas heute die Normalität auf der Linken? Warum spielt sich so etwas ab? Wir werden im Lauf des Vortrags versuchen, Antworten darauf zu finden.
Freitag, 02.12.2022, Einlass: 19:00 Uhr
Vorstellung der Broschüre „Ich will alles, und du?“
Vorstellung der Broschüre „Ich will alles, und du?“ mit übersetzten Texten aus der autonomia und der 77er-Bewegung.
Nicht mehr bloß alles wollen, sondern sich einfach alles nehmen. Die Revolution wird ein Fest sein oder sie wird nicht sein. Ein unversöhnlicher Angriff auf Staat, Kapital und Arbeit. Das war die autonomia. Die weltweite Revolte 1968 sowie der heiße Herbst 1969 mitsamt seinen intensiven Auseinandersetzungen bedeuteten zwar einen vorläufigen Höhepunkt der sozialen Kämpfe in Italien, nicht jedoch deren Ende. Die subversiven Taktiken weiteten sich auch über die Fabriken hinaus aus. Gleichzeitig traten in den 70er Jahren neue Bewegungen und soziale Figuren auf: der Feminismus die Homosexuellen, das jugendliche Proletariat. Überall entstanden in dieser Zeit Basiskomitees, autonome Kollektive, Jugendzirkel, Besetzungen, freie Radios, Zeitschriften: Die autonomia. Keine Gruppe, keine Organisation – auch wenn sie einige dazu machen wollten – und auch keine kohärente politische Theorie, sondern ein diffuses politisches Spektrum.
Im Kontext der autonomia spielt die Kritik der Politik, auch jene der bestehenden außerparlamentarischen Gruppen eine zentrale Rolle: Gegen eine Vorstellung von Politik, die von außen an die Kämpfe herantritt und diesen einfach eine vorgegebene Strategie aufzwingen will. Der Politik wurde eine Trennung vom eigenen Leben vorgeworfen wurde, während die Kämpfe gleichzeitig im Ausgang von den eigenen Begehren geführt werden sollen. Im Rahmen der autonomia – und darüber hinaus – breiten sich schließlich zahlreiche „autonome“ Lebensformen aus: Besetzungen, Selbst-Reduktion der Tickets, Rechnungen und Preise, politische Einkäufe. Der Versuch sich bereits jetzt – so weit es eben möglich ist – den vorhandenen gesellschaftlichen Reichtum anzueignen – den Kommunismus in den bestehenden Kämpfen ein Stück weit zu antizipieren. Wie es einer, der dabei war, formuliert: Sie haben uns dafür zahlen lassen, aber wir hatten eine großartige Zeit.
Im Rahmen der Veranstaltung soll die Broschüre „Ich will alles, und du?“ mit (erstmals) ins Deutsche übersetzen Texten, Aufrufen und Flugblättern der autonomia vorgestellt und diskutiert werden.
Freitag, 25.11.2022, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Solidarität als linker Universalismus (ABGESAGT)
Revolutionäres Subjekt, Hauptwiderspruch, Kapitalismuskritik – die gesellschaftliche Linke hatte viele Namen für ihren Universalismus. Aber keiner hat das gute Leben für alle ermöglichen können. Als eine der letzten Bastionen steht bis heute der Begriff der Solidarität dafür, das bürgerliche Versprechen von Freiheit und Gleichheit von links einzulösen. Hat das Aussichten auf Erfolg? Auf welcher Grundlage sollen sich Menschen als Gleiche begreifen, ohne dabei ins vollkommen abstrakte Gattungswesen oder in exkludierende Gemeinschaften zu kippen? Ist Universalismus überhaupt noch etwas, um das es sich zu kämpfen lohnt oder steht die Geschichte auf der Seite der Identitäten?
Die neue Ausgabe der Phase 2 widmet sich der Notwendigkeit und Kritik des Universalismus. Zum Release diskutieren die Autor:innen Franziska Haug und Alex Struwe über Solidarität und die Verstrickungen der Linken mit dem Universalismus.
Donnerstag, 24.11.2022, Einlass: 19:00 Uhr
T WIE TISCHTENNIS / / / K WIE HEROIN
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Geht es um Suchtverhalten und Sehnsucht, Szenen und Armut und die offenen Geheimnisse öffentlicher Plätze?
Wenn es um Tischtennis geht, geht es jedenfalls immer auch um mehr als um TISCHTENNIS: um jüdischen Sport und chinesisches Spiel, um die Salons der Aristokraten und die Pläne von Kommunisten, um Diplomatie und Spionage, Taktik und Roboter, um fremde Freunde, Popkultur, Stichomythie, Gummi und Geist, „intuitive maths“ und Glücksspiel in New York City.
Ein Vortrag von Iris Dankemeyer über die soziale Physiognomie eines uncoolen Sports und seine sozialistische Seele.
Mittwoch, 23.11.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Vortrag: (Un-)Consciousness Rising! Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie
Vortrag: (Un-)Consciousness Rising! Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie
Alexandra Ivanova – Die Mutter der Erfahrung: Ein Bericht oder die theoretische Annäherung an ein großes Dilemma
(Biologische) Mutterschaft war seit den 1990er Jahren zugunsten von dekonstruktivistischen Debatten von Geschlechteridentitäten an den Rand eines politisch-feministischen Diskurses gedrängt worden. Seit einiger Zeit jedoch wird Schwangerwerdenkönnen, Mutterschaft und Kinderkriegen als zentrale feministische Themen wiederentdeckt. In meinem outside-Beitrag untersuche ich zum einen die widerspruchsvolle Wiederaufnahme dieser Gesprächsstränge in der deutschsprachigen feministischen Theorie, zum anderen verhandele ich Mutterschaft als schwierige Erfahrungskategorie: Wie können Feminist*innen Geburts- und Mutterschaftserfahrungen solidarisch miteinander teilen, wenn politische Kinderlosigkeit die weitaus radikalere feministische Option zu sein scheint? Zu diesem großen Dilemma werde ich im Vortrag Teile aus meinem Text lesen, kommentieren und zur Diskussion stellen. Bringt Eure Mütter mit!
Alexandra Ivanova ist Soziologin, Autorin, Übersetzerin aus dem Russischen und Mutter.
Über die Vortragsreihe:
Erfahrung als Grundlage feministischer Kritik und Politik bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Selbstveränderung und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn die eine universelle weibliche Erfahrung nicht existiert, braucht es dann statt gleichen, nicht vielmehr verbindende Erfahrungen, um gemeinsam kämpfen zu können? Wie lassen sich diese politisch herstellen, gerade wenn Erfahrung als unmittelbar Gegenwärtiges und Alltägliches allzu oft als Gegenteil einer utopisch ganz anderen Form des Miteinanders erlebt wird? Wo also trennen uns unsere Erfahrungen, wo treffen sie aufeinander und was machen wir mit den Widersprüchen, die dabei entstehen?
Mit der Fragen beginnend, was Erfahrung mit der Veränderung der Verhältnisse zu tun hat und wovon das eigene Denken eigentlich ausgeht, möchten die Redakteurinnen der outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik die Auseinandersetzungen um Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie im Anschluss an die Texte und Inhalte der aktuellen Ausgabe 7 wieder aufnehmen. Die beiden Autorinnen Alexandra Ivanova und Katharina Lux lesen am 12.10.22 und 23.11.22 aus ihren Texten zu Erfahrung & feministisches Bewusstsein in der autonomen Frauenbewegung der 1970er Jahre sowie zu Mutterschaft - Eine theoretische Annäherung an ein großes Dilemma und diskutieren gemeinsam mit weiteren Autor:innen und Aktivist:innen am 14.12. auf dem Podium die übergreifenden Fragen der Veranstaltungsreihe.
Eine (utopische?) ERFAHRUNG, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Veranstaltet von outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik
Freitag, 04.11.2022, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Tobias Ginsburg - Die letzten Männer des Westens - Die Lesung
Als Gast können wir euch Juse Ju präsentieren!
Bestsellerautor und Nazijäger Tobias Ginsburg geht auf Tour: eine wilde Mischung aus Comedy und szenischer Lesung, rasantem Vortrag und politischem Plädoyer, menschlichen Abgründen und unangebrachten Witzen. Für seine Bücher schleust Tobias sich undercover dort ein, wo man besser keinen Fuß hinsetzen sollte: Er lebte unter Reichsbürgern und einer rechts-esoterischen Sekte, infiltrierte eine Bande militanter Neonazi-Rapper, rechtsextreme Burschenschaften oder ein internationales Netzwerk frauenhassender Klerikalfaschisten. Für sein neues Buch „Die Letzten Männer des Westens“ recherchierte er anderthalb Jahre in Deutschland, Polen und den USA unerkannt über Rechtsextremismus und Männlichkeitswahn, Faschismus und Hip-Hop, Queerfeindlichkeit und Antifeminismus. Die Geschichten, die Tobias erzählt, sind so erschreckend wie komisch – und sie berichten von Gefahren, die uns allen viel näher sind, als wir vielleicht glauben möchten.
„Wohl noch nie wurden Rechtsextreme so sehr hinters Licht geführt wie für diese Recherche“ – Die Zeit
„Vielleicht das wichtigste Buch, das man grade schreiben konnte.“ &
8213; Danger Dan
„Ein Höllengang in das Finsterreich des Männlichkeitswahns.“ – Günther Wallraff
Tickets: https://vvk.link/27dbn1g
Sonntag, 16.10.2022, Einlass: 18:00 Uhr
Die Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung vs. Safespaces für die Nichtidentität
Richard Schuberth publiziert seit mehreren Jahrzehnten zur Identitätspolitik und nimmt diese, wie auch ihre Widersacher aufs Korn. Nun sind einige Texte gebündelt in einem Lesebuch bei Drava erschienen.
Ein unkonventionelles Buch als buntes Mosaik jüngerer und älterer Interventionen zu Rassismus, Antirassismus, Feminismus, Maskulinismus, MeToo, Political Correctness, Sprachregulierung, kultureller Aneignung, Wokeness, Critical Whiteness und postkolonialen Ansätzen, neuem Puritanismus, Standortbestimmungen der Linken zwischen Klassen- und Anerkennungspolitik, linkem Nationalismus, der Betroffenheitsrhetorik in sozialen Medien, der Frage, was Satire darf – und nicht zuletzt seinen essayistischen Länderstudien zur Konstruktion nationaler Identitäten.
Mit der „Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung“ stellt der Autor in diesem heißumfehdeten Feld jedenfalls einen Kompass zur Verfügung, dessen Nadel zwar fröhlich zittert, aber eine ungefähre Richtung vorgibt, wie sich Identitätspolitik kritisieren lässt, ohne den emanzipatorischen Anspruch der neuen sozialen Bewegungen zu verraten.
Einen Eindruck von Richard Schuberths spitzer Zunge kann man in der Versorgerin gewinnen:
https://versorgerin.stwst.at/artikel/12-2021/safe-spaces-fur-die-nichtidentitat
Donnerstag, 13.10.2022, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Otras Rayas – Andere Linien. Lesung, Performance und Gespräch zur deutschen Kolonialgeschichte in Kolumbien
Christian Diaz Orejarena beschäftigt sich in seiner 2021 bei golden press erschienen graphic novel "Otras Rayas - Andere Linien" mit deutsch kolumbianischer Kolonialgeschichte und deren Kontinuität. Dabei verknüpft er seine eigene Familiengeschichte mit der Geschichte und Gegenwart von Ausbeutung von Mensch und Natur im Nordosten Kolumbiens. Auf dieser Reise begegnet er gefeierten Kolonialherren, verschiedenen Formen des indigenen Widerstandes und dem alleswissenden Marimondo.
Im Anschluss an die Performance kommen der Autor, das Publikum und Vertreter:innen des colectiva conuco ins Gespräch über die aktuellen Entwicklungen in Kolumbien. Das colectiva conuco ist ein solidarischer Zusammenschluss von Columbianxs in der Diaspora aus Leipzig, welche soziale Kämpfe in Kolumbien unterstützen.
Conuco Colectiva Leipzig:
https://instagram.com/conuco_leipzig?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Christian Diaz Orejarena:
https://www.christiandiaz.net/
Mittwoch, 12.10.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Vortrag: (Un-)Consciousness Rising! Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie
Katharina Lux: »ES LIEGT NICHT IN UNSEREM INTERESSE, ERFAHRUNGEN IN EINE VORGEFASSTE THEORIE EINZUPASSEN …« – Erfahrung und feministisches Bewusstsein in der autonomen Frauenbewegung der 1970er-Jahre
Die Erfahrung der Frauen zum Ausgangspunkt feministischer Theorie und Praxis zu machen, war ein Grundsatz der autonomen Frauenbewegung, der durchaus umstritten war. So stellten die Selbsterfahrungsgruppen für die einen den Katalysator feministischen Bewusstseins dar, während andere in ihnen das größte Hemmnis entdeckten. Was sind die Gründe für die unterschiedlichen Einschätzungen der Erfahrung? Katharina Lux wird ausgehend von ihrem outside the box Aufsatz in ihrem Vortrag dieser Frage nachgehen und möchte in der Diskussion über Bezüge zu heute sprechen.
Über die Vortragsreihe:
Erfahrung als Grundlage feministischer Kritik und Politik bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Selbstveränderung und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn die eine universelle weibliche Erfahrung nicht existiert, braucht es dann statt gleichen, nicht vielmehr verbindende Erfahrungen, um gemeinsam kämpfen zu können? Wie lassen sich diese politisch herstellen, gerade wenn Erfahrung als unmittelbar Gegenwärtiges und Alltägliches allzu oft als Gegenteil einer utopisch ganz anderen Form des Miteinanders erlebt wird? Wo also trennen uns unsere Erfahrungen, wo treffen sie aufeinander und was machen wir mit den Widersprüchen, die dabei entstehen?
Mit der Fragen beginnend, was Erfahrung mit der Veränderung der Verhältnisse zu tun hat und wovon das eigene Denken eigentlich ausgeht, möchten die Redakteurinnen der outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik die Auseinandersetzungen um Erfahrung als umkämpfte politische Kategorie im Anschluss an die Texte und Inhalte der aktuellen Ausgabe 7 wieder aufnehmen. Die beiden Autorinnen Alexandra Ivanova und Katharina Lux lesen am 12.10.22 und 23.11.22 aus ihren Texten zu Erfahrung & feministisches Bewusstsein in der autonomen Frauenbewegung der 1970er Jahre sowie zu Mutterschaft - Eine theoretische Annäherung an ein großes Dilemma und diskutieren gemeinsam mit weiteren Autor:innen und Aktivist:innen am 14.12. auf dem Podium die übergreifenden Fragen der Veranstaltungsreihe.
Eine (utopische?) ERFAHRUNG, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Veranstaltet von outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik
Sonntag, 18.09.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Politische Kunst in Ost und West. Vortrag mit Harry Lehmann.
Seit einiger Zeit lässt sich eine starke Politisierung der Künste beobachten, wofür der Eklat um die laufende documenta fifteen besonders symptomatisch ist. Was aber meinen wir eigentlich, wenn wir von politischer Kunst sprechen? Und was sind die tieferliegenden gesellschaftlichen Prozesse, die zu dieser Politisierung der Künste geführt haben? Man kommt diesen Fragen auf die Spur, wenn man die Kunst des 20. Jahrhunderts in Ost- und Westeuropa vergleicht, denn politische Kunst gab und gibt es sowohl in liberalen als auch in illiberalen Gesellschaften. Sie tritt aber in Diktaturen vollkommen anders in Erscheinung als in liberalen Demokratien. Letztendlich kann die Kunst nämlich das, was an einem Kunstwerk als „politisch“ wahrgenommen wird, nicht selbst definieren, sondern übernimmt die entsprechenden Symbole und Verweise vom jeweils vorherrschenden politischen System.
Harry Lehmann studierte Physik und Philosophie, promovierte 2003 an der Universität Potsdam mit Die flüchtige Wahrheit der Kunst. Ästhetik nach Luhmann, W. Fink (2006). Lebt seitdem als freier Autor in Berlin und schreibt Bücher und Essays über zeitgenössische Kunst, Literatur, Theater und Neue Musik. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören: Die digitale Revolution der Musik. Eine Musikphilosophie, Schott Music (2012), Gehaltsästhetik. Eine Kunstphilosophie, W. Fink (2016). Zum Vortragsthema erschien zuletzt »Kunst, Freiheit, Moral. Wie es zu Autonomieverlusten in liberalen Demokratien kommt«, in: Lettre International, Heft 135, Dezember 2021, S. 24-33.
Donnerstag, 18.08.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Punk statt Putin. Gegenkultur in Russland vor und nach Beginn des Angriffskrieges. Ein Vortrag von Norma Schneider.
Spätestens seit Pussy Riot und ihrem Punkgebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau wissen wir: In Russland steht längst nicht jeder hinter Putin und es gibt mutige Menschen, die keine Angst haben und trotz Repressionen Musik, Kunst und Literator gegen den autoritären, nationalistischen, patriarchalen und homophoben Mainstream machen.
Für diese oppositionellen Musiker*Innen, Künstler*Innen und Schrift*Innen war es auch schon vor dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine nicht ungefährlich. Doch es waren Nischen vorhanden, es gab Möglichkeiten, Räume die erkämpft und verteidigt wurden. Da Russland gerade im Eiltempo von einem autoritären Staat zu einer totalitären Diktatur wird, sind diese Spielräume nun dabei, sich zu schließen. Sie werden vielleicht für Jahre geschlossen bleiben. Künstler*Innen, die sich gegen Putin und seinen Krieg stellen, gibt es aber weiterhin.
Der Vortrag gibt mit Bespielen aus Musik, Kunst und Literatur einen Einblick in die russische Gegenkultur der letzten Jahre und in die Situation seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine.
Norma Schneider ist freie Journalistin und Lektorin. Sie schreibt über Literatur, oppositionelle Kultur und Gesellschaft in Russland und Osteuropa u. a. für taz, nd aktuell, FAZ und Jungle World. Im Frühjahr 2023 erscheint ihr Buch über russische Gegenkultur.
Freitag, 01.07.2022, Einlass: 19:00 Uhr
PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben: Sommerlesung
Zwei Jahre Versenkung. Wir recken die Köpfe und strecken uns. Aber wieder und immer noch ist nichts gut. Trotzdem feiern!? Im Herbst erscheint jedenfalls die PS NO.7 – und im Juli beleben wir auch die PS-Sommerlesung wieder. Eine Lesung des Redaktionskollektivs, aus eigenen Texten jenseits der Zeitschrift. Ein Abend zur Feier des Ehrenamts. Als Lohn der Prekarität. Und vor allem: ein Fest literarisch-politischer Seilschaften und Freundschaften.
Es lesen:
Yael Inokai
Olivia Golde
Eva Schörkhuber
Kaska Bryla
Carolin Krahl
Anschließend: Musik mit Katakata und Alice in Flames (Pracht, Disposable Time)
PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben ist ein Redaktions- und Autor:innenkollektiv, das seit 2015 einmal jährlich die gleichnamige Zeitschrift herausgibt.
PS veröffentlicht politisch engagierte Autor*innen, schreibt selbst literarisch und essayistisch, liest in experimentellen Formen, gibt Workshops. Bei all dem analysiert PS die Bedingungen des Schreibens und seine Verwertungsinstitutionen in ihrer strukturellen Ungleichheit, insbesondere für Frauen, Migrant:innen und Menschen aus nicht-akademischen Familien: Unter welchen ökonomischen Produktions- und Verteilungsbedingungen wird im Literaturbetrieb geschrieben und veröffentlicht? Diesen Strukturen ringt PS zudem mit einer anderen Auswahlpolitik und über das Flechten von Netzwerken Gegenentwürfe ab.
https://www.politischschreiben.net/
Donnerstag, 23.06.2022, Einlass: 18:00 Uhr
„Fredrich rastet aus“ – Lesung und Gespräch
Je erfolgreicher KATAPULT wurde, desto energischer musste sich KATAPULT-Chef Fredrich gegen Raubkopierer und dreiste Konkurrenten durchsetzen – meist mit Erfolg. Wenn es heute heißt „Fredrich rastet aus“, machen sich die einen ne Tüte Popcorn auf, andere ziehen sich warm an. Benjamin Fredrich hält sich in seinen Streitschriften nicht zurück, er prangert Rassismus und Ausbeutung scharf an. Und das ist jetzt alles in einem Band nachlesbar: der Plagiatsskandal mit Hoffmann und Campe, die Rassismusdebatte mit dem Nordkurier, die Kämpfe mit der Süddeutschen, Cornelsen und Übermedien. Was viele bisher nicht erfahren haben, ist, welche Folgen Fredrichs Veröffentlichungen haben. Das holt er in seinem jüngsten Buch nach, das direkt auf seinen Debütroman Die Redaktion folgt, der die Gründung eines Printmagazins mit 20.000 Euro Schulden in der vorpommerschen Provinzhauptstadt Greifswald beschreibt. Zur Lesung bringt er beide Bücher mit.
Sonntag, 12.06.2022, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion mit dem Verleger und Autor Klaus Bittermann
Als Anfang der achtziger Jahre Wolfgang Pohrt die öffentliche Bühne betrat, wurde den Lesern schnell klar, dass da jemand einen neuen Ton anschlug. Pohrt verstand es, seine Thesen mit großer Schärfe, Klugheit und Eleganz zu formulieren. Seine Kritik an den Grünen und der Friedensbewegung ist legendär, vor allem, seit diese nationale Töne anschlugen und die Nation nicht mehr abschaffen, sondern retten wollten. In der Biographie wird daran erinnert, dass die Linke in Deutschland zwar versagt hat, aber dank Wolfgang Pohrt das Niveau der Kritik an ihr weit besser war, als sie es verdient hatte, man kann sagen, dass ein realistisches Bild von ihr nur deshalb erhalten geblieben ist, weil Pohrt sich ihrer Fehler und Eigenarten angenommen und damit die Mythenbildung erschwert hat. Mit seiner großen Massenbewusstseinsstudie der Deutschen und dem Konkret-Kongress 1993 kündigte sich sein Abschied an, aber noch heute macht sich sein Einfluss bemerkbar, als ob seine Gedanken wie ein schwacher unterirdischer Strom immer wieder einen Nerv treffen und eine Reaktion erzeugen.
Die Veranstaltung findet auf dem Freisitz des Conne Island statt.
Sonntag, 24.04.2022, Einlass: 16:30 Uhr, Beginn: 17:00 Uhr
»Herumtreiberinnen« von Bettina Wilpert
Manja ist 17 Jahre alt und lebt im Leipzig der 1980er Jahre. Ihre beste Freundin Maxie und sie schwänzen die Schule, brechen in Schrebergärten ein und treffen sich im Freibad oder auf dem Rummel mit Jungs, bis Manja im Zimmer des Vertragsarbeiters Manuel von der Volkspolizei erwischt wird und auf die Venerologische Station für Frauen mit Geschlechtskrankheiten kommt.
Eingewoben in den Roman sind auch Erlebnisse von Lilo, die in den 1940er Jahren an diesem Ort festgehalten wurde, da sie mit ihrem Vater für den kommunistischen Widerstand gearbeitet hat, und der Sozialarbeiterin Robin, die in den 2010er Jahren in diesem Haus – nun eine Unterkunft für Geflüchtete – tätig ist.
Der Roman »Herumtreiberinnen« erzählt die Geschichten von drei jungen Frauen aus verschiedenen Zeiten und stellt die Frage, welchen Einfluss diese Zeit und die jeweilige Staatsform auf ihre Leben hatten. Ein Haus in der Leipziger Lerchenstraße ist das verbindende Element der drei Erzählstränge.
»Herumtreiberinnen« ist nach »nichts, was uns passiert« der zweite Roman der Leipziger Autorin Bettina Wilpert. Zuletzt war sie außerdem Teil der Redaktion des Buches »Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen - Erinnerungen aus 30 Jahren Conne Island«.
Moderiert wird die Lesung von Anna Kow
Gefördert von: MONOM Stiftung für Veränderung
Die Lesung findet unter der 3G Regelung statt. Bitte tragt eine Maske, am Platz könnt ihr sie abnehmen.
Freitag, 25.03.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
»Herumtreiberinnen« von Bettina Wilpert
Die Lesung wird auf So. 24.04.22 17:00 verschoben
Manja ist 17 Jahre alt und lebt im Leipzig der 1980er Jahre. Ihre beste Freundin Maxie und sie schwänzen die Schule, brechen in Schrebergärten ein und treffen sich im Freibad oder auf dem Rummel mit Jungs, bis Manja im Zimmer des Vertragsarbeiters Manuel von der Volkspolizei erwischt wird und auf die Venerologische Station für Frauen mit Geschlechtskrankheiten kommt.
Eingewoben in den Roman sind auch Erlebnisse von Lilo, die in den 1940er Jahren an diesem Ort festgehalten wurde, da sie mit ihrem Vater für den kommunistischen Widerstand gearbeitet hat, und der Sozialarbeiterin Robin, die in den 2010er Jahren in diesem Haus – nun eine Unterkunft für Geflüchtete – tätig ist.
Der Roman »Herumtreiberinnen« erzählt die Geschichten von drei jungen Frauen aus verschiedenen Zeiten und stellt die Frage, welchen Einfluss diese Zeit und die jeweilige Staatsform auf ihre Leben hatten. Ein Haus in der Leipziger Lerchenstraße ist das verbindende Element der drei Erzählstränge.
»Herumtreiberinnen« ist nach »nichts, was uns passiert« der zweite Roman der Leipziger Autorin Bettina Wilpert. Zuletzt war sie außerdem Teil der Redaktion des Buches »Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen - Erinnerungen aus 30 Jahren Conne Island«.
Moderiert wird die Lesung von Anna Kow
Gefördert von: MONOM Stiftung für Veränderung
Die Lesung findet unter der 3G Regelung statt. Bitte tragt eine Maske, am Platz könnt ihr sie abnehmen.
Samstag, 19.03.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung mit Protagonist:innen und Redaktion
Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen
Erinnerungen aus 30 Jahren Conne Island
+++ Aufgrund der aktuellen Situation bitten wir alle Besucher:innen um einen Tagesaktuellen Test +++
Kreuz und quer durch 30 Jahre Conne Island führen die biografischen Erzählungen in „Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen“. Dabei wird nicht nur auf die Geschichte des linken und nicht mehr ganz jugendlichen Kulturzentrums in Leipzig-Connewitz geblickt, sondern auch auf den Wandel von verschiedenen Jugend- und Subkulturen seit den 1980er Jahren. An vielen Stellen bieten die persönlichen Erzählungen dabei Perspektiven, die deutlich über das Conne Island hinausgehen. Es sind exemplarische Beschreibungen der Geschichte linker Gegenkultur im wiedervereinigten Deutschland. Außerdem bringen die über 20 Interviewten verschiedene linke Debatten zur Sprache, für die das Conne Island nicht selten ein Ausgangspunkt war. Schlussendlich ist es auch ein Buch über die Leipziger Polit- und Kulturszene, ihre Strahlkraft, ihren Wandel und ihre Eigenheiten.
Verbrecher Verlag 2021
Einlass nur mit Tagesaktuellem Test. Bitte tragt währen der Veranstaltung eine Maske.
Donnerstag, 17.03.2022, Einlass: 19:00 Uhr
Doppelbuchvorstellung: »Die jüdische Kriegsfront« von Vladimir Ze'ev Jabotinsky (ça ira) + »Schiffbruch beim Spagat Wirres aus Geist und Gesellschaft 1« von Dirk Braunstein / Christoph Hesse (ça ira)
Die 2. Vorstellung des Abends (mit Braunstein) muss terminlich verschoben werden. Wie freuen uns auf Anselm!
Kommt gern getestet
Der Eintritt ist Frei
Buchvorstellung: Vladimir Ze'ev Jabotinsky - Die jüdische Kriegsfront
Jabotinsky versucht Anfang 1940 in diesem seinem letzten und posthum publizierten Buch – noch im selben Jahr unter dem Titel The Jewish War Front (2. Aufl. 1942 mit dem Titel The War and the Jew) erschienen – die Situation zu umreißen, wie sie sich für den Zionismus in und nach dem eben begonnenen Krieg darstellen werde. Er nimmt zwar bereits den Beginn der Vernichtung der Juden in Polen wahr, spricht von »systematischer Vernichtung«, es entzieht sich aber selbst ihm – und das nach all den Erfahrungen, die er seit seiner Jugend von Verfolgung und Pogromen gemacht hatte – die Möglichkeit zu denken, dass die gerade stattfindenden Deportationen tatsächlich zum Zweck der totalen Vernichtung erfolgen sollten. Als Konsequenz des Kriegs sieht er darum Millionen polnischer Juden in Gefahr, die nicht zu den von ihm befürchteten zahlreichen Hungertoten zählen und an den Orten der Deportation überleben würden, aber danach erneut und umso mehr der antisemitischen Todesdrohung ausgesetzt wären – so wie es die wenigen Überlebenden nach dem Zweiten Weltkrieg dann wirklich waren. Während also Jabotinsky noch den Plan einer großangelegten Evakuierung von mehreren Millionen Juden nach Palästina entwarf, konnte die Untergrundbewegung der Bricha schließlich nur noch die Fluchthilfe von einigen Hunderttausenden organisieren.
So ist dieses 1940, kurz nach dem Tod des Autors, erschienene Buch, das nicht zuletzt ausführliche Entwürfe für die Verfassung des zu gründenden zionistischen Staats enthält, die letzte Momentaufnahme des Zionismus vor der Shoah.
An diesem Abend stellt Anselm Meyer (Berlin) das Buch vor.
Buchvorstellung: Dirk Braunstein / Christoph Hesse - Schiffbruch beim Spagat
Wirres aus Geist und Gesellschaft 1
»Unerschöpflich der Vorrat des Dummdeutschen, der sich in wissenschaftlichen oder parawissenschaftlichen Publikationen findet«, warnte Eckhard Henscheid in einem bereits 1985 erschienenen und in späteren Auflagen stetig erweiterten Wörterbuch, das dem vorliegenden von ferne Modell steht. Geschöpft wird hier allein aus dem Vorrat der Wissenschaften, die herkömmlich solche des Geistes oder der Gesellschaft und inzwischen lieber Kulturwissenschaften heißen. Zu Recht: denn die vor vierzig Jahren verkündete Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften ist vollbracht. Was aber nicht bedeutet, daß die von ihm Verlassenen endlich Ruhe gäben.
Wo der gewöhnliche Mensch eine Frage stellt, geht der studierte mindestens in Fragestellung. Er allein kennt das Geheimnis, wie man eine Stellung formuliert. Hochkomplexe und noch viel kompliziertere, ja auch sturzbanale Gedanken kann er in wundersame Wortfolgen verwandeln und also Stränge mitsamt deren Verflechtungen in einem Gefüge beleuchten, Diskurse vielschichtig verzahnen und Dimensionen in voller Breite ausloten. Ein solcher Spagat, bei dem jeder Satz Schiffbruch erleidet, ist möglich erst in einer Sprache, in der nur deshalb nichts mehr undenkbar scheint, weil in ihr schon gar nichts mehr gedacht wird. Das Verhältnis von Gedanke und Ausdruck, einmal von dem Anspruch befreit, daß da ein irgend durchsichtiges, mit Vernunft zu begreifendes oder immerhin zu bestimmendes Verhältnis überhaupt besteht, ist nur mehr schlechte Konvention. Aussichtslos, den undurchdringlich harten Sprachschrott, der sich in den sogenannten weichen Fächern aufgehäuft hat, je wieder wegzuräumen. Wie viel Sisyphusarbeit inkl. Tantalusqualen einem da bevorsteht, mag dieses provisorische Wörterbuch erst erahnen lassen.
Dirk Braunstein (Frankfurt/Main) wird aus dem Buch lesen.
Die Lesung findet unter der 3G Regelung statt. Testet euch trotzdem gern alle vorher.
Samstag, 12.03.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Vortrag und Lesung: Angry Workers
Als kleines Kollektiv haben wir über sechs Jahre versucht uns in einem industriellen Vorort Londons zu verankern. Uns ging es dabei um eine Neufindung von revolutionaerer Klassenpolitik und ArbeiterInnenautonomie. Wir haben in verschiedenen Fabriken und Warenlagern gearbeitet, ein lokales Soli-Netzwerk an den Start gebracht und uns innerhalb und ausserhalb der Gewerkschaften rumgeschlagen. Wir wollen unsere Erfahrungen mit Euch teilen und weitergehend ueber die Fragen der ArbeiterInnenuntersuchung und Klassenorganisation diskutieren. Fuer die Vorbereitung könnt Ihr diesen Text lesen.
https://communaut.org/de/class-power
Wir werden Passagen aus unserem Buch vorstellen, zusammen mit Bildern aus dem proletarischen Alltag in West-London.
Moderation: Marco Hamann // communaut.org
Die Lesung findet unter der 3G Regelung statt. Bitte tragt eine Maske, am Platz könnt ihr sie abnehmen.
siehe auch: https://communaut.org/de/class-power Samstag, 04.12.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung mit Protagonist:innen und Redaktion
Leider müssen wir die Buchvorstellung auf unbestimmt verschieben. Sobald absehbar ist ab wann wir wieder Veranstaltungen machen dürfen, kündigen wir einen neunen Termin an.
Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen
Erinnerungen aus 30 Jahren Conne Island
Kreuz und quer durch 30 Jahre Conne Island führen die biografischen Erzählungen in „Auf dem Klo habe ich noch nie einen Schwan gesehen“. Dabei wird nicht nur auf die Geschichte des linken und nicht mehr ganz jugendlichen Kulturzentrums in Leipzig-Connewitz geblickt, sondern auch auf den Wandel von verschiedenen Jugend- und Subkulturen seit den 1980er Jahren. An vielen Stellen bieten die persönlichen Erzählungen dabei Perspektiven, die deutlich über das Conne Island hinausgehen. Es sind exemplarische Beschreibungen der Geschichte linker Gegenkultur im wiedervereinigten Deutschland. Außerdem bringen die über 20 Interviewten verschiedene linke Debatten zur Sprache, für die das Conne Island nicht selten ein Ausgangspunkt war. Schlussendlich ist es auch ein Buch über die Leipziger Polit- und Kulturszene, ihre Strahlkraft, ihren Wandel und ihre Eigenheiten.
Verbrecher Verlag 2021
siehe auch: https://www.verbrecherverlag.de Donnerstag, 25.11.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
VOM ANDEREN IX - Gerhard Stapelfeldt: Dialektik und Revolution
Leider muss der Vortrag mit Gerhard Stapelfeldt verschoben werden
Teil VII „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Vortrag: Prof. Gerhard Stapelfeldt - Dialektik und Revolution
angelehnt an "Geist des Widerspruchs“,
ça ira-Verlag
Saal
Donnerstag, 25. November 2021
Einlass 18 Uhr
Beginn 19 Uhr
Dialektik, der „methodisch ausgebildete Widerspruchsgeist“ (Goethe, Hegel), ist die Aufklärung „unbewußter“ gesellschaftlicher Verhältnisse im Interesse der Verwirklichung eines „vernünftigen Zustands“ (F. Engels) durch „revolutionäre Praxis“ (Marx). Weil die dialektische Theorie der Gesellschaft selbst jenen Verhältnissen zugehört und nicht schon darüber hinaus ist, antizipiert sie jenen Zustand nicht „dogmatisch“, sondern entdeckt durch theoretische und praktische „Kritik der alten Welt die neue“ (Marx). Gerade um der Utopie einer „Versöhnung der Menschheit mit der Natur und mit sich selbst“ willen (Engels) entsagt die dialektische Theorie der Konstruktion des utopischen Zustands: um „Glück“ zu verwirklichen, wird das „Unglück“ aufgeklärt (Marx).
Gerhard Stapelfeldt lehrte bis 2009 als Soziologie-Professor an der Uni Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de Donnerstag, 18.11.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die Untiefen des Postkolonialismus: Roter Salon im Conne Island im Gespräch mit Jan Gerber
Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen haben wir uns entschieden das Gespräch zu verschieben.
Die zentralen Herausforderungen für die Erinnerung an den Holocaust scheinen inzwischen weniger von rechts als von links zu kommen. Insbesondere von postkolonialer Seite wird die Vernichtung der europäischen Juden regelmäßig relativiert. Während die rechten Versuche, die Präzedenzlosigkeit des Holocaust in Frage zu stellen, völlig zu Recht große Empörung nach sich ziehen, sind die postkolonialen Anwürfe akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. In den Beiträgen des Schwerpunktes im ersten Band der Hallischen Jahrbücher wird dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen.
Mit dem Herausgeber des Schwerpunktes und Mitherausgeber der Jahrbücher, Jan Gerber, wird der Rote Salon sich in die Untiefen des Postkolonialismus begeben.
Die Jahrbücher sind im Verlag Edition Tiamat erschienen
Für die Veranstaltung gilt die 2G-Regelung (geimpft, genesen). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.
siehe auch: https://edition-tiamat.de/die-untiefen-des-postkolonialismus Mittwoch, 06.10.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
„Dem Tod davongelaufen. Wie neun junge Frauen dem Konzentrationslager entkamen“ Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Ingrid Scherf
»Wir wollen leben und werden es wagen, weil wir dieses wunderbare, freie, abenteuerliche Leben zurückhaben wollen.« Diesen Satz schreibt unmittelbar nach Kriegsende Suzanne Maudet, eine französische Deportierte, der im April 1945 auf dem Todesmarsch zusammen mit acht Mitgefangenen die Flucht aus den Fängen der Nazis glückt.
Zusammen sind sie neun Freundinnen, sechs aus Frankreich, zwei Holländerinnen und eine Spanierin. Alle sind sie von den Nazis gefangen genommen und in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert worden. Im Frauenaußenlager Leipzig-Schönefeld des KZ Buchenwald mussten sie für den Rüstungskonzern HASAG Zwangsarbeit leisten und Panzerfäuste anfertigen.
Bei der Räumung des Lagers im April 1945 fassen sie den Entschluss, zu fliehen und sich zu den amerikanischen Linien durchzuschlagen. Unterwegs begegnen sie Bauern und Dorfbewohnern, umherirrenden Soldaten und Kriegsgefangenen, stets mit dem Risiko, denunziert zu werden oder vom Geschützfeuer der letzten Artilleriegefechte zwischen sich auflösender Wehrmacht und vorrückenden Alliierten getroffen zu werden. Aber auch unerwartete Hilfe wird den flüchtenden Frauen zuteil. Nach acht abenteuerlichen Tagen stoßen sie auf amerikanische Truppen und sind endlich in Sicherheit.
Das Überraschende dieser Geschichte ist ihr allen Gefahren trotzender Charme, der übermütige, schelmische Humor, der selbst den ernstesten Situationen noch eine Situationskomik abzugewinnen vermag. Es ist diese jugendliche, fast unbekümmerte Frische, die vor einem Hintergrund, der dramatischer kaum sein könnte, die Farbe dieses außergewöhnlichen Textes ausmacht. Er vibriert geradezu vor Lebenslust und Optimismus, ist beflügelt von euphorischer Vorfreude auf die Freiheit.
Bereits 1945/46 verfasst, ist diese literarische Neuentdeckung ein kleines Juwel.
Moderation: Dr. Martin C. Winter, Universität Leipzig
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen getestet-tagesaktueller Schnelltest). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.
siehe auch: https://www.assoziation-a.de/buch/Maudet_Dem_Tod_davongelaufen, https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig/veranstaltungen/veranstaltungen-archi Samstag, 11.09.2021, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Über 40 Jahre Edition Tiamat
Wir sprechen mit dem Verleger und Autor Klaus Bittermann über Hannah Arendt, Wolfgang Pohrt, Fanny Müller, Harry Rowohlt, Eike Geisel und viele andere, die den Alternativen kräftig auf die Nerven gegangen sind.
Die Veranstaltung findet auf dem Freisitz des Conne Island statt.
Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
Donnerstag, 09.09.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
VOM ANDEREN VI - Martin Burckhardt: „Apocalypse Now! Über die Mechanik endzeitlichen Denkens“
Teil VI „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Vortrag und Buchvorstellung: Martin Burckhardt: „Apocalypse Now! Über die Mechanik endzeitlichen Denkens“
Veranda
Donnerstag, 9. September 2021
Beginn: 19 Uhr
Mit dem Vortrag von Martin Burckhardt wollen wir uns mit endzeitlichen Denkansätzen beschäftigen und fragen, warum diese utopisches Denken in der Öffentlichkeit aktuell teils zu verdrängen scheinen. Als man zur Zeit des Mauerfalls das „Ende der Geschichte“ ausrief, wollte es den Beteiligten nicht dämmern, daß sie sich bald schon unter einer Gewitterwolke des Endzeitdenkens wiederfinden würden. Vielleicht hätte das No Future des Punks als Warnung gelten können, ebenso wie der Umstand, daß mit der Postmoderne („dem Ende der großen Erzählungen“) sich eine philosophische Geistesdämmerung übers Land gelegt hat. In dem Maße jedenfalls, in dem der Verweis auf die „künftigen Generationen“ aus der Mode geriet, die Regierenden auf Sicht fuhren oder sich gleich zum Blindflug bequemten, sind die Utopien ins Dystopische hinübergekippt.
Woher nur rührt die Begeisterung für das apokalyptische Denken? Wie konnte sich in einer durch und durch säkularen Gesellschaft eine Religion ohne Religion ausprägen, wie eine durch und durch verwöhnte Konsumentenschar Verhaltensweisen ausbilden, die eine innige Verwandtschaft zu religiösen Erweckungsbewegungen aufweisen, ja sie in mancherlei Hinsicht an Radikalität noch überbieten? Martin Burckhardt wirft in seinem Vortrag einen frischen Blick auf die „historische Apokalypse“.
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de Sonntag, 05.09.2021, Einlass: 17:00 Uhr
Wir wissen, was wir wollen. Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien (verschoben)
Leider muss die Veranstaltung recht kurzfristig verschoben werden.
Das Herausgeber*innenkollektiv liest Interviews aus ihrem Buch und berichtet von aktuellen Herausforderungen der Frauenrevolution
siehe auch: https://monaliesa.de Donnerstag, 12.08.2021, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
25 Jahre Verbrecher Verlag - 30 Jahre Conne Island
Lesung auf dem Freisitz mit:
Esther Becker - Wie die Gorillas
Jovana Reisinger - Spitzenreiterinnen
Moderiert von Jörg, Kristine und Marlene mit Sekt und Snacks
Freitag, 30.07.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
VOM ANDEREN III - Science-Fiction Sleepover, Vortrag von Norma Schneider, Live-Hörspiel
Teil III „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Science-Fiction Sleepover, Vortrag von Norma Schneider, Live-Hörspiel
Freisitz
Freitag, 30. Juli 2021
18 Uhr Einlass
19 Uhr Vortrag: Norma Schneider
21 Uhr Live Hörspiel: Anna J. Kessler, "Joanas Herz"
https://soundcloud.com/lara_lovegood
ab 7 Uhr Frühstück
Tickets 10€, Anmeldung und weitere Infos unter
anmeldung@conne-island.de
Bitte bringt Schlafsäcke, Isomatten und, wenn möglich, Feldbetten mit!
Utopien können auch Zeit zum Träumen brauchen. Im sogenannten REM-Schlaf entsteht kreatives Denken: Bereits erlebtes wird eingeordnet und neu verknüpft. In diesen Schlafphasen entstehen oft ungewöhnliche Ideen. Zum Einstieg hält Norma Schneider einen Vortrag zu Utopie in Science-Fiction-Filmen und -Serien. Denn Science-Fiction bietet eigentlich den idealen Rahmen für utopisches Denken. Mit ihr kann man eine Welt entwerfen, die über die gegenwärtigen Verhältnisse hinausgeht. Sie interessiert sich weniger für Übernatürliches als für das, was theoretisch möglich wäre. Wenn von fremden Planeten, außerirdischem Leben und Technologien der Zukunft erzählt
wird, öffnet sich ein Raum für Ideen für bessere Formen des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Organisation: Könnte das Leben in der Zukunft nicht ganz anders organisiert sein? Haben die Bewohner anderer Galaxien es nicht viel besser hinbekommen? Nach Adorno ist utopisches Denken der Wille, „daß es anders ist“, also eine Ablehnung der scheinbaren Alternativlosigkeit des Status Quo.
Der Vortrag begibt sich auf die Suche nach in diesem Sinne utopischen Momenten in aktuellen Science-Fiction-Filmen und -Serien. Und „Star Trek“ darf dabei natürlich nicht fehlen.
Danach verwandeln wir den Conne Island Freisitz zu einem Raum zum Träumen. In Schlafsäcken in den Himmel blickend, werden wir Science-Fiction-Hörspielen lauschen und zwischen Wachen und
Schlafen, Traum und Traumerinnerung pendeln.
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de, https://soundcloud.com/lara_lovegood Sonntag, 11.07.2021, Einlass: 17:00 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Lesung: Dmitrij Kapitelman - " Eine Formalie in Kiew"
Benefizlesung zugunsten der Refugee Law Clinic Leipzig
moderierte Lesung mit Sibel Schick, zum aktuellen Buch von Dmitrij Kapitelman "Eine Formalie in Kiew"
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Dmitrij Kapitelman erzählt von einer Familie, die in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. „Erst durch dieses Buch ist das Verstehen der Migration, des Nicht-Dazugehörens und des Dazwischen möglich.“ Olga Grjasnowa
„Eine Formalie in Kiew“ ist die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.
Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet, außer Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten.
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Corona Rules:
Bitte kommt, getestet, vollständig geimpft oder genesen mit entsprechenden Nachweisen und bitte nicht, wenn ihr verdächtige Symptome aufweist.
Bitte tragt eine medizinische Maske in den Innenräumen, sowie überall dort wo die Abstände schwer einzuhalten sind.
Freitag, 09.07.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
***abgesagt*** VOM ANDEREN II - Eine feministische Perspektive darf da natürlich nicht fehlen - Die Gala
Teil II „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
***abgesagt***
Die Gala von outside the box & das gewisse extra heute Abend kann wegen der großen alten weißen Wolke, die über uns schwebt, nicht stattfinden.
Wer Tickets hat, kann diese im Café zurückgeben, wer mehrere Tickets zurückgegeben möchte, melde das bitte unter
vvk@conne-island.de an zwecks Wechselgeld.
Wir sind untröstlich aber suchen nach einem neuen Termin!
outside the box & das gewisse extra präsentieren:
*Eine feministische Perspektive darf da natürlich nicht fehlen - Die Gala*
Freitag, 9. Juli 2021
Beginn: 18 Uhr
Einlass mit negativem Schnelltest, Impf- oder Genesungsnachweis!
AUSVERKAUFT
Einlass nur mit tagesaktuellem Schnelltest, Impf- oder Genesungsnachweis. Schnelltests können auch mitgebracht und vor Ort durchgeführt werden.
outside the box&das gewisse extra laden ein zum utopischen Gesamtkunstwerk. Die Trennungen sind aufgehoben, zumindest einen Abend lang. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Abendgarderobe erbeten. Ein Fest!
18.00 Sektempfang
19.00 Vortrag: Die Züricher Hodenbader. Eine Erinnerung an ihr Experiment
Wenn das vorherrschende Verhütungsregime ein Ausdruck zwangsheterosexueller und patriarchaler Verhältnisse ist, wie kann dann eine diesbezügliche materialistisch-feministische Praxis von Männern aussehen, die nicht bloß eine oberflächliche Anpassung an feministische Forderungen darstellt? Und wieso provozier(t)en ernstgemeinte Experimente wie die Warmwasserverhütung oft zwanghaft-belustigte Abwehr?
21.00 Eine feministische Perspektive darf da natürlich nicht fehlen – Die Gala
Werft euch in Schale und feiert mit uns was war, ist, wäre und werden könnte! Wir versprechen: Lust, Last und Glamour, Pumps und Pompöses, Platte Kalauer und neuste Erkenntnisse aus der feministischen Forschung (Männer haben auch ein Geschlecht)! Fasten your seatbelts, wir kommen!
22.30 - kurz nach Mitternacht: Die Nacht ist noch jung...
mit Twerk Life Balance (DJ)
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de Mittwoch, 07.07.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Krupski - Die Knittrigen
Sie müssen liefern, teilen aus und sie stecken ein: Die verschuldeten, psychotischen, vernachlässigten, abgebrühten und zukünftigen Lohnabhängigen. Vorbei an bröckelnden Fassaden, glatten Oberflächen leerer Regale und stillen Korridoren, wo die Wirklichkeit unmittelbar zuschlägt und Träume verwelken. Krupski skizziert die Verrohrung in den Milieus und klagt einen ansteigenden Leistungsdruck an, dem sich schwer zu entziehen ist. Die Portraits handeln vom Hadern und dem widerspenstigen Sein in vorbestimmten Rahmen entsprechen zu müssen.
„Ein Buch wie ein Film Noir über das Ende des Kapitalismus, in dem die Rastlosen ausrasten, Menschen in Funktionskleidern nicht mehr funktionieren und Sprachlose Erpresserbriefe schreiben.“
Bitte kommt mit negativem Schnelltest, Impf- oder Genesungsnachweis!
siehe auch: https://www.facebook.com/iamkrupski Donnerstag, 24.06.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Veranda: Tuvia Tenenbom - "Allein unter Briten" (Lesung mit anschließender Diskussion)
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Tuvia Tenenbom: Allein unter Briten
Wir bitten um Spenden (4-12 €) am Einlass.
Die Veranstaltung findet auf dem Freisitz statt! (Stand: 17:30)
Kartenreservierung:
Wer sich einen Platz bei der Lesung sichern möchte, schreibt eine Mail mit der Personenanzahl an
anmeldung@conne-island.de. Die Plätze werden bis 18:45 Uhr am Tag der Lesung reserviert
Als Dramatiker und Gründer des Jewish Theater of New York wusste Tuvia Tenebom schon immer gutes Theater zu schätzen. Und wo kommen die besten Stücke zur Aufführung? In Großbritannien natürlich! Grund genug also, der Insel mal wieder einen Besuch abzustatten, zumal in einer Zeit, in der das große Brexit-Schauspiel über die Bühne geht. Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Oder schlicht absurdes Theater?, wollte er von den Briten wissen. Das war zumindest der Plan. Aber: Der Mensch denkt, und Gott lacht, wie es so schön heißt. Denn seine Reise – die ihn über viele Monate durch das Vereinigte Königreich führte und während der er in Winston Churchills Zimmer ein Nickerchen machte, mit Jeremy Corbyn Katz und Maus spielte, mit Nigel Farage verbotenen Tabak rauchte, ein Monster verspeiste und einem Geist nachstellte – gestaltete sich ganz anders als angenommen. Die meisten Inselbewohner wollten nämlich mit ihm nur bedingt über den Brexit sprechen, dafür redeten sie bereitwillig über andere Themen – Themen, die ihnen am Herzen lagen, wie der allgegenwärtige Antisemitismus. Die Gespräche, die Tuvia Tenenbom mit Lords und Ladies führte, mit Politprofis und Pub-Philosophen, Wohlhabenden und Habenichtsen, Geistesgrößen und Geistlichen, mit Gangstern und Beauty Queens, mit Antisemiten und Palästina Romantikern u.v.m., zeichnen nicht nur ein erhellendes Stimmungsbild der englischen Gesellschaft, sondern zeigen auch, dass sie zutiefst gespalten ist und erbittert um ihre Identität und ihre Zukunft kämpft.
Samstag, 19.06.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Lesung: Aiko Kempen – Auf dem rechten Weg? Rassisten und Neonazis in der deutschen Polizei
Sind Fälle von Rassismus und Rechtsextremismus tatsächlich nur Ausnahmen? – Das Enthüllungsbuch über den Zustand der deutschen Polizei
Polizeichats mit rechtsextremen Inhalten, rassistische Misshandlungen von Verdächtigen, illegale Datenabfragen und Todesdrohungen gegen Politikerinnen, Anwälte und Aktivisten, Hetze gegen Muslime, ungeklärte Todesfälle in Arrestzellen, dazu der Vorwurf, bei der Strafverfolgung auf dem rechten Auge blind zu sein – unsere Gesetzeshüter sind außer Kontrolle. Wenn sich Rechtsextreme und Rassisten in der deutschen Polizei so verdammt sicher fühlen können, wie das augenblicklich der Fall ist, gerät unser Rechtsstaat in Gefahr. »Cop Culture« und Korpsgeist begünstigen das Driften nach rechts außen. Doch die Politik verhindert einen klaren Blick auf das Problem. Keine andere Berufsgruppe wird so resolut gegen Kritik und Kontrollinstanzen verteidigt wie die Polizeibeamten. Dabei wird jedoch einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Demokratie beschädigt: die Gewaltenteilung.
Die deutsche Polizei und damit unser Rechtsstaat haben ein massives Problem. Doch wie rechts ist unsere Polizei wirklich? Und warum fühlen sich Rechtsextreme und Rassisten in der Polizei so sicher? Aiko Kempen hat mit Menschen gesprochen, die Opfer rassistischer Polizeigewalt wurden. Er interviewte aktuelle und ehemalige Polizisten, Polizeiforscher und Ausbilder. Er besuchte Polizeischulen, war bei Einsatztrainings mit dabei und verfolgte Gerichtsprozesse gegen Polizisten. Herausgekommen ist eine kritische Bestandsaufnahme über den fragilen Zustand unseres demokratischen Rechtsstaats und dessen Hüter. Er macht deutlich, warum es so wichtig ist, offen über rechte und rassistische Tendenzen in der Polizei zu sprechen – weil sie das Potenzial haben, unsere Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern und unseren Rechtsstaat nachhaltig zu beschädigen.
Aiko Kempen ist Investigativjournalist. Er arbeitet für das ARD-Magazin Monitor, veröffentlichte Beiträge u.a. in Die Zeit, SZ-Magazin, taz, Vice Online, Tagesspiegel und leitete die Online-Redaktion des Leipziger Magazins Kreuzer. Er recherchiert seit mehreren Jahren mit kritischem Blick zu den Themen Polizei und Rechtsextremismus.
Moderation: Sarah Ulrich – Freie Journalistin, schreibt am liebsten Reportagen. // Landeskorrespondentin der taz für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. // Schwerpunkte: Soziale Bewegungen, Rassismus, rechte Gewalt, feministische Themen und moderne Formen der Kultur.
Die Lesung findet auf der Veranda statt.
Wir behalten uns vor die Veranstaltung aufgrund schlechten Wetters oder steigender Corona Fallzahlen in den Saal zu verlegen und Live über Twitch zu streamen.
Begrenzte Anzahl an Sitzplätzen, Keine Reservierung möglich.
Eintritt: Freiwillige Spende
Samstag, 29.05.2021, Einlass: 17:00 Uhr, Beginn: 17:30 Uhr
VERSCHOBEN 25 Jahre Verbrecher Verlag - 30 Jahre Conne Island
+++Leider muss die Lesung auf August verschoben werden. Der neue Termin wird asap veröffentlicht+++
Lesung auf dem Freisitz mit:
Esther Becker - Wie die Gorillas
Asja Bakic - Mars
Jovana Reisinger - Spitzenreiterinnen
Moderiert von Anna, Costa und Marlene mit Sekt und Kuchen
Donnerstag, 11.03.2021, Einlass: 19:00 Uhr
Lesung "Aufklären und Einmischen" mit dem NSU-Watch
Link zur Veranstaltung:
https://bbb.nji9.de/b/han-d5e-wf2-hiq
Im November 2011 kam eine rechtsterroristische Mord- und Anschlagsserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ans Licht, die in ihren Dimensionen neu war. In den folgenden Untersuchungen formte sich ein erstes Bild des NSU-Komplexes. Dabei wurde deutlich, dass eine noch umfassendere juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung anstand.
So beschlossen antifaschistische Initiativen und Einzelpersonen, die Arbeit am NSU-Komplex zu verstetigen und gründeten „NSU-Watch“.
Acht Jahre später ist die Aufarbeitung des NSU-Komplexes noch lange nicht abgeschlossen, die Gefahr des rechten Terrors bleibt schrecklich aktuell. NSU-Watch hat den NSU-Prozess beobachtet, jeden Tag protokolliert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben sich Landesprojekte gegründet, die die parlamentarischen Aufklärungsbemühungen begleiten. Das zentrale Anliegen des Buches von NSU-Watch ist es, die rassistischen Strukturen, die den NSU hervorbrachten, ihn wissentlich oder unwissentlich unterstützen und so zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle zwischen 1998 und 2011 möglich machten, entlang der Geschehnisse und Akteur*innen des NSU-Prozesses in München aufzuzeigen. Trotz der vielen offen gebliebenen Fragen soll das Buch eine Zwischenbilanz bieten, die antifaschistischer Demokratieförderung zugrunde gelegt werden kann.
Das Autor*innen Kollektiv NSU-Watch besteht aus Mitgliedern der unabhängigen Beobachtungsstelle NSU-Watch- Aufklären & Einmischen, die sich im Jahr 2012 gegründet hat, um die Aufklärungsbemühungen zum NSU-Komplex zu unterstützen und kritisch zu begleiten. NSU-Watch wird von einem Bündnis aus rund einem Dutzend antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet getragen, die teilweise seit Jahrzehnten zum Themenkomplex Rechter Terror arbeiten. Kern der Arbeit von NSU-Watch war bzw. ist die Beobachtung des NSU-Prozesses am Oberlandesgericht in München sowie der diversen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse im Bundestag und in den Ländern.
Infos, ob die Veranstaltung online oder vor Ort stattfinden kann folgen
Donnerstag, 25.02.2021, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Lesung "ERINNERN STÖREN" (online) mit Lydia Lierke, Sharon Adler und Dmitrij Kapitelman
Der Link zur Veranstaltung:
https://bbb.nji9.de/b/lil-5oy-qd5-cgc
Der Mauerfall vor 30 Jahren bedeutete eine gewaltvolle Zäsur für migrantisches und jüdisches Leben in Ost und West. Während die einen vereinigt wurden, wurden die anderen ausgeschlossen. Das vorliegende Buch möchte ausgrenzende Perspektiven auf die deutsch-deutsche Vereinigung sichtbar machen und an die Kämpfe um Teilhabe in den 1980er Jahren, einschneidende Erlebnisse um die Wende und die Selbstbehauptung gegen den Rassismus der 1990er Jahre erinnern. So beinhaltet der Band Geschichten von Bürgerrechts- und Asylkämpfen ehemaliger Gastarbeiter*innen, von Geflüchteten in BRD und DDR, Beiträge über den Eigensinn von Vertragsarbeiter*innen, von damaligen internationalen Studierenden, über jüdisches Leben in Ost und West sowie über die Kämpfe von Sinti und Roma im geteilten Deutschland.
Der Link zur Veranstaltung folgt
Mittwoch, 11.11.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
»Haare auf Krawall – Jugendsubkultur in Leipzig 1980-1991« (verschoben)
Lesung und Diskussion mit den HerausgeberInnen Connie Mareth und Ray Schneider
Vor 20 Jahren erschien die erste Auflage des Buchklassikers rund um DDR-Oppositionsgeschichte, subversive Jugendkulturen in der Vor- und Nachwendezeit und das Erkämpfen von kulturellen und politischen Freiräumen im Süden von Leipzig. Kaum ein anderes Buch beschreibt so dicht und so authentisch die Widersprüche dieser aufregenden Zeit zwischen tristen, realsozialistischen Wirklichkeiten, Alltagsnormierungen, individueller Bevormundung und den Versuchen, mit hohen emanzipatorischen Ansprüchen andere Lebensmodelle auszuprobieren und zu leben.
In der nunmehr vierten, ergänzten und überarbeiteten Neuauflage sind in 30 Einzelberichten Aspekte des Widerstandes und kultureller Unangepasstheit in der DDR und Post-Wende-Ära versammelt. Es geht um Punks und Skins, um »Chemie« und Fußball, um Skater und Grufties, Hausbesetzung, Antifa, Selbstorganisation, (Gegen)Kultur und Politik. Und es geht um die Frage, wie man in quasi »revolutionären Zeiten« Teil einer Bewegung wurde, deren Ziele man irgendwann gar nicht mit teilte. Wir haben die beiden MacherInnen des Buches eingeladen, um vor allem für jüngere Menschen diese aufregenden Jahre zu rekapitulieren. Im Mittelpunkt der Lesung steht daher vor allem die Geschichte des Stadtteils Connewitz, das Erkämpfen und Etablieren von Freiräumen, die produktiven wie konfliktbehafteten Begegnungen mit dem Thema »Fußball« und der bisweilen eigenartige Mythos eines Stadtteils.
Die Veranstaltung findet im Rahmen von »100 Jahre Alfred-Kunze-Sportpark« statt.
Mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung Aufarbeitung, der DFB-Kulturstiftung, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und des Kulturamtes der Stadt Leipzig.
Bitte meldet euch unter
anmeldung@conne-island.de an. Die Plätze im Saal sind auf 50 limitiert.
Donnerstag, 05.11.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Tuvia Tenenbom: Allein unter Briten / Lesung und Gespräch (verschoben)
Nachholtermin
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Tuvia Tenenbom: Allein unter Briten
Bitte meldet euch unter
anmeldung@conne-island.de an. Die Plätze im Saal sind stark limitiert!
Wir bitten um Spenden (4-12€), um den Vortrag finanzieren zu können
Als Dramatiker und Gründer des Jewish Theater of New York wusste Tuvia Tenebom schon immer gutes Theater zu schätzen. Und wo kommen die besten Stücke zur Aufführung? In Großbritannien natürlich! Grund genug also, der Insel mal wieder einen Besuch abzustatten, zumal in einer Zeit, in der das große Brexit-Schauspiel über die Bühne geht. Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Oder schlicht absurdes Theater?, wollte er von den Briten wissen. Das war zumindest der Plan. Aber: Der Mensch denkt, und Gott lacht, wie es so schön heißt. Denn seine Reise – die ihn über viele Monate durch das Vereinigte Königreich führte und während der er in Winston Churchills Zimmer ein Nickerchen machte, mit Jeremy Corbyn Katz und Maus spielte, mit Nigel Farage verbotenen Tabak rauchte, ein Monster verspeiste und einem Geist nachstellte – gestaltete sich ganz anders als angenommen. Die meisten Inselbewohner wollten nämlich mit ihm nur bedingt über den Brexit sprechen, dafür redeten sie bereitwillig über andere Themen – Themen, die ihnen am Herzen lagen, wie der allgegenwärtige Antisemitismus. Die Gespräche, die Tuvia Tenenbom mit Lords und Ladies führte, mit Politprofis und Pub-Philosophen, Wohlhabenden und Habenichtsen, Geistesgrößen und Geistlichen, mit Gangstern und Beauty Queens, mit Antisemiten und Palästina Romantikern u.v.m., zeichnen nicht nur ein erhellendes Stimmungsbild der englischen Gesellschaft, sondern zeigen auch, dass sie zutiefst gespalten ist und erbittert um ihre Identität und ihre Zukunft kämpft.
***
Bitte haltet euch an folgende Regeln:
- indoors muss überall eine Maske getragen werden, auch am Platz
- Haltet euch auf das Wegeleitsystem an Ein- und Ausgängen, am Ausschank und bei den Toiletten, auf dem Boten zeigen Markierungen die Wartebereiche bei Schlangen an
- Setzt euch nur mit Personen eures Hausstandes und eines weiteren Hausstandes zusammen
- Am Einlass werden Kontaktdaten zur Nachverfolgung erhoben und für vier Wochen im Conne Island aufgehoben
An den Veranstaltungen teilnehmen darf nur, wer:
- in den letzten 14 Tagen und aktuell nicht unter typischen Symptomen einer Infektion mit SARS-CoV-2 leidet (Husten, Fieber, Kurzatmigkeit, Kopf-, Hals-, Gliederschmerzen, Einschränkungen des Geschmacks- und Geruchssinnes)
- Aktuell keinen positiven Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegen hat
- Sich in den letzten 14 Tagen nicht wissentlich in einem vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebiets aufgehalten hat
- keinen Kontakt zu einer Person hatte, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, die im Verdacht einer Infektion steht oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat
Dienstag, 27.10.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Lesung: Liebe, Körper, Wut, Nazis
Lesung: Liebe, Körper, Wut, Nazis (Klett-Cotta)
27.10.2020 (Saal)
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Wir bitten um Spenden am Einlass
mit Jennifer Beck, Fabian Ebeling, Steffen Greiner, Mads Pankow
Moderation: Bettina Wilpert
Was, wenn wir uns alles sagen?
Ein Selbstversuch. Vier Menschen einer Generation fragen sich aus über vier Themen, die unsere Zeit prägen: Liebe, Körper, Wut und Nazis. Welche Fragen wollten wir unseren Freunden schon immer stellen, durften es aber nicht, weil sie so persönlich waren, so gefährlich, dass nicht einmal die engste Freundschaft sie zugelassen hätte? Kann man sich zu nahekommen?
Ihr habt ja nie gefragt! Macht man das in Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie, sich füreinander interessieren? Also: so richtig, aufrichtig. Jennifer Beck, Fabian Ebeling, Steffen Greiner und Mads Pankow, vier Menschen einer Generation, lassen sich aufeinander ein. Ohne Scham. Ohne Angst. Mit Zeit. Sie versprechen, sich zu antworten und zu schauen, wo sie hinführen, die Fragen, die niemand zu stellen wagt. Weil sie Themen berühren, die keiner gern anfasst: Liebe, Körper, Wut und Nazis. Immer wieder und immer schriftlich. Sie legen offen, was wir aneinander entdecken, wenn wir uns alles fragen dürfen, aber auch, dass Verständnis nicht sofort aus Verständigung resultiert.
Foto: Julia Grüßing
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Bitte haltet euch an folgende Regeln:
- indoors muss überall eine Maske getragen werden, auch am Platz
- Haltet euch auf das Wegeleitsystem an Ein- und Ausgängen, am Ausschank und bei den Toiletten, auf dem Boten zeigen Markierungen die Wartebereiche bei Schlangen an
- Setzt euch nur mit Personen eures Hausstandes und eines weiteren Hausstandes zusammen
- Am Einlass werden Kontaktdaten zur Nachverfolgung erhoben und für vier Wochen im Conne Island aufgehoben
An den Veranstaltungen teilnehmen darf nur, wer:
- in den letzten 14 Tagen und aktuell nicht unter typischen Symptomen einer Infektion mit SARS-CoV-2 leidet (Husten, Fieber, Kurzatmigkeit, Kopf-, Hals-, Gliederschmerzen, Einschränkungen des Geschmacks- und Geruchssinnes)
- Aktuell keinen positiven Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegen hat
- Sich in den letzten 14 Tagen nicht wissentlich in einem vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikogebiets aufgehalten hat
- keinen Kontakt zu einer Person hatte, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, die im Verdacht einer Infektion steht oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat
Samstag, 24.10.2020, Einlass: 12:00 Uhr, Beginn: 12:00 Uhr
PS#6 - Release: Das Prosadebüt
Lesung & feministisches Soli mit Suppe, Kuchen, Sekt und Maske
12:00 - 19:00 Uhr
Es lesen: Anna Hetzer, Christine Koschmieder, Daria Kinga Majewski, Elena Saburdjajew, Eva Schoerkhuber, Rike Lorenz, Kaska Bryla und Julia Wasenmüller.
Moderation: PMS postmigrantische störung
Redaktion: Carolin Krahl, Jiaspa Fenzl, Olivia Golde, Eva Schörkhuber, Yael Inokai und Kaska Bryla
Beirat: Jessica Beer, Sabine Scholl, Lena Vöcklinghaus
Gestaltung der PS6: Katrin Erthel & Ricarda Kiel
Autor*innen der PS6:
Tayyaba Rida, Fanny Sorgo, Selim Özdo&287 an, Susanne Romanowski, Julia Wasenmüller, Ines Krause, Ilona Häring, Julia Knaß, Elena Bavandpoori, Daria Majewski, Ilse Kilic, Judith Schreier, Claudia Wünsche, Andreas Pavlic, Natalie Deewan, Suse Schröder, Melanie Waelde, Anna Hetzer, Elena Saburdjajew, Spröde Lippen, Olivia Golde
Sonntag, 11.10.2020, Einlass: 14:00 Uhr, Beginn: 15:00 Uhr
Materializing feminism: Lesung und Diskussion (MONAliesA)
“materializing feminism – Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität”
Buchvorstellung, Lesung und Diskussion mit Friederike Beier und Lea Haneberg
Wir leben in einer Zeit, in der alle Lebensbereiche vom Kapitalismus durchdrungen sind. Gegen die Zumutungen der kapitalistischen Verwertungslogik wird das eigene Selbst ständig optimiert und individuelle Lösungsstrategien als Freiheit angepriesen. “Einfache” Freiheitsversprechen werden nicht zuletzt auch in Teilen des Feminismus dargeboten und klingen umso vielversprechender, je weniger die kapitalistischen Strukturen hinterfragt werden. Gleichzeitig nehmen gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse zu und es sind nach wie vor Frauen*, die einen Großteil der Fürsorge leisten und dadurch von liberalen Freiheitsversprechen ausgeschlossen werden.
Vor diesem Hintergrund argumentieren die Herausgeber*innen und Autor*innen von materializing feminism für einen materialistischen Feminismus und damit einhergehend für eine kritische Auseinandersetzung mit ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen und aktuellen Entwicklungen. materializing feminism macht feministische Ökonomie- und Gesellschaftskritik sichtbar, setzt sich mit ihren Praxen und Gegenstrategien auseinander und lädt zum Weiterdenken ein.
15 Uhr auf dem Freisitz des Conne Island.
Bitte beachtet die Hygiene-Regeln, bringt eure Masken mit und seid rücksichtsvoll
Donnerstag, 24.09.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Freizeit ohne Kontrollen - Vortrag zur Geschichte der Jugendzentrumsbewegung
Mit Parolen wie »Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen« gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Gemeinsam haben sie aus der tristen Nachkriegsgesellschaft zu flüchten versucht und bauten sich eigene Räume auf, die selbstverwaltet werden und damit einen Ausweg aus der Enge der Familienbande und der Öde der Freizeitindustrie bieten sollten. Woher wir kamen, das wollen wir mit David Templin besprechen - und auch, ob im Osten nochmal alles ganz anders war.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Inseln der Freiheit? Zum Gebrauchswert der Jugendsubkultur" statt:
Mit dem Massenkonsum der Nachkriegsgesellschaft nahm auch die Freizeitindustrie so richtig Fahrt auf. Parallel dazu steigerte sich der Unmut am Bestehenden, der seinen Drive in der stark durch die Jugend geprägten Protestkultur, seine Bahn im Begriff der Konsumkritik, und seinen Ort in den Nischen als Subkultur fand. Und so wurden die Aufbrüche der späten 60er begleitet vom Ruf junger Leute nach eigenen Orten, an denen man nicht von Pfaffen und anderen Ordnungshüter:innen umhergescheucht und sich mit Katalogangeboten die rare Freizeit vertun würde. Selbstbestimmt und selbstverwaltet sollten die Räume sein, die wir nun seit Jahrzehnten als AJZ´s kennen, als selbstverwaltete Jugendkulturzentren.
Freizeit sollte nicht das schnöde Komplement zur stupiden Arbeit sein und so stellte man dem stumpfen Amüsement der Massenkultur die Subkultur entgegen, die abseits von Markt und Reglement, Freiheit und Selbstbestimmung versprach. Mehr noch waren die Nischen die Ausdrucksorte für die Ideen der Protestkultur, die neben großem Spaß für sich, auch der herrschenden Ordnung mit einigem Ernst ans Leder wollte. Grund genug einmal dem Gestus der Jugend- und Protestkultur damals nachzuspüren und zu fragen, wie verträglich die farbenfrohen Orte heute sind und wo denn der Spaß aufhört?
siehe auch: https://inselnderfreiheit.de Dienstag, 22.09.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Freisitz-Lesung: Thorsten Nagelschmidt: "Arbeit"
THORSTEN NAGELSCHMIDT, »ARBEIT«
Die Lesung von Thorsten Nagelschmidt wird vom 15.05. auf den 22.09. verlegt. Tickets behalten ihre Gültigkeit oder können an den entsprechenden Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.
In einem Kreuzberger Hostel beginnt Sheriff seine Nachtschicht und fühlt sich mal wieder wie ein schlecht bezahlter Sozialarbeiter. Im Späti nebenan erlebt Anna den dritten Überfall in diesem Jahr. An der Tür vom Lobotomy steht Ten und realisiert, dass ihm seine junge Familie durch seine Arbeitszeiten komplett zu entgleiten droht. Außerdem: Eine idealistische Notfallsanitäterin, eine zornige Pfandsammlerin und ein Drogendealer mit Zahnschmerzen, der sich fragt, ob er Freunde hat oder nur noch Stammkunden.
Thorsten Nagelschmidt hat mit »Arbeit« einen großen Gesellschaftsroman über all jene geschrieben, die nachts wach sind und ihren Job erledigen, während Studenten und Touristen feiern. Temporeich erzählt er von zwölf Stunden am Rande des Berliner Ausgehbetriebs und stellt Fragen, die man beim dritten Bier gerne vergisst: Auf wessen Kosten verändert sich eine Stadt, die immer jung sein soll? Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg?
Thorsten Nagelschmidt, geboren 1976 im Münsterland, ist Autor, Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte die Bücher »Wo die wilden Maden graben« (2007), »Was kostet die Welt« (2010) und »Drive-By Shots« (2015). Zuletzt ist von ihm der Roman »Der Abfall der Herzen« (2018) erschienen. Thorsten Nagelschmidt lebt in Berlin und veranstaltet dort die Lesereihe »Nagel mit Köpfen«.
***
Gäste werden gebeten, mindestens 1,50m Abstand zu anderen Personen zu halten. Es gibt ein Wegeleitsystem über den Freisitz und im Saal zum Ein- und Ausgang, zum Ausschank, zur Gastronomie und zu den Toiletten. Markierungen auf dem Boden zeigen die Wartebereiche bei Schlangen an. Der Freisitz wird bestuhlt sein.
Am Einlass werden freiwillig Kontaktdaten zur Nachverfolgung erhoben, diese werden für vier Wochen gespeichert. An der Veranstaltung teilnehmen darf nur, wer keine Symptome von Covid-19 zeigt.
Sonntag, 19.07.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
SCHERBENHELDEN - Lesung und Buchpremiere von Johannes Herwig
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
+ DJ
Spendenempfehlung 3-5€, nur Abendkasse
Leipzig, 1995: Die Stadt ist im Umbruch. Nino lebt allein mit seinem Vater. Stress in der Schule, Ärger daheim. Perspektive? Kein Plan. Gemeinsam mit seinem besten Freund Max wird er eines Tages beim Klauen erwischt und von einer Gruppe Punks rausgehauen, die bald sein neues Zuhause wird. Gefühle für ein Mädchen mit dunklem Geheimnis und die tägliche Bedrohung durch Neonazis machen sein Leben nicht leichter. Außerdem will Nino endlich wissen, warum seine Mutter ihn und seinen Vater kurz vor dem Mauerfall zurückgelassen hat ...
Johannes Herwig ("Bis die Sterne zittern") erzählt in seinem neuen Roman über die Neunziger in Leipzig: Eine Geschichte über Veränderung und Aufbruch, eine Geschichte über die Hoffnung.
Freitag, 15.05.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Thorsten Nagelschmidt: "Arbeit" (verschoben)
THORSTEN NAGELSCHMIDT, »ARBEIT«
Die Lesung von Thorsten Nagelschmidt wird vom 15.05. auf den 22.09. verlegt. Tickets behalten ihre Gültigkeit oder können an den entsprechenden Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.
In einem Kreuzberger Hostel beginnt Sheriff seine Nachtschicht und fühlt sich mal wieder wie ein schlecht bezahlter Sozialarbeiter. Im Späti nebenan erlebt Anna den dritten Überfall in diesem Jahr. An der Tür vom Lobotomy steht Ten und realisiert, dass ihm seine junge Familie durch seine Arbeitszeiten komplett zu entgleiten droht. Außerdem: Eine idealistische Notfallsanitäterin, eine zornige Pfandsammlerin und ein Drogendealer mit Zahnschmerzen, der sich fragt, ob er Freunde hat oder nur noch Stammkunden.
Thorsten Nagelschmidt hat mit »Arbeit« einen großen Gesellschaftsroman über all jene geschrieben, die nachts wach sind und ihren Job erledigen, während Studenten und Touristen feiern. Temporeich erzählt er von zwölf Stunden am Rande des Berliner Ausgehbetriebs und stellt Fragen, die man beim dritten Bier gerne vergisst: Auf wessen Kosten verändert sich eine Stadt, die immer jung sein soll? Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg?
Thorsten Nagelschmidt, geboren 1976 im Münsterland, ist Autor, Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte die Bücher »Wo die wilden Maden graben« (2007), »Was kostet die Welt« (2010) und »Drive-By Shots« (2015). Zuletzt ist von ihm der Roman »Der Abfall der Herzen« (2018) erschienen. Thorsten Nagelschmidt lebt in Berlin und veranstaltet dort die Lesereihe »Nagel mit Köpfen«.
Mittwoch, 15.04.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Online-Lesung: These Girls
These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte
Hier könnt ihr die Lesung auf YouTube verfolgen:
https://www.youtube.com/watch?v=CZ7hNEyZCyc
Über prägende Role Models von den 1950ern bis heute
Dienstag, 14.04.2020
Ab 19 Uhr
Hier könnt ihr das Buch bei der Buchhandlung drift in Leipzig bestellen und abholen:
https://www.drift-books.de/termine.html
Hier ist der Link zum Club-Soliticket der Leipziger Livekomm:
https://www.tixforgigs.com/de-DE/Event/34722/club-soliticket-soli-ticket-fur-die-leipziger-clubszene-leipziger-clubs-und-spie
ONLINE LESUNG u.a. mit Françoise Cactus, Linus Volkmann, Kuku Schrapnell, Bettina Wilpert, Jonas Engelmann, Jacinta Nandi, Safi, Charlotte Theile und Herausgeberin Juliane Streich
Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin »Respect«, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen.
Jede hat ihre eigenen Geschichten. Es geht um Selbstermächtigung, um Wut, um Gleichberechtigung, um Drugs and Rock’n’Roll, um Sex und Sexualität – und auch mal um Menstruation. Vor allem aber um Musik. Egal, ob Stimmen im Soul, Battles im Rap, Gitarrensoli im Rock, große Hits im Pop oder Tunes im Techno. Ganze Enzyklopädien könnten mit herausragenden Musikerinnen und weiblichen Bands vollgeschrieben werden. Dieses Buch ist eher vergnügliche Lektüre als Lexikon, doch gibt es einen vielseitigen Einblick in die feministische Musikgeschichte.
In über 100 lehrreichen, kurzweiligen und persönlichen Texten schreiben Journalistinnen und Journalisten, Musikerinnen und Musiker, Fans und Freunde über Bands, die sie prägten, über Künstlerinnen, die den Feminismus eine neue Facette gaben, über Lieblingsplatten, Lebenswerke und Lieder, die sie mitgrölen – vom Klassiker bis zum Außenseitertipp.
Françoise Cactus, Paula Irmschler, Franz Dobler, Jacinta Nandi, Klaus Walter, Christina Mohr, Bettina Wilpert, Linus Volkmann, Ebba Durstewitz, Andreas Spechtl, Jonas Engelmann, Diviam Hoffmann, Sven Kabelitz, Elke Wittich, Myriam Brüger und viele andere schreiben über Björk, Christina Aguilera, Bikini Kill, Billie Holiday, Alice Coltrane, ESG, Georgia Anne Muldrow, Kimya Dawson, Madonna, Patti Smith, Spice Girls, Terre Thaemlitz und viele weitere Künstlerinnen.
https://www.ventil-verlag.de/titel/1850/these-girls
Dienstag, 14.04.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
ABGESAGT - Tuvia Tenenbom: Allein unter Briten / Lesung und Gespräch
14.04.2020
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Tuvia Tenenbom: Allein unter Briten
Als Dramatiker und Gründer des Jewish Theater of New York wusste Tuvia Tenebom schon immer gutes Theater zu schätzen. Und wo kommen die besten Stücke zur Aufführung? In Großbritannien natürlich! Grund genug also, der Insel mal wieder einen Besuch abzustatten, zumal in einer Zeit, in der das große Brexit-Schauspiel über die Bühne geht. Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Oder schlicht absurdes Theater?, wollte er von den Briten wissen. Das war zumindest der Plan. Aber: Der Mensch denkt, und Gott lacht, wie es so schön heißt. Denn seine Reise – die ihn über viele Monate durch das Vereinigte Königreich führte und während der er in Winston Churchills Zimmer ein Nickerchen machte, mit Jeremy Corbyn Katz und Maus spielte, mit Nigel Farage verbotenen Tabak rauchte, ein Monster verspeiste und einem Geist nachstellte – gestaltete sich ganz anders als angenommen. Die meisten Inselbewohner wollten nämlich mit ihm nur bedingt über den Brexit sprechen, dafür redeten sie bereitwillig über andere Themen – Themen, die ihnen am Herzen lagen, wie der allgegenwärtige Antisemitismus. Die Gespräche, die Tuvia Tenenbom mit Lords und Ladies führte, mit Politprofis und Pub-Philosophen, Wohlhabenden und Habenichtsen, Geistesgrößen und Geistlichen, mit Gangstern und Beauty Queens, mit Antisemiten und Palästina-Romantikern u.v.m., zeichnen nicht nur ein erhellendes Stimmungsbild der englischen Gesellschaft, sondern zeigen auch, dass sie zutiefst gespalten ist und erbittert um ihre Identität und ihre Zukunft kämpft.
Donnerstag, 19.03.2020, Einlass: 18:00 Uhr
ABGESAGT - Zum Volksbegriff des "Instituts für Staatspolitik"
Das "Institut für Staatspolitik" in Schnellroda ist als "Bildungsstätte" für die neurechte Szene ein wichtiger Stichwortgeber. In diesem Vortrag vom Kollektiv "IfS dichtmachen" wird der Begriff des "Volkes" in den Publikationen des "Instituts für Staatspolitik" untersucht. Anhand eines Beitrags von Caroline Sommerfeld auf der Plattform "Sezession im Netz" und dem Buch "Gab es Germanen?" von Andreas Vonderach (Verlag Antaios) werden die einzelnen Argumentationen untersucht, um im Anschluss die Frage nach der Konstruktion des Volksbegriffs und deren Funktion zu beantworten.
Die Gruppe "Utopie & Praxis" hat den Vortag für euch ins Island geholt.
IfS dichtmachen:
https://ifsdichtmachen.noblogs.org/
Utopie & Praxis Leipzig:
https://utopieundpraxis.noblogs.org/
Sonntag, 15.03.2020, Einlass: 12:00 Uhr
ABGESAGT: The Millionaires Club
Leider musste die Messe abgesagt werden.
Die Eröffnungsausstellung mit Arbeiten von Julie Doucet, Gabriela Jolowicz und Max Baitinger am Fr. 13.03.20 19:00 findet dennoch statt. Am Sa. 14.03. wird es im Café des Conne Islands eine Comic-Lesung geben. Am So. 15.03.20 werden Phillip Janta und Marcel Raabe ihr Buch ebenfalls im Café vorstellen.
Messe / Market
12:00-18:00 / 12 am - 6 pm
Lesung / Reading
(Hauptbühne / Main Stage)
14:00-15:00 / 2 pm - 3 pm
Line Hoven & Jochen Schmidt “Paargespräche - Das Paar in der Suppe”
Nach “Dudenbrooks” und “Schmythologie” widmen sich Line Hoven und Jochen Schmidt in ihrem dritten Buch der Realität von Paaren aus Geschichte, Mythologie, Hoch- und Tiefkultur. Worüber haben Caesar und Kleopatra, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Adam und Eva, Thomas und Katia Mann, Simon und Garfunkel, Pittiplatsch und Schnatterinchen, die Schöne und das Biest, R2-D2 und der andere - wie hieß er noch?-, Roboter, wirklich geredet? Jochen Schmidt hat den Paaren moderne, neurosenerprobte und idiosynkasiegestählte Dialoge geschrieben und Line Hoven hat die Paare, die so sprechen, in Bildern dargestellt. Ist dabei etwa heimlich eine subtile Kritik zu Genderstereotypen und zu stereotyper Genderstereotypkritik entstanden? Eine, die so subtil ist, daß Männer sie nicht verstehen und Frauen sie albern finden? Bei den seltenen gemeinsamen Live-Auftritten von Line Hoven und Jochen Schmidt kann man sich darüber ein Bild machen. Im Millionaires Club werden die beiden ihre langjährige Zusammenarbeit beleuchten, sich über die Erzeugung von Kunst und Literatur unterhalten, Bilder zeigen, aus “Paargespräche” lesen und bei allem hoffentlich viel Spaß haben.
Lesung / Reading
(Hauptbühne / Main Stage)
15:00-16:00 / 3 pm - 4 pm
Brazilian Comics! by José Aguiar
The author will read the first chapter of his comic story and wants to talk with the public after. His work is not only about a childhood in Brazils History of 500 years. It is a compendium of short tales about social problems like abuse, violence, sexism and more. A way to discuss and discover Brazil today as a cultural, social and political dystopia. José won prizes in his home country Brazil. His work is readable online www.ainfanciadobrasil.com.br in four languages (No German yet! German Publishers get on it!).
Film / Animation
(Hauptbühne / Main Stage)
16:00-17:00 / 4 pm - 5 pm
…to be announced
siehe auch: https://themillionairesclub.tumblr.com Samstag, 14.03.2020, Einlass: 13:00 Uhr
ABGESAGT: The Millionaires Club
Leider musste die Messe abgesagt werden.
Die Eröffnungsausstellung mit Arbeiten von Julie Doucet, Gabriela Jolowicz und Max Baitinger am Fr. 13.03.20 19:00 findet dennoch statt. Am Sa. 14.03. wird es im Café des Conne Islands eine Comic-Lesung geben. Am So. 15.03.20 werden Phillip Janta und Marcel Raabe ihr Buch ebenfalls im Café vorstellen.
Messe / Market
13:00-21:00 / 1 am - 9 pm
Vortrag / Lecture
(Hauptbühne / Main Stage)
14:00-15:00 / 2 pm - 3 pm
Alexander Zograftalks about his new book Partisanenpost which is his second book in German after 1998’s Psychonaut and his very recent activities. (with Ivan Petrovic and Axel Halling)
Lesung / Reading
(Hauptbühne / Main Stage)
15:00-16:00 / 3 pm - 4 pm
Tom Gauld will be reading from his new book Abteilung für Irre Theorien (released by Edition Moderne)
Lesung / Reading
(Hauptbühne / Main Stage)
16:00-17:00 / 4 pm - 5 pm
Jul Gordon und Kathrin Klingner lesen aus ihren neuen Büchern!
Live Radio Show with KUBA
(Hauptbühne / Main Stage)
17:00-18:30 / 5 pm - 6:30 pm
Jakob Wierzbas legendäre KUBshow bei uns live auf der Bühne mit verschiedenen Gästen!
Lesung / Reading
(Hauptbühne / Main Stage)
19:00-20:00 / 7 pm - 8 pm
The Millionaires Club All Stars Lesung mit Comickünstlern aus dem TMC team und Gästen!
siehe auch: https://themillionairesclub.tumblr.com Freitag, 13.03.2020, Einlass: 19:00 Uhr
The Millionaires Club
Eröffnung / Opening
19:00-24:00 / 7-12 pm
Exhibitions
Julie Doucet and Gabriela Jolowicz
and
New Works by Max Baitinger
Hooray!! See you there!
(please Note: The market will only be open SAT and SUN)
siehe auch: https://themillionairesclub.tumblr.com Mittwoch, 11.03.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Buchvorstelltung: Trigger Warnung. Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen
Buchvorstellung mit der Herausgeberin Eva Berendsen und den Autorinnen Deborah Krieg und Bettina Wilpert. Moderiert von Franziska Schreiter.
Identitätspolitik steckt in der Sackgasse: Empowerment wird auf Gender-Sternchen und die Vermeidung des N-Worts verkürzt. Überall sollen Minderheiten vor möglichen Verletzungen geschützt werden – in Uniseminaren, Kunst und Mode, im Netz und bei öffentlichen Events. Für alle, die Politik nicht mit eigener Betroffenheit belegen, schließt sich die Debatte. Die solidarische Kritik an diesen Exzessen wird zum Dilemma in einer Zeit, in der Rechte gegen Unisextoiletten und die »Ehe für alle« hetzen – und Linke darin »Pipi fax« oder den Aufstieg von Trump begründet sehen. Zwischen Abwehr und Abschottung richtet der Band den Blick auf die Fallstricke der Identitätspolitik und sucht nach Allianzen jenseits von Schuldzuweisungen und Opferkonkurrenz.
Eine gemeinsame Veranstaltung von RosaLinde e.V., Verbrecher Verlag und Conne Island
siehe auch: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/985, https://www.rosalinde-leipzig.de/de Dienstag, 10.03.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Buchvorstellung: "Das Geld. Was es ist, das uns beherrscht" mit Eske Bockelmann
Nicht Supermächte, nicht die Banken und auch keine verschworenen Zirkel lenken das Schicksal der Welt und führen zu den aktuellen sozialen und ökologischen Verheerungen: Es ist das Geld, das uns beherrscht. Doch so alternativlos seine Herrschaft heute scheinen mag, sie währt viel kürzer, als wir es uns vorstellen können.
In seiner bahnbrechenden Untersuchung schildert Eske Bockelmann anschaulich, wie frühere Gesellschaften ohne Geld funktionierten, mit welcher Gewalt sich das Geld historisch durchsetzte und wie seine Zwänge die Welt heute in die Katastrophe führen. Dabei wird nicht nur das Verhältnis von Geld, Spekulation, Krise und Staat neu beleuchtet, ebenso wird gezeigt, dass selbst Marx einem mystifizierten Verständnis von Geld, Arbeit und Wert anhing. Im Rahmen der Vorstellung seines neuen Buches Das Geld. Was es ist, das uns beherrscht präsentiert Eske Bockelmann seine Thesen und stellt sie zur Diskussion.
siehe auch: https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/das-geld-12762.html Freitag, 24.01.2020, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
THESE GIRLS - Lesung / Konzert / Releaseparty
These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte
Über prägende Role Models von den 1950ern bis heute
Freitag, 24.01.2020
19:30 Einlass / 20:00 Beginn
8€ Abendkasse
LESUNG u.a. mit Paula Irmschler, Kuku Schrappnell, Christina Mohr, Mrs Pepstein, Nhi Le und Juliane Streich
KONZERT w/ Shed Ballet
RELEASE PARTY w/ Mrs Pepstein
Lesung / Konzert / Release Party
Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin »Respect«, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen.
Jede hat ihre eigenen Geschichten. Es geht um Selbstermächtigung, um Wut, um Gleichberechtigung, um Drugs and Rock’n’Roll, um Sex und Sexualität – und auch mal um Menstruation. Vor allem aber um Musik. Egal, ob Stimmen im Soul, Battles im Rap, Gitarrensoli im Rock, große Hits im Pop oder Tunes im Techno. Ganze Enzyklopädien könnten mit herausragenden Musikerinnen und weiblichen Bands vollgeschrieben werden. Dieses Buch ist eher vergnügliche Lektüre als Lexikon, doch gibt es einen vielseitigen Einblick in die feministische Musikgeschichte.
In über 100 lehrreichen, kurzweiligen und persönlichen Texten schreiben Journalistinnen und Journalisten, Musikerinnen und Musiker, Fans und Freunde über Bands, die sie prägten, über Künstlerinnen, die den Feminismus eine neue Facette gaben, über Lieblingsplatten, Lebenswerke und Lieder, die sie mitgrölen – vom Klassiker bis zum Außenseitertipp.
Françoise Cactus, Paula Irmschler, Franz Dobler, Jacinta Nandi, Klaus Walter, Christina Mohr, Bettina Wilpert, Linus Volkmann, Ebba Durstewitz, Andreas Spechtl, Jonas Engelmann, Diviam Hoffmann, Sven Kabelitz, Elke Wittich, Myriam Brüger und viele andere schreiben über Björk, Christina Aguilera, Bikini Kill, Billie Holiday, Alice Coltrane, ESG, Georgia Anne Muldrow, Kimya Dawson, Madonna, Patti Smith, Spice Girls, Terre Thaemlitz und viele weitere Künstlerinnen.
Am Freitag, den 24.01.2020 lesen unter anderem Paula Irmschler, Kuku Schrappnell, Christina Mohr, Nhi Le, Mrs Pepstein und Juliane Streich aus ihren Texten.
Donnerstag, 28.11.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Nach dem Verrat - Nordsyrien und der Abzug der USA
Die USA haben ihre kurdischen Verbündeten im Stich gelassen, die Türkei ist im Nordosten Syriens einmarschiert. Die syrischen Kurden mussten sich dem Assad-Regime unterwerfen, in den türkisch besetzten Gebieten droht ihnen Vertreibung. Ist dies das Ende der »Revolution in Rojava«? Wird der »Islamische Staat« zurückkehren?
Es diskutieren:
Ferhad Ehmê (Adopt a Revolution)
Sabine Küper-Büsch (Türkei Korrespondentin und freie Journalistin)
Hannah Wettig (freie Journalistin, Wadi EV)
Jörn Schulz (Redakteur der Wochenzeitung Jungle World)
Moderation: Carl Melches (Jungle World)
Die Podiumsdiskussion wird von der Wochenzeitung Jungle World präsentiert.
Dienstag, 08.10.2019, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Deniz Yücel - "Agentterrorist“ Lesung
Lesung mit Deniz Yücel zu seinem am 10.10.2019 erscheinenden Buch Agentterrorist.
"Niemals" werde man Deniz Yücel ausliefern, erklärte der türkische Staatspräsident Erdogan im Frühjahr 2017, jedenfalls nicht, solange er im Amt sei. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der deutsch-türkische Journalist seit zwei Monaten im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9. Zehn Monate später erhielt er ein Angebot zu seiner Freilassung – und lehnte ab.
Die Inhaftierung des Korrespondenten der Welt führte in Deutschland zu einer enormen Solidaritätsbewegung und sorgte für eine schwere diplomatische Krise. Yücel erzählt von seinem Jahr im Gefängnis, von Einzelhaft und Schikanen. Und davon, wie er durch die Liebe und den Rückhalt seiner Frau und dank der Unterstützung seiner Anwälte, seiner Zeitung und der "Free Deniz"-Kampagne noch unter widrigsten Umständen um Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen konnte – und dabei die Bundesregierung, seine Familie, Freunde und Kollegen und schließlich sogar seine Geiselnehmer an den Rand der Verzweiflung trieb.
Deniz Yücel schreibt sehr persönlich, kämpferisch und humorvoll darüber, wie man ins Geschehen eingreifen kann, wenn man zum Spielball der internationalen Politik geworden ist. Eine hellsichtige Analyse über die jüngste Entwicklung der Türkei, die Funktionsweisen autoritärer Regimes und die Mechanismen der demokratischen Öffentlichkeit. Und eine Geschichte, die man noch dann mit Spannung bis zur letzten Seite liest, wenn man das Happy End mit Petersilienstrauß kennt.
Biografie:
Deniz Yücel wurde 1973 als Kind türkischer Einwanderer in Flörsheim am Main geboren und studierte an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft. Er arbeitete als Redakteur bei der Wochenzeitung Jungle World und der tageszeitung. 2015 ging er als Korrespondent der Welt in die Türkei. Für seine Arbeit wurde Yücel mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik. Nach "Taksim ist überall" (2014/17) und "Wir sind ja nicht zum Spaß hier" (2018) ist "Agentterrorist" sein drittes Buch.
Donnerstag, 04.07.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Release-Lesung & Themenabend: Flexen – Flâneusen* schreiben Städte
Flex|en, das, – kein Pl.: 1. trennschleifen 2. biegen 3. Sex haben 4. das Variieren der Geschwindigkeit beim Rap 5. die Muskeln anspannen 6. seine Muskeln zur Schau stellen 7. Flâneuserie
Die Wahrnehmung, die Frauen*, PoC und Queers auf Städte haben, wird oftmals nicht wirklich wahrgenommen. Dies zeigt sich insbesondere auch in der Literatur. Der traditionelle Flaneur ist zumeist weiß, hetero und männlich. Im Buch "Flexen – Flâneusen* schreiben Städte" (Verbrecher Verlag) ist das anders. In 30 verschiedenen Texten mit 30 verschiedenen Perspektiven auf Städte, alle geschrieben und erlebt von Frauen*, PoC oder queeren Menschen. Texte, die beweisen, dass das Flexen, die Flâneuserie endlich ernst genommen werden muss. Die Figuren in der Anthologie streifen durch Berlin, Paris, Jakarta, Istanbul und Mumbai. Sie erzählen uns u.a. davon, wie eine Frau mit Kinderwagen die Großstadt erlebt, eine Frau eine Großdemonstration in Dresden miterlebt, wie Flanieren in Indien schon Aktivismus bedeutet, wie sich die Geschichte in den Ort einschreibt und manchmal wird die Stadt sogar selbst zur Figur.
Literarische Lesung mit den Autor*innen. Moderation durch die Herausgeberinnen: Özlem Özgül Dündar, Mia Göhring & Lea Sauer.
Der Abend wird ergänzt durch eine künstlerische Ausstellung und einem Podiumsgespräch über Sexismus und Marginalisierung im Stadtraum von und mit STOP CAT CALLIN NOW Leipzig.
Die Lesung findet auf dem Freisitz statt.
Unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Freitag, 14.06.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Buchvorstellung mit Florian Schubert
Fußball wird von Millionen von Menschen in Deutschland gespielt, von noch mehr Fans im Stadion oder am Bildschirm verfolgt. Fußball ist ein kulturelles Ereignis - und gleichzeitig ein Bereich, in dem Diskriminierung und besonders Antisemitismus noch immer gegenwärtig sind, so der Autor Florian Schubert. Mit antisemitischen Stereotypen werden seit jeher gegnerische Spieler, Fans und auch Schiedsrichter diskreditiert, unabhängig davon, ob es sich um Juden handelt oder nicht.
Florian Schubert eruiert, in welcher Form und in welchen Kontexten Antisemitismus im Fußball seit den 1980er Jahren in der BRD und in der DDR auftaucht und wie er fußballintern bewertet wird. Er untersucht die Funktion antisemitischen Verhaltens bei Fans, Spielern und Vereinsverantwortlichen - von Nationalmannschaft und DFB bis hin zu regionalen Vereinen. Am Ende steht die Frage, ob das Stadion in Bezug auf diskriminierendes Verhalten eine Sonderstellung einnimmt oder als Brennglas gesellschaftlicher Phänomene gesehen werden kann.
Freitag, 22.03.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Rocko Schamoni: Große Freiheit (sold out)
Rocko Schamoni: Große Freiheit
Roman, erscheint am 18.02.19 im Hanser Verlag
Das Deutschland der Nachkriegsjahre ist eng und spießig. Im Lichtermeer des Hamburger Viertels
St. Pauli aber versammeln sich all jene mit der Sehnsucht nach einem grenzenlosen Leben. Nacht
für Nacht treiben Huren, Freier, Transvestiten, Schläger und Künstler wie die damals noch völlig
unbekannte englische Band the Beatles, aufgeputscht von Preludin und Alkohol, durch die
heruntergekommenen Straßen. 1962 verschlägt es Wolli Köhler auf den Kiez. Der junge Mann aus
dem Nirgendwo ist auf der Suche nach Abenteuer und Freiheit. Und steigt auf zum
außergewöhnlichsten Puff-Boss in der Geschichte St. Paulis.
Rocko Schamoni erzählt die frühen Jahre von Kiezlegende Wolfgang „Wolli“ Köhler als
Entwicklungsroman eines Antihelden.
Die Große Freiheit ist der Sehnsuchtsort für Gegenkultur, Kunst, Drogen und freie Sexualität.
Rocko Schamoni, geboren 1966, ist Autor, Entertainer, Musiker, Schauspieler und Bühnenkünstler
und lebt in Hamburg. Mit seinen Romanbestsellern wie Dorfpunks füllt er Hallen. Lange Jahre
betrieb er auf St. Pauli zusammen mit Schorsch Kamerun den legendären Golden Pudel Club. In
vielen Gesprächen erzählte Wolli Köhler seinem Freund Rocko aus seinem Leben.
Donnerstag, 21.03.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Dirk von Lowtzow (sold out)
"Aus dem Dachsbau“
- Lesung und Konzert
Sonntag, 10.03.2019, Einlass: 14:30 Uhr, Beginn: 15:00 Uhr
Dem Eisvogel – Eine Gala
Dem Eisvogel – Eine Gala
5 Jahre unruhiges Denken
Hier redet kein „Prophet“, keiner jener schauerlichen Zwitter von Krankheit und Willen zur Macht, die man Religionsstifter nennt. Man muss vor Allem den Ton, der aus diesem Munde kommt, diesen halkyonischen Ton richtig hören, um dem Sinn seiner Weisheit nicht erbarmungswürdig Unrecht zu thun. „Die stillsten Worte sind es, welche den Sturm bringen, Gedanken, die mit Taubenfüssen kommen, lenken die Welt —“
(Friedrich Nietzsche, Ecce homo)
Die Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie ist eine Vereinigung von Philosophieinteressierten, die es sich seit fünf Jahren zum Ziel gesetzt hat, durch kritische Interventionen für Unruhe zu sorgen. Wir betreiben einen Blog, organisieren immer wieder Veranstaltungen unterschiedlichster Art und geben eine jährlich erscheinende Zeitschrift heraus, Narthex. Heft für radikales Denken.
Wir laden dazu ein, diesen Anlass mit uns zu feiern mit einem Fest, das unserem Maskottchen, dem Eisvogel – oder auch, auf Griechisch: Halkyon – gewidmet ist, Nietzsches Philosophie und – der Musik.
Der US-amerikanische Nietzsche-Forscher Gary Shapiro wird auf Englisch zum Thema The Halcyon and the Anthropocene: Nietzsche and the Question of Earth’s Future sprechen und die Leipziger Nietzsche-Forscherin Corinna Schubert über Ein Intermezzo des Leicht-Sinns. Versuch über das Halkyonische. Der Leipziger Dichter Kajn Kokosknusper wird einen Dialog zwischen Apoll und Dionysos verlesen. Auftreten wird zudem das antikapitalistische Jodelduo Esels Alptraum aus Berlin. Abrunden werden den Abend die Leipziger DJs Romulus (Experimental/Abstract) und Madnus. Und auch wir selbst werden unsere Arbeit und unser Programm vorstellen.
Wir freuen uns über eine Spende zwischen 4 und 6 € am Eingang.
Dienstag, 15.01.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Freiheit ist keine Metapher
Buchvorstellung und Diskussion mit Vojin Saša Vukadinovic, Christina Dschaak, Hannah Kassimi und Jasmina Krauss.
Die im Oktober 2018 im Berliner Querverlag erschienene Anthologie Freiheit ist keine Metapher versammelt rund 40 Artikel zu Antisemitismus, Migration, Rassismus und Religionskritik. Ausgehend vom pessimistischen Befund, dass Genderfeminismus, Antirassismus und Queerfeminismus keine Antworten auf die akuten Probleme der Gegenwart zu geben vermögen, weil sie sich nicht mehr aus aus ihren Aporien hinausmanövrieren werden, legen die Beiträge des Sammelbandes eigenständige Analysen zu ebenjenen Herausforderungen vor. Buchpräsentation & Diskussion mit den Autorinnen Christina Dschaak, Hannah Kassimi und Jasmina Krauss sowie mit Herausgeber Vojin Saša Vukadinovic.
siehe auch: querverlag.de Dienstag, 16.10.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Zur Theorie des Riots - Anmerkungen zur Staatsfaschisierung
Wir leben in Zeiten der Aufstände. Und sie haben ihre materialistische Grundlage. So lautet eine der Kernaussagen von Riot.Strike.Riot: The New Era of Uprisings (2016) des us-amerikanischen Professors Joshua Clover. Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich geändert, so dass gegenwärtige Kämpfe zumeist die Zirkulationssphäre des Kapitals betreffen und folglich andere Formen der Auseinandersetzung erfordern. Der Streik hat in seinem oftmals geregelten Ablauf die einstmalige Schärfe verloren. So ist es nicht verwunderlich, wenn es zuletzt häufiger zu Blockaden der Verkehrsströme oder der Logistikzentren kam. Um all dies zu begreifen, bedarf es daher einer dezidiert materialistischen Theoretisierung des Aufstands (Clover).
So sehr sich die Formen der Auseinandersetzung verändern, so sehr verändert sich auch staatliches Vorgehen darauf. Kontrolle, Normierung und Repression sind die Folge immer neuer Gesetze, wie es aktuell im Verfolgungseifer der G20-Repression oder den Polizeigesetzen zu sehen ist. Als Staat des Kapitals ist dieser notwendig von einer möglichst reibungslosen Entwicklung abhängig und übersetzt den objektiven Zwangscharakter der Reproduktion in seine politische Form (Szepanski).
In einem ersten Input wird Richard Bachmann auf zentrale Thesen von Joshua Clover eingehen. Im zweiten Teil wird sich dann Achim Szepanski einiger Anmerkungen zur strukturellen Staatsfaschisierung widmen.
Sonntag, 18.03.2018, Einlass: 15:00 Uhr, Beginn: 15:30 Uhr
Our Piece of Punk - Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse Buchpräsentation und Vorstellung mit den Redner*innen Judit Vetter und Barbara Lüdde (Herausgeber*innen)
Fünfundzwanzig Jahre nach dem Manifest der wütenden Riot Grrrls ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme der Gegenwart: Wie ging es nach 1991 weiter? Sind die Forderungen der Riot Grrrls eingelöst worden? Tot ist Punk nicht – sagen wenigstens die einen – und auch heute fehlt es nicht an kritischen Stimmen in Bezug auf Rassismus, Sexismus, Homo- und Trans*phobie in der Punkszene. Und die kommen in »Our Piece of Punk« zu Wort, denn es ist an der Zeit, die Diskussionen weiterzuführen.
»Our Piece of Punk. Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen« enthält Zeichnungen, Comics, Textbeiträge, Diskussionen und Liebeserklärungen über die Möglichkeiten und Grenzen von Queer_Feminismus im Punk. Dabei geht es nicht um einen Blick in den Rückspiegel, um keine »Früher war alles besser«- und Riot-Grrrl-Nostalgie: Vielmehr lässt das Buch Protagonist*innen zu Wort kommen, die Punk und DIY heute lieben und leben, mit allen Macken, Kanten und Ärgernissen.
Die vierzig beteiligten Musiker*innen, Konzertgänger*innen, Festivalorganisator*innen, Punk*etten, Comiczeichner*innen
oder Tontechniker*innen haben Punk & DIY als gemeinsamen Nenner. Das Buch ist gefüllt mit ihren Sichtweisen. Manche decken sich, manche nicht: Unterschiedlich und trotzdem ähnlich stehen sie alle für die Vielfalt von Punk in der Gegenwart.
Gedruckt auf wechselnd farbigem Papier mit beiliegenden Selbstklebetattoos.
Im Anschluss an die Buchvorstellung von „OUR PIECE OF PUNK – Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen“ am Sonntag den 18. März um 15 Uhr mit den Herausgeber*innen Barbara Lüdde und Judit Vetter wird es passend zum Buchtitel Kaffee, Kuchen und feinsten (Grrl-)Punk aus der Dose geben. Als Sahnehaube auf der Torte wird Jule von Thirtysix Tattoo auf Wunsch live tätowieren. Also bringt ein paar freie Hautflächen und Ideen mit!
siehe auch: https://www.ventil-verlag.de, ourpieceofpunk.net Samstag, 17.03.2018, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Feministisch streiten – Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen
Buchvorstellung und Diskussion
mit
Koschka Linkerhand,
Charlotte Mohs und
Teresa Streiß
Feministisch streiten versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen leidenschaftlicher Identitätspolitik und einer vernünftigen Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung bewegt. Ein materialistischer, politisch handlungsfähiger Feminismus darf nicht einen der beiden Pole aus den Augen verlieren, sondern muss sich, im Bewusstsein der Widersprüche, zwischen ihnen bewegen. Er muss dazu ermutigen, für die eigenen politischen Interessen auf die Straße zu gehen, aber auch das globale kapitalistische Patriarchat theoretisch zu durchdringen, in dem weibliche Subjektivität unter sehr verschiedenen Vorzeichen auftritt. Lesben, Heteras, Cis- und Transfrauen, Women of Color und weiße Frauen, Mütter und Kinderlose, junge, alte, dicke und dünne Frauen, Arbeiterinnen und Akademikerinnen: Diese Perspektiven sollen nicht einfach nebeneinandergestellt, sondern mit feministischer Gesellschaftstheorie vermittelt werden. Wie kann ein kritischer und gleichzeitig positiver, emanzipatorischer Bezug auf Weiblichkeit aussehen? Wie lässt sich vor dem Hintergrund des antifeministischen Backlash ein politisches Subjekt Frau reformulieren, das die Differenzen unter Frauen nicht verleugnet, und über einen möglichst großen politischen Handlungsspielraum verfügt?
Die Herausgeberin und zwei Autorinnen stellen Texte des Sammelbands vor und laden zur Diskussion ein.
siehe auch: querverlag.de Donnerstag, 15.03.2018, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Vom Körper - Feministische Perspektiven auf Text
In ihren Büchern „Fürsorge“ und „Still halten“ zeichnen die Autorinnen Anke Stelling und Jovana Reisinger Körper-Portraits ihrer Protagonistinnen. Zwischen Fitness, selbstauferlegten Optimierungsmaßnahmen, Krankheit und Genese. Kurze Lebensausschnitte der Protagonistinnen – zu einem Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft sie nicht mehr gebrauchen kann - nutzen die Autorinnen als Spiegel möglicher Formen des zeitgenössischen Frau-Seins und erzählen von Einsamkeit, Selbstdisziplinierung, aber auch möglichen Grenzüberschreitungen.
Beide Texte sezieren Psyche und Körper der Protagonistinnen, als auch die Verhältnisse in denen sie leben. Ausgehend von den Textgrundlagen der beiden Romane möchten wir mit den Autorinnen über Fragen der Körper-Normen, Arbeit und die Verhältnisse in denen Frauen leben, der Frage nach Darstellungsweisen des Weiblichen und Autorinnenschaft diskutieren.
Lesungen der Autorinnen von „Fürsorge“ und „Still halten“ im anschließenden Gespräch mit Pia Marzell.
Anke Stelling, 1971 in Ulm geboren, absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Buch „Fürsorge“ erschien 2017 im Verbrecher Verlag.
Jovana Reisinger, geboren 1989 in München und aufgewachsen in Österreich, ist Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin. Ihr Debütroman „Still halten“ erschien ebenfalls 2017 im Verbrecher Verlag.
siehe auch: verbrecherverlag.de/index.php, https://www.facebook.com/verbrecherei Dienstag, 13.03.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die Rackets und die Souveränität
Der Bezug auf die Racket-Theorie von Max Horkheimer erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Doch so polemisch-schillernd die Rede vom Racket einen Sachverhalt scheinbar zu erhellen vermag, so unbestimmt bleibt der Begriff nicht selten innerhalb des Kontextes, indem er platziert ist: die Mafia, die Gewerkschaft, der „Islamische Staat“, das „System Putin“, selbst ein einzelnes Individuum kann demzufolge ein Racket sein.
Bei näherer Betrachtung erweist sich das „Racket“ oftmals als in soziologischer Manier verstanden. Was ein Racket ist, wird demnach zunächst über eine Ansammlung von Kriterien bestimmt, um das Racket terminologisch exakt zu definieren. Anhand dessen wird dann angesichts eines beliebigen gesellschaftlichen Phänomens entschieden, ob dieses identifizierte Phänomen nun unter jenen Terminus fällt oder nicht. Eine solche Vorgehensweise lässt den Einwand zunächst als berechtigt erscheinen, dass eine soziologische Kategorie, die die Mafia zu umschreiben versucht, sich nicht auf andere Strukturen oder gar auf Staaten übertragen lasse. Daher könne man weder den Nationalsozialismus noch die Islamische Republik Iran, die Russische Föderation und das postnazistische Deutschland unter die Rackets subsumieren.
Max Horkheimer indes wollte im US-amerikanischen Exil die ‚Racket-Theorie‘, die er im Zuge der Arbeit an der fragmentarisch gebliebenen Schrift
Dialektik der Aufklärung skizzierte, in dezidierter Abgrenzung zur soziologischen Racket-Diskussion als Gesellschaftskritik entfaltet wissen. Um als Darstellung zugleich Kritik zu sein, ist es notwendig, das Racket aus einer bestimmten gesellschaftlichen Konstellation begrifflich zu entwickeln. Das bedeutet, wie Horkheimer dies in den Fragmenten über den Racket-Begriff dargelegt hat, sie auf die zentralen gesellschaftlichen Formen und Kategorien zu beziehen. Angesichts des Nationalsozialismus hat Horkheimer das Racket zwar im Verhältnis zu Staat und Recht diskutiert, nicht jedoch im Verhältnis zur Souveränität.
Für die Entstehung der Racket-Theorie, so die These des Vortrags, blieb dies nicht folgenlos. Als Kritik des Nationalsozialismus intendiert, sollte sie zugleich die verschiedenen Gesellschaftsformen übergreifenden Tendenzen identifizieren, die mit der „steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals“ (Marx) wirksam werden, und zwar – mit besonderem Blick auf die Sowjetunion und die USA – in politisch höchst unterschiedlichen Formen. So reflektiert die Racket-Theorie den Verlust des Scheins der Autonomie des Rechts – mit der Abschaffung des Rechts, wie im Nationalsozialismus, bzw. mit dem Funktionswandel des Rechts in den bürgerlichen Gesellschaften. Die Racket-Theorie betont dabei die Gemeinsamkeiten von Gesellschaften, in denen die bürgerlichen Vermittlungsinstanzen abgeschafft bzw. neutralisiert worden sind. Der Zerfall der Souveränität und der Zusammenhang wie auch die Differenz von Souveränität und der prekären Einheit, welche die miteinander rivalisierenden Rackets allenfalls zu bilden imstande sind, sowie die Bedeutung, die der Antisemitismus dabei einnimmt, werden bei Horkheimer hingegen kaum berücksichtigt. In Konsequenz scheinen die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA nahezu annulliert. Doch gerade diese Unterschiede gilt es festzuhalten, wenn man der sich aufdrängenden Frage nachgeht, weshalb sich die USA trotz der dort von Horkheimer beobachteten Racket-Strukturen dem antisemitischen Vernichtungskrieg der nationalsozialistischen Rackets militärisch entgegengestellt haben. Denn diese Differenz ist untrennbar mit der Verpflichtung zu einem Denken und Handeln verbunden, das so eingerichtet ist, „daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe“ (Adorno).
Thorsten Fuchshuber (Brüssel) wird in einem Hauptreferat seine These vorstellen und anschließend zur Diskussion stellen. Von ihm erscheint demnächst bei ça ira das Buch
Nimrods Erben – Zur Aktualität von Max Horkheimers Rackettheorie. Gerhard Scheit (Wien) wird im Anschluss auf der Grundlage seines Buchs
Kritik des politischen Engagements Fragen nach der Aktualität des Racketbegriffs aufwerfen und zwar nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Bedrohung Israels durch die Islamische Republik Iran. Es folgt eine kurze Diskussion der beiden Teilnehmer des Podiums, dann wird die Diskussion dem Publikum eröffnet. David Hellbrück (Wien) moderiert den Abend.
Eine Veranstaltung des Freiburger/Wiener ca ira-Verlags mit dem Conne Island im Rahmen der Leipziger Buchmesse. Ça ira ist gemeinsam mit
Edition Tiamat zu finden in Halle 5.
siehe auch: https://www.facebook.com/cairaVerlag, ca-ira.net Donnerstag, 21.09.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« mit der Autorin Manja Präkels
Lesung »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« mit der Autorin Manja Präkels
Manja Präkels liest aus ihrem Debütrom „Als ich mit Hilter Schnapskirschen aß“, der Anfang August im Verbrecher Verlag erscheint. Manja Präkels ist Sängerin der hochgelobten Band „Der singende Tresen“ und Autorin des Lyrikbandes „Tresenlieder“. Sie ist Mitherausgeberin der erzählerischen Anthologie „Kaltland – Eine Sammlung“, eines Klassikers der Nachwende-Literatur. Mit Markus Liske stellte sie 2015 die Anthologie „Vorsicht Volk!“ zusammen. Mit beiden Werken war sie bereits im Conne-Island zu Gast.
Mimi und Oliver sind Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Mimi sieht sich als der letzte Pionier – Timur ohne Trupp.
Oliver wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends …
Manja Präkels erzählt in ihrem Debütroman vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut.
Mittwoch, 07.06.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung und Diskussion: Verheerende Bilanz - Der Antisemitismus der Linken
Klaus Rózsa, Jahrgang 1954, und Wolfgang Seibert, Jahrgang 1947, vereint eine aktivistische, linksradikale und jüdische Biografie, die immer wieder von Zweifeln an und Brüchen mit der Linken geprägt war und es bis heute ist. Aktiv waren sie u.a. in militanten, antiimperialistischen und antizionistischen Zusammenhängen und haben dabei auch Positionen vertreten, die sie heute vehement kritisieren. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten und ausgelöst u.a. durch Aktionen militanter Gruppen distanzierten sie sich von diesen und setzten sich kritisch in Bezug zum Weltbild des Antiimperialismus. Nichtsdestotrotz definieren sie sich heutzutage als linksradikal und aktivistisch und sind in zahlreichen Initiativen aktiv. Ihre politischen Analysen der Gegenwart beruhen auch auf ihren biografischen Erfahrungen mit verschiedenen Formen des Antisemitismus inner- und außerhalb der Linken. Dazu gehören nicht zuletzt Reflexionen über die eigenen Familiengeschichten.
Auf der Grundlage einer Reihe von Veranstaltungen, Interviews und Gesprächen entstand eine Textmontage, die eine Vielzahl von Themen und zugehörigen Geschichten beinhaltet. Sie bildet einen mehrere Generationen übergreifenden Austausch biografischer Erfahrungen ab. Kontextualisiert und ergänzt durch einen einleitenden Essay werden in Verheerende Bilanz zudem beispielhafte wie anschauliche Einblicke in Genese und Kritik dichotomer Weltbilder wie das des Antiimperialismus geliefert.
Mit einer Lesung am 07.06.2017 möchten wir das Buch »Verheerende Bilanz« vorstellen. Da der Text des Buches wie beschrieben selbst auf Mitschnitten von Veranstaltungen basiert, soll nicht einfach daraus vorgelesen oder die Inhalte wiederholen werden. Stattdessen wird es ein moderiertes Gespräch sowohl mit den Initiator_innen des Projekts, dem Herausgeber als auch mit den vorkommenden Akteuren, deren biografische Erfahrungen im Buch abgebildet sind, geben. So soll ein Eindruck von der Besonderheit der Form des Textes entstehen, der darin besteht, das Thema des (linken) Antisemitismus aus einer biografischen Perspektive darzustellen und inhaltlich in vielen Aspekten linker Intuition widerspricht. Ziel ist es nicht, »richtigere« Handlungsweisen, sondern die Bedeutung einer immanenten Auseinandersetzung aufzuzeigen, die vor der Komplexität nicht kapituliert.
Mittwoch, 03.05.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
[VERSCHOBEN] Lesung und Diskussion: "Allein unter Flüchtlingen" mit Tuvia Tenenbom
Liebe Interessierte der Veranstaltung „Allein unter Flüchtlingen“ mit Tuvia Tenenbom,
wir müssen euch mitteilen, dass die Veranstaltung nicht wie geplant stattfinden wird. Aus organisatorischen Gründen ist es uns nicht möglich, die Lesung samt Diskussion kurzfristig umzusetzen. Wir als Conne Island haben für die Veranstaltung den organisatorischen Part übernommen, unserer Kooperationspartner „Rassismus tötet!“-Leipzig den inhaltlichen, d.h., sie haben sich auf die Lesung sowie die Diskussion vorbereitet, die Moderation geplant und Fragen an Tuvia Tenenbom verfasst.
Am vergangenen Freitag, 28.04., erfuhren wir sowie die Gruppe „Rassismus tötet!“-Leipzig, dass Tuvia Tenenbom am 06.05. in Schnellroda bei der „Sezession“ von Götz Kubitschek und Ellen Kositza auftreten wird. Daraufhin erbat „Rassismus töet!“-Leipzig ein Statement seitens Tuvia Tenenbom, was sie bisher nicht erhielten. Für die Gruppe ist, aufgrund des ausbleibenden Statements, die Veranstaltung so nicht umsetzbar. Mit dieser Information trat sie am Dienstag, 02.05., zum Plenum des Conne Island an uns heran. Wir als Conne Island können so kurzfristig die Auseinandersetzung mit dem Buch „Allein unter Flüchtlingen“ sowie der darin angesprochenen Themen nicht organisieren, weshalb wir uns dafür entschieden haben, die Veranstaltung zu verschieben.
Wir bedauern die kurzfristige Absage der Veranstaltung. Sobald wir einen Ersatztermin gefunden haben, teilen wir dies unverzüglich mit. Die Gruppe „Rassismus tötet!“-Leipzig wird sich zeitnah zur Absage äußern.
Samstag, 25.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Lesung und Diskussion: Beissreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten.
Lesung und Diskussion mit Patsy L'Amour laLove, Koschka Linkerhand und Freddy Schindler.
Moderation: Irene Eidinger (Jungle World)
Queer steht für eine selbstbewusst perverse Entgegnung auf den heterosexuellen Wahnsinn und die Feindseligkeit gegen das Anderssein. Queerer Aktivismus wurde in Zeiten von AIDS als Selbstbehauptung verstanden: Die Perversen und Unangepassten – Schwule, Lesben und Transmenschen – kümmerten sich umeinander und kämpften gemeinsam. Die Queer Theory der 1990er Jahre griff ihre Kritik mit emanzipatorischer Zielsetzung wissenschaftlich auf.
Queer hat in den vergangenen Jahren eine bedeutsame Veränderung erfahren. Queerer Aktivismus operiert häufig mit Konzepten wie „Critical Whiteness“, „Homonormativität“ und „kulturelle Aneignung“. Ein Kampfbegriff lautet „Privilegien“ und wittert hinter jedem gesellschaftlichen Fortschritt den Verrat emanzipatorischer Ideale. Oft erweckt dieser Aktivismus den Anschein einer dogmatischen Polit-Sekte. Das Ziel ist nicht selten die Zerstörung des sozialen Lebens der Angegriffenen.
Der vorgestellt Sammelband „Beißreflexe“ erscheint im März 2016 im Querverlag.
siehe auch: jungle-world.com Freitag, 24.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Lesung: URTEILE
Ein dokumentarisches Theaterstück über die Opfer des NSU.
Mit Texten über alltäglichen und strukturellen Rassismus.
Lesung mit den Autoren Deniz Utlu und Massimo Perinelli sowie den Herausgeberinnen Christine Umpfenbach und Azar Mortazavi.
Den NSU-Morden folgten eine rassistische mediale Auseinandersetzung und einseitige, diskriminierende Ermittlungsarbeiten. Das Theaterstück ›Urteile‹ von Christine Umpfenbach und Azar Mortazavi, setzt diesem Rassismus die Perspektive der Hinterbliebenen entgegen. Erstmals wurde der Theatertext im Oktober 2016 in einem Buch veröffentlicht, ergänzt durch zahlreiche Artikel, die unterschiedliche Dimensionen struktureller Rassismen und diskriminierender Routinen beleuchten: Wie ist die Gesellschaft beschaffen, in der die NSU-Morde möglich waren? Welche Rolle spielen die Medien, der Verfassungsschutz, die Politik im anschließenden Umgang? Und in welcher Form erlangen die Hinterbliebenen Gehör für ihre eigene Stimme im gesellschaftlichen Diskurs?
Eine gemeinsame Veranstaltung des Conne Islands und dem Unrast Verlag.
Donnerstag, 23.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung: Hipster und andere destruktive Charaktere der Gegenwart
Lesung mit den Herausgebern Chris Wilpert und Robert Zwarg.
Als das deutsche Feuilleton vor einigen Jahren den »Hipster« entdeckte, schien es, als hätten sich alle Entwicklungstendenzen und Charakteristika der Gegenwart in einem einzigen Sozialtypus verdichtet. Niemand wollte ein Hipster sein, doch alle wussten ihn zu erkennen: Ausstaffiert mit den typischen modischen Accessoires, omnipräsent in der virtuellen Welt von tumblr und Facebook, gefürchtet und gehasst in den Szeneklubs und -vierteln, wurde der Hipster zum bevorzugten Objekt von Analyse und Spott. Der Hipster galt als der destruktive Charakter par excellence. Inzwischen haben sich Phänomen und Diskurs weitgehend entkoppelt. Das Erscheinungsbild des Hipsters ist ins Allgemeinwissen übergegangen, der Spott über ihn so unmittelbar abrufbar wie er zugleich leidenschaftslos geworden ist. Bloß für sich genommen wäre der Hipster keine Druckerschwärze mehr wert. Wozu er sich als überraschend beharrliches Symptom jedoch eignet, ist als Ausgangspunkt einer kritischen Analyse jener Ideologien und kulturellen Verwerfungen, die ihn beständig hervorbringen und weit über ihn hinaus wirksam sind. Die anhaltende Auflösung vormaliger Analyse- und Ordnungskategorien wie Klasse, Geschlecht und Geschichte sowie die Umbrüche im Bereich der Öffentlichkeit, der Kultur und der Wissensproduktion manifestieren sich auch in anderen, neuen Sozialtypen. Sie alle verweisen dabei auf miteinander korrelierende Entwicklungen des »neuen Geist des Kapitalismus«: Veränderung der Arbeitsverhältnisse, die Erosion der Bürgertums, die Verschiebung geschlechtlicher Identitäten, die Krise der Kunst oder der politischen Urteilskraft.
Für mehr Informationen zum Buch siehe auch:
https://www.ventil-verlag.de/titel/1732/hipster-und-andere-destruktive-charaktere-der-gegenwart
Die Lesung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2017 statt.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Conne Islands und dem Ventil Verlag.
Mittwoch, 22.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Comic Lesung – Look who’s talking
mit:
Paula Bulling
Anna Haifisch
Gina Wynbrandt
Max Baitinger
James Turek
– Paula Bulling, Autorin von »Im Land der Frühaufsteher« (Avant-Verlag), liest 2 Geschichten aus »Cuttings and other stories« mit Musik von Joen Szmidt.
»in cuttings and other stories geht es um die träume und geschichten der anderen, die man manchmal gar nicht wissen will und dann nur mehr qua zeichnung wieder los wird« (Paula Bulling)
– Anna Haifisch, Autorin von »Von Spatz« (Rotopol), »The Artist« (Reprodukt) und »The Artist – Der Schnabelprinz« (Reprodukt), liest aus beiden »The Artist«-Bänden
»Ein vogelartiges Geschöpf bewegt sich mehr oder weniger erfolglos in der Kunstwelt und träumt davon, eines Tages ein großer Künstler zu sein. Allerdings wird es immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert – quälende Selbstzweifel sind die unausweichliche Folge… Anna Haifischs Porträt des Kunstbetriebs ist satirisch pointiert und zugleich schonungslos menschlich. Klar, dass sich das am besten mit Tierfiguren erzählen lässt.« (
http://www.reprodukt.com/)
The Artist” Season I und II erschien zwischen 2015 und 2016 in wöchentlichen Episoden auf
http://vice.com.
– Gina Wynbrandt, Autorin von »Someone Please Have Sex With Me« (2dcloud), liest aus ebendiesem Buch.
»It’s impossible not to fall in love with this hilarious minx as she lunges across the page, nostrils flared, hurling herself into increasingly ridiculous romantic misadventures. Bow down to Gina as she explores what it means to be horny as hell!« (Lisa Hanawalt)
»Someone Please Have Sex With Me plays with conventions of style and color, featuring pleasingly feminine sherbet-y tones juxtaposed against a story line about a woman looking for love in all the wrong places — in all the wrong ways.« (Los Angeles Times)
– Max Baitinger, Autor von »Heimdall« und »Röhner« (beide Rotopol), liest aus seinem neuen Buch »Birgit«, das im April bei Reprodukt erscheinen wird.
»Birgit ist eine langjährige Verwaltungsangestellte, die ihre Arbeit und die Abläufe im Büro genau kennt. An diesem Morgen stellt sich ihre neue Vorgesetzte vor und verteilt Aufgaben. Birgit weiß, dass sie ihrer neuen Vorgesetzten überlegen ist und deren Aufträge mit links erledigen könnte. Doch stattdessen sitzt sie untätig vor dem Bildschirmschoner und wartet ab. Irgendwann packt Birgit einen Karton mit ihren Habseligkeiten und verlässt das Büro.
“Birgit” ist die grafische Momentaufnahme einer Figur, die unvermittelt, dabei aber behutsam aus ihrem bisherigen Alltag aussteigt. Wie in seinem Vorgängercomic “Röhner” (Rotopolpress) beweist Max Baitinger einen äußerst humorvollen Umgang mit überraschenden zeichnerischen Mitteln.« (
http://www.reprodukt.com/)
– James Turek, Autor von »Motel-ShangriLa« (Avant-Verlag), liest aus neuen Arbeiten.
»Im Nirgendwo einer kargen, felsigen Staublandschaft des mittleren Westens versagt der Motor. Was nun?
Pannen und – wenn man so will – Schicksal führen eine bunte Schar an Protagonisten in das Motel Shangri-La: Laienprediger, Touristen, ein entflohener Häftling, ein tiefenentspannter Sheriff und ein eigenwilliges Pferd.
Mit Humor und einer Prise Melancholie zeichnet der in Leipzig lebende Amerikaner James Turek ein Roadmovie mit Wild-West-Anleihen. In seinem Funny-Animal-Comic Motel Shangri-La bekommen die Vereinigten Staaten einen ebenso amüsanten wie brisanten Zerrspiegel vorgehalten.« (
http://www.avant-verlag.de/)
Die Comic-Lesung findet im Rahmen der Lesereihe des Conne Islands zur Leipziger Buchmesse 2017 statt.
siehe auch: paulabulling.net, shuttlebase.tumblr.com/ , hai-life.com, maxbaitinger.com, ginawynbrandt.com Dienstag, 21.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung: Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact
Lesung mit den Autoren Kevin Culina und Jonas Fedders.
„Mein Name ist Jürgen Elsässer und meine Zielgruppe ist das Volk!“ – mit diesen Worten beginnt Jürgen Elsässer viele seiner Reden; egal, ob bei den Aufmärschen der völkisch-rassistischen Pegida-Bewegung, den verschwörungsideologischen Montagsmahnwachen oder den antifeministischen Protesten der „Besorgten Eltern“. Auch in seinem Magazin „Compact“ wird die Vereinigung verschiedener politischer Spektren praktiziert: Durch positive Bezüge auf rassistische Publizisten und die Neue Rechte auf der einen sowie auf Teile der Linkspartei und als „links“ geltende Proteste wie die Montagsmahnwachen auf der anderen Seite arbeitet das Magazin auf eine „Querfront“ hin. Konstitutiv für Inhalte der Zeitschrift ist der Glaube an eine alles umfassende Weltverschwörung. Bei einer genaueren Analyse zeigt sich, dass in einer Vielzahl der Artikel antisemitische Denk- und Argumentationsmuster aufgerufen und reproduziert werden. Der Antisemitismus fungiert in gewisser Hinsicht als „kleinster gemeinsamer Nenner“ gegensätzlicher politischer Strategien. Mit einer stetig wachsenden Auflage, engen politischen Kontakten und einem großen publizistischen Netzwerk nimmt die Compact die wohl größte Rolle unter den sogenannten „alternativen Medien“ ein. Aus den reaktionären Protesten der vergangenen Jahren schlug die Compact politisch und ökonomisch Kapital.
In ihrem Vortrag werden die Autoren des frisch erschienenen Buches „Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact“ ausgehend von einer Übersicht über historische Querfront-Bewegungen eine inhaltliche und politische Einordnung der Zeitschrift vornehmen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf ihren verschwörungsideologischen und antisemitischen Kern gelegt. Darüber hinaus sollen die Kontakte in die AfD, Pegida und friedensbewegte Proteste eingeordnet und ein Umgang mit dem zunehmenden Einfluss des Querfront-Magazins diskutiert werden.
Für mehr Informationen zum Buch siehe auch:
https://www.edition-assemblage.de/im-feindbild-vereint/
Die Lesung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2017 statt.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Conne Islands und der Antifa Klein-Paris (AKP).
Mittwoch, 08.02.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung: Wörterbuch des besorgten Bürgers
Lesung mit den Herausgeber_innen Robert Feustel, Nancy Grochol, Tobias Prüwer und Franziska Reif.
Von »Asylindustrie« über »Merkeljugend« bis »Volkstod«: In Kreisen besorgter Bürger machen dieser Tage Begriffe die Runde, deren Unsinn nicht selbstverständlich ist.
Dieses Wörterbuch kartografiert und kritisiert – unvollständig und selbst wertend – in 150 Einträgen den sprachlichen Zauber, der weite Teile der politischen Öffentlichkeit erfasst hat und der beharrlich mit stilisierten Ängsten spielt. Konsequent aus einer falschen Opferperspektive werden Tabubrüche inszeniert, um noch so derbe Zumutungen als verkannte Wahrheit zu deklarieren. Neben der politischen Schärfe, welche die Aufarbeitung besorgter Sprache unweigerlich zeigt, kommt auch (ungewollt) Komisches zum Vorschein: Wer etwa von »Volksverdünnern« spricht, hat nicht darüber nachgedacht, dass Besorgte – um im Bild zu bleiben – dann die Arterien der Gesellschaft verstopfen.
Gefördert von der Amadeu Antonio Stiftung.
siehe auch: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de Samstag, 01.10.2016, Einlass: 19:00 Uhr
25YRS Conne Island & 20YRS B12
Wie viele andere feiert auch das Wohn- und Kulturprojekt B12 in diesem Jahr einen runden Geburtstag und wird sage und schreibe 20 Jahre alt. Die B12 ist seit seinem Bestehen Herberge vieler CEE IEH-Redakteur_innen und -Autor_innen. CREW LOVE wird also auch zwischen der B12 und dem Conne Island großgeschrieben. Um dies gebührend zu feiern wird es eine CEE IEH-Lesung in der B12 geben. Stichwort: Revue. 20 Jahren nichtssagende Floskeln aus den CEE IEH-Veranstaltungsankündigungen, Musik, Tanz, Häppchen und Sterni-Bier. Wenn das mal kein gutes Angebot ist!
Freitag, 09.09.2016, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
»85 Jahre« (15 Jahre Altin Village & Mine + 25 Jahre Conne Island + 19 Jahre Jungle World + 26 Jahre testcard) // 25YRS Conne Island
Exploded View (Sacred Bones) / Live
VON SPAR (Italic) feat. Ada (Pampa) / Live
Datashock (Dekorder) / Live
Jonas Engelmann — »Damaged Goods« (Ventil Verlag / Testcard) / Lesung
Hendrik Otremba — »Über uns der Schaum« (MESSER) / Lesung
AFTERSHOW by Map.ache (Kann / Giegling) / DJ
85 Jahre Gemeinsam. Mit einem Augenzwinkern fügt sich zusammen was schon immer zusammen denkt, produziert, sich unterstützt und gegenseitig konsumiert. Die Bande der kritischen Pop-Kultur. Ein Tag und Abend der mit Anika´s neuestem Projekt, Exploded View, Von Spar, Datashock und Lesungen mit Jonas Engelmann & Hendrik Otremba von der Band Messer beginnt und mit einer dicken Aftershow des Ex-Bookers vom Conne Island Map.ache sein Ende findet.
- Präsentiert von ByteFM, detektor.fm, hhv.de mag & kreuzer - Das Leipzig Magazin -
siehe auch: https://www.facebook.com/explodedviewband, https://www.facebook.com/VonSparOfficial, https://www.facebook.com/datashockband, https://www.facebook.com/mapache-152180478156038 Freitag, 15.04.2016, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
»Die Grenzen des Witztums« — Eine Lesung mit Leo Fischer (Beginn: 19:30)
Conne Island & Titanic pres.
»Die Grenzen des Witztums«
— Eine Lesung mit Leo Fischer
Die Satirezeitung Titanic ist das wohl Böseste, was der deutsche Witzemarkt zu bieten hat. Sie ist dafür bekannt, Satire nicht nur zu drucken, sondern mit Satire Druck zu machen. Und hat dabei immer nur ein Ziel: Nicht langweilen! Auch wenn die Titanic-Art nicht jedem gefällt – 38 Ausgaben wurden bisher verboten. Der Verlag musste das höchste Schmerzensgeld der satirischen Nachkriegsgeschichte bezahlen – wegen eines Bildes, das Björn Engholm in der Wanne von Uwe Barschel zeigte. Kostenpunkt: 40.000 D-Mark. 2008 übernahm Leo Fischer das Ruder.
Ein guter Satiriker muß vielerlei Ansprüchen genügen: gesellschaftliche Gruppen muss er achten, die herrschenden Gesetze, die religiösen Werte, die Bedürfnisse der Medienpartner und schließlich auch die unerbittlichen Prinzipien der Moralphilosophie. Die Zeitung Der Freitag würdigte Leo Fischers Arbeit als «Dreck», als «Gegenteil von allem, was schön ist». Der Politiker Thomas Goppel wollte ihm die «Lizenz zum Schreiben» entziehen. Papst Benedikt verklagte ihn wegen eines Titelbildes mit seinem Konterfei und einer uringelb befleckten Soutane. Fischer ist im Bundesvorstand der Partei Die PARTEI und gründete dort die Verfassungsfeindliche Plattform. Im Conne Island liest er seine besten Texte und erzählt aus seinem Erfahrungsschatz.
siehe auch: leogfischer.com, https://www.facebook.com/leofischeresq, faz.net/aktuell/rhein-main/portraet-leo-fischer-arztbengel-kichernd-12624343.html, abgeordnetenwatch.de/leo_fischer-1031-74155 Donnerstag, 19.11.2015, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Rocko Schamoni & Tex M. Strzoda
Rocko Schamoni & Tex M. Strzoda – Songs & Storys
Rocko Schamoni, der Tausendsassa aus Hamburg, ist wieder einmal zu Gast im Conne Island. Er singt, er schreibt, er spielt Theater, tritt auch mal im Fernsehen auf, er macht Musik, erzählt Witze, schreibt Witze und hat es auch als Politiker versucht. Seinen Roman Dorfpunks und seine Band Fraktus kennt jeder, das Studio Braun eventuell auch. Natürlich hat er noch viel viel mehr gemacht, doch das soll an dieser Stelle vernachlässigt werden. Wichtig ist doch nur, dass er und sein Compagnon Tex M. Strzoda uns einen bunten Blumenstrauß der Unterhaltung – „Songs und Storys“ heißt es auf seiner Website - reichen wollen.
[Lonesome Scheisse]
siehe auch: rockoschamoni.de, https://soundcloud.com/staatsakt/rocko-schamoni-was-kostet-die-welt Freitag, 29.05.2015, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Lesung und Konzert
Jacques Palminger & The Kings Of Dubrock /Live
Gereon Klug - liest aus "Low Fidelity" - /Lesung mit Musik
Devaaya Sharkattack (Doumen,Mumbai) /Dj
Aftershow mit
The Fuzzy Dunlops aka Neele & Liebkos /Dj
siehe auch: tomprodukt.de/jacques-palminger, tomprodukt.de/gereon-klug Dienstag, 10.03.2015, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Buchvorstellung: Sascha Lange: "Meuten, Swings & Edelweißpiraten. Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus"
Ob Swingjugend, Edelweißpiraten, Meuten in Hamburg, Köln, Leipzig, Berlin und anderswo – überall in Deutschland gründeten sich zwischen 1933 und 1945 Jugendgruppen, die sich dem NS-Regime verweigerten und stattdessen ihre eigenen Subkulturen pflegten. Dafür scheute man auch nicht die direkte Konfrontation mit der Hitlerjugend und drängte stellenweise sogar deren Einfluss zurück, mit Flugblättern, Anti-Nazi-Graffitis, Überfällen auf HJ-Heime.
Das Buch "Meuten, Swings & Edelweißpiraten" bietet eine breite Übersicht über oppositionelles Verhalten von Jugendlichen während der NS-Zeit. Demgegenüber zeichnet es die Entwicklung der Hitlerjugend nach und ihr Scheitern an der Aufgabe, die gesamte deutsche Jugend zu führen. Außerdem erklärt es, wie die amerikanische Swing-Musik Mitte der 1930er Jahre zur ersten modernen Jugendkultur in Deutschland und zur Keimzelle vieler weiteren Subkulturen wurde.
„Meuten, Swings & Edelweißpiraten“ ist Materialsammlung und Einführung in die ersten Jugendkulturen der Moderne zugleich, das zeigt, wie und wo Jugendliche sich dem Zwang des Nationalsozialismus entzogen.
Der Autor Sascha Lange ist promovierter Historiker mit Schwerpunkt Jugendkulturen. 2012 erschien sein Buch "Die Leipziger Meuten - Jugendopposition im Nationalsozialismus". Sein aktuelles Werk lässt sich inhaltlich als dessen Forsetzung begreifen.
Dienstag, 16.12.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Connewitz zwischen Straßenschlachten und Kiezromantik - Die Entstehungsgeschichte eines Mythos
Ein Vortrag in Wort und Bild von Sascha Lange
Seit 25 Jahren wird Connewitz von den einen geliebt und von den anderen gehasst. Heimstadt vieler Kulturprojekte und Menschen unterschiedlichster Subkulturen, Geburtsstätte mancher legendärer Bands, Ort zahlreicher Naziüberfälle und November 1992 Austragungsort der größten Straßenschlacht in Leipzig seit dem 17. Juni 1953.
Viele der jüngeren BewohnerInnen kennen nur wenig von den turbulenten Ereignissen, die in den Nachwendewirren zu Beginn der 90er Jahre den Mythos Connewitz begründet haben. Anlass genug, einmal auf die Geschichte dieses Stadtteils zurückzublicken, der die Außenwirkung Leipzigs bis heute nachhaltig mit beeinflusst.
Auf ein sehr politisch-engagiertes Jahrzehnt folgte das gemütliche Einrichten in der alternativen Nische. Im Vortrag soll neben den geschichtlichen Ereignissen zwischen 1989 und Mitte der 90er Jahre auch auf die heutige Situation eingegangen werden und warum der Blick über den Tellerrand und die selbst gezogenen Kiezgrenzen immer wieder aufs Neue gewagt werden sollte.
Referent Sascha Lange aus Leipzig ist bekennender Südvorstädter, Autor und promovierter Historiker für Jugendkulturen des 20. Jahrhunderts. Er hat die Ereignisse in Leipzig und Connewitz seinerzeit direkt mitverfolgt. Begleitet wird der Vortrag von zahlreichen Fotos.
Montag, 15.12.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Connewitz zwischen Straßenschlachten und Kiezromantik - Die Entstehungsgeschichte eines Mythos
Ein Vortrag in Wort und Bild von Sascha Lange
Seit 25 Jahren wird Connewitz von den einen geliebt und von den anderen gehasst. Heimstadt vieler Kulturprojekte und Menschen unterschiedlichster Subkulturen, Geburtsstätte mancher legendärer Bands, Ort zahlreicher Naziüberfälle und November 1992 Austragungsort der größten Straßenschlacht in Leipzig seit dem 17. Juni 1953.
Viele der jüngeren BewohnerInnen kennen nur wenig von den turbulenten Ereignissen, die in den Nachwendewirren zu Beginn der 90er Jahre den Mythos Connewitz begründet haben. Anlass genug, einmal auf die Geschichte dieses Stadtteils zurückzublicken, der die Außenwirkung Leipzigs bis heute nachhaltig mit beeinflusst.
Auf ein sehr politisch-engagiertes Jahrzehnt folgte das gemütliche Einrichten in der alternativen Nische. Im Vortrag soll neben den geschichtlichen Ereignissen zwischen 1989 und Mitte der 90er Jahre auch auf die heutige Situation eingegangen werden und warum der Blick über den Tellerrand und die selbst gezogenen Kiezgrenzen immer wieder aufs Neue gewagt werden sollte.
Referent Sascha Lange aus Leipzig ist bekennender Südvorstädter, Autor und promovierter Historiker für Jugendkulturen des 20. Jahrhunderts. Er hat die Ereignisse in Leipzig und Connewitz seinerzeit direkt mitverfolgt. Begleitet wird der Vortrag von zahlreichen Fotos.
Dienstag, 09.12.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Lesung: Tuvia Tenenbom „Allein unter Juden“
Ende 2012 erschien Tuvia Tenenboms furioser Reisebericht Allein unter Deutschen, aus welchem Tennenbom auch im Conne Island bei einer Lesung Auszüge zum Besten gab. Nach seiner Deutschland-Tour hat sich Tenenbom 2013 auf Entdeckungsreise durch Israel begeben. Dreißig Jahre nachdem er seine Heimat in Richtung USA verlassen hat, kehrte er, der Sohn eines Rabbiners, zurück, um sich ein eigenes Bild davon zu machen, wie sich die kulturelle und politische Identität Israels verändert hat.
Dafür ist er wieder kreuz und quer durchs Land gereist: vom Gazastreifen bis zu den Golanhöhen, von Eilat bis zu den Hisbollah-Stellungen im Norden. Und schon bald erkennt er, dass man, um dieses Land wirklich zu verstehen, mit allen sprechen muss: mit Ultraorthodoxen und Atheist_innen, mit Fundamentalist_innen jeglicher Couleur, mit Kibbuzniks und Siedler_innen, Rabbis und Imamen, mit Mystiker_innen und Intellektuellen, Militärs und Geheimagent_innen, mit israelischen Prominenten und palästinensischen Politiker_innen, mit Journalist_innen und NGO-Aktivist_innen u.v.m. Das Ergebnis dieser nicht immer ganz konfliktfrei verlaufenen Begegnungen ist eine ebenso unterhaltsame wie erhellende Erkundung, die Tuvia Tenenbom den Besucher_innen des Conne Islands nicht vorenthalten will.
Eine Veranstaltung der Gruppe Antifa Klein-Paris, Rassismus Tötet! und der Buchhandlung el libro.
Donnerstag, 27.11.2014, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
"Rex Feuchti"
- Die Veranstaltung findet leider nicht statt. -
Freitag, 21.11.2014, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
"Fünf Löcher im Himmel"
Rocko Schamoni
siehe auch: rockoschamoni.de Donnerstag, 13.11.2014, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Der eindimensionale Mensch wird 50
Die Veranstaltung ist ausverkauft!
Der eindimensionale Mensch wird 50
Ein Konzert-Theater
Von und mit Thomas Ebermann, Kristof Schreuf, Andreas Spechtl und Robert Stadlober
UPDATE:
»Aufgrund von gesundheitlichen Problemen muss Kristof Schreuf die Teilnahme an der kompletten Tour leider absagen. Das Stück wird allerdings ohne künstlerische Einschränkungen am Abend stattfinden, auch wenn alle beteiligten das sehr bedauern. Vielen Dank für Ihr Verständnis«
Eine Koproduktion mit dem steierischen herbst festival, Graz, und dem Polittbüro, Hamburg
Dienstag, 28.10.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Buchvorstellung mit Ismail Küpeli: "Nelkenrevolution reloaded"
Portugal entwickelt sich zu einem Brennpunkt der kapitalistischen Krise in Europa. Sowohl die neoliberale „Krisenbewältigung“ als auch die sozialen Bewegungen gegen diese Politik lassen sich hier exemplarisch aufschlüsseln. Dabei wird auch die autoritäre Wende in der EU sichtbar – und die neuen Möglichkeiten sozialer Opposition jenseits von Parteipolitik und Wahlkämpfen. Hier wollen wir diese Aspekte aus der Perspektive der Menschen in Portugal, die für ein „besseres Leben“ kämpfen, zeigen.
http://www.edition-assemblage.de/nelkenrevolution-reloaded/
Infos zum Autor:
http://www.ismail-kupeli.eu/
Montag, 29.09.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Lesung: Rainer Trampert
Buchhandlung drift und Conne Island laden ein:
Rainer Trampert: »Europa zwischen Weltmacht und Zerfall«
Rainer Trampert analysiert eine neue Epoche. Warum stagniert der alte Kapitalismus, während die halbe Menschheit sich auf dem Weg der größten Industrialisierung aller Zeiten befindet? Warum ist Europa der Sanierungsfall des Weltkapitalismus, dem die große Kapitalvernichtung noch bevorsteht? Worauf steuern die Verschiebung der Produktion nach Asien, das Tauziehen um die Ukraine, die Stellvertreterkriege im Nahen Osten und in Afrika und andere geostrategische Brennpunkte zu? Kapitalbewegung und Staatsidee driften heute auseinander. Das expansive Kapital sprengt die Fesseln der europäischen Nationen, aber das Bewusstsein klebt an der Nation oder fällt in Kleinstaaterei, Rechtspopulismus und Faschismus zurück.
Freitag, 28.02.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Lesung: »Haare auf Krawall«
»Haare auf Krawall« - Lesung und Diskussion mit der Herausgeberin Connie Mareth
Im Rahmen des Projektes »Kurven, Choreos und Spektakel« gefördert von der Kulturstiftung Sachsen
28.02.14 (Conne Island im Exil) im Fanprojekt Brandvorwerkstraße, 19 Uhr
Samstag, 14.12.2013, Einlass: 20:00 Uhr
Roter Salon im Conne Island präsentiert:
Lesung mit THOMAS GSELLA
Achtung hier spricht der Weihnachtsmann!
Göttliche Gedichte, lammfromme Geschichten und himmlische Heiligenbildchen auf Leinwand präsentiert der Robert-Gernhardt-Preisträger und ehemalige "Titanic"-Chefredakteur Thomas Gsella in seinem Bühnenprogramm zum ewig aktuellen Thema Weihnacht und Christkind, Schenken und Überraschung, Umtausch und Nächstenliebe, Gott und Bundesligawinterpause, Silvester und Kopfweh - ein überaus besinnlicher, ja befeuernder Abend, unterlegt mit fetziger Stimmungsmusik der Familie Bach.
Donnerstag, 05.12.2013, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
The Mamas and the Papas
Reproduktion, Pop & widerspenstige Verhältnisse
Buchpräsentation und Lesung mit Annika Mecklenbrauck, Lukas Böckmann sowie Jonas Engelmann und Jasper Nicolaisen
"The Mamas and the Papas" stellt die Frage, wie sich das popkulturelle Leben durch den Nachwuchs verändert und (gefühlte) Szenezugehörigkeiten sich verschieben oder auflösen. Der Sammelband enthält unter anderem Beiträge zu Familienbildern, Beziehungen zwischen den Eltern, Grenzen und Möglichkeiten von Erziehung und Feminismus, Muttermythen und Medizintechnik. Im Conne Island stellen die HerausgeberInnen das Buch vor, Jonas Engelmann liest über die Versuche linker Kindermusik und Jasper Nicolaisen über queere Paare mit Kindern.
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Buchhandlung drift -
Samstag, 23.11.2013, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Eine Geschichte der Ultras
Lesung und Diskussion mit Kai Tippmann u.a.
Ultras! Kaum ein Begriff ist im Zusammenhang mit Fußball derart in Mode gekommen, wie der der Ultras. Ob positiv besetzt als Bereicherung für die Kultur der Tribünen oder als Krawallmacher auf den Rängen verschrieen. Entstanden ist die Bewegung, die heute als attraktivste Subkultur des 21. Jahrhundert gilt, in Italien. Folklore-Elemente aus der Protestbewegung der 60er Jahre machten die Stadien lauter und bunter, aber auch Gewalt und Militanz waren und sind bis heute Teil des Auftretens. Eine umfassende Geschichte der Ultras zu schreiben wäre ein undurchführbares Vorhaben, egal ob für Insider oder Außenstehende – zu vielschichtig sind die Gruppen, zu verschieden Vereine und Entwicklungen. Möglich aber ist es, Geschichten zu erzählen. Geschichten, die zeigen können und sollen, was Ultras und die Gefühle, Dynamiken und Emotionen um sie herum ausmachen.
Daran wird sich an diesem Abend Kai Tippmann versuchen. Tippmann lebt in Mailand, ist Fan des AC Milan und bloggt unter www.altravita.com über das Leben und vor allem den Fußball in Italien. Er gilt auch durch seine weitreichenden Kontakte als "Experte" für die Ultras im Geburtsland der Bewegung und hat durch seine Übersetzungen der drei italienischen Bücher "tifare contro", "cani sciolti" und "il teppista" dazu beigetragen, eben jene Erzählungen auch in Deutschland zu verbreiten. Mit ihm zusammen wollen wir uns der Vergangenheit und Zukunft der Ultras und ihrer Faszination annähern.
Die Veranstaltung ist der Auftakt eines von der Kulturstiftung des Landes Sachsens geförderten Projektes des Conne Island zu Ultras und Fankultur. Weitere Veranstaltung folgen in Kürze.
- Eine Diskussionsveranstaltung von Conne Island, Fanprojekt Leipzig, Diablos – Ultras Chemie Leipzig -
Montag, 14.10.2013, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
14.10.1943 - Aufstand im Vernichtungslager Sobibór
Am 14. Oktober 1943 erhoben sich etwa 600 Häftlinge im Vernichtungslager Sobibór gegen die SS. Mehrere SS-Wachmänner wurden getötet und 365 "Arbeitsjuden" gelang zunächst erfolgreich die Flucht. Aber nur 47 Überlebende konnten nach dem Krieg über das Vernichtungslager Sobibór, in dem im Rahmen der "Aktion Reinhardt" 1942/43 bis zu 250.000 Menschen ermordet wurden, Auskunft geben. Einige von ihnen lässt Claude Lanzmann in seinem Film "Sobibór, 14. Oktober 1943, 16 Uhr" (2001) zu Wort kommen.
Nach dem Aufstand wurde das Lager von der SS nicht weiter genutzt, sondern eingeebnet und auf dem Gelände ein Bauernhof mit Wald angelegt. Mit den Spuren dieser und anderer Vertuschungsaktionen der Vernichtungspolitik der Nazis (der sogenannten "Aktion 1005") beschäftigte sich Jens Hoffmann in den letzten Jahren. Er wird zum einen in den Film von Claude Lanzmann einführen, zum anderen aber sein neues Buch "Diese außerordentliche deutsche Bestialität" mit Überlebensberichten der "Aktion 1005" vorstellen.
- Film und Lesung. Gemeinschaftsveranstaltung der Initiative Geschichte vermitteln, Cinématèque Leipzig und Conne Island -
siehe auch: geschichtev.ge.funpic.de, cinematheque-leipzig.de Freitag, 14.06.2013, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Conne Island & I d i o t s pres.
Malte Rathmann liest. Reflektionen literarischer Ergüsse der Leipziger Clubkultur!
Malte Rathmann, nicht allein Lichtgestalt des Leipziger Nachtlebens, sondern auch feinsinnger Literaturconnaiseur. Egal, ob die inspiriende Spiritualität eines Herman Hesse oder die Radikalität eines Torsten Burkhardts – in seinen ruhigen Momenten saugt Rathmann die Welt mit all ihren Wundern, aber auch Hürden in Form von Geschriebenem in sich auf. Dem Erlebtem einen Ausdruck zu verschaffen und so Neugierde und Hunger auf das Leben zu erwecken, nicht nur Vergangenes, sondern auch Zukünftiges zu beschreiben, Hedonismus in der Poesie, das sind für Malte die treibenden Kräfte der Literatur. In keiner anderen literarischen Form lassen sich diese Elemente so klar wieder finden, wie in gut geschrieben Partyankündigungen. Sie machen die Schönheit des Exzesses, der Kollektivität und nicht zuletzt der Musik spürbar.
Aus diesem Grund wird euch Rathmann an dem heutigen Abend einen Überblick über ganz besondere Partyankündigungen geben. Euch erwarten Meisterwerke voll mythischer Kraft, die das Leben, die Musik und oft auch sich selbst feiern. Eine Mischung aus Steppenwolf, Raven wegen Deutschland und Generation Golf. Wer sich in Harry Haller wieder findet, gerne in seichten Gewässern zu fluffigen Open Air Beats wippt und auf pennäler Poesie im Sternburgrausch steht, wird Malte Rathmann erleben und lieben.
Samstag, 16.03.2013, Einlass: 17:00 Uhr
Was tun mit Kommunismus? Zur linken Kritik an Bolschewismus und Realsozialismus.
Podium und Diskussion mit:
Philippe Kellermann (Herausgeber von "Begegnungen feindlicher Brüder. Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung")
Anne Seeck und Bernd Gehrke (Selbsthilfegruppe Ei des Kommunismus, Herausgeberin von: "Was tun mit Kommunismus? Kapitalismus, realexistierender Sozialismus, Konkrete Utopien heute")
Moderation: Felix Pankonin (Gruppe INEX)
Die schier ungebrochene Selbstgewissheit der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus bekam spätestens Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Brüche. Die andauernde Erfahrung der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus verstärkte auch die Suche nach kritischen Erklärungsmodellen und Möglichkeiten einer nicht-kapitalistischen Gesellschaftsorganisation. In diesem Zusammenhang bekommt die Abgrenzung gegenüber Stalinismus und Realsozialismus eine neue Relevanz. Sie ist die notwendige Bedingung um den Kapitalismus auf fundamental emanzipatorische Weise zu überwinden und für dieses Projekt Zustimmung zu gewinnen. Insofern lässt sich derzeit ein gestiegenes Interesse an Auseinandersetzungen mit der "eigenen" Geschichte ausmachen.
Doch welche Kritik an Bolschewismus, Stalinismus und Realsozialismus, welche Erklärungen des Scheiterns der sozialistischen Bewegung sind angemessen und welche Lehren folgen daraus für das Projekt einer emanzipatorischen Linken? Mehrere Neuerscheinungen des Unrast-Verlags haben diese Fragen zum Ausgangspunkt und werden anlässlich der Buchmesse in einer Podiumsveranstaltung von ihren HerausgeberInnen vorgestellt.
Samstag, 16.03.2013, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
King Rocko Schamoni
"Lebendig 2013 - Songs & Storys"
Ausverkauft!
Tickets für die Aftershow-Party ab 23 Uhr an der Abendkasse erhältlich.
danach:
"Dance after reading"
Big Aftershowdance
Rocko Schamoni hat 2013 endlich beschlossen den Königstitel wieder anzuerkennen. Der »King« wird Ungehörtes aus seinen gesammelten Werken und gänzlich Neues vorlesen. Außerdem wird er zusammen mit seiner Band (bestehend aus Tex Matthias Strzoda) ein paar seiner größten Hits vortragen, einige davon sind bis jetzt noch nicht veröffentlicht und erklingen zum ersten Mal auf Bühnen dieser Welt. Verschiedene moderne Showtechniken werden bei diesem Programm der Superlative zum Einsatz kommen (Licht, Sound, Bestuhlung, etc.). Sie dürfen gespannt sein! Rocko Schamoni, 1966 in Schleswig Holstein geboren, arbeitet für Theater, Film und Fernsehen, tourt regelmäßig durch die Republik und besitzt eine eingeschworene Fangemeinde als Musiker, Autor, Humorist, Schauspieler und so weiter. Nach seinem Roman-Debüt »Risiko des Ruhms« folgte sein langanhaltender Bestseller »Dorfpunks«, der auch auf die Bühne gebracht und im Frühjahr 2009 in die Kinos kam, sowie »Sternstunden der Bedeutungslosigkeit« und »Tag der geschlossenen Tür«. Mit Studio Braun hat Rocko Schamoni mehrere Theaterstücke inszeniert, unter anderem »Dorfpunks«, »Fleisch ist mein Gemüse« und zuletzt »Fahr zur Hölle Ingo Sachs«. Im November 2012 kam der Studio-Braun-Film »Fraktus« in die Kinos.
siehe auch: rockoschamoni.de Freitag, 15.03.2013, Einlass: 19:00 Uhr
"Ein repressiver Kreuzzug im Namen bestehender Verhältnisse"
Diskussionsveranstaltung anlässlich des Erscheinens des Sammelbands "Verfassungsfeinde? Wie die Hüter von Denk- und Gewaltmonopolen mit dem Linksextremismus umgehen" (VSA Verlag Hamburg 2013)
Zu Gast der Mitherausgeber Tom Strohschneider (Chefredakteur Neues Deutschland), die Autorin Andrea Hübler und der Autor Robert Feustel
Brennende Autos, Vermummte hinter Barrikaden: Wenn in der Öffentlichkeit von "Linksextremismus" die Rede ist, wird das Thema meist mit Bildern gewalttätiger Bedrohung illustriert. Doch für den Staat und einen Teil der Wissenschaft beginnt "Linksextremismus" nicht erst in wenn das Gewaltmonopol wirklich einmal herausgefordert wird, sondern weit vorher: bei so genannten Gesinnungstaten, beim bloßen Nachdenken über Alternativen zum herrschenden Konsens. Der Begriff "Linksextremismus" diskreditiert und kriminalisiert einen ganzen Zweig der politischen Debatte. "Linksextremisten" sollen als Gefahr für eine als "gut" apostrophierte Mitte aus dem demokratischen Spiel herausgelöst werden. Wer nicht bereit ist, sich einem so rituellen wie fragwürdigen Bekenntnis zur "freiheitlich demokratischen Grundordnung" anzuschließen, bekommt schnell ein Problem und wird als Verfassungsfeind gebrandmarkt Warum ist das so? Wie konnte ein derart ideologisch imprägnierter Begriff wie "Linksextremismus" zur weithin akzeptierten Leitidee politisch-polizeilicher Praxis werden? Und wie funktioniert das Ensemble aus repressiver Kontrolle, wissenschaftlichen Thesen und medialer Inszenierung?
Donnerstag, 14.03.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Antiziganistische Zustände 2
Lesung mit den AutorInnen des soeben im Unrast Verlag Münster erschienenen Sammelbandes "Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse", präsentiert und moderiert von der Initiative "Geschichte vermitteln".
Die heutige Veranstaltung "Antiziganistische Zustände" fällt leider krankheitsbedingt aus. Wir suchen nach einem Ersatztermin und werden die Lesung zeitnah nachholen.
Samstag, 02.02.2013, Einlass: 20:00 Uhr
Roter Salon im Conne Island präsentiert:
»Hate Poetry«
Hassmails und andere deutsche Gebrauchsliteratur
mit:
Deniz Yücel (taz-Redakteur)
Mely Kiyak (Kolumnistin der Frankfurter Rundschau)
Yassin Musharbash (Journalist und Autor von »Radikal«)
Özlem Topcu (Redakteurin DIE ZEIT)
moderiert von
Doris Akrap (taz-Redakteurin)
Idee und Konzeption:
Ebru Tasdemir
danach »Hatepoetry.lovedisco« mit den DJs
Golda Miau und
Secaucus
siehe auch: blogs.taz.de/hausblog/2012/01/31/hate-poetry-im-taz-cafe Dienstag, 05.06.2012, Einlass: 20:00 Uhr
Alles Abriss präsentiert:
Fragmentarische Lesung mit
Sandra Gugic und
Christian Hoffmann
Moderation und Gastlyrik:
Manuel Stallbaumer
Soundcollagen:
blumen|bergen
Kampf der Wasserglaslesung!
Sandra Gugic und Christian Hoffmann, Studierende des Deutschen Literaturinstituts stellen ihre Prosa im Rahmen eines gemeinsamen Versuchsaufbaus vor. Dabei werden sie von blumen|bergen an E-Bass und Effektgeräten klangmalerisch begleitet. Die Zuhörer erwartet eine Literaturperformance, die Musik, Fotografie und nicht zuletzt die Räumlichkeiten des Conne Island, mit gelesenen Texten verbindet.
Sandra Gugic, in Wien geboren, schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte. Seit 2009 Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien (Sprachkunst), seit 2011 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Preise und Stipendien u.a.: 2009 Dramatikerstipendium der Stadt Wien, 2010 Staatstipendium für Literatur des bm:ukk, 2011 Hohenemser Literaturpreis (Anerkennungspreis). Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien.
Christian Hoffmann schreibt Prosa, Hörspiele und Theatertexte. Seit 2011 Studium am Deutschen Literaturinstitut Lepzig
- im Café -
siehe auch: allesabriss.blogsport.de, de-de.facebook.com/allesabreiszen Dienstag, 17.04.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Kaltland - Eine Sammlung
Lesung mit den HerausgeberInnen
Markus Liske &
Manja Präkels
Die massiven Angriffe auf die Asylbewerberheime in Hoyerswerda (17.09.1991) und Rostock-Lichtenhagen (16.08.1992), haben sich als Horrorszenarien eines neuen Rassismus nach der Wende in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Die Bilder von jubelnden Menschenmassen vor brennenden Häusern, untätigen Polizisten und Würstchenbuden für die Zuschauer gingen um die Welt.
Umso bemerkenswerter ist es, dass in den zahllosen Wende-Romanen, die seither erschienen sind, weder die Opfer eine Stimme erhalten noch die Täter eine Rolle spielen. Und schon gar nicht wird die Frage nach den Folgen gestellt.
20 Jahre danach füllt "Kaltland" diese Leerstelle mit Erzählungen und autobiografischen Geschichten prominenter Autoren und Künstler, als da wären:
Alexander Kluge / Volker Braun / Emine S. Özdamar / Andres Veiel / Jakob Hein / Alexander Osang / Angelika Nguyen / Hermann L. Gremliza / Martin Sonneborn / Schorsch Kamerun / Peter Wawerzinek / Michael Wildenhain / Kerstin Hensel / Jutta Ditfurth / Andreas Krenzke / Volker H. Altwasser / Friedrich Ani / Ahne / Heiko Wernig / Roger Willemsen u.v.m.
- Eine Veranstaltung der Initiative "Geschichte vermitteln" -
siehe auch: rotbuch.de/programm-3/titel/1147-Kaltland.html, de-de.facebook.com/Kaltlandsammlung Donnerstag, 16.02.2012, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Roter Salon im Conne Island präsentiert:
Titanic Boygroup – die Abschiedstournee
Lesung mit:
Martin Sonneborn
Thomas Gsella
Oliver Maria Schmitt
siehe auch: titanic-magazin.de Samstag, 05.11.2011, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Roter Salon im Conne Island präsentiert:
"Der Geldkomplex" von Franziska zu Reventlow mit Denis Moschitto, Pheline Roggan, Thomas Ebermann
danach saloning & music mit feinrausmarcel
Donnerstag, 22.09.2011, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
"Papst gefälscht"
Szenische Lesung mit
Harry Rowohlt,
Robert Stadlober,
Thomas Ebermann,
Henning Peker und
Danne Hoffmann
siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Die_Verliese_des_Vatikans Samstag, 27.02.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Jungle World und Conne Island präsentieren:
Erich Mühsam - kein Lampenputzer
Lesung und Konzert mit Thomas Ebermann, Knarf Rellöm, Harry Rowohlt, Frank Spilker (Die Sterne) u.a.
- Beginn 20:00 Uhr. Mit freundlicher Unterstützung des StudentInnenrates der Universität Leipzig -
Mittwoch, 21.10.2009, Einlass: 19:00 Uhr
11Freunde präsentiert
Christoph Biermann liest aus seinem Buch
Die Fussballmatrix
- mit freundlicher Unterstützung des Sportreferates des Strura der Universität Leipzig -
siehe auch: fussball-matrix.de Donnerstag, 02.04.2009, Einlass: 20:00 Uhr
VERTRAUEN!
Thomas Ebermann und Rainer Trampert sprechen über die Krise – ein Satireabend.
Geben wir der Krise keine Chance! Wir benötigen dazu nur eines: Vertrauen! Vertrauen in Märkte, Behörden, Schutzschirme, Rettungspakete, Kirchen, Nachbarn und zu uns. Wer helfen will, muss sich nur etwas einschränken und mehr Geld ausgeben...
Ebermann und Trampert basteln ihre Geschichten in der »bewährten Montage von unverfälschten Originalzitaten und eigener Kommentierung, die sie in einem arbeitsteiligen Duett vortragen«. Ein Programm mit alten und neuen Stücken und »einer satirischen Fallhöhe, dass einem schwindelig wird«.
Donnerstag, 09.10.2008, Einlass: 20:00 Uhr
Christiane Rösinger (Lassie Singers, Britta, Flittchen Rec.)
Lesung & Multimedia-Show aus dem Buch "Das schöne Leben"
-
"Bei Christiane Rösinger sind die Worte zu Hause." (Rocko Schamoni) -
siehe auch: flittchen.de Donnerstag, 13.03.2008, Einlass: 19:00 Uhr
»Bitteres Vergnügen«
Eine satirische Lesung mit
Rainer Trampert und Thomas Ebermann (Hamburg, Konkret Literaturverlag)
Dienstag, 26.02.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion mit Sebastian Voigt
Die Dialektik von Einheit und Differenz. Über Ursprung und Geltung des Pluralismusprinzips in den Vereinigten Staaten von Amerika.
siehe auch: jungle-world.com/seiten/2008/07/11459.php Donnerstag, 21.02.2008, Einlass: 19:30 Uhr
Zwangsarbeiterinnen in Ravensbrück
Lesung und Filmmaterial mit
Loretta Walz
- AFBL-Veranstaltungsreihe "Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus und ihre Rolle im Erinnerungsdiskurs" -
siehe auch: afbl.tk Donnerstag, 22.03.2007, Einlass: 20:00 Uhr
Im Rahmen der Buchmesse 2007
Rocko Schamoni liest aus
"Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" und andere Texte
siehe auch: rockoschamoni.de, myspace.com/rockoschamoni Mittwoch, 14.03.2007, Einlass: 18:00 Uhr
Buchpräsentation in Leipzig mit
Stephan Grigat (Wien – Tel Aviv) und Negator (Hamburg)
zum Thema
Spektakel – Kunst – Gesellschaft.
Guy Debord und die Situationistische Internationale.
- Unterstützt vom Fachschaftsrat Philosophie, Logik & Wissenschaftstheorie (fsr-philog.de) & dem Referat für Antirassismus des StuRa Uni Leipzig -
Samstag, 18.03.2006, Einlass: 20:00 Uhr
Lesung von Gunnar Schubert: “Die kollektive Unschuld. Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde”. Anschließend Disco: “Bombenstimmung in heißen Nächten?” 10 Discjockeys spielen jeweils ihre zehn liebsten angloamerikanischen Discosongs: DJ Kreativ, DJ DeeCee, DJ Santa Claus, DJ KC, DJ Marvin, DJ Saudate, DJ Grape, DJ Atom, DJ C&M, DJ Carsten
Dienstag, 31.01.2006, Einlass: 20:00 Uhr
"Zu Gast bei Freunden"
Rainer Trampert und Thomas Ebermann mit ihrem neuen Programm
Donnerstag, 10.06.2004
Die Diktatur der Angepassten. Lesung und Diskussion mit Roger Behrens
Dienstag, 15.04.2003
The fear of a Kanak planet - Lesung, Podiumsdiskussion und DJing
Dienstag, 28.01.2003
Djihad und Judenhass. Über den antisemitischen Wahn im Islamismus
Lesung und Diskussionsveranstaltung mit Matthias Küntzel
Montag, 26.02.2001
Verpasst Deutschland den Anschluß?
Eine Lesung mit Thomas Ebermann und Rainer Trampert
Mittwoch, 06.12.2000, Einlass: 20:00 Uhr
Roter Stern Leipzig präsentiert:
Ball & Birne
Zur Kritik der herrschenden Fußballkultur
Lesung & Diskussion zum gleichnamigen Buch mit dem Autor Dieter Bott (Düsseldorf)
Donnerstag, 16.12.1999
Kolumbien – schmutziger Krieg und Aufstandsbewegung
Infoveranstaltung über das Land mit der weltweit stärksten linksradikalen Guerilla-Bewegung - mit Raul Zelik
Mittwoch, 13.10.1999, Einlass: 20:00 Uhr
Buchvorstellung: "Haare auf Krawall”
Leipziger Jugendsubkulturen vor und zur Wende
- Lesung und Diskussion -
Dienstag, 08.06.1999, Einlass: 20:00 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion:
Die Gruppe Demontage (HH) mit ihrem Buch "Postfordistische Guerilla und der Mythos nationaler Befreiung" (Unrast Verlag)
Mittwoch, 21.10.1998, Einlass: 20:00 Uhr
Lesung mit Lee Hollies (EX-ZAP; EX-Spermbirds)
Der Autor von "driving in a dead masn's Car" liest mehr als ein Geheimtip: Stories voller Witz, Charme & Selbstironie, bei denen das Lachen über Kirche, USA & Jugendkultur immer wieder böse stockt
Samstag, 03.10.1998, Einlass: 20:00 Uhr
Lesung mit Martin Büsser
Der Herausgeber der Zeitschrift „Testcard“ liest aus seinen beiden Büchern „If the kids are united“ und „Anti Pop“
anschließend Party mit DJing des Autors und Gästen
- eine kritische Reflexion der Popkultur, von Punk und Hardcore -
Donnerstag, 17.09.1998
Lesung und Diskussion mit: Jürgen Elsässer: "Braunbuch DVU – eine deutsche Arbeiterpartei und ihre Freunde"
Samstag, 22.03.1997, Einlass: 20:00 Uhr
Buchsabotage ‘97
Social Beat Literaturmesse
- die außerliterarische Opposition meldet sich zu Wort -
Mittwoch, 15.05.1996
King Rocko Schamoni
Jogging Mystique
Dienstag, 23.01.1996, Einlass: 20:00 Uhr
Nanni Balestrini: I Furiosi