Dienstag, 10.03.2015, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Buchvorstellung: Sascha Lange: "Meuten, Swings & Edelweißpiraten. Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus"
Ob Swingjugend, Edelweißpiraten, Meuten in Hamburg, Köln, Leipzig, Berlin und anderswo – überall in Deutschland gründeten sich zwischen 1933 und 1945 Jugendgruppen, die sich dem NS-Regime verweigerten und stattdessen ihre eigenen Subkulturen pflegten. Dafür scheute man auch nicht die direkte Konfrontation mit der Hitlerjugend und drängte stellenweise sogar deren Einfluss zurück, mit Flugblättern, Anti-Nazi-Graffitis, Überfällen auf HJ-Heime.
Das Buch "Meuten, Swings & Edelweißpiraten" bietet eine breite Übersicht über oppositionelles Verhalten von Jugendlichen während der NS-Zeit. Demgegenüber zeichnet es die Entwicklung der Hitlerjugend nach und ihr Scheitern an der Aufgabe, die gesamte deutsche Jugend zu führen. Außerdem erklärt es, wie die amerikanische Swing-Musik Mitte der 1930er Jahre zur ersten modernen Jugendkultur in Deutschland und zur Keimzelle vieler weiteren Subkulturen wurde.
„Meuten, Swings & Edelweißpiraten“ ist Materialsammlung und Einführung in die ersten Jugendkulturen der Moderne zugleich, das zeigt, wie und wo Jugendliche sich dem Zwang des Nationalsozialismus entzogen.
Der Autor Sascha Lange ist promovierter Historiker mit Schwerpunkt Jugendkulturen. 2012 erschien sein Buch "Die Leipziger Meuten - Jugendopposition im Nationalsozialismus". Sein aktuelles Werk lässt sich inhaltlich als dessen Forsetzung begreifen.
Mittwoch, 11.03.2015, Einlass: 20:00 Uhr
Die neue notwendige Offensive der radikalen Linken
the future is unwritten:
Griechenland, die EZB und die neue notwendige
Offensive der radikalen Linken -
Mit dem Wahlsieg von Syriza ist in Europa ein ideologischer Riss entstanden. Selten standen die Chancen für Kapitalismuskritik besser als gerade eben jetzt. Durch den Wahlsieg der neuen griechischen Regierung ist eine politische Alternative entstanden, anhand derer man auch hierzulande verdeutlichen könnte, dass es etwas Besseres gibt als das neoliberale Regime. Allein, dass überhaupt wieder in politischen Kategorien – und nicht in denen des politischen Sachzwangs – diskutiert werden kann, ist ein Fortschritt. Nutzen wir die Chance und vergrößern wir den Riss!
Dafür gilt es, die Widersprüchlichkeit kapitalistischer Herrschaft zu verdeutlichen und zu zeigen, dass selbst eine linkskeynesianische Wende in Europa nur eine geringfügig bessere Konkurrenzordnung im Rennen, Rackern, Rasen bringen dürfte – und das gute Leben nur jenseits von Staat, Kapital und Nation zu haben sein wird.
TOP B3rlin ist eingeladen, darüber zu diskutieren, wie eine neue Offensive der radikalen Linken aussehen kann und warum die feierliche Eröffnung der EZB am 18. März eine wichtige Interventionsmöglichkeit für sie darstellt.
John Malamatinas wird erläutern, was der Wahlsieg von Syriza für die radikale Linke und die sozialen Kämpfe in Griechenland bedeutet und wieso die Koalition mit der rechtspopulistischen ANEL keine Überraschung war.
http://www.unwritten-future.org/index.php/va-die-neue-notwendige-offensive-der-radikalen-linken/
Samstag, 14.03.2015, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Diskussion: Kritik am Ende der Kritik
Altin Village & Mine Records, Jungle World, Testcard & Conne Island präsentieren:
Kritik am Ende der Kritik
— Diskussion mit Thomas Meinecke, Christina Mohr, Klaus Walter, Roger Behrens & Anderen
Moderation: Doris Akrap
Kritik – wozu eigentlich (heute)? Äh? Es sind doch eh alle kritisch, alle sind kreativ, die Vorstellungen von Subversion, Dissidenz und symbolischem Widerstand sind wie alle kulturellen Strategien der Kritik nivelliert, liquidiert, normalisiert. Pop ist die allgegenwärtige Matrix allgegenwärtiger kritischer Kritik. Kritik ist Reklame. Pop ist Reklame.
Ach so?!? Zeit für eine Grundsatzdebatte! Also: Es geht um Kritik!
Wie und wo wäre eine Kritik, die ihren Namen (wieder) verdient, (neu) zu erfinden? Was ist kritisch, was ist unkritisch? Ist Pop kritisch? Muss Pop kritisiert werden und was heißt es eigentlich, den Pop zu kritisieren? Wie verändert sich der Pop in der Kritik? Wie verändert Pop die Kritik? Was heißt Selbstkritik? Wen oder was kritisiert Kritik eigentlich? Und wann, wie und warum haben wir aufgehört, uns zu wehren? Bauchantwort? Kopfantwort? Mehr Gefühl, weniger Gefühl? Hirn aus? Hirn an? Welches Hirn?
Also noch einmal: Kritik – wozu eigentlich? Kritik der Kritik, zu viel Kritik versus zu wenig Kritik, falsche Kritik versus Kritik des Falschen, und natürlich Superkritik, also Hyperkritik, Kritik als Überthema, Metakritik, metaphysische Kritik, immanente Kritik, normative Kritik, deskriptive Kritik, sachliche Kritik, unsachliche Kritik, Waffe der Kritik und Kritik der Waffen („Happiness is a warm gun!“), materialistische Kritik, Kritik des Idealismus, radikale Kritik, Kritik der -Ismen, destruktive Kritik & konstruktive Kritik, Kritik und Ressentiment, Kritik und Gehorsam, Kritik und Anpassung, Kunstkritik, unkritische Kritik und Herumkritisieren, Herumnörgeln, Meckern, Zetern, Monieren, Abkanzeln, Anschnauzen, auch und selbstverständlich Kritik des Pop und Popkritik, also Superkritik der Subkultur, Popkritiker als Beruf, Kritikfähigkeit, Unfähigkeit zur Kritik, Selbstkritik, Subjektkritik, Kapitalismuskritik, Herrschaftskritik, Kritik der Verhältnisse, Kritik & Krise, Musikkritik und Musik als Kritik, „kritik“ klein geschrieben, Kritik und Wut, Ärgernis, Kritik und Zärtlichkeit, süße Kritik, aggressive Kritik, Kritik und Lautstärke, kritische Töne / leise Töne, Klangkritik, Critical Sound Studies, Critical Mass, bessere Vorschläge machen („Nein, nein, nein, nein …“), Pseudokritik des Pop nach dem Pop, Akademisierung der Kritik, Kulturalisierung, unkritische Theorie, Paralyse der Kritik, „Das Ganze ist einfach zum Kotzen!“ …
Diese und andere Fragen kritisieren Thomas Meinecke, Klaus Walter und Andere.
Dienstag, 17.03.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Vortrag: Mitmachen ist Ehrensache
Mitmachen ist Ehrensache
– Deutschland, Pegida und der Bankrott des Antifaschismus
Schon zu einem Zeitpunkt, als Pegida noch keine zwanzigtausend Leute auf die Straße brachten, zeigte sich die Berliner Republik in heller Aufregung. Es gab kaum einen namhaften Politiker, der sich nicht kritisch zu den Dresdner Aufmärschen äußerte. Die Bundeskanzlerin nutzte selbst ihre Neujahrsansprache, um vor den Dresdner Demonstrationen zu warnen. Im Anschluss daran erlebte die Republik die größten Aufmärsche seit dem Irakkrieg. Mehr als dreihunderttausend Menschen folgten den Aufrufen ihrer politischen Führung und gingen gegen Pegida auf die Straße. Allein in Leipzig waren es mehr als Dreißigtausend. Wie immer, wenn man etwas falsch machen kann, war die Antifa mittendrin statt nur dabei. Als hätte es den „Aufstand der Anständigen“ des Jahres 2000 nicht gegeben, in dessen Folge zumindest ein Teil der Bewegung über Sinn und Zweck des eigenen Hantierens nachdachte, als wären die Diskussionen über die Transformation des Postnazismus auf dem Mond geführt worden und als hätte das verblichene Leipziger „Bündnis gegen Rechts“ (BgR) seine Zivilgesellschaftskritik seinerzeit nicht im „Conne Island“, sondern im Jugendclub Mutzschen unters antifaschistische Volk zu bringen versucht, protestierten Antifas aller Couleur gemeinsam mit CDU-, SPD-, Grünen- und Linkspartei-Anhängern gegen die Jammerossis um Lutz Bachmann. Selbst auf die naheliegendsten Fragen wurde verzichtet: Welche Funktion haben die Massenauftriebe gegen Pegida? Warum werden ein paar tausend Leute, die sich islamkritisch geben, von offizieller Seite als Bedrohung des „inneren Friedens“ (Joachim Gauck) bezeichnet, während die gleiche Anzahl sich weitaus radikaler gebender „Blockupy“-Demonstranten vor einigen Jahren nur für ein müdes Lächeln sorgten? Was bedeutet der Islam also in der und für die Berliner Republik? Und: Warum macht die Antifa ausgerechnet die dümmste Parole des Arbeitsamtes zu ihrer Parole: „Mitmachen ist Ehrensache!“
Es sprechen Uli Krug und Jan-Georg Gerber.
Uli Krug ist Redakteur der Zeitschrift „Bahamas“ und Mitarbeiter der „Jungle World“; Jan-Georg Gerber schreibt für beide Zeitschriften.
siehe auch: https://akgesellschaftskritik.wordpress.com Donnerstag, 19.03.2015, Einlass: 21:00 Uhr
WORD! cypher / OPEN MIC.
Als einer der most wanted DJ-Cuts der letzten Jahrzehnte im HipHop-Cluster, steht WORD! für die gesprochene "Wahrheit" und das was es ist - das Wort.
Mit der WORD! cypher wollen wir allen Leipziger Freestyle-Akrobaten ein Podium am Mic bieten: Sich mit anderen messen, ohne dabei die Messer zu wetzen - frei von sexistischen, homophoben oder rassistischen Statements. Damit supporten wir für Leipzig, regulär, das EndOfTheWeak (EOW), ein aus New York stammendes und mittlerweile weltweites Movement.
Die Cypher ist nach Grundprinzipien aufgebaut, nach der "Line" von Curse:
"Lieber zehn Sätze die brennen als zehn Minuten verschwenden!"
1. Jeder ist willkommen am Mic!
2. Interagiere mit der Crowd und achte sie!
3. Interagiere mit den anderen MC's und achte sie!
4. Achte auf eine verständliche Mikrofonstimme!
5. Langweile nicht mit überlangen Parts!
6. Übertriebene Aggressivität und physische Gewalt haben nichts in der Cypher zu suchen!
Neben den Hosts BAZEL & RANKO werden die DJs WRETCH & DERBYSTARR am Start sein, um instrumentale Beats frei nach dem Motto "two turntables and a mic" im gemütlichen Ambiente des Island Cafés drehen. Wir laden euch ein zum offenen Wortaustausch am Mikrofon, um neue musikalische Kontakte zu knüpfen, zu beatboxen, zu breaken oder einfach nur zum zu hören. Wort drauf! 21:00 Uhr geht es los. Seid ihr bereit für die Session!?
Donnerstag, 26.03.2015, Einlass: 20:30 Uhr
Filmriss Filmquiz
Der Vorhang hebt sich, die Titelmusik beginnt, ein Geistesblitz und ihr seid um ein T-Shirt reicher. Ein Auto fährt vor, Bruce Willis steigt aus, ihr wisst bescheid und die DVD gehört euch. Ihr singt die Bond-Songs unter der Dusche und werft eurem Spiegelbild nen Schwarzenegger-Spruch entgegen, wenn keiner hinhört? Dann seid ihr hier genau richtig! Wir belohnen euer Talent mit Bergen voll Goodies, Merch und Krempel aktueller Kinoproduktionen. Wir feiern Film und schwelgen in Erinnerung an unvergessliche Szenen, Sets und Zeilen. Auf der großen Leinwand, in Technicolor und Dolby Stereoton.