Sonntag, 16.10.2022, Einlass: 18:00 Uhr
Die Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung vs. Safespaces für die Nichtidentität
Richard Schuberth publiziert seit mehreren Jahrzehnten zur Identitätspolitik und nimmt diese, wie auch ihre Widersacher aufs Korn. Nun sind einige Texte gebündelt in einem Lesebuch bei Drava erschienen.
Ein unkonventionelles Buch als buntes Mosaik jüngerer und älterer Interventionen zu Rassismus, Antirassismus, Feminismus, Maskulinismus, MeToo, Political Correctness, Sprachregulierung, kultureller Aneignung, Wokeness, Critical Whiteness und postkolonialen Ansätzen, neuem Puritanismus, Standortbestimmungen der Linken zwischen Klassen- und Anerkennungspolitik, linkem Nationalismus, der Betroffenheitsrhetorik in sozialen Medien, der Frage, was Satire darf – und nicht zuletzt seinen essayistischen Länderstudien zur Konstruktion nationaler Identitäten.
Mit der „Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung“ stellt der Autor in diesem heißumfehdeten Feld jedenfalls einen Kompass zur Verfügung, dessen Nadel zwar fröhlich zittert, aber eine ungefähre Richtung vorgibt, wie sich Identitätspolitik kritisieren lässt, ohne den emanzipatorischen Anspruch der neuen sozialen Bewegungen zu verraten.
Einen Eindruck von Richard Schuberths spitzer Zunge kann man in der Versorgerin gewinnen:
https://versorgerin.stwst.at/artikel/12-2021/safe-spaces-fur-die-nichtidentitat