Samstag, 19.06.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Lesung: Aiko Kempen – Auf dem rechten Weg? Rassisten und Neonazis in der deutschen Polizei
Sind Fälle von Rassismus und Rechtsextremismus tatsächlich nur Ausnahmen? – Das Enthüllungsbuch über den Zustand der deutschen Polizei
Polizeichats mit rechtsextremen Inhalten, rassistische Misshandlungen von Verdächtigen, illegale Datenabfragen und Todesdrohungen gegen Politikerinnen, Anwälte und Aktivisten, Hetze gegen Muslime, ungeklärte Todesfälle in Arrestzellen, dazu der Vorwurf, bei der Strafverfolgung auf dem rechten Auge blind zu sein – unsere Gesetzeshüter sind außer Kontrolle. Wenn sich Rechtsextreme und Rassisten in der deutschen Polizei so verdammt sicher fühlen können, wie das augenblicklich der Fall ist, gerät unser Rechtsstaat in Gefahr. »Cop Culture« und Korpsgeist begünstigen das Driften nach rechts außen. Doch die Politik verhindert einen klaren Blick auf das Problem. Keine andere Berufsgruppe wird so resolut gegen Kritik und Kontrollinstanzen verteidigt wie die Polizeibeamten. Dabei wird jedoch einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Demokratie beschädigt: die Gewaltenteilung.
Die deutsche Polizei und damit unser Rechtsstaat haben ein massives Problem. Doch wie rechts ist unsere Polizei wirklich? Und warum fühlen sich Rechtsextreme und Rassisten in der Polizei so sicher? Aiko Kempen hat mit Menschen gesprochen, die Opfer rassistischer Polizeigewalt wurden. Er interviewte aktuelle und ehemalige Polizisten, Polizeiforscher und Ausbilder. Er besuchte Polizeischulen, war bei Einsatztrainings mit dabei und verfolgte Gerichtsprozesse gegen Polizisten. Herausgekommen ist eine kritische Bestandsaufnahme über den fragilen Zustand unseres demokratischen Rechtsstaats und dessen Hüter. Er macht deutlich, warum es so wichtig ist, offen über rechte und rassistische Tendenzen in der Polizei zu sprechen – weil sie das Potenzial haben, unsere Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern und unseren Rechtsstaat nachhaltig zu beschädigen.
Aiko Kempen ist Investigativjournalist. Er arbeitet für das ARD-Magazin Monitor, veröffentlichte Beiträge u.a. in Die Zeit, SZ-Magazin, taz, Vice Online, Tagesspiegel und leitete die Online-Redaktion des Leipziger Magazins Kreuzer. Er recherchiert seit mehreren Jahren mit kritischem Blick zu den Themen Polizei und Rechtsextremismus.
Moderation: Sarah Ulrich – Freie Journalistin, schreibt am liebsten Reportagen. // Landeskorrespondentin der taz für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. // Schwerpunkte: Soziale Bewegungen, Rassismus, rechte Gewalt, feministische Themen und moderne Formen der Kultur.
Die Lesung findet auf der Veranda statt.
Wir behalten uns vor die Veranstaltung aufgrund schlechten Wetters oder steigender Corona Fallzahlen in den Saal zu verlegen und Live über Twitch zu streamen.
Begrenzte Anzahl an Sitzplätzen, Keine Reservierung möglich.
Eintritt: Freiwillige Spende