Sonntag, 22.11.2020, Einlass: 10:00 Uhr
Die Gewalt der Musik- Workshop zur Clubkultur mit Iris Dankemeyer 10-1800 Uhr (verschoben aud Dezember)
***Corona-bedingt muss die Veranstaltung leider auf Dezember verschoben werden***
Techno begann einmal als Revolte gegen die Unterhaltungsindustrie und wurde von einer Subkultur schnell zu einem Massenphänomen. Ist die Clubkultur Versammlungsort subversiven Potenzials oder Hort des eskapistischen Hedonismus? Das Seminar diskutiert kontrovers entgegengesetzte Positionen
von affirmativen Techno Studies bis zu kritischen Haltungen gegenüber dem Tanzbetrieb.
Die Teilnehmenden sollen nichts mitbringen außer der Bereitschaft zur Auseinandersetzung und ihrer eigenen Erfahrung.
Die Teilnahme am Workshop läuft über Voranmeldung an „
foreveryoung@conne-island.de“
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Inseln der Freiheit? Zum Gebrauchswert der Jugendsubkultur" statt:
Mit dem Massenkonsum der Nachkriegsgesellschaft nahm auch die Freizeitindustrie so richtig Fahrt auf. Parallel dazu steigerte sich der Unmut am Bestehenden, der seinen Drive in der stark durch die Jugend geprägten Protestkultur, seine Bahn im Begriff der Konsumkritik, und seinen Ort in den Nischen als Subkultur fand. Und so wurden die Aufbrüche der späten 60er begleitet vom Ruf junger Leute nach eigenen Orten, an denen man nicht von Pfaffen und anderen Ordnungshüter:innen umhergescheucht und sich mit Katalogangeboten die rare Freizeit vertun würde. Selbstbestimmt und selbstverwaltet sollten die Räume sein, die wir nun seit Jahrzehnten als AJZ´s kennen, als selbstverwaltete Jugendkulturzentren.
Freizeit sollte nicht das schnöde Komplement zur stupiden Arbeit sein und so stellte man dem stumpfen Amüsement der Massenkultur die Subkultur entgegen, die abseits von Markt und Reglement, Freiheit und Selbstbestimmung versprach. Mehr noch waren die Nischen die Ausdrucksorte für die Ideen der Protestkultur, die neben großem Spaß für sich, auch der herrschenden Ordnung mit einigem Ernst ans Leder wollte. Grund genug einmal dem Gestus der Jugend- und Protestkultur damals nachzuspüren und zu fragen, wie verträglich die farbenfrohen Orte heute sind und wo denn der Spaß aufhört?
siehe auch: https://inselnderfreiheit.de