Samstag, 25.01.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Die Krise des Neoliberalismus
Auf welche Weise ist die Krise des CDU-SPD Zentrums Teil der allgemeineren Krise des Neoliberalismus? Wie stellt diese Krise des politischen Zentrums eine Gelegenheit für die gesellschaftliche Linke in ihrem Kampf für Sozialismus dar? Welche Rolle spielen dabei Parteien wie die SPD und die Linke? Welche Geschichte ist hierzu relevant?
Hintergrund:
Wie kann die Linke den historischen Ursprung der gegenwärtigen politischen Krise des CDU-SPD-Zentrums verstehen? Julius Leber, politischer Ziehvater von Willy Brandt, reflektierte eine weit verbreitete Einschätzung der SPD im Jahr 1933, als er bemerkte, dass ihre Führer keinen Mangel an marxistischer Theorie hatten, dennoch in Fragen der Tagespolitik ebenso ahnungslos waren wie Kleinkinder. Was auch immer die marxistische Theorie der SPD angeführt hat, es ist längst vorbei, und auch wenn die SPD erneut leidenschaftslos und entfremdet von ihrer Wähler- und Sozialbasis zu sein scheint, erscheint es auch anachronistisch zu behaupten, dass das Zentrum heute tatsächlich von den organisierten Extremen des Kommunismus oder Faschismus bedroht werde.
Wie sollten wir also die Nachkriegsordnung der parlamentarischen Politik verstehen, besonders jetzt, wenn 1989 rasch hinter uns in der Vergangenheit verschwindet? In welcher Beziehung stand die gesellschaftliche Linke zur Sozialdemokratie des Wohlfahrtsstaates der Nachkriegszeit? Welche Position vertrat sie zu den Ansprüchen der Post-80er auf individuelle Freiheit, in deren Namen die mit dem Neoliberalismus verbundenen Reformen durchgeführt wurden? Inwiefern könnte die gegenwärtige Krise des Zentrums in Deutschland eine Gelegenheit für linke Politik darstellen im Kampf um die Überwindung des Kapitalismus?
Referent*innen:
- Ingar Solty: Rosa-Luxemburg-Stiftungs naher Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik, Autor und Sozialwissenschaftler
- Jan Gerber: Interdisziplinärer Gastprofessor für kritische Gesellschaftsforschung an der Justus-Liebig- Universität Gießen
- Stefan Bollinger: Politikwissenschaftler und Historiker. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die DDR und die Deutsche Wiedervereinigung
- Annika Klose: Landesvorsitzende der Jusos Berlin, Mitglied der Grundwertekommission der SPD
Platypus Leipzig
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