Mittwoch, 07.12.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung zur Antifademo in Merseburg am 10.12.2016
Merseburg, 40km westlich von Leipzig, eine Stadt in der Rassismus zur Norm und das Schweigen darüber zum Image gehört.
Erst 2013 gab es eine Reihe von rassistisch-motivierten Angriffen die aufgrund ihrer zeitlichen Nähe ein gröszeres Medienecho und darauffolgende Aufmerksamkeit erregten. Danach wurde es kurzzeitig ruhiger, wenn auch nur für Auszenstehende und nicht davon Betroffene.
Mit dem letztem Jahr, dem Aufsteigen nationalistischer Positionen in der Öffentlichkeit und Politik, den immer mehr offen zu Tage tretenden Anfeindungen und Angriffen auf Menschen und Unternkünfte für Asylsuchende, den immer schärferen Gesetzen gegen Menschen die keinen dt. Pass besitzen und der daraus resultierenden aktiven Menschenfeindlichkeit seitens behördlicher Autoritäten, wurde, in der gesamten EU und auch in Deutschland, das Leben für viele Menschen, egal ob gerade erst hier angekommen oder schon immer hier lebend, unerträglich bis existenzbedrohend. So auch in Merseburg/ Saalekreis.
Auch wenn klar ist: Merseburg stellt keine spezifische Besonderheit heraus. Zumindest nicht mehr als andere, vor allem kleinere sich im Osten befindliche, Orte Kaltlands.
Die Vorfälle der letzten Monate zeigen jedoch ein besonders menschenverachtendes Moment:
- einem Mann wird auf dem Weg vom Deutschkurs in den Kopf geschossen, er überlebt, die Täter*innen bleiben unbekannt,
- die Ausländerbehörde sucht mit Spürhunden nach einem Familienvater um ihn abzuschieben,
- ein Paar wird zu Hause von zwei Deutschen mit Schlagwaffen überfallen und sogar das fünfjährige Enkelkind wird ins Krankenhaus geprügelt,
- Steine werden in Wohnungen von Menschen die nicht ins Weltbild passen geworfen,
- beim Betreten des Sozialamts müssen alle Schwarzen Menschen ihren Ausweis zeigen bevor sie eintreten dürfen,
um nur wenige Beispiele von vielen zu nennen. Es gibt so viel was in Merseburg falsch läuft, so viel was dazu auch schon gesagt wurde, fürs Image wurde dann auch vieles öffentlichkeitswirksam (sogar vom Ministerpräsidenten!!11!) Zugestanden. Mit der Realität der Betroffenen hatte das selten was zu tun.
Rassismus und weitere Menschenfeindlichkeit sind Realität in Merseburg, ob nun in den Verwaltungsstrukturen oder auf der Strasze. Auf was wollen wir warten um dagegen endlich Position zu beziehen und zu sagen „Merseburg, nicht dein Image, sondern Menschen leiden!“ - es muss sich was verändern!
Kommt zur Demo am Samstag dem 10.12.2016 11:30Uhr zum Bhf. in Merseburg
(
https://www.facebook.com/events/1171766736247404/)
Solidarisiert euch mit den Menschen die hier leben (zum Teil: leben müssen)!
Zeigt den Menschen, dass es nicht egal ist wenn sie von Faschist*Innen und Rassist*Innen angegriffen und verfolgt werden. Lasst sie mit den deutschen Zuständen - ob nun im Amt oder an der Haltestelle - nicht alleine und die Täter*Innen nicht in Ruhe. Nicht in Merseburg und auch sonst nirgendwo!
Für mehr Informationen und Hinweise zur Demonstration kommt zur Infoveranstaltung im Conne Island.
siehe auch: https://www.facebook.com/events/1171766736247404, https://www.facebook.com/Merseburgweninteressierts