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Termin: 23.03.2016

Café

Mittwoch, 23.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr

Die Neuordnung der deutschen Geschichte – Bundesrepublikanische Geschichts- und Gedenkstättenpolitik seit 1990

Vortrag von Cornelia Siebeck

Die Neuordnung der deutschen Geschichte – Bundesrepublikanische Geschichts- und Gedenkstättenpolitik seit 1990
Vortrag von Cornelia Siebeck

Das deutsche nation building nach 1990 war von massiven Auseinandersetzungen über die ›richtige‹ Erzählung der deutschen Geschichte geprägt. Neben der NS-Vergangenheit geriet nun eine ›zweite Vergangenheit‹ auf die Agenda, nämlich die der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Auch die Neugestaltung der doktrinär-antifaschistischen Gedenklandschaft auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sorgte für erbitterte Kontoversen. Auf diese anhaltende historische ›Unordnung‹ on the ground reagierten Politik und Deutungseliten mit bisher ungekanntem Regulierungseifer. Im Laufe der 1990er Jahre wurde deutsche Geschichte systematisch geordnet und in einer staatlich institutionalisierten Gedenklandschaft repräsentiert. Dabei kristallisierte sich eine nationale Meistererzählung heraus, die sich am Totalitarismusparadigma orientiert. NS- und SBZ/DDR-Vergangenheit werden dabei zu einer glücklich überwundenen Diktaturvergangenheit zusammengefasst. Aufarbeitung und Gedenken haben dann die Funktion, sich einer ›geläuterten‹ Gegenwart zu vergewissern. Im einleitenden Vortrag soll dieser Prozess noch einmal kritisch nachvollzogen werden. In der anschließenden Diskussion soll unter anderem nach den politischen und pädagogischen Implikationen der offiziellen deutschen Geschichts- und Gedenkstättenpolitik gefragt werden. Cornelia Siebeck forscht, schreibt und lehrt zu gedächtniskulturellen Themen, vor allem zur Repräsentation von Vergangenheit im öffentlichen Raum. Ein Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig www.zwangsarbeit-in-leipzig.de



[aus dem CEE IEH #231]

06.03.2016
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
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