Mittwoch, 10.06.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Gespräch mit John Malamatinas
Wo die Morgenröte golden ist -
Willkommen in der Krise!
Ein Gespräch mit John Malamatinas, Autor von: Goldene Morgenröte - Neofaschismus am Olymp.
Im zweiten Teil unser Reihe möchten wir den Blick über deutsche Grenzen hinweg in das wohl am heftigsten krisengeschüttelte Land in Europa werfen – Griechenland. Mit Beginn der Krise sorgte der Aufstieg der neonazistischen Partei „Goldene Morgenröte“ für Sorge um einen massiven Rechtsruck. Erst die Ermordung eines Antifaschisten sorgte für die sukzessive Verdrängung der Partei aus der Öffentlichkeit, wozu momentan auch ein Verfahren gegen die Parteioberen läuft. In Griechenland kulminieren, als Folge der gesamteuropäischen Krise, zeitgleich eine erstarkende faschistische Bewegung und eine autoritäre, europäische Austeritätspolitik auf staatlicher Ebene. Worin aber unterscheidet sich eine faschistische Bewegung in Griechenland von den neurechten Bewegungen im restlichen Europa und welche Folgen hat das für eine internationale Vernetzung einer Rechten? Welche Einflussmöglichkeiten hat also eine Rechte auf die Krisenpolitik der Institutionen und Länder der Europäischen Union?
Info zur Reihe:
Zum Schicksal Verdammt.
Nationale Sehnsucht Zwischen Ursprung Und Mythos
Veranstaltungsreihe zur Neuen Rechten
Ende des Jahres 2014 wurde mit PEGIDA und ihren vornehmlich ostdeutschen Ablegern eine rechte Bewegung scheinbar neuen Typs unübersehbar. Neu sind Auftreten und Inhalt der Bewegung keineswegs, nur war das Bild des irrational argumentierenden Wutbürgers anfänglich vom Schein des unbefleckten Demokraten übertüncht, der letztlich nichts mit Nazis gemein habe und sogar weitaus demokratischer, da „direkt-demokratisch“, als der etablierte Politikbetrieb handle. Auch im europäischen Vergleich stellt das Gebaren keine Neuheit dar und findet sich in ähnlicher Form bereits deutlich länger in Frankreich, England und anderswo. Bei diesem Aufbegehren handelt es sich um eine konformistische Revolte, dem Ruf nach einer Politik also, die ohnehin stattfindet, aber in der Vorstellung der Empörten nicht in letzter Konsequenz umgesetzt wird. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krise, die sich als Krise der kapitalistischen Ökonomie und der Krise der staatlichen Repräsentation gleichermaßen darstellt, gewinnen Lösungsansätze - durchaus auch utopische - an Bedeutung. Was diese Bewegungen der Neuen Rechten aber eint, sind autoritäre Antworten auf sozio-ökonomische Fragen, die stets vom Rückgriff auf Nation, Geschlecht und andere „angeborene“ Eigenschaften leben, diesen Natürlichkeit unterstellen und nichts von Dynamiken und Widersprüchlichkeiten von Gesellschaftsformen der bisherigen Menschheitsgeschichte verstehen.
Eine Veranstaltungsreihe der Antifa Klein Paris (AKP) in Kooperation mit dem Conne Island. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. und der Buchhandlung el libro.