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Alle Termine für den 06.07.2019

Café

Samstag, 06.07.2019, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 21:00 Uhr

Full of Hell / The Body

Swansea Constellation & Conne Island präsentiert:

Full of Hell [ US • Relapse Records]
The Body [ US • Thrill Jockey Records]

Support:
Wayste [ DE • Through Love Rec/ Day By Day Records]
Hydren [ DE • unsigned/independent ]

Wenn man an Destruktivität und Nihilismus im musikalischen Sinne denkt, kommt man an Acts wie Full of Hell & The Body nicht vorbei. Nicht viele Bands sind so umtriebig und konstant mit dem Sound und der dazugehörigen Ästehtik. Deshalb ist es umso aufregender dieses Paket endlich in Kombination hier in Leipzig bergrüßen zu dürfen. Zu mal es die allererste Leipzig Show für Full of Hell sein wird. Wir sind sehr gespannt.

siehe auch: https://fullofhell.bandcamp.com/album/trumpeting-ecstasy, https://thebody.bandcamp.com/album/i-have-fought-against-it-but-i-can-t-any-longer, https://waysteband.bandcamp.com, https://hydren.bandcamp.com
Full of Hell / The Body / Wayste / Hydren

Na? Die letzte Leipziger FuckUp-Night im Freisitz des Eiskellers gut überstanden? Kennt ihr nicht? Na das in 192 Städten und 67 Ländern angesagte Event-Format, bei dem sich Gründer & Macher mit breiten Schultern und in lockerer Atmosphäre der Fehlerkultur in Deutschland stellen!1 Habt ihr den Spirit des Scheiterns in Euch aufgenommen und nebenher auch ein bisschen Networking betrieben? Es muss schließlich nicht unbedingt immer Halftime sein, hier am Outdoor-Skatepark an der Koburger Brücke!2 Also nicht? Mal wieder nur noch 24 Euro auf dem Konto gehabt? Ihr Underdogs! Jetzt nur nicht den schlimmsten Shitstorm der letzten Jahre provozieren. Dafür gibt es schließlich keinen Innovationspreis und Ideenwettbewerbe gewinnt ihr damit auch nicht! Die CEE-IEH-Redaktion hatte an diesem Abend leider auch ein Motivationsproblem und konnte die Herausforderung nicht meistern, sich den Sundowner und drei FuckUp-Geschichten aus der Leipziger Kreativszene reinzuziehen. Umso mehr freuen wir uns über eure Erfahrungsberichte. Lasst ruhig einen Kommentar da, gern auch auf unserer neuen Social Media-Seite! Ich zum Beispiel konnte nicht kommen, weil ich mich mit meinem aktuellen Projekt, dem Kulturtext zum anstehenden Konzert von Full of Hell, The Body, Wayste und Hydren im Island beschäftigt habe. Hier müssen schließlich Prioritäten gesetzt werden! Alles andere wäre ein Karrierekiller. Zumindest mit Fuck-Ups haben alle vier genannten Bands nicht das allergeringste Problem! Wenn ihr euch je gefragt habt, wie es klingt, wenn sich eine Grindcore-Band von John Zorn inspirieren lässt (statt umgekehrt), empfehle ich euch, den Song Ygramul the Many aus dem aktuellen Album Wheeping Choir von Full of Hell anzuhören. Die Texte sind nicht verständlich und werden so stilecht wie brutal gekreischt, Deathmetal-Riffs und Blastbeats werden in unmenschlichem Tempo rausgeballert und es gibt viele Tempowechsel. In der Mitte des Songs kommt ein verzerrtes, malträtiertes Free-Jazz-Sax zum Zuge, nur um kurz darauf wieder von chaotischem Grindcore plattgewalzt zu werden. Solche Momente gibt es in der Diskografie von Full of Hell einige. Die Band hat als düstere Hardcore-Combo angefangen und im Laufe der Jahre Einflüsse aus beinahe allen abgefuckten Musikgenres aufgenommen: neben Grind und Death auch Power Electronics. Ähnlich eklektisch und mindestens genauso hundsgemein kommen The Body daher. Das Duo tobt sich allerdings am zähen Ende des Metal-Kontinuums aus und lässt zugleich noch mehr elektronische Spielereien zu. Endlose Doom-Riffs gehen immer wieder in Synthie-Drones über und umgekehrt. Das Songwriting ist eher intuitiv, scheint einem Narrativ zu folgen, statt geile Metal-Songs abliefern zu wollen. Live könnte das besonders interessant werden! Full of Hell und The Body haben übrigens bereits zwei Alben gemeinsam veröffentlicht, auf denen sie die Verbindungen zwischen ihren sehr unterschiedlichen Herangehensweisen an extreme Musik ausloten. Es sind erstaunlich viele, was besonders all die Dialektikerinnen und Dialektiker unter euch begeistern wird! Unterstützt werden die Bands von zwei neueren Punker-Combos aus Leipzig. Wayste spielen schnellen, düsteren Hardcore, lassen den Groove links liegen und setzen eher auf Emotionen und Atmosphäre. Hydren orientieren sich stärker an vertracktem früh 90er-Sound. Das heißt: Dampfwalze mit einer Prise Chaos. Puh, wird sicher ein intensiver Abend! Hoffen wir nur, dass sich an diesem Abend keine mutigen Macher, die zu ihren größten Fehlern stehen und öffentlich über ihre schwierigsten Momente sprechen, in den Eiskeller verirren!

[Christopher Sprelzner]



[aus dem CEE IEH #258]

21.11.2024
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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