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Nebulöser Zeitgeist.


Don Abi (Weep Not Child),
Okada Supersound, Red Fox,
Ditschbreak Brothers (Rasta Basta), Bogie (Knagge)


Don Abi, 17.4k

Jan Delays Entwicklung vom Hip Hopper zum Reggae-Artist scheint einerseits einem gewissen Zeitgeist geschuldet zu sein und andererseits eine für Leute mit dem entsprechenden Geschmack erfreuliche Entwicklung zu manifestieren. Dancehallreggae ist hierzulande auf dem besten Wege, Hip Hop als Jugendkultur einigen Raum streitig zu machen. Gentleman entwickelte sich vom Soundsystem-Einheizer zum genuinen Popact und Don Abi, ehemals Weep not Child, versucht sein Glück als der upcoming Dancehall-Act hierzulande. Wenn man Weep Not Child aus früheren Tagen noch im Ohr haben sollte, dürfte diese Entwicklung nicht weiter verwundern, stand diese Band doch schon von Anfang an für einen sehr offenen Umgang mit der jamaikanischen Musiktradition. Der Summersplash mutiert zu einem der größten Reggae-Veranstaltungen außerhalb des heiligen Mutterlandes dieser Musik, und der Musikinteressierte ist verwundert ob dieser Entwicklung. An der unermüdlichen Missionsarbeit der handvoll Soundsystems allein kann das ja wohl nicht liegen, oder? Die Musikindustrie hat diese Trends zwar gut erkannt und aufgegriffen, aber auch das reicht mir als Begründung nicht aus. Ist der nebulöse Zeitgeist etwa so wirkungsmächtig, oder der traditionelle Hip Hop so langweilig? Oder haben unsere Reggae-Artists einfach nicht mehr viel zu sagen und werden so massenkompatibel?
Aber egal, mir gefällt's, und so werden wir in diesem Monat neben dem alten Meister Lee Perry hören können, wie die Umsetzung von Reggae bei der Generation seiner deutschen Enkel so funktioniert, obwohl ich die Befürchtung nicht loswerde, dass das Ganze in eine gewisse Beliebigkeit abdriftet.


Kay


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last modified: 28.3.2007