Wenn die Ärzte aller Jahre ihre Clubtour veranstalteten, geschah das mit einer augenzwinkernden Anonymität.
Tickets gabs über Fanclubs, der Name der Band wurde nicht genannt
oder lange nicht ausgesprochen, was beim Publikum eine gewisse Auswahl
bewirkte. Hysterische Teenies blieben einem auf diese Art und Weise zwar nicht
erspart, doch hielt sich das Ausmaß in Grenzen; auch gar zu
mainstreamiges Publikum blieb uns in der großen Masse erspart. Diesmal,
bei der Solotour Farin Urlaubs, ist das ein wenig anders: es gibt Plakate, es
wird offen geworben, und das löst bei uns das Gefühl aus, doch nicht
das richtige getan zu haben. Es kommen Zweifel auf, ob unsere Ansprüche
und die des Künstlers oder seiner Vertreter noch konform gehen.
Seis drum, aus seiner Geschichte ist Farin Urlaub immer noch als irgendwie
punkverbunden zu begreifen, auch wenn er mittlerweile zu den Schwergewichten im
Musikbiz zählt, und trotz aller Vorbehalte ist diese Show bei uns gut
aufgehoben. Wir sehen uns am 16. 10. zum kreischende Teenies
gucken...
Kay
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