John B ist so etwas wie das Enfant terrible der aktuellen
Drum&Bass-Szene. Als Produzent spaltet er mit jeder seiner
Veröffentlichungen die Gemeinde aufs neue. Angefangen hat seine
musikalische Leidenschaft schon im zarten Alter von sechs Jahren. Wie bei
vielen Gleichaltrigen wurden allerdings Synthesizer und Sampler irgendwann
interessanter für ihn als Piano und Schlagzeug, so dass aus ihm geworden
ist, was er heute ist. Seiner Biographie zu Folge wurde er durch
Fabio&Grooveriders (von wem auch sonst?) Radio-Show One in the
Jungle für Drum&Bass begeistert. Freunde von ihm releasten seine
ersten Platten auf Shoebox Records. Auch Drum&Bass-Veteran DJ SS wurde
durch Demo-Tapes auf den jungen Mann aufmerksam, und der Deal mit dessen Label
New Identity war perfekt. Beiträge auf Compilations wie DJ SS pres.
Jazz&Bass und Grooveriders Prototype Years
verhalfen ihm schnell zu einem beachtlichen Ruf in der Szene. Mit seinem
Debüt-Album Visions legte er 1998 noch mal eine Kohle nach,
wobei er mit Visions seinen auch noch heute beständigen Ruf,
er produziere alles von Studentenjazz bis Tear-Out-Rave-Tunes zum ersten Mal
eindrucksvoll manifestierte. Die Zusammenarbeit mit seinem Mentor SS trug
weitere Früchte wie z.B. Salsa und Olé auf
der bekannten World of Drum&Bass-Reihe. Zwei Stücke, die
Drum&Bass auch bei Leuten bekannter machten, die sonst mit dieser Musik
weniger am Hut hatten. Mit Pressure, welches Kemistry&Storm
für ihre DJ-Kicks-LP compilierten, gelang ihm ein weiterer big Tune. Vor
zwei Jahren gründete John B sein eigenes Label Beta Recordings, auf dem er
neben seinen Kollaborationen mit MC Justiyc auch sein zweites und vor kurzem
sein drittes Album herausbrachte. Beide Alben sind für eingefleischte
Drum&Bass-Fans eher schwer verdauliche Ware, da er sich musikalisch stark
an Acid Jazz und Sekten-Trip-Hop orientierte. Trotzdem brachte er auf Beta Rec.
auch schon drei wicked Tunes heraus, The Prowler, We like the
Music und Imagine, die eine erhöhte
Rewind-Aktivität nach sich zogen. Mit seinem letzten Release auf
Metalheadz Up all Night und dem Remix für Oh
No! von Mos Def, Nate Dogg und Pharaoh Monch meldete er sich erst
kürzlich mit zwei Krachern zurück. Zur Zeit releast er auf so
ziemlich allen Labels, wie Creative Source, Renegade Hardware, Metalheadz,
etc. |
Nun ist John B am 6.10. im Conne Island zu Gast, und es bleibt zu hoffen, dass
sich seine DJ-Fertigkeiten seit dem letzten Jahr verbessert haben. DJ-technisch
ist er bisher wenig in Erscheinung getreten, neben der Resident-Tätigkeit
beim Club-Abend Substance, den John B und seine Studienkollegen in
Durham in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität betreiben, tourt er
hauptsächlich durch die USA und Kanada. Der Style wird dafür auf alle
Fälle am Dancefloor orientiert sein, wobei die nötige Portion Pathos
nicht fehlen wird. Weiterhin werden an diesem Abend drei weitere DJs
auflegen. Phono vom Repertoire-Magazin aus Leipzig, Tevatron aus Gera und Dreas
von Rolling Sounds.
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