Hello Conne Island, anbei ein paar kleine Gedanken
zum oben genannten Artikel. Mir scheint langsam,
patriarchalisch sollte zum Modewort des Jahres gekürt werden.
Wo immer man eine Mehrzahl von Männern riecht, wird mit diesem unfeinen
Wort geworfen, und langsam wirds zuviel.
Es existiert ganz sicher keine von irgendjemandem gesetzte Grenze, die es
Frauen verbietet, sich mit Computern oder Computerspielen auseinanderzusetzen,
aber von mangelndem Interresse einer Hälfte der Weltbevölkerung
direkt zum besagten schlimmen Wort zu kommen, halte ich doch für sehr weit
hergeholt.
Vielleicht sollte man einige Dinge akzeptieren und nicht in blinder
Gleichmacherei attackieren.
Wenn man diesen Gedanken konsequent zu Ende denken würde, kämen mir
noch einige Aktivitäten in den Sinn, die offensichtlich patriarchalisch
sind, bzw. dazu dienen, Frauen zu unterdrücken, wie z.B. Fußball,
Autofahren, Lebensmittel kaufen, Bierkästen schleppen und dergleichen
mehr.
Desweiteren möchte ich auch gern darauf hinweisen das es
a) nicht wenige Computerspiele gibt, in denen Frauen die Hauptrollen spielen,
das
b) dies aber völlig nebensächlich ist, daß es sich um
Spiele handelt in der ein paar Pixelhaufen rumrennen, die so
ziemlich null Bezug zur Realität haben und
c) auch da wieder die Frage nach Konsequenz im Raum steht. Ich für meinen
Teil werde mich vorsorglich weigern, mit meiner Nachbarin Die
Siedler zu spielen, solange nicht die Die SiedlerInnen
Edition herauskommt.
Ganz im Ernst, solch dumpfes Schattenboxen vernebelt die Sicht auf die wirklich
wichtigen Dinge in diesem Zusammenhang und ist definitiv kontraproduktiv.
Ebenso finde ich es sehr unverschämt, mit aufgesetztem Technikhass
Nebelkerzen in Form von Aussagen wie Programmierer sind für
gewöhnlich ein Haufen apolitischer Männer zu werfen. So leids
mir tut, so schnell werden wir wohl nicht ins Mittelalter zurück kommen
und vielleicht sollten sich manche langsam mit dem Gedanken vertraut machen,
daß politische Bildung oder politisches
Engagement auch was anderes bedeuten kann als Steine zu schmeissen. Aber
immerhin kann ich diesen Artikel ja in der Online-Ausgabe des Conne
Island-Magazins lesen.
Alex
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