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Chip im Kopf |
Computer sieht man mittlerweile an allen Ecken und so mancher stolpert im
täglichen Leben über die eine oder andere Unzulänglichkeit der
Technik, obwohl diese neue Geisel der Menschheit doch alles so einfach machen
soll. Dass sie das meistens nicht tut, hat wohl zwei Gründe. Zum einen
verwandelt sie Menschen in Nummern mit angehängtem Datensatz (in dem die
NewEconomie wohl am liebsten die Lieblingsfarbe der Großtante
väterlicherseits speichern würde, um irgendein Produkt an die Frau
oder den Mann zu bringen), zum anderen scheinen sich die Menschen im Umgang
miteinander immer öfter hinter ihren blinkenden Monitoren zu verstecken.
Daß es auch anders geht, zeigt sich in einer na nennen wir es mal
neuen Sub-Kultur, die sich mit den, wie ich finde,
angenehmen Seiten der neuen Technologien befasst, den Computerspielen. Spiele
begleiten den Menschen schon seit Jahrtausenden, sei es, um sich zu entspannen
oder sich zu messen oder auch nur als Balzritualersatz. Computerspiele hatten
dabei lange Zeit den Ruf, den Spielenden zu isolieren und ihn abseits des
realen Lebens zu vereinsamen. Mit der raschen Entwicklung des Internets hat
sich jedoch sehr schnell eine Szene etabliert, in der die Menschen wieder
miteinander spielen und darüber hinaus in ihren Communities über die
verschiedensten Dinge kommunizieren, es hat sich also der alte Stil des
miteinander Spielens nur auf eine andere Ebene projiziert. Hier nun setzt die
Geschichte des HellMaster-Clans an, da hat sich ein bunter Haufen von
Online-Zockern irgendwann gesagt: Mensch, wir spielen zusammen, wir
chatten zusammen, lass uns dem Kind einen Namen und eine fette Webseite geben
und dann gehören wir halt im Webuniversum zusammen. Gesagt, getan!
Im Januar 2000 erblickte ein neuer Clan das WorldWideWeb. Unter der Adresse
www.the-hellmaster-clan.de trafen sich von da an ein paar Freaks und
führten von nun an ein stolzes [THM] vor ihrem Nicknamen, die mit viel
Einsatz und beträchtlichem Lernaufwand gebastelten Seiten und unser
geliebtes Forum sind unser Tummelplatz, auf dem wir uns zu Online-Zocks
verabreden oder über Gott und die Welt plaudern. Irgendwann erwachte der
Wunsch, sich leibhaftig kennenzulernen und was wäre besser geeignet als
gemeinsam ne Runde zu daddeln. Etliche Emails später und mit dem
Computer unterm Arm traf man sich in der Wohnung eines Membaz, um sich zu
beschnüffeln und über 2 Tage und 2 Nächte mal virtuell so
richtig die Kuh fliegen zu lassen. Nach dem zwei, dreimal mit reichlich
Equipment die halbe Republik durchquert wurde und mittlerweile 12 Kaputte im
Clan waren, wurde unser 1. Geburtstag zum Anlass genommen, eine große LAN
zu veranstalten und das geht so: man organisiert eine Lokation, ein
geswitchtes 100 Mbit-Netzwerk und genügend Strom, schaltet auf den
Webseiten eine Anmeldung, macht Eintrittskarten, organisiert Turniere und die
Preissponsoren dafür und dann kommen zur vereinbarten Zeit 50-1400 Leute
mit ihrem Computer, nem Schlafsack und was man sonst so braucht und
spielen dann mit- und gegeneinander in besagtem Netzwerk und das meist 35-50
Stunden lang. Das klingt doch ganz einfach... ...dachten wir! Daß unsere erste LAN-Party, die Butchers Paradise 1, ein Erfolg wurde, ist letzten Endes dem Mega-Einsatz unserer Clanmembaz und den echt netten Gästen zu verdanken. Kaum lag das Event hinter uns, verkündeten unsere offensichtlich zufriedenen Gäste und die Clanmembaz im Forum unserer Partysite www.butchers-paradise.net, daß eine Neuauflage dringend gewünscht wird. Bei der Planung wurde der Wunsch laut, die näxte Party im Conne Island stattfinden zu lassen, was nicht weiter verwundert, kommen doch einige [THM]s aus dem Raum Leipzig/Halle und kennen den Laden seit Jahren von diversen Konzerten und Szeneaktivitäten. Und nun, da das Plenum genickt und die Orgas fleißig waren, soll vom 8.-10. Juni der ehrwürdige Saal in eine Cyber-Arena verwandelt werden. Geplant sind 100 Leutz, wobei jetzt wo ihr diese Zeilen lest die Liste der Willigen schon den geplanten Rahmen sprengt, aber vor die ausufernden Anmeldungen hat der Roli die maximale Stromstärke gesetzt und wo die lauteste Hardcore-Band noch genügend Dampf in der Leitung sitzen hat, zwingen 110 Hochleistungscomputer jeden Hausanschluß in die Knie. Hiermit schon mal ein Sorry an alle, die nicht reinkommen (keine Angst wir machen weiter ! :o) ). Gespielt werden wohl vornehmlich sogenannte EGO-Shooter wie Q***3Arena, Counterstrike, UnrealTournament, Startrek Voyager Elite Force und einige Multiplayerstrategiespiele. Einige dieser Spiele haben, laut der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften explizit gewaltverherrlichende Inhalte, weshalb einer der Topseller auch die verschämten Sternchen >* im Namen führen muss. Ich möchte mich hier nicht zu dieser Auffassung einer Behörde äußern, jedoch sind wir deshalb im Clan übereinstimmend für eine Altersgrenze von 18 Jahren für eine solche Veranstaltung. Das heißt, wir kontrollieren den Ausweis unserer Gäste und verweigern Leuten unter 18 den Zutritt. Das hat 2 Gründe: 1. einen ganz pragmatischen, denn solche Partys ohne Altersgrenze oder P16-Veranstaltungen wurden vermehrt von Polizei und Jugendämtern heimgesucht und beendet bzw. behindert und die Veranstalter zur Verantwortung gezogen und 2. sind wir in unserem Clan durchaus der Meinung, daß einige Jugendliche noch nicht die Reife haben, die nötige Trennung von Spiel und Realität zu erkennen und umzusetzen. Prinzipiell bin ich gegen die von den Medien im Zusammenhang mit solchen Spielen inszenierte Hetze. Jede Tagesschau oder diverse Magazine der privaten TV-Sender enthalten mehr Gewaltdarstellungen mit echten Menschen und deren Schicksalen dahinter, als die von uns gespielten Fictionen. So nu wissen hoffentlich alle so halbwegs, was läuft und mir bleibt zum Abschluss nur noch zu sagen: Mögen die Spiele beginnen oder neudeutsch: Happy Fragging Butchers Paradise 2, Euer [THM]axmen |