Mekka, Zufluchtsort oder Ausflugsziel eines jeden
spirituellen bzw. religiösen Menschen. Vollkommen ähnlich
verhält es sich mit den Anhängern der unterschiedlichsten
Subkulturen. So zieht es beispielsweise den Rastafari oder Reggae-Hörer
selbstredend nach Jamaika, den Fan elektronischer Musik in die Clubs Chicagos
oder London und den Hardcorer eben nach New York. Diese Eigenart menschlichen
Daseins zu bewerten, möchte ich aber anderen überlassen. Ach ja, wem
es noch nicht aufgefallen, auch Leipzig wird in erschreckend zunehmendem
Maße zu einem Wallfahrtsort. Alljährlich zieht es Horden von
depressiven Finsterlingen zu den Wave-Gothik-Tagen oder Tausende von Rentnern
zum Bachfestival nach L.E. Schöne Scheiße! Aber das nur am Rande.
Aber was tun, wenn einem das Bare fehlt, um einen Trip nach New York zu
unternehmen? Entweder setzt man sich eine Skimütze auf und
besucht eine Bank oder man wendet sich an die grundgute Seele Gag,
dem Mister HC im Conne Island, und holt sich ein Stück N.Y. nach Leipzig.
In unserem Fall kein kleines. Anknüpfend an die letzten
Hardcore-Gigs des vergangenen Jahres (ZOLIS BAND & LADY LUCK)
müsste am 9.02. eigentlich Lou Koller mit einer Country Kapelle auf
der Bühne stehen. Dem wird entgegen aller internationalen
Pressemitteilungen jedoch nicht so sein. Live und in Farbe wird die aktuelle
Speerspitze des n.y.c.h.c., SICK OF IT ALL, das Conne Island rocken. 15
Jahre Bühnenerfahrung, etliche Tourneen rund um den Globus, eine handvoll
lupenreiner Hardcorescheiben, machen jede Vorstellung dieser populären
Band überflüssig. Nur soviel an alle fundamentalistischen
Pseudo-Undergrounds, die bei S.O.I.A. immer noch lauthals Sellout schreien.
Look Limp Bizkit, Papa Roach... and Shut up! Auch wenn frühe
Tonträger wie We stand alone oder Just look around
auf Major-Labels (Sony/Relativity) veröffentlicht wurden, was unbestritten
nicht sonderlich toll ist, so war es doch nur fair, dass sich zur Abwechslung,
ein paar lumpige Dollar auf das Konto einer echten HC-Band verirrten und nicht
nur auf das diverser Möchtegerne. Bleibt nur noch euch einen
unvergesslichen Abend zu wünschen und in Erinnerung an 27 Years of
Hardcore allen KonzertbesucherInnen auf die Stirn zu nageln:
Dont let the sucker drag you down!!!
Bieny Man
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