Shadowboxer kennen die eh nicht, Kategorien gibts da keine, man redet
ausschließlich von Konzentrationen. Und die sind bekanntlich nicht gerade
niedrig. Stets mit der Superlative liebäugelnd stehen sie an der
Pressmaschine und wundern sich vielleicht manchmal selber was da alles an
Frequenzgängen reingeht in die schwarze Scheibe.
Böser, fieser, paranoider-distorted, oh my
good. Ja, der Terminus Darkness etc. ist nicht einfach. Rave-Sozialisierte
Junglelisten wenden sich empört vom Tanzparkett oder trillern sich ihre
Happy Hardcore Seele aus der Lunge und Homelistening Freunde verzweifeln an der
Konfrontation mit dem martialischen Sending. Verpöhnt, geliebt,
gehaßt. Ganz nebenbei hat sich dann aber doch ein ziemlich elektrisierender Moment in
der kurzen Geschichte der broken beats herausdifferenziert. Ein futuristisches
Soundgerüst, visionäre Filter und unterirdisch agirende Subbässe
schleppen und flattern durch Raum und Zeit hinein in ein verschachteltes
Universum. Der Soundtrack für endzeitliche Opiumhölen und der
Fingerzeig hin zu einer ziemlich komprimierten Future Analyse.
Über die Thematisierung von Science Fiction hat die Techstep Fraktion eine
adäquate Bildsprache, jensits von ambienter Schwülstigkeit gefunden,
indem sie das Ambienthafte polarisiert hat. Und diese Strategie muß man
ihnen anhand der genre-internen Popentwicklung zugute halten.
Es gibt nichts spannenderes als das ankratzen von Extremen. Ob der positiv
besetzte Streßfaktor nun bei No-U-Turn Releases höher ist als
bei den Squarepushers, Viberts oder A. Twins oder umgedreht, darüber
sollte man nicht streiten. Dom & Roland ist ein Geheimtip für all die, die nach Lösungen
suchen. Dom ist Dominic Angus und Roland hat eine dreistellige Nummer und ist
sein Sampler. Ihr Friendship heißt Trickyness und ihr Abenteuerspielplatz
sind diverse Katastrophenfilme. Doms vorletzte Release The Storm
steck im Prinzip im selben Fahrstuhl wie Ed Rushs Skylab und
Adam Fs Metropolis und hebt sich dabei angenehm
schwierig und variabel ab. Will sagen, es ist mehr als vor den Bug geschossen.
Es geht darum Drum&Bass visuell zu machen und wenn da jemand nach Wurzeln
fragt, dem sei kund getan, das Dom sich vornehmlich auf die
US-Elektro Szene in Kombination mit Horror B-Movies bezieht. Der
schrägste No-U-Turn Disciple (so sagt man) ist nicht der Mann
fürs grobe, sondern der, der am experimentelsten durch die Dunkelheit
surft. Da gibts so viel zu hören, im dunkeln... Mr. Moving Shadow Rob
Playford aka World Domination war nicht umsonst der erste, der den Typen mit
dem Sampler unter seine Fitiche nahm. Mittlerweile veröffentlichen
Dom&Roland auch auf 31 Rec. (das Doc Scott Label) und auf Prototype
(Grooveriders Label) und da kommt doch Spannung auf. Wie gesagt, es geht
um Frequenzen. Jeder gespannt sein auf die Kunst der Übersteuerung
selbst Photek tuts. Sebastian |