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dom und roland, 8.6k

Laßt uns nicht schon wieder von Grenzen reden.

Shadowboxer kennen die eh nicht, Kategorien gibts da keine, man redet ausschließlich von Konzentrationen. Und die sind bekanntlich nicht gerade niedrig. Stets mit der Superlative liebäugelnd stehen sie an der Pressmaschine und wundern sich vielleicht manchmal selber was da alles an Frequenzgängen reingeht in die schwarze Scheibe. bild, 4.3k

Böser, fieser, paranoider-distorted, oh my good.
Ja, der Terminus Darkness etc. ist nicht einfach. Rave-Sozialisierte Junglelisten wenden sich empört vom Tanzparkett oder trillern sich ihre Happy Hardcore Seele aus der Lunge und Homelistening Freunde verzweifeln an der Konfrontation mit dem martialischen Sending. Verpöhnt, geliebt, gehaßt.
Ganz nebenbei hat sich dann aber doch ein ziemlich elektrisierender Moment in der kurzen Geschichte der broken beats herausdifferenziert. Ein futuristisches Soundgerüst, visionäre Filter und unterirdisch agirende Subbässe schleppen und flattern durch Raum und Zeit hinein in ein verschachteltes Universum. Der Soundtrack für endzeitliche Opiumhölen und der Fingerzeig hin zu einer ziemlich komprimierten Future Analyse.
Über die Thematisierung von Science Fiction hat die Techstep Fraktion eine adäquate Bildsprache, jensits von ambienter Schwülstigkeit gefunden, indem sie das Ambienthafte polarisiert hat. Und diese Strategie muß man ihnen anhand der genre-internen Popentwicklung zugute halten.
Es gibt nichts spannenderes als das ankratzen von Extremen. Ob der positiv besetzte Streßfaktor nun bei No-U-Turn Releases höher ist als bei den Squarepushers, Viberts oder A. Twins oder umgedreht, darüber sollte man nicht streiten.
Dom & Roland ist ein Geheimtip für all die, die nach Lösungen suchen. Dom ist Dominic Angus und Roland hat eine dreistellige Nummer und ist sein Sampler. Ihr Friendship heißt Trickyness und ihr Abenteuerspielplatz sind diverse Katastrophenfilme. Doms vorletzte Release „The Storm“ steck im Prinzip im selben Fahrstuhl wie Ed Rushs „Skylab“ und Adam F’s „Metropolis“ und hebt sich dabei angenehm schwierig und variabel ab. Will sagen, es ist mehr als vor den Bug geschossen. Es geht darum Drum&Bass visuell zu machen und wenn da jemand nach Wurzeln fragt, dem sei kund getan, das Dom sich vornehmlich auf die moving shadow, 1.7k US-Elektro Szene in Kombination mit Horror B-Movies bezieht. „Der schrägste No-U-Turn Disciple“ (so sagt man) ist nicht der Mann fürs grobe, sondern der, der am experimentelsten durch die Dunkelheit surft. Da gibts so viel zu hören, im dunkeln... Mr. Moving Shadow Rob Playford aka World Domination war nicht umsonst der erste, der den Typen mit dem Sampler unter seine Fitiche nahm. Mittlerweile veröffentlichen Dom&Roland auch auf 31 Rec. (das Doc Scott Label) und auf Prototype (Grooveriders Label) und da kommt doch Spannung auf. Wie gesagt, es geht um Frequenzen. Jeder gespannt sein auf die Kunst der Übersteuerung – selbst Photek tut’s. Sebastian


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last modified: 28.3.2007