• Editorial
• Rocko Schamoni - Des Pudels Kern (Lesung)
• »Sex kaufen?« – Prostitution im Fokus: Von polarisierenden Modellen zu neuen Wegen ein Vortrag von Lensi
• OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): ANTIFA – Film & Gespräch über Antifaschismus in Ostdeutschland
• Conne Island Wintertischtennisturnier
• Macron-i with Cheese
• 25 Jahre Mitarbeiter/in der Herzen
• review-corner buch: Berlin, Chicago Jerusalem - mit Zwischenstop in Spiekeroog
• position: Erinnern heißt handeln!
• position: Nie wieder Stura! - Nie wieder Judenhass! Gegen die Kollaboration mit islamistischen Terrororganisationen!
• das letzte: The past must be rewritten: 300 Jahre CEE IEH
Es war in den stürmischen Sommertagen des Jahres 1789 in Paris, als sich eine Gruppe von Revolutionären namens Communistes internationaux entschloss, ein regelmäßig erscheinendes Pamphlet herauszugeben, das den revolutionären Geist der Massen beflügeln und verbreiten sollte.
Ihre Parole damals klang so einfach wie genial: »Die Könige sind Schurken, gehören umgebracht. Genau wie saure Gurken, werden einfach eingemacht.« Es waren andere Zeiten. Für die politische Bildung sind damals noch nicht die gesammelten Werke Adornos notwendig gewesen.
Was vor 300 Jahren auf Papierresten aus der regulären, noch archaischen Buchproduktion begann und für den verbalen Vortrag vor den darbenden Massen in den Eiskellern des Königs geschrieben war – wohlgemerkt konnte nur ein Bruchteil der Bevölkerung lesen und schreiben – wird heute mittels Computer geschrieben, entworfen, gesetzt und gedruckt. Genauso einfach wie genial war auch der Name der Zeitschrift. Sie nahmen die Anfangsbuchstaben ihrer Vereinigung, also C und I und schrieben diese aus. Das war griffig. Allerdings wurde es damals noch französisch, also »ßee ieh« ausgesprochen.
Paris war die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts, wie wir alle durch Walter Benjamin wissen – im Übrigen auch ein CEE IEH Mitglied. Doch der Redaktion war die Stadt langsam zu groß und zu teuer geworden. Und da sie durch Goethe mit den Vorzügen Leipzigs vertraut gemacht wurden und das Klima dort günstig für den Kommunismus schien, beschlossen sie auf Anregung des Mitglieds Karl Marx die Übersiedlung dorthin, um die revolutionären Bestrebungen in Klein-Paris fortzusetzen und die Stadt zu einer roten Hochburg zu machen.
In der Zwischenzeit ist viel passiert, nicht zuletzt sollte aus den communistes internationaux heraus die Kommunistische Internationale gegründet werden und es folgten die Jahre des Rückzugs in das geheime Exil, über die, abgesehen von der Zuwendung zum Zionismus, nicht viel bekannt ist (selbst wir wissen nichts darüber). Wir müssen uns hier allerdings auf die letzten paar Jahrzehnte beschränken:
200 Jahre nach seiner Gründung, im Brumaire des Jahres 1989, hat eine geheime Zelle des CEE IEH in Leipzig den Sturz des korrumpierten sozialistischen Regimes der DDR gesteuert und sich bald darauf im ehemaligen Eiskeller in Connewitz angesiedelt. Jedoch, der Systemwechsel folgte blauäugigen Illusionen, die revolutionären Hoffnungen wurden bald korrumpiert und mit dem wiedervereinigten Deutschland wurde eine neue Gefahr auf der politischen Weltbühne erkannt. Waren die Revolutionäre bereits communistisch, manche auch anarchistisch, in jedem Fall zionistisch, trafen sie den Entschluss, ihrer Haltung einen griffigen Namen zu geben: antideutsch. Die Zelle konnte sich festsetzen, die neue Phase der Bewegung etablierte sich und konnte mit dem Conne Island schließlich in die Öffentlichkeit treten. Der letzte Schritt dieser bewegten Geschichte der schrittweisen Entheimlichung kulminiert im Aufruf von 2015, der israelischen Armee IDF beizutreten, die von der Rekrutierung an der Tür des Conne Island sekundiert wurde. Natürlich war dieser Schritt bis ins Detail geplant, und all die zahllosen Hinweise darauf, der Text entstamme einer Einzelperson und sei lediglich ein Erfahrungsbericht, sind nur Ablenkung von der wahren Intention des CEE IEH. Was die Intention des CEE IEH, weiß bis heute niemand, denn es übersteigt die allgemeine Vorstellungskraft: der Kommunismus.
Das Manifest »Support Israel – in the IDF« ist gleichsam die Quintessenz von allem, was das CEE IEH je gewesen ist und immer sein wird. Diese Essenz wollen wir gemeinsam mit euch und für euch im Prairial bzw. Juni 2025 zelebrieren, inszenzieren, thematisieren, manifestieren, applizieren, theatralisieren, addieren, multiplizieren, depotenzieren und inszenieren: szenische Lesung heißt alleine das Format, das für diesen Text vorstellbar ist.
Kommt und sehet, höret, staunet – und erleuchtet!
Im Juni im Conne Island Café.
CEE IEH Redaktion