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Aktuelles Heft

INHALT #283

Titelbild
Editorial
Moral Bombing / Haexler / Swoon / Sittendezernat / Eastwood
Skill Sharing - Männerfreundschaften - auf der Suche nach Gefühlen
RECHT EXTREM - über eine rechte Gewerkschaft aus der Autobranche
HEYM - Vom Aufstoßen der Fenster
Buchvorstellung: das eigensinnige Kind
Buchvorstellung: Von Moskau nach Beirut
Buchvorstellung und Gespräch: FEMI(NI)ZIDE. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen
Buchvorstellung und Gespräch: Topf und Söhne - Besetzung auf einem Täterort
• interview: Also ich denke nicht, dass das Problem ist, dass es an Vorbildern mangelt, sondern, dass die Bedingungen jedes Mal wieder hergestellt werden müssen, um aus dieser Isolation herauszukommen.
• position: Der überfällige Griff in die feministische Mottenkiste
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Moral Bombing / Haexler / Swoon / Sittendezernat / Eastwood

Freitag, 14.04.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr

"Hat sie schon mal was frustriert?

– Fängt schon beim Aufstehen an, ja.

Schon da frustriert?

– Wenn se gerne weiterschlafen wollen und geht nicht…"

Am 14.4. wird mit Traurigkeit und Wut ob dieser scheiß Gesellschaft und was sie mit uns macht, ein chaotischer Keil ins Pop-Punk-Regime des Conne Island geschlagen.
Freut euch auf einen Abend voller Blastbeats und Brüche, Gescreamtes und Gesampeltes:

Eastwood (Grindcore/Mainz/Hannover/Lyon)

Eastwood machen musikalisch ziemlich anspruchsvollen Grindcore. In ihren Texten geht es um eine Kritik der Selbstherrlichkeit der Subjekte, der Abhärtung dieser im alltäglichen Prozess der Verwertung – um das fast schon vorprogrammierte Verrücktwerden an dieser Gesellschaft und sich selbst. Einseitige Auflösungen wird man bei Eastwood nicht finden: Dieses Geballer voller Brüche erteilt nicht nur dem nationalen wir, sondern auch der Suche nach einem angeblichen Tiefen-ich eine Abfuhr.

Sittendezernat (Hardcore-Punk/Powerviolence/Leipzig)

Sittendezernat freuen sich sicher über all das Bier, das die Edger*innen der anderen Bands ihnen überlassen. So kotzt es sich den Leuten, die immer noch mit den homophoben Trotteln aus der Schulzeit abhängen noch viel besser vor die Füße. Assliges Gerumpel, das sich so anhört als würde jemand seinen Sachbearbeiter verkloppen, irgendwo zwischen Hardcore-Punk und Powerviolence, und genau so muss eine Band mit diesem Namen auch klingen.

Moral Bombing (Emoviolence/Dortmund)

Bei diesem ekstatischen Geballer geht es unter anderem darum dass Gefühle der Traurigkeit und der Verzweiflung immer noch besser sind als gar nichts mehr zu fühlen. Um Typen, die ihre übergriffigen Freunde decken, um Demagogen, die Ängste und Verdrängtes instrumentalisieren um es gegen alles zu richten, was nicht deutsch ist. Gleichzeitig machen Moral Bombing klar: Fascho oder Bulle zu sein ist nicht Schicksal, sondern Entscheidung.

Haexler (Powerviolence/Marx-Core/Leipzig)

Die Leipziger Powerviolence-Crew Haexler waren schon mal Ende letztes Jahr bei uns im Café zu Gast und haben dort den Release ihrer neuen EP Wage Work gefeiert. Die EP mit Titeln wie Corporate Social Responsibility, Coworking Space oder Unique Selling Point hält nicht nur den verblödeten Phrasen des postmodernen Kapitalismus, sondern auch dessem entleerten und zermürbenden Alltag den Spiegel vor (Industrial Reserve Army). In 11 Songs, die teilweise ähnlich wie eure Projektstellen auf 30 Sekunden befristet sind, wird hier, analog zum Berufsalltag, immer und immer wieder grunzend auf eine*n eingedrosch…äh gewaltfrei kommuniziert. Die Lyrics dieser EP findet man auf Bandcamp und ich kann sie nur wirklich empfehlen, spätestens nach dem Lesen wird klar: ob Meeting oder Maßnahme, der ganze Dreck gehört abgeschafft. Wer sich nach der Show keine Nackenkrause aus dem Elisabeth-Krankenhaus abholen will, wird es bei diesem Geballer zappeltechnisch wohl eher dabei belassen die 16tel-Noten (oder sind es 32tel?) mit dem Zeigefinger mitzuspielen. Ach ja, das ist der vorletzte Stop auf Haexlers Europatour (!), seid also bisschen nett zu ihnen.

Swoon (Hardcore/Screamo/Leipzig)

Und als wäre der Abend nicht negativ genug, eine Band, die auch noch Ohnmacht heißt und über die innere Leere und Erschöpfung angesichts dieser Verhältnisse singt.
Verdrängen hilft auch nichts und so schreit die Sängerin mit ziemlicher Energie dagegen an. Zusammen mit schnellen, düsteren Newschool-Hardcore-Riffs und einer Menge Breakdowns ergibt das ganz schöne Bretter. Die trotz der Frustration jedes Mal wirklich Spaß machen. Wahrscheinlich ist hier die Zeit ordentlich zu moshen an dem Abend.

"Hat Sie schon mal was frustriert?

– Ja.

Ja? Was denn?

— Der Gedanke für den Rest meines Lebens täglich arbeiten zu müssen."

SmL

26.06.2023
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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