• Titelbild
• Editorial
• Moral Bombing / Haexler / Swoon / Sittendezernat / Eastwood
• Skill Sharing - Männerfreundschaften - auf der Suche nach Gefühlen
• RECHT EXTREM - über eine rechte Gewerkschaft aus der Autobranche
• HEYM - Vom Aufstoßen der Fenster
• Buchvorstellung: das eigensinnige Kind
• Buchvorstellung: Von Moskau nach Beirut
• Buchvorstellung und Gespräch: FEMI(NI)ZIDE. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen
• Buchvorstellung und Gespräch: Topf und Söhne - Besetzung auf einem Täterort
• interview: Also ich denke nicht, dass das Problem ist, dass es an Vorbildern mangelt, sondern, dass die Bedingungen jedes Mal wieder hergestellt werden müssen, um aus dieser Isolation herauszukommen.
• position: Der überfällige Griff in die feministische Mottenkiste
• Stellenanzeige: Redakteur*in gesucht! (m/w/d)
Nun ist der wohl größte (koordinierte) Warnstreik seit der sogenannten ›Wende‹ zu Ende gegangen. Sowohl EVG als auch ver.di haben große Teile des Nah- und Fernverkehrs als auch Häfen, Flughäfen und den lokalen ÖPNV bestreikt – in Leipzig ging in dieser Hinsicht also gar nichts mehr. Während nun die üblichen konservativen Stimmen einen ›Missbrauch‹ des Streikrechts wittern und dessen Einschränkung fordern, bleibt nur zu hoffen, dass sich die Gewerkschaften mit ihren Forderungen durchsetzen können und somit vielen Arbeitnehmer*innen weitere Reallohnverluste erspart bleiben.
Nachdem der »heiße Herbst« der Protest ausgeblieben war, ist an einigen Stellen von einer neuen »Streikkultur« oder gar »franzözischen Verhältnissen« die Rede. Letztere wären wohl nicht wünschenswert, aber aus ganz anderen Gründen: Die Regierung von Ministerpräsidentin Borne hat trotz anhaltender Proteste auf den Straßen am Parlament vorbei die Rentenreform durchgesetzt, die eine längere Lebensarbeitszeit vorsieht. Unter Präsident Macron ist also nun nicht nur die Begrenzung der Wochenarbeitszeit gefallen, auch das (abschlagsfreie) Renteneintrittsalter wurde um zwei Jahre von 62 auf 64 Jahre erhöht. (Nebenbei ließe sich von solchen Debatten in der Rente-ab-67-Bundesrepublik nur träumen.)
In beiden – durchaus unterschiedlichen – Fällen zeigt sich nun, dass auch arbeitsrechtliche Errungenschaften nicht auf Dauer bestehen, wenn sie nicht wieder und wieder erkämpft werden. Zwar stand auch der diesjährige feministische Kampftag am 8. März (erneut) unter dem Streikmotto, die selbsternannte ›radikale Linke‹ hat aber sonst nicht sehr viel zu der Debatte um die gewerkschaftlichen Kämpfe beizutragen. Dabei wäre es auch einmal wichtig, die oft miesen Arbeitsbedingungen in ›linken Zentren‹ zu benennen und sich zu fragen, ob Strukturen, die auf der dauerhaften Ausbeutung entgeltloser Arbeit beruhen, sich das Etikett ›emanzipatorisch‹ wirklich anheften dürfen. Aber das ist vielleicht eine Diskussion für einen anderen Zeitpunkt.
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Einen guten Start in den Frühling wünscht
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