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Sharon Stoned
Cosmic Comic Connection Cowboys
A Million Mercies

Rock’n’Roll is dead...

sharon stoned, 4.5k Die Idee freilich nur, wie Sharon Stoned Member Krite im hiesigen Stadtzmagazin zu erzählen wusste. Denn mit dem Hauptinstrument des R’N’R lassen sich noch einige wunderschöne Sachen anstellen und sei es bloss gepflegt rumlärmen (gemeint ist hier die Gitarre), auch wenn wahrscheinlich jede mögliche und unmögliche Tonfolge und jedes denkbare Riff schon irgendwann gespielt wurde. Sharon Stoned produzieren zwar dem Äusseren nach konventionelle Indierockstücke, doch bei genauerem Hinhören erweisen sich diese mitnichtem als solche, ganz im Gegenteil, hier wird ein Popverständniss gepflegt, wie man es nur selten findet.
Austausch, Experiment, exzellentes Songwriting, Harmonie, Krach, Groove und Statik, Loops ohne Sampler kennzeichnen das letzte Werk „sample & hold“, das wohl zu recht als inländische Produktion des Jahres abgefeiert wurde. Ihren eigentümlichen Reiz gewinnen die Songs aus ihrer Art des Entstehens.
Die einzelnen Tracks werden nicht wie bei klassischen Bands üblich in „basisdemokratischer“, zeitaufwendiger Proberaum- und Studioarbeit geschaffen, sondern im gezielten Austausch mit Freunden und Bekannten. Es entstehen so in den unterschiedlichsten Zusammenhängen eher Momentaufnahmen. Auf diese Weise wurde das Debutalbum „License to Confuse“ unter Mitwirkung (Achtung Namedropping) von Lou Barlow (Sebadoh), den Brüdern Acher (The Notwist) und Evan Dando (Lemonheads) produziert. Bei „sample & hold“ konnte man sich der Mitarbeit so illustrer Leute wie Tom Liwa (Flowerpornoes), Dirk von Lotzow (Tocotronic), Hans Platzgumer (H.P. Zinker und seit einiger Zeit Goldene Zitronen) und erneut den Brüdern Acher versichern. So gesehen funktionieren Sharon Stoned beispielsweise wohl eher wie ein Soundsystem. Die Spannweite der Songs reicht vom auf einem 4 Spur Cassettengerät aufgenommenen Ambient-Stück mit etwas kaputtem Groove über die bewusste Strapazierung des Rock/Blues-Klischees auf 2 mal 4-Spur bis zum Liebeslied in 24-Spur High Fidelity.
cccc, 5.1k Sharon Stoned und Umfeld vermitteln ein Bild, das der sogenannten Weilheim-Connection sehr ähneld. In provinziellen Gegenden (klingt arrogant wie? Aber mal ehrlich, ist Leipzig in musikalischer Hinsicht nicht um vieles mehr Provinz, als solche Gegenden wie Weilsheim/Landsberg oder Ostwestfalen?) werden durch den engen, fast familiär zu nennenden Zusammenhang umtriebiger Musiker eine Vielzahl von Labels und Bands geschaffen, die einander bedingen und aus denen solche Perlen wie The Notwist oder eben Sharon Stoned enstehen.
Ob ein solches produktives Umfeld auch in Dresden enstanden sein könnte wird uns die Zukunft zeigen. Die zweite Band des Abends die Cosmic Comic Connection Cowboys kommen jedenfalls daher und haben nach langer Zeit der Entwicklung und des Epigonentums endlich ein Werk vorgelegt, das durch überraschende Eigenständigkeit glänzt und jede Scheu vor Pop abgelegt hat. Wie ich zu der Umfeldthese komme? Nun vor einigen Tagen hatte ich das Vergnügen eine weitere Combo aus Dresden zu sehen deren Stil ein Ähnlicher ist (Need a new Drug), personelle Überschneidungen sind in dieser Gegend ebenso üblich wie enge Zusammmenarbeit.
Die Dritten im Bunde an diesem Abend werden übrigens A Million Mercies sein. Woher? Ratet mal. Ostwestfalen, Dresden oder Weilheim? Lösungen ans Klarofix. Kay

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last modified: 28.3.2007