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#261, März 2020
#262, August 2020
#263, Oktober 2020

Aktuelles Heft

INHALT #261

Titelbild
Wahlen und andere Wahnsinnigkeiten
• das erste: Ein neuer Ordnungsbund für Thüringen
• inside out: Stellungnahme der Kritischen Jurist:innen Leipzig (KJL) und des Conne Islands zum Entzug der Gemeinnützigkeit des VVN-BDA vom 10.12.2019
• inside out: Stellungnahme des Conne Islands zum Übergriff beim HGich.T-Konzert am 27.12.2019
Tarek (K.I.Z.)
Die Sterne? Schon mal gehört…
Russian Circles × Torche
Turbostaat
Turbostaat
• review-corner buch: Chaos und Betriebsunfälle
• position: I hate to say we told you so!
• doku: Wir müssen doch etwas tun!
• das letzte: Das letzte Interview

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Turbostaat

Turbostaat haben ihr siebtes Album veröffentlicht. Es heißt Uthlande, so wie früher die nordfriesische Inselwelt. Wie früher wurden die neuen Lieder unter anderem auch als Kassette veröffentlicht. Allerdings ist das heute wohl eher als Gruß an die tape-verliebten Fans zu sehen. Schon lang werden keine Demotapes fremder Bands mehr überspielt, um die eigenen Songs zu verbreiten. Bisschen was mit früher hat die Platte dann aber doch noch zu tun. Musikalisch rumpelt Uthlande in feinster Flamingo-Manier voran. Die Post-Rock-Schwere des letzten Studio- und Konzeptalbums Abalonia taucht zwar hier und da noch auf, aber größtenteils führt die Reise zurück zum ruppigen Anfang Turbostaats. Und von da aus dann direkt wieder zurück in die Gegenwart. Das meine ich musikalisch wie inhaltlich. Man kann unzählige Parallelen ziehen zwischen den Vorgängeralben und dem neuen. Es gibt zum Beispiel wieder gesampelte Einspieler. In Rattenlinie Nord werden Interviewfetzen aus dem Film The Memory of Justice eingespielt, in denen Karl Dönitz über Konzentrationslager spricht. Der letzte Reichspräsident des Dritten Reichs spricht auf einer Turbostaat-Platte – passend zum Song, der das Erstarken von rechten und nationalistischen Kräften thematisiert. Weniger subtil, mehr auf die Fresse. Ein gutes Lied und eine gute Wahl für die erste Single-Auskopplung. Es folgten drei weitere, bis dann im Januar endlich das komplette Album zu hören war. Und das geht trotz der vielen Anknüpfungspunkte an die Vergangenheit einen Schritt nach vorn. Bassist Tobert Knopp beschrieb das Album wohl deshalb als »elegant wie ein Puma«.
Genau das kann man auch vom Konzert erwarten. Beim Tourauftakt in Jena war bereits allen Anwesenden klar, dass Uthlande sich perfekt in die turbostaat’sche Diskografie eingliedert. Im Laufe des Abends sollten alle Titel der neuen Platte gespielt werden – so das Versprechen von Jan Windmeier zu Beginn der Show. Schon bei der Live-Uraufführung von Abalonia wurde dieses Versprechen gemacht und gehalten. Allerdings wurde da erst komplett das aktuelle Album und im Anschluss noch etwas »alte Kacke« (Jan Windmeier) gespielt. Das funktioniert jetzt anders. Nach dem Opener von der neuen Platte folgen Hits vom Island Manöver und von Vormann Leiss. Und so geht sie weiter, die frohe Mischung aus mittlerweile 21 Jahren Turbostaat. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Immerhin gibt es in Leipzig gleich zweimal die Chance, sich selbst ein Bild und Ohr von der Sache zu machen. Und dann auch noch jedes Mal mit einer anderen Vorband. Fast für jeden Tourstopp haben sich Turbostaat andere Gäste eingeladen. Am Gründonnerstag werden das No Waves sein. Die machen entspannten Punk - insofern Punk halt entspannt sein kann. Klingt ein bisschen wie der Soundtrack für das wohl verdiente Dosenbier beim Sonnenuntergang, nachdem man sich mit dem Skateboard ordentlich aufs Pflaster gepackt hat. An Karfreitag und -samstag ist dann kurz Ruhe. Dabei hatte das mit dem mehrere Abende hintereinander Spielen in Leipzig für die Live-Aufnahmen vor zwei Jahren bestens geklappt. Dafür geht’s am Ostersonntag direkt weiter. Diesmal mit Knarre aus Berlin als Support. Die runden die Rückschau in Sachen soundsoviele Jahre Turbostaat ab. Knarre klingen nämlich ein bisschen so wie Turbostaat ganz früher. Aber auch anders. Wie das halt immer so ist mit Vergleichen. In Sachen wunderbare Liedtitel nehmen sich beide Bands auf jeden Fall nichts. Oder was sagt man zu einem Titel wie Splitter (Dädö)?

[abr]

11.03.2020
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