• Titelbild
• Wahlen und andere Wahnsinnigkeiten
• das erste: Ein neuer Ordnungsbund für Thüringen
• inside out: Stellungnahme der Kritischen Jurist:innen Leipzig (KJL) und des Conne Islands zum Entzug der Gemeinnützigkeit des VVN-BDA vom 10.12.2019
• inside out: Stellungnahme des Conne Islands zum Übergriff beim HGich.T-Konzert am 27.12.2019
• Tarek (K.I.Z.)
• Die Sterne? Schon mal gehört…
• Russian Circles × Torche
• Turbostaat
• Turbostaat
• review-corner buch: Chaos und Betriebsunfälle
• position: I hate to say we told you so!
• doku: Wir müssen doch etwas tun!
• das letzte: Das letzte Interview
Auch im 21. Jahr ihres Bestehens bleiben Turbostaat die unermüdlichen norddeutschen Hafenarbeiter des Punkrock. Im stetigen 2-3 Jahres-Rhythmus werden ein ums andere mal hervorragende Alben veröffentlicht und in der Zwischenzeit unermüdlich Stadt und Land betourt. Mit ihrem Live Album Nachtbrot - wo sonst aufgenommen, als im Conne Island - legten die fünf Wahl-Flensburger letztes Jahr schließlich Zeugnis über ihren Status als hardest touring Band des Landes ab. Als wäre das nicht schon aller ehren wert wird dieses Jahr mit Uthlande direkt noch Album Nummer 7 nachgeschoben. Und was soll man sagen, ein Qualitätseinbruch ist mitnichten zu erkennen.
Waren die beiden letzten Alben Stadt der Angst und Abalonia noch relativ experimentierfreudige Konzeptalben, so gerät Uthlande zu einem Album der Rückbesinnung. Musikalisch deutlich weniger verspielt und nicht annähernd so melancholisch schwer wie der Vorgänger Abalonia, atmen gerade die härteren Stücke den Geist der ersten beiden Alben Schwan und Flamingo.
Es ist aber auch eine Platte der inhaltlichen Rückbesinnung. So sind es wieder die kleinen und großen Geschichten aus ihrer nordischen Heimat Husum, die das Album lose inhaltlich zusammenhalten. Geschichten vom Zurückbleiben, von den etwas anderen Leben, von den menschlichen Originalen Nordfrieslands. So handelt Stine von Anneline Petersen, einer kauzigen friesischen Bauerin, die bis zuletzt ihren Hof allein bewirtschaftet, Stormi ist die Hommage an den großen Husumer Poeten Theodor Storm und Luzi handelt von eben dessem spleenigen Urenkel. In Form der wohlbekannten turbostaatschen Satzmosaiken werden die Geschichten mal direkt, aber auch mal gewohnt kryptisch, und ein ums andere mal politisch (Rattenlinie Nord) von Jan Windmeiers unvergleichlich rauer Stimme vorgetragen.
Man darf sich wahrlich freuen, wenn schon bald wieder zweimal das prall gefüllte Conne Island zum größten Punkbackgroundchor des Landes mutiert und wie schon auf ihrem Live Album alte wie neue Songs aus voller Kehle mitsingt.
[bagel]