• Titelbild
• Alle Jahre wieder
• das erste: Die Transformation des Faschismusbegriffs im 20. Jahrhundert
• Fatoni
• Kummer
• Second Encounter
• Schmutzki
• Altın Gün
• position: Unteilbare Gutbürger im Dienst fürs Kapital
• doku: Nicht nur »schwarzer Block«
• doku: Jean Améry
• das letzte: Terrifying low-tech-Terrorism
Kann man eine Band ernst nehmen, die sich selbst als »bissiges und ständig wachsendes Dreieinhalb-Akkord-Monster« bezeichnet? Ich denke nein. Zumal die pfiffige Selbstbeschreibung auf der Homepage dann noch weiter geht und die Musik des Trios mit dem von Musikjournalisten schon viel zu oft bemühten Trick des Zutatenaufzählens beschrieben wird. Zum Rezept gehören: »Ein paar scharfkantige Riffs, dreckig getackerte Rhytmen [sic] und ein Satz rostige Stimmbänder, welche die zwingenden Hooklines wie Enterhaken durch die Boxen feuern.« Auch ›Worst of Chefkoch‹ hätte das nicht besser hinbekommen.
Linus Volkmann, Deutschlands gefragtester Kammerjäger, widmete der Band meiner Meinung nach vollkommen zu Recht einen Slot bei seinen 20 schwächsten deutschen Acts. Für ihn sind Schmutzki die Antwort auf die Frage, was herauskommt, wenn Deppen Kraftklub einfach nicht verstehen.
Zugegeben, ich hab Schmutzki tatsächlich schon mal live gesehen. 2014 im Island als Vorband für die Beatsteaks. Damals haben sie nicht sehr gestört. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass die drei Stuttgarter zu diesem Zeitpunkt gerade erst ihre erste EP veröffentlicht hatten. Da gab es so schlimme Songs wie Zeltplatz Baby noch nicht. Betrunkene Frauen auf dem Zeltplatz belästigen, mega witzig. Zumindest für Band und Fans. Glaubt ihr nicht? Dann diese Zeile zum Beweis: »Du konntest nicht mehr steh‘n/ doch du bist so wunderschön / ich niste mich bei dir ein / schlag meinen Hering rein.« Das ist dann wohl ›Worst of Schmutzki‹.
Musikmagazine beschreiben Schmutzkis Musik als kurzweilig. Könnte daran liegen, dass man das lang nicht aushält.
[abr]