Tja, Euch da draußen klar zu machen, daß es
sich hierbei um viel mehr als einen Ersatz für den
ursprünglich geplanten Dave Clark handelt, soll nunmehr (quasi) mein
Anliegen oder, mehr noch, innigster Wunsch sein. Nicht unbedingt einfach, zumal
da so einiges an persönlichem ..äh.. Wohlgefallen mitschwimmt,
für den Ersatz versteht sich. Und nun kurz und grob:
Mag sein, daß es verfrüht ist, im September schon das Jahr unter der
Prämisse neu und toll retrospektivisch abzuhandeln, aber diese
kleine/große Freiheit sei einmal gestattet. Freilich gab es da so einiges
von Photek über Squarepusher, von Ed Rush bis hin zu Kruder &
Dorfmeister, jedoch nichts brachte die E-Musik-Szene so ins wanken, wie das
Londoner Label Clear. Obwohl eigentlich schon seit 95 von Clair (ehemals
bei Rephlex) und Hal (siehe DJ) gegründet, wurde alles erst im
Frühjahr diesen Jahres so richtig publik. Endlich schien diese ansich so
heile Technowelt eine neue, junge, frische Kraft dazugewonnen zu haben. Bei
Clear war/ist man B-Boy, Technohead, Jazzmaster und Funkaholik in einem, die
Wurzeln also dementsprechend unterschiedlich und vor allem tief. Das war das
Ende der geraden Bassdrum, zumindest in für jene, die Jungle verpaßt
hatten.
Trotzdem dosierte Clear wohl, konzentrierte sich auf wirklich gute Releases
(mittlerweile ca.20) und enttäuschte nie. Clear produzierte Stars wie Dr.
Rockit (aka Wishmountain/Herbert) und ließ alte Hasen zu neuer
Qualität gelangen, wie Plaid (Ex-Black Dog), Gescom (aka Autechre) oder
Mike Paradinas (aka Jake Slazenger/Tusken raiders/q-zig/...). Dazu kommt ein
bewundernswerter Grafik/LayOut-Stil, eine konsequente Veröffentlichungs-
und PR-Politik sowie der sich-selbst-nicht-zu-ernst-nehmen-Faktor.
Logisch, daß das an den einzig wichtigen Gazetten, meine Houseattack,
PNG, Frontpage, junge Welt (hey!) und Style - das sind dann alle - nicht
zeilenlos vorbeiging. Das nächste Medium ist der Club, also dann:
MAY THE FUNK BE WITH YOU! |