• Titelbild
• Editorial
• das erste: Wem gehört die Stadt?
• inside out: Ausgeladen. Nietzsche & the Wagners
• AzudemSK
• Enter Shikari
• Pascow
• Offenes Antifa Treffen
• Heimat - Eine Besichtigung des Grauens
• No-Crap-Flohmarkt
• position: Subtile Jagden
• das letzte: Über Identifikation
Man müsste schon einiges an Geduld mitbringen, doch nun im 16. Jahr ihres Bestehens ist es soweit und es verschlägt Enter Shikari endlich wieder auf die kleinen Konzertbühnen zurück. Nach jahrelangem Destabilisieren großer Festival-Stages und ausverkaufter Hallen landet das Mutterschiff wieder in den kleinen Clubs und entlässt die Trancecore-Prediger ein weiteres Mal um ihre Botschaft zu verkünden. Das Ziel der vier musikalischen Gratwanderer ist dabei immer noch das gleiche: Ekstase bis zum Meltdown! Das man das nun noch einmal in fast gemütlicher Club-Atmosphäre tun kann, war so nicht wirklich abzusehen. Denn direkt mit ihrem 2007er Debütalbum Take to the Skies stiegen die vier Jungs aus St. Albans vom Geheimtipp zum Genrephänomen und Floorfiller auf. Sorry you're not a winner wurde direkt zum Standardrepertoire jedes Alternative-Djs Ende der 2000er Jahre. Der Nachfolger Common Dreads stellte nur zwei Jahre später eine gelungene Ergänzung ihres konsequenten Stilmixes aus Rock, Posthardcore und einer irrwitzigen Palette aus Dance und Electrosounds dar. Wo andere Bands nur ihre Zehenspitzen in elektronische Genregewässer tauchten, vollführten Enter Shikari den Hechtsprung: Ob Dubstep, Drum'n'Bass, 90er Trance oder Synthiepop - es wurde überall gewildert. A Flash Flood of Colour, das in Musikerkreisen schwierige dritte Album, stach nun nicht mehr nur mit einzelnen Hits hervor, sondern konnte endgültig auch in voller Länge überzeugen. Ihrem Grundrezept zwar noch immer treu, wurden auf der kommenden LP The Mindsweep die Core-Anteile noch einmal deutlich zurückgefahren und dafür ein weitaus dubbigerer und poppigerer Sound etabliert. Ein Trend, der auch auf ihrem bisher letzten Album The Spark anhält und ihre Liebe für kitschige Hooklines und trashige Electrosounds noch einmal untermalt.
Zu wahrer Größe steigen Enter Shikari jedoch auf der Live-Bühne auf. Mit unbändiger Energie, einem Schuss Unberechenbarkeit und einem Hit-Repertoire, das mittlerweile für 2-3 Setlisten reicht, wird rücksichtslos jedes Publikum in eine berauschte Masse und der Moshpit zum Dancefloor verwandelt.
Um es am Ende mit dem umgedeuteten Titel Ihrer letzten Single noch einmal klar zu stellen: Es ist soweit, Enter Shikari sind wieder Live Outside!
[bagel]