• Titelbild
• Editorial
• das erste: Für einen Antifaschismus ohne Kompromisse
• inside out: Stellungnahme des Conne Island zum Vortrag von Thomas Maul
• Chefket
• Danger Dan
• Hamburger Gitter
• Die Wilde Jagd + New Hook
• Zur Theorie des Riots
• Drohende Gefahr
• leserInnenbrief: Richtigstellung
• doku: Roter Salon in einem Brief an das Plenum des Conne Island
• doku: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
• doku: REVOLUTION
• das letzte: Letztalltägliches aus dem sich seinem Ende zuneigenden Spätkapitalismus
Neben//Wider//Sprüche I
»Abschied ist ein bißchen wie Sterben« - Katja Ebstein
»Abschied ist ein scharfes Schwert« - Roger Whittaker
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In letzter Zeit sagt F. beim Abschiednehmen einen Klassiker auf: »Denk mal drüber nach.«
Mit dem Versuch, eine verrucht-rauchige Stimme/Stimmung zu erzeugen, gebe ich zurück: »Über dich? Nichts lieber.« Sehr großes, sehr stilles Einverständnis.
Später kommen die Zweifel: Ist das bloß Liebe? Oder wird das jetzt was Ernstes?
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Eben Witz für Witzblatt konstruiert/komponiert und arrangiert.
Wie jeden börsentäglichen Morgen bringe ich den Erstgeborenen in die Kinderdeponie »Ganz-Alt Dräsdän«. Am Eingang steht ein Bub im Wein- und Empörmodus. (Hier stand ursprünglich »Gibt es etwas Schöneres als leuchtende Kinderaugen?«. Wurde es Gründen eines Neuen Sensibilismus, s. a. Safe Space, bei einigen Lesern und Innen abgelehnt.) Der herbeieilenden Tante Annegret stellte ich die Frage, was hier denn los sei. Ach, lachte die rotwangige Endsiebzigerin, der Kleine habe das böse N-Wort gesagt. Was sie denn genau mit dem bösen N-Wort meine. Ich war neugierig geworden. »Nun, ich habe ihn gefragt, wie sein Name sei. Und er hat geantwortet: N-Riggo.«
Erstaunlich gut. Wenn man hier was wegnimmt, da was rauslässt, ist es kompakt. Es hat einen politisch-aktuellen Einschlag (N-Wort), ist aber angenehm breiig-humorig im Abgang.
Nur am Titel hapert es. »Die lieben Kleinen« oder »Kindermund« sind selbst für ein Witzblatt zu altbacken. Daran soll es doch nicht scheitern.
Ob jemand helfen kann?
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Neben//Wider//Sprüche II
»Wie man arbeitet, so ist man auch.« (Volksmaul)
»Dumm frisst viel.« (ebd.)
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Einen dieser Fragebögen ausgefüllt, für dessen Beantwortung und Rücksendung einem irgendein Kleinkram-Ramsch versprochen wird. Giere allerdings auf den Hauptgewinn, »ein ausgedehntes Spa-Wochenende in der Eiffel«.
Die Antwort auf die Frage bezüglich des derzeitigen seelischen Zustand bzw. des Lebensgefühls: »Ich sag Ja« von den Fehlfarben (Platte des Himmlischen Friedens).
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Heftchen
Im CEE IEH einen von schwerer Kränkung durchzogenen Einschreibebrief von Späti-Kapitalisten, (s. a. schwerfalsches Bewusstsein) gelesen. Parallel lief eine Folge aus der Reihe Mord ist ihr Hobby. In der sagt der Grundstücksmakler Harry Pearce zum Ortssheriff von Cabot Cove: »Es ist Ihre Aufgabe, die freie Marktwirtschaft zu unterstützen.«
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Was es nicht alles gibt (inne Taz die ihre Zeitung)
Ein Analalphabet der rechts-alternativen Tageszeitung kommt mit dem Inhaber eines Lehrstuhls für Philosophie an einer Philosophisch-Theologischen Hochschule in, nein, nicht in ein Gespräch… Innen Diskurs.
»…rufen Sie eine neue Form des Kapitalismus, den Bereicherungskapitalismus aus?...
…Vollkapitalismus…
…Nachkriegskapitalismus…
…Retrokapitalismus?...«
Nachdem sich die beiden Milieu-Schwafler gegenseitig warm und wichtig gemacht haben, muss Franziskus von Heeremann noch belegen, was heute an Philosophisch-Theologischen Hochschulen dargeboten wird.
»Die Frage an jeden und die eigentliche Gretchenfrage unserer Demokratie lautet nicht: Glaubst du an abendländische Werte?, sondern: Hälst du fest an der Würde jedes Einzelnen?«
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Neben//Wider//Sprüche III
»Zeitweilig hatte der angekündigte Wechsel von Martin Schulz in die Bundespolitik für Spekulationen gesorgt, aber der bisherige EU-Parlamentspräsident wird es kaum als vielversprechenden Karriereschritt ansehen, diesen Posten gegen eine befristete Stelle als politisches Kanonenfutter einzutauschen; er wird stattdessen voraussichtlich den angehenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Amt des Außenministers beereben.« Svenna Triebler/Jungle World
»Der nächste Bundeskanzler heißt Martin Schulz.« Martin Chulz, Juli 2017
»Ich bin zuversichtlich, dass wir den nächsten Kanzler, die nächste Kanzlerin stellen.« Olaf Cholz, März 2018
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Herrenmännchen, alternativ-sensible
Die rechts-alternative Tageszeitung aus West-Berlin meldet dem Reich von der Ostfront auf Seite 1:
»Russen sind such Menschen. Und Nichtrussen eben auch. Diese Erkenntnisse war die WM auf jeden Fall wert, sagt unser Reporter.«
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Das war der große Sommerlesespaß: Tipps und Trixxx für Antifas
»Die Spannung des Tages fällt von uns ab. Das kalte Bier schmeckt wunderbar. Gegen Biertrinken ist nichts einzuwenden.«
Michael Schmidt »Heute gehört uns die Straße. Der Inside-Report aus der Neonazi-Szene«, 1993
Das war der große Sommerfernsehspaß am 12. August
Vor 28 Jahren wurde die Folge 245 der sozialdemokratischen Familiensaga Lindenstraße ausgestrahlt.
Hubert Koch, ein Bewohner des Hauses Lindenstraße 3 entnimmt dem Briefkasten die Post. Else Kling, der gute Geist des Hauses, tritt interessiert hinzu.
Hubert Koch schwingt freudig eine Postkarte: »Von meinem Bruder aus der DDR.«
Else Kling, das große Unglück voraussehend: » Na, solange er nur schreibt, geht´s ja noch«
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Aufgrund der großen Nachfrage: Variationen auf Uwe - Wie alles anfing
Uwe T.: Ich fühl mich auch ein Stück weit überfremdet - irgendwo.
Uwe S.: Was macht das dann mit dir?
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Am Ostersamstag verkündet der Heimatsender, die Grippewelle schwelle ab. Letzte Woche 30 Prozent weniger Neuerkrankungen. Vor gut einem Monat hat der hauptamtliche Mitarbeiter Andreas F. Rook in der Nachrichtenimitatsendung Sachsenspiegel noch gesagt: »Kranke Mitarbeiter fehlen überall.«
Warum fällt mir nie so was Anrührendes ein? Wozu bin ich nutze? Was hat GOtt mit mir vor?
Ist Lürick was Er von mir verlangt?
Für Andreas Fick-Fack Rook
Klischee, Klischee
Wohin ich seh. - Owehoweh
Lieg ich auf dem Kanapee
Was ich dann in der Kiste seh
Klischee, Klischee
Ojemine
Owehoweh
Herrjemineh
von Gunnar »like a tellkamp in the wind« Schubert