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kurier kolumne, 2.2k
„Wie auf der Straße - so im Saftladen“ (aus Wochenkurier vom 24.07.1996)
das letzte, 1.8k
„Globalisierung ist zu einem Schlagwort geworden. Das kann nicht verwundern, denn nationale und kontinentale Grenzen spielen immer weniger eine Rolle. Die Welt rückt zusammen. In der Medizin ist das anders. Sie besteht nach wie vor aus zwei Kategorien, der Medizin der reichen und derjenigen der armen Länder. Das zeigt sich besonders deutlich bei den Infektionskrankheiten.“
So schreibt eine Person namens R. W. und offenbart die Infizierung mit dem Virus der medialen Verblödung. Der Schein ist die
„Welt“,
die
„zusammenrückt“ .
Im richtigen Leben
„ist das anders“.
Dort nämlich pulsierts. Wie auf der Straße - so im Saftladen „Leipzigs Neue - linke Zeitung“:
„Kriminalität reduzieren helfen und dabei gleichzeitig wirksame Polizeipräsenz zeigen. Positive Erfahrungen aus dem Pilotprojekt in der Stadt Leipzig liegen dazu vor.“
He, Du Ausländer, Du Objekt von
„Pilotprojekt“.
Du nix Deutsch. Du verkaufen bestimmt Drogen und auch deutsche Frau vergewaltigt. Du mußt werden geschoben ab. Du verstehen? Was, Du Symphatisant von die Linken wie PDS? PDS seien D-E-U-T-S-C-H! Du kapieren? Nix für Ausländer! Du nix
„positive Erfahrung“.
Anders ist es da mit Stefan Krawczyk, einem gefährlichen politischen Opponenten, der allen Politikern und Mächtigen dank seines politischen Durchblickes und seiner missionarischen Stringenz das Fürchten lehrt. Auch der PDS:
„Daß er mit seinem Liederprogramm im PDS-Wahlkampf für Stefan Heym aufgetreten ist, tut dem keinen Abbruch. Schließlich stehe die Kunst ja für sich.
Der schnöde Mammon natürlich nicht.
„’Wahlkampf - na und?’ erklärt er. ‘Die Leute haben auf diese Weise schließlich zwei Stunden mit mir verbracht, die sie sonst mit der PDS geteilt hätten.’“
Teile zwei Stunden durch zwei Stunden Macht nicht mal eine Sekunde. Bleibt also nichts übrig - meint er also wahrscheinlich, er und seine
„Kunst“
standen da allein
„für sich.
‘Eigentlich würde es mich reizen auszuprobieren, ob man auch Anhänger anderer Parteien, der NPD etwa, erreichen und mit der Kunst fesseln kann.’“
Nun, das Schlimme ist, mit dem
„Fesseln“
würde es wahrscheinlich genau umgedreht. Dabei haben dieser Pappkamerad und unsere deutschen Kameraden mehr gemeinsam, als sie erahnen möchten.
(MEHR DAZU OFFENBART NEBENSTEHENDER BRIEF AN DIE „taz“. DIREKT VON DER FRONTLINIE WAHRLICH EBENBÜRTIGER KREATUREN DES BÜRGERRECHTES - siehe Faksimile.)
brief aus taz, 2.2k Zum Abschluß mal wieder zum Sport:
„Immerhin ist Deutschland nicht weiter negativ aufgefallen bei diesen Olympischen Spielen, deren Gastgeber weitgehend an sich selber und den eigenen Erfolgen interessiert waren. Einen Nachmittag lang stand nahe dem Centennial Park, neben Imbißbuden, Souvenirverkäufern und Verkündern christlicher Botschaften, mitten im Strom der Besucher ein politischer Marktschreier, der seine Botschaft an den Mann bringen wollte: ‘Stoppt die Nazis! Boykottiert Deutschland!’ Doch niemand blieb stehen.“
Zu vermuten, es verkehrten dort statt dem
„Mann“,
an den es gebracht werden sollte, nur Frauen, hilft hier nicht weiter. Denn natürlich spielte sich das alles vor der Detonation des Sprengsatzes im
„Centennial Park“
ab. Das ist dann auch die eigentliche
„Botschaft“:
Wer solche Forderungen erhebt, läßt auch Sprengsätze explodieren. Ralf

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last modified: 28.3.2007