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#247, Februar 2018
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Aktuelles Heft

INHALT #249

Titelbild
Editorial
• das erste: Abschied ohne Tränen.
Lebanon Hanover × Selofan
Converge + Crowbar
Terrorgruppe
No-Crap-Flohmarkt
Kritische Theorie des Antizionismus.
Turbostaat - Nachtbrot
Zur Aktualität von Johannes Agnolis Transformation der Demokratie
Blumfeld
Jimmy Eat World
Vergessene Flüchtlinge. Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten nach 1948
• leserInnenbrief: Im Frühling blühen die Narzissen
• doku: Die Arbeit nieder
• doku: 70 Jahre Israel
• das letzte: Variationen auf Uwe (Logbucheintrag vom 13. März Sternenzeit)
Jahresbericht 2017

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Converge + Crowbar

Mein Erstkontakt mit Converge müsste vor etwa elf oder zwöf Jahren mit ihrem siebten Studioalbum No Heroes stattgefunden haben. Ich hörte schon seit längerer Zeit Musik der härten Gangart, aber das, was damals mit brachialer Wucht in die Gehörgänge schoss, war eine Begegnung der dritten Art. In Bezug auf Härte und Kompromisslosigkeit bei gleichzeitiger erzählerischer Tiefe war das, was ich da zu hören bekam, zumindest in den bisher bekannten Dimensionen kaum greif- oder messbar. Das Erlebte konnte nur schwer als musikalischer Wohlgenuss bezeichnet werden und war in seiner Wucht vielmehr eine auditive Entsprechung der Chaostheorie. Aber genau in dieser Auslotung der Grenzbereiche harter Musik lag für mich und augenscheinlich viele andere, wenn man den unvergleichlichen Einfluss der Band auf die Entwicklung des New-Hardcore betrachtet, die Faszination Converge begraben.

Mit Kennen- und Liebenlernen der vorhergehenden Klassiker Jane Doe und You Fail Me wurde einem Stück für Stück bewusst, welche Tiefe und welcher Facettenreichtum unter der metallischen Hardcorewalze verborgen lagen. Hinter Jacob Bannons infernalischen stimmbandzerberstenden Vocals und dem brachialen Sound seiner Bandkollegen verbarg sich ein wahres Kleinod an poetisch existentialistischen Texten und unvergleichlichem Songwriting. War ihre Anfangszeit noch durchgehend von ruppigem New-Hardcore geprägt, finden sie spätestens 2001 mit ihrer bis heute bestehenden Besetzung auf Jane Doe ihren unvergleichlich chaotischen Sound. Aber schon auf ihrem Nachfolger You Fail Me wird dieser mit melancholisch depressiven Klängen und einer gehörigen Portion Noiserock angereichert. No Heroes schlägt zwei Jahre später erfolgreich die Brücke zwischen diesen Klangwelten, die auf den kommenden Alben Axe To Fall und All We Love We Leave Behind zur Perfektion weiter gezüchtet werden.

Parallel dazu schlummern in den Köpfen aller vier Bandmitglieder unzählige weitere musikalische Ideen, die sie über die Jahre abseits ihrer Haubtband in einer Vielzahl an Nebenprojekten ausleben: Supermachiner, Wear Your Wounds, All Pigs Must Die, Old Man Gloom, Doomriders und Mutoid Man, um nur einige zu nennen. (Und so ganz nebenbei definiert Kurt Ballou als Musikproduzent auch noch maßgeblich den Sound extremer Musik seit der Jahrtausendwende.)

Zu wahrer Hochform laufen alle jedoch immer wieder mit ihrer ersten Band Converge auf. Den letzten Beweis legten Sie letztes Jahr eindrucksvoll mit ihrem mittlerweile 10. Studioalbum The Dusk In Us vor, welches wieder erfrischend neu und doch so unverkennbar nach Converge klingt.

Nachdem Converge letztes Jahr auch live neue Wege beschritten und zusammen mit Chelsea Wolfe und Mitgliedern von Queens Of The Stone Age als Ensemble-Projekt Blood Moon tourten, sind sie nun wieder im klassischen kleinen Orchester unterwegs und holen sich dabei auch dieses mal gewaltige Unterstützung: Neben den Death-Rockern Grave Pleasures werden die beiden brachialen Southern Doom-Legenden Thou und Crowbar den Live-Reigen einleiten. Einem solchen Konzertereignis fernzubleiben, kommt dabei wahrlich einem Akt der Blasphemie gleich.

[bagel]

 

19.05.2018
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