• Titelbild
• Sonntag ist Selbstmord
• das erste: Kollektives PMS
• Querschnitt Feminismus I
• Querschnitt Feminismus II
• King Gizzard & The Lizard Wizard im Conne Island
• Die Rackets und die Souveränität
• Vom Körper - Feministische Perspektiven auf Text
• The Millionaires Club - Comic- und Grafikfestival
• Feministisch streiten – Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen
• Our Piece of Punk - Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen
• Offenes Antifa Treffen
• doku: Österreich: Mit permanenten Tabubrüchen wird eine neue Normalität geschaffen
• doku: Das Richtigere im Falschen tun
• doku: Prostitution als Empowerment?
• das letzte: Deutschland wird fair …
»Sexarbeit muss einen Raum finden in feministischen und linken Kreisen«, wurde auf der (Pseudo-)Feministischen Kampftags-Demo in Leipzig gefordert.
Wie wäre es mit »Autonome Zentren zu Bordellen!«? Das Frauenbild der Freier, die dann so ein und ausgehen, ist sicher super vereinbar mit den antisexistischen Ansprüchen linker und feministischer Läden. Während das Awareness-Team Oben-Ohne-Macker von der Party prügelt, kann Kai-Uwe dann nebenan für Bares über Frauenkörper verfügen. Denn Sexwork is Empowerment (steht da wirklich!) und Freier dann wohl die feministische Avantgarde, die Frauen mit ihrem Penis empowert. So macht Feminismus Spaß! Jedenfalls den geschätzten 1 Mio. Männern, die täglich in Deutschland fleißig Sex kaufen und um die geht es ja im Feminismus oder wie war das gleich nochmal?
»Es muss über Sexismus in der Sexarbeit gesprochen werden. Es muss über Rassismus in der Sexarbeit gesprochen werden«, heißt es weiter in dem Redebeitrag der empowerten Sexworkerin.
Tut sie aber natürlich weiter nicht. Stattdessen werden die verpflichtende Gesundheitsberatung und die Steuerpflicht als »gesellschaftlicher Backlash« skandalisiert. »Sexarbeit« ist also stinknormale Lohnarbeit, aber dass Prostituierte Steuern zahlen müssen, eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Lel.
Dass die Prostitutionslobby Propaganda für Prostitution macht, ist eine Sache. Dass das als Feminismus verkauft wird und sich für feministisch haltende Kreise solche Propagandisten auch noch hofieren, das ist ein Skandal.
Clara Zetkin würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, dass 117 Jahre nach dem ersten Frauentag auf einer solchen Demo für Prostitution geworben wird. Aber von der angeblich nicht mehr zeitgemäßen Bezeichnung »Frauentag« hat man sich ja ohnehin genauso verabschiedet wie vom feministischen Erbe unserer Vorkämpferinnen. Es überrascht also nicht, dass die Clara Zetkin-Statue im Park, in dem die Demo startete, dieses Jahr auch nicht wie üblich mit Blumen gewürdigt wurde.
Ob Queerfems, Libfems oder Ideologiekritiker - können Leute nicht einfach mal aufhören, jeden Scheiß, einschließlich antifeministischer Positionen unter dem Banner des Feminismus zu verbreiten, sondern wenigstens zu dem stehen, was sie in Wirklichkeit betreiben?
Danke (für nichts)!
von Nina Nuñez