• Titelbild
• Willkommen zurück in der Zukunft!
• das erste: I can’t relax in Katalonien
• Motorpsycho
• Der NSU, die BRD und der rassistische Normalzustand
• Konsumierende Freund*innen - was kann ich tun?
• Filmriss Filmquiz
• Magnus Klaue: Doof geboren ist keiner.
• Klub: HO_SE OF KANN
• Offenes Antifa Treffen
• SUBBOTNIK
• SOOKEE
• review-corner event: Wir sind viele, wir sind krass
• das letzte: Das Parlament der Dinge
Wer sich vor etwa einer Dekade - Mitte bis Ende der notorious nuller Jahre - anschickte, dass in jenen Tagen noch bescheidene Nightlife Leipzigs auszukundschaften, stolperte nolens volens in die Arme der KANN boyz. Das Besondere an diesen ungezählten frühen Vormittagen in der HGB, am Stadtstrand, im Eiskeller oder an der Luppe war die Erfahrung der egalitären und inkludierenden Wirkmächtigkeit und unbestechlich banalen Funktionalität von anständiger Housemusik.
Während bei den endlosen Minimal-Techno-Sessions ein häufig recht unterkühlter Soundteppich ausgebreitet wurde, auf dem dann alle Spielarten von Intoxikation durchdekliniert werden konnten, hatte House - am besten danach genossen - eine fast schon empowernde, warme, musischrythmischtreibende Dimension, die abholte, kickte, Energie verspürte. Und geil auch die Crowd: 10 - 20 leute, Distillery Raver, betrunkene Künstler_innen, Post-Antifa XTC Kidz, Ketapioniere.
Jetzt, wo Leipzig finally ein breit ausdifferenziertes Nachtleben bietet, Momente von unübersichtlichem urbanen Esprit erfahrbar werden, bornierte Genre und Szene Grenzen endlich auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet sind, alle eh jede Musik und jede Droge via Mouseklick zur Verfügung haben, und selbst absolute Nüchternheit noch als Outstanding Experience im täglichen Selbstmanagement verbucht werden kann, lässt sich die Qualität einer gelungenen Tanzveranstaltung dann doch wieder auf zwei Ingredienzien festnageln: gute Musik und lässige Leute, und vice versa.
Die Marke KANN bürgt dabei für Beides. Chapeau!
[John Höxter]