• Titelbild
• OMG! Trump wird wirklich Präsident!
• das erste: »Das CEE IEH hat an Schärfe verloren«
• interview: »All die Sachen, die nicht mit dem Conne Island zu tun hatten, die haben überhaupt keinen Sinn mehr gemacht.«
• inside out: Zur Absage an Talib Kweli
• Retrogott & Hulk Hodn
• 25YRS Conne Island Gala
• Against Me!
• Against Me!
• Hot Christmas Hip Hop Jam #14
• DON'T FORGET THE STREETS FEST
• review-corner event: »25YRS HipHop« im Conne Island – Ein Jahresrückblick
• kulturreport: »There's a sort of evil out there«
• doku: Fünf Tage im September 1991
• doku: Fehlende Aufarbeitung
• doku: Waffen für Hoyerswerda
• das letzte: 25 Jahre Mitarbeiter/in der Herzen
• Das Conne Island mit einem Stern bewerten
• Outside the Box #6
Liebe Laura Jane Grace,
im April habe ich Gerüchte gehört. Gute Freund*innen von mir engagieren sich im Conne Island und es sickerte bis zu mir durch: Against Me! werden zum 25-jährigen Island Jubiläum spielen. Sobald es ging, habe ich mir eine Karte gekauft – Preis egal!
Auf Wikipedia wird Fansein wie folgt beschrieben: »Fandom is a term used to refer to a subculture composed of fans characterized by a feeling of empathy and camaraderie with others who share a common interest.« Laura, ich war in meinem Leben von nur wenig Dingen Fan: Angefangen hat das Fansein wohl mit Die Drei ???, weiter ging es mit Harry Potter (ich habe ein eigenes Harry-Potter-Brettspiel entworfen), und in meiner Jugend war ich begeisterter Fan von Bands wie Tocotronic und Tegan and Sara. Obwohl ich zu jedem Tegan and Sara Konzert nach München gefahren bin, konnte ich mit dem Duett von Tegan Quin mit dir, Laura, die damals noch Thomas hieß, auf der Against Me! Platte New Wave wenig anfangen.
Erst vor zwei Jahren entdeckte ich die Band über die Empfehlung eines Freundes und As the Eternal Cowboy war 2014 die Platte, die ich am meisten gehört habe. Nun habe ich nie davon geträumt Against Me! einmal im Island zu sehen. Ihr seid inzwischen viel zu erfolgreich und das Island zu klein, dachte ich. Ein Freund erzählte mir, wie er Against Me! vor Jahren im JUZ Mannheim gesehen hatte und ich erblasste vor Neid.
Laura, ich liebe deine Musik, weil ich sie in jeder Stimmung hören kann, ob wütend, traurig oder unzufrieden; und was ich auch daran liebe: Ich werde deiner Musik nicht überdrüssig, ich kann sie immer hören, sie wird nicht langweilig.
Warum schreibe ich nur an dich und nicht die ganze Band? Weil du das Mitglied bist, das die Band zusammenhält und prägt: Du hast die Band gegründet und bist das verlässlichste Mitglied. Bassisten und Schlagzeuger gingen und kamen, aber du bist geblieben. Außerdem wäre die Band ohne deine Stimme und deine Texte nur ein billiger Abklatsch von Billy Talent oder Green Day.
Liebe Laura, ich liebe dich auch dafür, was du für die Punkmusikszene und die Transgenderbewegung getan hast: 2012 hast du dich als transgender geoutet und in einer so männlichen dominierten Musikszene ist das immer noch etwas besonderes. In einem Interview hast du gesagt, dass seitdem mehr Transgenderkids auf deine Konzerten gehen – und das finde ich super! Weil Fansein auch immer bedeutet Teil einer Subkultur zu sein und ich möchte Teil einer Subkultur sein, in der jede Person so respektiert wird, wie sie ist. Frau, Mann, faggot oder Frosch. Deswegen ist es umso besser, dass das Konzert im Island stattfindet: Einem Ort, der sich immer wieder gegen Sexismus positioniert und wo ich deswegen gerne hingehe und mich wohlfühle!
Alex Superbrain