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Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#230, Februar 2016
#231, März 2016
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#235, Oktober 2016
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#237, Dezember 2016

Aktuelles Heft

INHALT #237

Titelbild
OMG! Trump wird wirklich Präsident!
• das erste: »Das CEE IEH hat an Schärfe verloren«
• interview: »All die Sachen, die nicht mit dem Conne Island zu tun hatten, die haben überhaupt keinen Sinn mehr gemacht.«
• inside out: Zur Absage an Talib Kweli
Retrogott & Hulk Hodn
25YRS Conne Island Gala
Against Me!
Against Me!
Hot Christmas Hip Hop Jam #14
DON'T FORGET THE STREETS FEST
• review-corner event: »25YRS HipHop« im Conne Island – Ein Jahresrückblick
• kulturreport: »There's a sort of evil out there«
• doku: Fünf Tage im September 1991
• doku: Fehlende Aufarbeitung
• doku: Waffen für Hoyerswerda
• das letzte: 25 Jahre Mitarbeiter/in der Herzen
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Outside the Box #6

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Zur Absage an Talib Kweli

Im Dezember sollte der New Yorker Talib Kweli zum nunmehr dritten Mal im Conne Island spielen. Das Plenum hat beschlossen, dass dieses Konzert nicht stattfinden kann. Die Gründe hierfür sollen im Folgenden erläutert werden.
Kweli ist ein umtriebiger Twitter-User, in seinem Newsfeed finden sich seit einiger Zeit Kommentare zu den Themen Zionismus, Israel und BDS. In seinen Tweets nennt Kweli Israel einen Apartheidstaat, Zionisten »Unterdrücker« und bezeichnet sie als seine Feinde.
Nicht überraschend eigentlich, dass sich Kweli auch positiv auf das sogenannte BDS-Label bezieht. Er ruft zum Boykott des Staates Israel auf, denn das wäre »friedlicher Protest« gegen eben jene Apartheid (Kweli Tweet vom 18.04.2016 : »BDS ain't code for bigotry. That's a racist lie. It's a peaceful boycott to draw attention to apartheid.«)
Es gibt ja bekanntlich nicht viel, das gegen Antisemitismus geschrieben werden kann. Trotzdem haben wir in unserer üblichen Vorgehensweise zuerst einmal den Kontakt zu Kweli gesucht und seine Agentur angeschrieben. Wir haben einige Wochen auf eine Antwort gewartet, bis heute ergebnislos.
Vielleicht hat ihn der Brief nie erreicht, vielleicht hat er ihn gelesen und ignoriert, vielleicht werden auch wir bald in einem 60-Zeichen-Tweet bedacht. Fakt ist: Wir als Plenum wollen unter diesen Umständen kein Konzert mit ihm veranstalten. Künstler wie Kweli sind trotz sonst schlauer Texte IdiotInnen, die im romantischen Glauben an Aufstand und Rebellion antisemitischen Erklärungsmustern aufsitzen. BDS ist nichts anderes als eine Neuauflage des »Kauft nicht bei Juden«-Slogans, die Idee von BDS zielt auf ein faktisches Ende des Staates Israel ab. Durch kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Sanktionen sollen er und seine BürgerInnen vom Rest der Welt isoliert werden und so die Forderungen nach einer Ein-Staaten-Lösung, einem Ende der »Besatzung« und des jüdischen Staates in die Realität umgesetzt werden.

In der Argumentation der BDS-BefürworterInnen hat Israel als Staat der Holocaust Überlebenden keine Legitimation, weil Antizionismus und Antisemitismus nicht als rassistisch motivierte Verschwörungstheorie begriffen werden. Jüdinnen und Juden werden als mit Privilegien überhäufte Personen halluziniert, die keine Ausgrenzung erfahren können. Kapital, Macht, Medien – alles läge in ihren Händen.
Die antisemitische Internationale hat ein neues Instrument für die Kanalisation ihres Hasses gefunden.
Mit Boykott, Delegitimation und Sanktionen sollen »die Juden« in ihre Schranken gewiesen werden. Letztlich hat BDS bisher aber nur erreicht, dass sich Firmen aus der Westbank zurückgezogen haben und der palästinensischen Bevölkerung einige der wenigen Verdienstmöglichkeiten genommen worden sind.
Kweli steht mit seiner Haltung und seinem Support für die BDS-Idee nicht alleine da, leider müssen wir auf eine Reihe Künstlerinnen blicken, die wir aus den genannten Gründen nicht mehr zu uns einladen können.
Eine weitere Auseinandersetzung des Conne Islands mit BDS ist in Arbeit.


Conne Island Plenum

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05.12.2016
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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