• Titelbild
• Editorial
• das erste: Hannah Arendt revis(it)ed
• inside out: 25YRS Conne Island Soli-Aktion
• inside out: Stellungnahme des Conne Islands zum Artikel der Bild-Zeitung vom 20.09.16 und den Vorwürfen des CDU Stadtrats Ansbert Maciejewski
• Torch, Retrogott & Hulk Hodn, KET // 25YRS HipHop
• Diskussionsveranstaltung zur Black Lives Matter Bewegung
• RED FANG
• Breakdown of Sanity
• Nasty, Aversions Crown, Malevolence, Vitja, Sand und Varials
• Digitalism
• All Diese Gewalt
• Jacques Palminger + 440Hz Trio
• WORD! cypher / End Of The Weak Leipzig (Open-Mic-Freestyle-Session)
• Psyche & Rational Youth // 25YRS Conne Island
• 25YRS Oi! - 4 Promille
• 25YRS Rumsei: Tortoise
• Russian Circles + Helen Money
• position: »Die denkbar größte Entartung der Gewalt« 1
• Ein Streit um den richtigen Ansatz
• doku: Was tun gegen rechts?
• leserInnenbrief: Seit Ihr eigentlich Geistig behindert?
• das letzte: Worauf Bettina Kudla anschlägt
Connewitz bleibt unruhig. Anfang August kam es im Stadteil zu einem erneuten »Terrorakt« (O-Ton). Betroffen war die hiesige Filiale der Leipziger Bio-Supermarkt-Kette Bio Mare, der Unbekannte des Nachts die Scheiben einwarfen. Vorhergegangen war eine Plakatkampagne des Unternehmens, auf dem Kapitalismus als »Resultat deiner Weigerung, es besser zu machen« verkündet wurde. Beschränken wollte Geschäftsführer Malte Reupert im sich anschließenden, schriftlich ausgetragenen Disput dann aber doch, »was zu ändern geht und [w]as hinzunehmen, was nicht veränderlich ist.« Zu letzterem gehört für ihn der »Kern von Kapitalismus« - »Marktmechanismus und Kapitalakkumulation«. Darum sei es »sinnlos«, sich mit einer »fortgesetzten Systemkritik zu befassen, wenn das System gegeben ist, es keine Alternative dazu gibt und [...] das existente System, der ›Kapitalismus‹ sich als soziales Naturgesetz aus menschlichem Verhalten und werturteilsunabhängigen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten von selbst ergibt und entwickelt.« Gerät man hin und wieder ins Zweifeln darüber, ob Marxens Kritik des Fetischcharakters der Ware insofern noch seine Gültigkeit besitze, als einem heute die kapitalischen Produktionsverhältnisse tatsächlich noch als natürlich erscheinen, wird man von Malte eines anderen belehrt. Schließlich seien diese »quasi in der sozialen und mathematischen ›DNA‹ komplexer Gesellschaften determiniert«. Weshalb dann die Plakat-Kampagne? Das erfahrt ihr in unserer Review Corner.
Dass lieber einmal mehr nachzufragen oft besser ist, statt sich Sachverhalte zurechtzudenken, mussten wir bei der Auslieferung des Oktober-Heftes feststellen. Ihr habt euch vielleicht auch gewundert, weshalb wir auf der letzten Seite ein altes Foto (Februar 2014) mit einem noch älteren Song-Zitat (irgendwann 2013) abgedruckt haben. Dazu noch eine merkwürdige Ankündigung im Inhaltsverzeichnis, die vom Bewusstsein post crimen glatt als Relativierung von ihr wisst schon was ausgelegt werden könnte. Eine echte Kommunikationspanne! Doch keine Sorge, Frank Richter ist uns mit Rat und Tat mediatisierend zur Seite gesprungen und wir dürfen nun zuversichtlich sein, dass es der zum Bild vorgesehene Text diesmal unter der Rubrik Position ins Heft geschafft hat.
Wie die Leipziger Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla (CDU) ihr Vorurteil stets zum Argument macht, könnt ihr in unserer Rubrik Das Letzte lesen. Doch zuerst dürft ihr euch über 34.000 Zeichen und 60 Fußnoten mit der Totalitarismustheorie auseinandersetzen. Darauf habt ihr doch schon seit Wochen sehnlichst gewartet. Und wo wir grade bei sehnlichsten Erwartungen sind. Unsere lang erwartete phänomenale Lesung anlässlich der epochalen 25000 Jahr-Feier von Conne Island in Vereinigung mit 20000 Jahren B12 am 1. Oktober habt ihr hoffentlich nicht verpasst!
In Feierstimmung,
Eure Redaktion