• Titelbild
• Editorial
• das erste: Hannah Arendt revis(it)ed
• inside out: 25YRS Conne Island Soli-Aktion
• inside out: Stellungnahme des Conne Islands zum Artikel der Bild-Zeitung vom 20.09.16 und den Vorwürfen des CDU Stadtrats Ansbert Maciejewski
• Torch, Retrogott & Hulk Hodn, KET // 25YRS HipHop
• Diskussionsveranstaltung zur Black Lives Matter Bewegung
• RED FANG
• Breakdown of Sanity
• Nasty, Aversions Crown, Malevolence, Vitja, Sand und Varials
• Digitalism
• All Diese Gewalt
• Jacques Palminger + 440Hz Trio
• WORD! cypher / End Of The Weak Leipzig (Open-Mic-Freestyle-Session)
• Psyche & Rational Youth // 25YRS Conne Island
• 25YRS Oi! - 4 Promille
• 25YRS Rumsei: Tortoise
• Russian Circles + Helen Money
• position: »Die denkbar größte Entartung der Gewalt« 1
• Ein Streit um den richtigen Ansatz
• doku: Was tun gegen rechts?
• leserInnenbrief: Seit Ihr eigentlich Geistig behindert?
• das letzte: Worauf Bettina Kudla anschlägt
Was die aufspielenden Gruppen unter der titelgebenden Losung verstehen, können vermutlich selbst renommierteste Experten der Affenhardcoreforschung kaum erklären, fest steht nur: an Erich-Mühsam-zitierende Sitzkreiscretins haben sie dabei ganz sicher nicht gedacht. Viel eher an Keule und Beule. Aber auch an herzliche Begrüßungen, die an Schwarzeneggers berühmte Handshakeszene aus "Predator" erinnern. Und während mental fahrradhelmisierte Pfeiffenheinis in Wohngemeinschaftsküchen kleben bleiben und ihre Zeit damit ausfüllen, auf Facebook Kommentare zu formulieren, die Belustigung und Hochmut über die im Moshpit vermuteten Ronnys ausdrücken, zieht die "Taste Of Anarchy"-Tournee zum nun schon dritten Mal unbeeindruckt vorbei. Immernoch zugführend: die deutsch-belgischen Nasty. Von "Declaring War", auf der noch klassische Beatdown-Strukturen regelten, bis zum aktuellen, facettenreichsten "Shokka" haben die süßen Bois bisher mit jedem Album standesgemäß asozial (was in meinem Wertekompass als positiv zu verstehen ist) abgeliefert und gleichzeitig immer Haltung und Rückgrat gezeigt. Gottseidank gelingt es ihnen dann auch noch, die eingespielten Stücke angemessen auf eine Konzertbühne zu tragen. Weiter geht es mit den australischen Aversions Crown, die ihren Roland-Emmerich-Deathcore gar so fantastisch spielen, dass sie beim schwäbischen Label Nuclear Blascht landen konnten. Der Soundtrack zur Untertasseninvasion. 2017 folgt dann hoffentlich ein Konzeptalbum über den ersten Weltkrieg. Eine Gruppe namens Malevolence siedelte sich einst in Portugal an und hält sich seitdem mit einem Mischmasch aus Death Metal und Hardcore über Wasser, der mal zu langweilen, mal zu begeistern weiß. Ob ein textlicher Bezug zum mediokren Star-Wars-Märchen besteht, ist nicht bekannt. Vitja aus Köln stellen eine Unterart des Genres Metalcore her. In diesem Spezialfach wird nicht agrarisch geholzt, sondern per Kleinstarbeit etwas erschaffen, was sich dann mit "experimentell" verschlagworten lässt. Geht so. Die japanischen Sand sind streckenweise langweiliger als Sand, hiefen sich mit beatdownscher Muskelkraft dann aber doch wieder aus der Ödnis heraus. Ein Publikum gibt es dafür bestimmt. Seit 1999 im Spiel, neueste Platte ist koolerweise mit "Poser" betitelt.
[Markus Koller]